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China

Große Kooperation

Das Riesenreich hat riesige Ziele. Xi Jinping hat die Förderung des Fußballs in China und den Anschluss an die Weltspitze zum Staatsziel ausgerufen. Vor dem Hintergrund der Größe des Landes soll der Fußball als sozialer Kitt dienen und den nationalen Zusammenhalt Chinas stärken. Das Potenzial dazu hat er, davon hat sich Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel schon im Sommer 2014 überzeugen können. Es gehörte zu den speziellen Augenblicken des WM-Sommers, als Merkel nach dem Finale im Maracanã in der Kabine vor den frischgebackenen Weltmeistern über ihre Erfahrungen in China sprach. Nach dem WM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich war sie dort gewesen. Und alle kannten nur ein Thema: das DFB-Team. Merkel erzählte von der erstaunlichen Beliebtheit der Mannschaft in China und davon, welch großartige Botschafter Deutschlands die Spieler gewesen sind: "Dort gab es in jeder Sekunde nur eins – Deutschland, Die Mannschaft."

Schlappner als Pionier

Die Beliebtheit des deutschen Fußballs im Reich der Mitte hat mehrere Gründe. Sie fußt auch in einem langfristigen und nachhaltigen Engagement. Immer wieder war der deutsche Fußball in China vertreten. Schon zu Beginn der 90er-Jahre hat Klaus Schlappner die Nationalmannschaft Chinas betreut, zudem war er als technischer Berater des Chinesischen Fußball-Verbandes tätig. Als DFB-Auslandsexperte hat auch Eckhard Krautzun in China gewirkt, unter anderem als Trainer der U 20-Nationalmannschaft und als Berater der Frauen-Nationalmannschaft. Das erste "Memorandum of Understanding" zwischen den Fußballverbänden Deutschlands und Chinas wurde vor mehr als zehn Jahren unterschrieben, in dessen Folge leitete DFB-Auslandsexperte Horst Kriete in den Jahren 2009 bis 2012 in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt ein Langzeitprojekt in China.

Mit DFL und Bundesregierung

Die Neuauflage der Kooperationsvereinbarung fand am 25. November 2016 in einem etwas anderen Rahmen statt. Im Kanzleramt in Berlin wurden zwei weitere MoUs unterzeichnet, ein übergeordnetes auf Regierungsebene und als Novum eines zwischen DFB, DFL und dem chinesischen Bildungsministerium.

Diese Partnerschaft zielt ab auf kontinuierlichen, wechselseitigen Austausch zwischen beiden Ländern. Dabei soll durch umfangreiche Maßnahmen die Entwicklung des chinesischen Fußballs unterstützt werden – etwa in der Ausbildung von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern sowie durch einen Wissensaustausch im Bereich der Ligaorganisation. Einer der Hauptbestandteile ist die Entwicklung eines Fußball-Lehrplans für Schulen und Universitäten sowie die entsprechende Schulung von Lehrern, Trainer und Ausbildern.