Weltrekord auf dem Kilimandscharo: Landers mit nächstem "Höhepunkt"

Rund 30 Frauen aus mehr als 20 Nationen, unter ihnen auch die frühere Nationalspielerin Petra Landers, haben auf dem Kilimandscharo ein ganz besonderes Fußballspiel über 90 Minuten bestritten. Ein spektakuläres Projekt, das tatsächlich am 24. Juni durchgezogen wurde. "We did it!!!", jubelten die Fußballerinnen auf der Facebook-Seite ihrer Initiative EPF und verbreiteten ihren Triumph auch via Twitter: "Wir haben den Weltrekord gebrochen. Und das ist erst der Anfang."

Die Rekordpartie zwischen dem Team "Glacier FC" und "Volcano FC" fand in 5730 Metern Höhe auf sandigem Untergrund in einem der Krater knapp unterhalb des Gipfels statt. Geleitet wurde die Partie übrigens von aktiven FIFA-Schiedsrichterinnen, nämlich einem Trio um die Schottin Morag Pirie. Anschließend kletterten die Frauen noch auf den Uhuru Peak, der mit 5895 Metern höchsten Stelle des Vulkans.

"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen"

Noch nie zuvor wurde ein Fußballspiel in so großer Höhe ausgetragen. Gleichwohl haben andere Sportarten dort schon Rekorde aufgestellt. So gab es bereits ein Rugby-Spiel und ein Cricket-Game an jener Stelle.

"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", schrieb Dana Rösiger, eine aus Heidelberg stammende fotografische Aktivistin der Berliner Frauenfußball-NGO "Discover Football" nach dem Spiel auf ihrer Facebook-Seite. Abgesehen von Rösiger ist Petra Landers aus Bochum, die unter anderem im Team des DFB 1989 in Osnabrück den ersten Europameistertitel der Frauen gewann, einzige Deutsche im Tross der weltweit zusammengesetzten Gruppe, die das Kilmandscharo-Abenteuer am 17. Juni mit ihrem Treffen im Basislager über die Machame-Route angegangen war.

Landers ist mit 55 älteste Spielerin

Landers ist mit 55 Jahren die älteste Spielerin jener Gruppe. Sie bestritt 15 Länderspiele, gewann mit der SSG Bergisch Gladbach vier Deutsche Meisterschaften, einmal den DFB-Pokal und gleich in ihrer ersten Saison mit den Bergischen den inoffiziellen Weltpokal 1981 in Taiwan. Ein Jahr später war sie beim ersten deutschen Frauenfußball-Länderspiel, dem 5:1 in Koblenz gegen die Schweiz, dabei. Jetzt, fast 25 Jahre später, erlebte sie im wahrsten Sinn des Wortes nochmal einen fußballerischen Höhepunkt in ihrem Leben. Als Mitglied des Teams "Glacier FC" auf dem Kilimandscharo in Tansania.

Zur Crew gehören auch ein Filmteam, Ärzte, erfahrene Bergsteiger sowie Träger, die alles Material einschließlich der Tore und zur Verpflegung unter anderem eine ganze LKW-Ladung mit 600 Kilogramm Maismehl auf den Berg geschleppt haben. "Einen Fußballplatz gibt es da natürlich nicht. Den müssen wir vorher selbst bauen, auf dem vulkanischen Sandboden", erklärte Landers: "Wir müssen alles, was wir brauchen, mitnehmen." Der Weg zum Gipfel war mit sechs bis sieben Tagen terminiert.

Landers: "Bei so etwas kann ich gar nicht nein sagen"

Die Fußballkarriere von Petra Landers begann einst in Bochum beim TuS Harpen. Heute arbeitet die gelernte Druckvorlagenherstellerin als Tagesmutter in einer Kinderkrippe in Bochum. Für das Kilimandscharo-Projekt hat sie sich gut drei Monate lang intensiv vorbereitet und in Form gebracht. Landers zögerte trotz aller Plackerei während der Vorbereitung zu keiner Sekunde, als sie Ende Januar Teil des wohl ambitioniertesten Frauenfußball-Projektes wurde, das es je gab. "Es war für eine gute Sache. Bei so etwas kann ich gar nicht nein sagen", meinte sie: "Es steckt ja ein Sinn dahinter."

