Christian Schweichlers Traum: Mit dem Libanon zur WM 2014

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Der deutsche Fußball genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Die Erfolge der Nationalmannschaften und die Titelgewinne der Vereine auf internationaler Ebene haben zu diesem Renommee geführt. Diesem Ansehen wollen viele Spielerinnen und Spieler gerecht werden, die ihr Glück im Ausland versuchen. Dafür gibt es viele Beispiele - manche prominente Namen sind dabei, aber auch eher unbekannte Spieler. DFB.de stellt einige von ihnen vor, in der Serie Made in Germany. Heute: Henrik Stadnischenko über Christian Schweichler, Torwarttrainer im Libanon.

Über 4000 Verletzte und 1900 Tote. Eine Vielzahl von zerstörten Städten und Dörfern. Auch fast sieben Jahre nach dem Ende des Libanon-Kriegs sind die Folgen und die Erinnerungen bei der Bevölkerung präsent. Doch langsam kehrt die Freude in das Land am Mittelmeer zurück. Ein Grund dafür ist auch die Fußball-Nationalmannschaft. Das Team, das vom Deutschen Theo Bücker trainiert wird, steht in der letzten asiatischen Qualifikationsrunde zur WM 2014 in Brasilien.

Der Libanesische Fußball-Verband möchte den großen Traum unbedingt verwirklichen. Das beweist auch die Tatsache, dass ein professioneller Torwarttrainer eingestellt wurde, auch er aus Deutschland. Nach langer Suche fanden die Verantwortlichen im über 3100 Kilometer entfernten Mülheim an der Ruhr mit Christian Schweichler ihren geeigneten Kandidaten. In Deutschland ist der 34-Jährige ziemlich unbekannt, auf dem afrikanischen Kontinent genießt er einen guten Ruf.

Zwei ehemalige Bundesligaprofis im libanesischen Kader

2010 feierte Schweichler mit dem sudanesischen Erstligisten Al Merreikh Omdurman den Pokalsieg und die Qualifikation für die afrikanische Champions League. Im April 2012 folgte der nächste Schritt auf der Karriereleiter. Die Entscheidung für den Libanon hat der lizenzierte Torwarttrainer bis heute nicht bereut. "Eine Nationalmannschaft zu trainieren, ist immer reizvoll", sagt Schweichler. "Ein solches Angebot erhält man nicht alle Tage. Ich möchte mit dem Aufbau einer Fußballakademie Strukturen schaffen, die das Torwartspiel im Libanon langfristig auf ein höheres Niveau heben."

Mit Roda Antar (früher unter anderem SC Freiburg) und Youssef Mohamad (einst 1. FC Köln) stehen zwei ehemalige Bundesligaspieler im Kader des Nationalteams. Mit Adnan Haidar, Hassan Saad und Keeper Abbas Hassan verdienen drei Nationalspieler ihr Geld im Ausland. Haidar spielt beim norwegischen Klub Stabaek IF, Saad in den USA für Sporting Kansas City und Hassan beim IFK Norrköping in Schweden.

Hassan hat in Europa seine Ausbildung genossen und U 21-Länderspiele für Schweden bestritten, sich aber dann für sein Heimatland entschieden. Der 27-jährige Leistungsträger wird im Libanon als Idol gefeiert. Dank seiner starken Leistungen wurde der Torhüter vom englischen Meister Manchester City zum Probetraining eingeladen.

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Mögliche WM-Qualifikation: "Menschen im Libanon haben das verdient"

Obwohl die Libanesen mit Hassan über einen guten Schlussmann verfügen, sieht Christian Schweichler bei der Torwartausbildung Nachholbedarf: "Die Ausbildung junger Talente lässt im arabischen Raum generell zu wünschen übrig. Die ideale Ausführung torwartspezifischer Grundtechniken stellt viele Keeper vor große Probleme."

Seinen Lebensmittelpunkt hat der Torwarttrainer komplett nach Vorderasien verlegt. "Ich wohne in einem Vorort von Beirut und habe das Glück, in meiner Freizeit eine Menge über das Land und seine Kultur lernen zu dürfen", sagt der studierte Sportwissenschaftler. Speziell Beirut sei mit seinen vielen kulturellen und gastronomischen Angeboten ein Ort, der viele Menschen auf Grund des hohen Lebensstandards anziehe, erklärt der Mülheimer: "Die Mehrheit der Menschen im Libanon ist gastfreundlich, weltoffen und pflegt einen westlichen Lebensstil. Dennoch ist die Gesellschaft natürlich arabisch geprägt."

Die Teilnahme an der WM 2014 wäre für das gesamte Land ein Traum. Auch für Christian Schweichler. "Wir werden alles daran setzen, dass wir uns für die WM in Brasilien qualifizieren", betont er. "Das haben sich die Menschen im Libanon verdient."

