Zimmermann: "Stehen zur Meinungsfreiheit"

Die Freundschaftsspiele der chinesischen U 20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest sind für das Jahr 2017 ausgesetzt worden. Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident Schiedsrichter und Qualifizierung, erläutert die aktuelle Situation im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) .

Frage: Wie kam es zu der Entscheidung, die Freundschaftsspiele der chinesischen U 20 in der Regionalliga Südwest bis zur Winterpause auszusetzen?

Ronny Zimmermann: Nach dem Zwischenfall beim Freundschaftsspiel in Mainz wurden auf allen Ebenen der beiden Verbände Gespräche geführt. Dabei wurde klar, dass die Positionen zumindest in diesem Sachverhalt nicht so einfach zusammenzubringen sind. Das hat dann eine Dimension erreicht, die nicht allein auf sportlicher Ebene und in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit geklärt werden kann. Deshalb die Verschiebung der drei Spiele auf das kommende Jahr.

Frage: Der DFB hatte in den vergangenen Tagen betont, die Meinungsfreiheit schützen zu wollen.

Zimmermann: Wir haben unsere Position in allen Gesprächen zu keinem Zeitpunkt verlassen, an unserer Einstellung hat sich überhaupt nichts geändert. Von Einknicken kann also keine Rede sein. Wir stehen natürlich zur Meinungsfreiheit. Unser Partner konnte sich damit bislang nicht so recht anfreunden. Auch deshalb die Verschiebung.

Frage: In der DFB-Pressemitteilung ist von weiteren Eskalationen die Rede, für die es Hinweise gegeben habe. Was genau ist damit gemeint?

Zimmermann: Es ging nicht nur alleine um die Flaggen. Dazu ist die Haltung des DFB bekannt. Es war aber wohl mehr geplant als das. Offenbar auch von Aktivisten der Gegenseite. Uns lagen klare Hinweise auf gegenseitige Protestaktionen vor. Dass es bei Freundschaftsspielen dann vielleicht nur noch um politische Aktionen und nicht den Sport geht, kann nicht in unserem Interesse sein.

Frage: Befürchtet worden waren im Vorfeld eher Proteste von Fans, die sich mit dem China-Projekt nicht anfreunden können.

Zimmermann: Wir haben uns alle Themen im Vorfeld angeschaut, die relevant sein könnten. Da war logischerweise auch das Thema Tibet dabei. Dass das aber nun so eine Dimension angenommen hat, ist schon bemerkenswert.

Frage: Wie geht es jetzt weiter?

Zimmermann: Wir müssen uns genau anschauen, wie sich die Situation entwickelt. Es werden viele Gespräche stattfinden. Ich wage keine Prognose, wie schnell die Situation zu klären ist. Ich hoffe weiterhin, dass das Projekt zu Gunsten der Vereine weitergeht, aber es kann natürlich auch scheitern. Denn klar ist, dass wir weiterhin an unseren Grundsätzen festhalten.

[sid]

Die Freundschaftsspiele der chinesischen U 20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest sind für das Jahr 2017 ausgesetzt worden. Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident Schiedsrichter und Qualifizierung, erläutert die aktuelle Situation im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) .

Frage: Wie kam es zu der Entscheidung, die Freundschaftsspiele der chinesischen U 20 in der Regionalliga Südwest bis zur Winterpause auszusetzen?

Ronny Zimmermann: Nach dem Zwischenfall beim Freundschaftsspiel in Mainz wurden auf allen Ebenen der beiden Verbände Gespräche geführt. Dabei wurde klar, dass die Positionen zumindest in diesem Sachverhalt nicht so einfach zusammenzubringen sind. Das hat dann eine Dimension erreicht, die nicht allein auf sportlicher Ebene und in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit geklärt werden kann. Deshalb die Verschiebung der drei Spiele auf das kommende Jahr.

Frage: Der DFB hatte in den vergangenen Tagen betont, die Meinungsfreiheit schützen zu wollen.

Zimmermann: Wir haben unsere Position in allen Gesprächen zu keinem Zeitpunkt verlassen, an unserer Einstellung hat sich überhaupt nichts geändert. Von Einknicken kann also keine Rede sein. Wir stehen natürlich zur Meinungsfreiheit. Unser Partner konnte sich damit bislang nicht so recht anfreunden. Auch deshalb die Verschiebung.

Frage: In der DFB-Pressemitteilung ist von weiteren Eskalationen die Rede, für die es Hinweise gegeben habe. Was genau ist damit gemeint?

Zimmermann: Es ging nicht nur alleine um die Flaggen. Dazu ist die Haltung des DFB bekannt. Es war aber wohl mehr geplant als das. Offenbar auch von Aktivisten der Gegenseite. Uns lagen klare Hinweise auf gegenseitige Protestaktionen vor. Dass es bei Freundschaftsspielen dann vielleicht nur noch um politische Aktionen und nicht den Sport geht, kann nicht in unserem Interesse sein.

Frage: Befürchtet worden waren im Vorfeld eher Proteste von Fans, die sich mit dem China-Projekt nicht anfreunden können.

Zimmermann: Wir haben uns alle Themen im Vorfeld angeschaut, die relevant sein könnten. Da war logischerweise auch das Thema Tibet dabei. Dass das aber nun so eine Dimension angenommen hat, ist schon bemerkenswert.

Frage: Wie geht es jetzt weiter?

Zimmermann: Wir müssen uns genau anschauen, wie sich die Situation entwickelt. Es werden viele Gespräche stattfinden. Ich wage keine Prognose, wie schnell die Situation zu klären ist. Ich hoffe weiterhin, dass das Projekt zu Gunsten der Vereine weitergeht, aber es kann natürlich auch scheitern. Denn klar ist, dass wir weiterhin an unseren Grundsätzen festhalten.

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