Eine geplante filmische Dokumentation soll später dazu beitragen, das private Projekt neben Spenden zu refinanzieren und einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde zu unterstützen. Initiiert wurde die Begegnung auf dem höchsten Berg Afrikas von Equal Playing Field (EPF), einer weltweit operierenden Initiative, die sich für die Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen im Sport, speziell im Fußball einsetzt. EPF-Organisatorin Laura Youngson hofft, dass die Aktion Aufmerksamkeit für die Probleme schafft, die Mädchen besonders in Ländern der Dritten Welt noch immer haben. "Sport schafft Freundschaft und Gemeinschaft, verlangt Engagement und fördert das Selbstvertrauen, die Stärke und Gesundheit. Kein Mädchen auf dieser Welt sollte wegen ihres Geschlechts um diese Vorteile gebracht werden", sagt Youngson.



Rund 30 Frauen aus mehr als 20 Nationen, unter ihnen auch die frühere Nationalspielerin Petra Landers, haben auf dem Kilimandscharo ein ganz besonderes Fußballspiel über 90 Minuten bestritten. Ein spektakuläres Projekt, das tatsächlich am 24. Juni durchgezogen wurde. "We did it!!!", jubelten die Fußballerinnen auf der Facebook-Seite ihrer Initiative EPF und verbreiteten ihren Triumph auch via Twitter: "Wir haben den Weltrekord gebrochen. Und das ist erst der Anfang."

Die Rekordpartie zwischen dem Team "Glacier FC" und "Volcano FC" fand in 5730 Metern Höhe auf sandigem Untergrund in einem der Krater knapp unterhalb des Gipfels statt. Geleitet wurde die Partie übrigens von aktiven FIFA-Schiedsrichterinnen, nämlich einem Trio um die Schottin Morag Pirie. Anschließend kletterten die Frauen noch auf den Uhuru Peak, der mit 5895 Metern höchsten Stelle des Vulkans.

"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen"

Noch nie zuvor wurde ein Fußballspiel in so großer Höhe ausgetragen. Gleichwohl haben andere Sportarten dort schon Rekorde aufgestellt. So gab es bereits ein Rugby-Spiel und ein Cricket-Game an jener Stelle.

"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", schrieb Dana Rösiger, eine aus Heidelberg stammende fotografische Aktivistin der Berliner Frauenfußball-NGO "Discover Football" nach dem Spiel auf ihrer Facebook-Seite. Abgesehen von Rösiger ist Petra Landers aus Bochum, die unter anderem im Team des DFB 1989 in Osnabrück den ersten Europameistertitel der Frauen gewann, einzige Deutsche im Tross der weltweit zusammengesetzten Gruppe, die das Kilmandscharo-Abenteuer am 17. Juni mit ihrem Treffen im Basislager über die Machame-Route angegangen war.

Landers ist mit 55 älteste Spielerin

Landers ist mit 55 Jahren die älteste Spielerin jener Gruppe. Sie bestritt 15 Länderspiele, gewann mit der SSG Bergisch Gladbach vier Deutsche Meisterschaften, einmal den DFB-Pokal und gleich in ihrer ersten Saison mit den Bergischen den inoffiziellen Weltpokal 1981 in Taiwan. Ein Jahr später war sie beim ersten deutschen Frauenfußball-Länderspiel, dem 5:1 in Koblenz gegen die Schweiz, dabei. Jetzt, fast 25 Jahre später, erlebte sie im wahrsten Sinn des Wortes nochmal einen fußballerischen Höhepunkt in ihrem Leben. Als Mitglied des Teams "Glacier FC" auf dem Kilimandscharo in Tansania.

Zur Crew gehören auch ein Filmteam, Ärzte, erfahrene Bergsteiger sowie Träger, die alles Material einschließlich der Tore und zur Verpflegung unter anderem eine ganze LKW-Ladung mit 600 Kilogramm Maismehl auf den Berg geschleppt haben. "Einen Fußballplatz gibt es da natürlich nicht. Den müssen wir vorher selbst bauen, auf dem vulkanischen Sandboden", erklärte Landers: "Wir müssen alles, was wir brauchen, mitnehmen." Der Weg zum Gipfel war mit sechs bis sieben Tagen terminiert.