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Der deutsche Fußball genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Die Erfolge der Nationalmannschaften und die Titelgewinne der Vereine auf internationaler Ebene haben zu diesem Renommee geführt. Diesem Ansehen wollen viele Spielerinnen und Spieler gerecht werden, die ihr Glück im Ausland versuchen. Dafür gibt es viele Beispiele - manche prominente Namen sind dabei, aber auch eher unbekannte Spieler. DFB.de stellt einige von ihnen vor, in der Serie Made in Germany. Heute: Henrik Stadnischenko über Christian Schweichler, Torwarttrainer im Libanon.

Über 4000 Verletzte und 1900 Tote. Eine Vielzahl von zerstörten Städten und Dörfern. Auch fast sieben Jahre nach dem Ende des Libanon-Kriegs sind die Folgen und die Erinnerungen bei der Bevölkerung präsent. Doch langsam kehrt die Freude in das Land am Mittelmeer zurück. Ein Grund dafür ist auch die Fußball-Nationalmannschaft. Das Team, das vom Deutschen Theo Bücker trainiert wird, steht in der letzten asiatischen Qualifikationsrunde zur WM 2014 in Brasilien.

Der Libanesische Fußball-Verband möchte den großen Traum unbedingt verwirklichen. Das beweist auch die Tatsache, dass ein professioneller Torwarttrainer eingestellt wurde, auch er aus Deutschland. Nach langer Suche fanden die Verantwortlichen im über 3100 Kilometer entfernten Mülheim an der Ruhr mit Christian Schweichler ihren geeigneten Kandidaten. In Deutschland ist der 34-Jährige ziemlich unbekannt, auf dem afrikanischen Kontinent genießt er einen guten Ruf.

Zwei ehemalige Bundesligaprofis im libanesischen Kader

2010 feierte Schweichler mit dem sudanesischen Erstligisten Al Merreikh Omdurman den Pokalsieg und die Qualifikation für die afrikanische Champions League. Im April 2012 folgte der nächste Schritt auf der Karriereleiter. Die Entscheidung für den Libanon hat der lizenzierte Torwarttrainer bis heute nicht bereut. "Eine Nationalmannschaft zu trainieren, ist immer reizvoll", sagt Schweichler. "Ein solches Angebot erhält man nicht alle Tage. Ich möchte mit dem Aufbau einer Fußballakademie Strukturen schaffen, die das Torwartspiel im Libanon langfristig auf ein höheres Niveau heben."

Mit Roda Antar (früher unter anderem SC Freiburg) und Youssef Mohamad (einst 1. FC Köln) stehen zwei ehemalige Bundesligaspieler im Kader des Nationalteams. Mit Adnan Haidar, Hassan Saad und Keeper Abbas Hassan verdienen drei Nationalspieler ihr Geld im Ausland. Haidar spielt beim norwegischen Klub Stabaek IF, Saad in den USA für Sporting Kansas City und Hassan beim IFK Norrköping in Schweden.

Hassan hat in Europa seine Ausbildung genossen und U 21-Länderspiele für Schweden bestritten, sich aber dann für sein Heimatland entschieden. Der 27-jährige Leistungsträger wird im Libanon als Idol gefeiert. Dank seiner starken Leistungen wurde der Torhüter vom englischen Meister Manchester City zum Probetraining eingeladen.

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Mögliche WM-Qualifikation: "Menschen im Libanon haben das verdient"

Obwohl die Libanesen mit Hassan über einen guten Schlussmann verfügen, sieht Christian Schweichler bei der Torwartausbildung Nachholbedarf: "Die Ausbildung junger Talente lässt im arabischen Raum generell zu wünschen übrig. Die ideale Ausführung torwartspezifischer Grundtechniken stellt viele Keeper vor große Probleme."

Seinen Lebensmittelpunkt hat der Torwarttrainer komplett nach Vorderasien verlegt. "Ich wohne in einem Vorort von Beirut und habe das Glück, in meiner Freizeit eine Menge über das Land und seine Kultur lernen zu dürfen", sagt der studierte Sportwissenschaftler. Speziell Beirut sei mit seinen vielen kulturellen und gastronomischen Angeboten ein Ort, der viele Menschen auf Grund des hohen Lebensstandards anziehe, erklärt der Mülheimer: "Die Mehrheit der Menschen im Libanon ist gastfreundlich, weltoffen und pflegt einen westlichen Lebensstil. Dennoch ist die Gesellschaft natürlich arabisch geprägt."

Die Teilnahme an der WM 2014 wäre für das gesamte Land ein Traum. Auch für Christian Schweichler. "Wir werden alles daran setzen, dass wir uns für die WM in Brasilien qualifizieren", betont er. "Das haben sich die Menschen im Libanon verdient."