Landers: "Bei so etwas kann ich gar nicht nein sagen"

Die Fußballkarriere von Petra Landers begann einst in Bochum beim TuS Harpen. Heute arbeitet die gelernte Druckvorlagenherstellerin als Tagesmutter in einer Kinderkrippe in Bochum. Für das Kilimandscharo-Projekt hat sie sich gut drei Monate lang intensiv vorbereitet und in Form gebracht. Landers zögerte trotz aller Plackerei während der Vorbereitung zu keiner Sekunde, als sie Ende Januar Teil des wohl ambitioniertesten Frauenfußball-Projektes wurde, das es je gab. "Es war für eine gute Sache. Bei so etwas kann ich gar nicht nein sagen", meinte sie: "Es steckt ja ein Sinn dahinter."

Eine geplante filmische Dokumentation soll später dazu beitragen, das private Projekt neben Spenden zu refinanzieren und einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde zu unterstützen. Initiiert wurde die Begegnung auf dem höchsten Berg Afrikas von Equal Playing Field (EPF), einer weltweit operierenden Initiative, die sich für die Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen im Sport, speziell im Fußball einsetzt. EPF-Organisatorin Laura Youngson hofft, dass die Aktion Aufmerksamkeit für die Probleme schafft, die Mädchen besonders in Ländern der Dritten Welt noch immer haben. "Sport schafft Freundschaft und Gemeinschaft, verlangt Engagement und fördert das Selbstvertrauen, die Stärke und Gesundheit. Kein Mädchen auf dieser Welt sollte wegen ihres Geschlechts um diese Vorteile gebracht werden", sagt Youngson.

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"Wir wollen das Selbstbewusstsein der Frauen stärken"

"Wir wollen mit dieser spektakulären Aktion Aufmerksamkeit generieren und auf die allgemeine Problematik hinweisen, dass Frauen in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und im Sport auf der Welt den Männern noch längst nicht gleichgestellt sind", erklärte Landers vor ihrer Abreise nach Afrika: "Wir wollen das Selbstbewusstsein der Frauen stärken, ihnen zeigen, dass sie mehr wert sind und mehr können, als ihnen derzeit gestattet wird. Ziel ist es, Bewusstsein für die Ungleichheit im Fußball zu schaffen."

Inzwischen befinden sich die Fußballerinnen wieder auf dem Abstieg ins Basislager. "Auf dem Weg nach oben musste ich mich hinsetzen und habe darüber nachgedacht, ob ich weitermache. Ich habe kaum noch Luft bekommen", berichtete die jordanische Nationalspielerin Haneen Al-Khateeb von der Höhenluft als größtes Problem.

"Es gibt nichts, was Frauen nicht können"

Weitere prominente Nationalspielerinnen waren die Engländerin Rachel Unitt (102 Länderspiele bis 2015), Lori Lindsey (31 Länderspiele für die USA), Sasha Andrews aus Kanada (nahm an drei Weltmeisterschaften und einem Olympiaturnier teil) und Sandrine Dusang aus Frankreich (45 Länderspiele). Hajar Abufazl ist Nationalspielerin für Afghanistan und coacht dort die weibliche U 19, organisiert alltags in Kabul eine Frauenliga für den Verband und ein Team. Esraa Awad von Wadi Degla aus Kairo ist ägytische Nationalspielerin, Dipa Adhikari vom Army Club in Kathmandu Nationalspielerin für Nepal. Weitere Spielerinnen kommen aus Schweden, Argentinien und dem Libanon.

Die in England aufgewachsene Deena Rahman, ehemals beim FC Fulham und Arsenal Ladies, ist Nationalspielerin von Bahrain und dort seit 2010 Trainerin - erst der Arsenal Football School, jetzt für Tekkers. Sie sagt: "Ich möchte mit dem Kilimandscharo-Projekt junge Mädchen für den Fußball begeistern." Raja Ladha, in Tansania aufgewachsene Fußballerin, die unter anderem bei den Blackburg Rovers in England gekickt hat und heute Sportlehrerin für Fußballmädchen in Dubai ist, meint: "Es gibt nichts, was Frauen nicht können." Monica Gonzales, langjährige Kapitänin Mexikos mit 83 Länderspielen twitterte: "Wahnsinn. Wir haben Unglaubliches erreicht."

Nach ihrer Rückkehr wollen viele der Teilnehmerinnen in mehreren Ländern Trainingslager durchführen, um den Frauen- und Mädchenfußball in vielen benachteiligten Regionen der Welt zu fördern. Petra Landers tut dies in Sambia. Dort engagiert sie sich in der Hauptstadt Lusaka bereits seit mehreren Jahren jeweils in einwöchigen Camps für die Belange von Mädchen und Frauen im Fußball.

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