Künzer: "Der Sport bringt uns zusammen"

Nia Künzer ist Weltmeisterin, WM-Finaltorschützin und vielfache Nationalspielerin. Darüber hinaus engagiert sie sich als Repräsentatin des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dafür, mithilfe des Sports Kinder und Jugendliche in Entwicklungsländern zu fördern. "Sport für Entwicklung" nennt sich dieser Ansatz - wie er funktioniert, darüber sprach Nia Künzer am Dienstagabend als Podiumsgast einer Gesprächsreihe der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und des Bonner General-Anzeigers in Bonn.

"Sport bewegt wie kaum ein anderes Thema. Er ist oft ein Türöffner, um überhaupt einmal ins Gespräch zu kommen", erklärte Olaf Handloegten, der Leiter des Sektorvorhabens "Sport für Entwicklung" der GIZ, den schon lange erfolgreichen Ansatz. Anne Rehner, zuständige Referentin für "Sport für Entwicklung"-Programme im BMZ, machte deutlich, dass es dabei aber keineswegs um Spitzensportförderung geht: "Es geht uns nicht darum, den nächsten Weltmeister zu formen. Wir wenden uns an Kinder in Entwicklungsländern in schwierigen Gebieten und Lebenslagen", sagte Rehner im Gespräch mit Moderator Bernd Eyermann.

Auch der Leistungsgedanke stehe hier nicht im Vordergrund, betonte Nia Künzer. Vielmehr gehe es darum, Kindern und Jugendlichen über Sportangebote soziale Kompetenzen zu vermitteln und spielerisch Wissen zu Themen wie Gewaltprävention, Gesundheit und Gleichberechtigung der Geschlechter näher zu bringen.

"Es geht auch um Konfliktprävention"

Und auch aus ihrem Arbeitsalltag im Regierungspräsidium Gießen berichtete die Weltmeisterin von 2003. Als Dezernatsleiterin ist sie dort unter anderem für Erstaufnahmestellen für Geflüchtete zuständig und erlebt, welch wichtige Rolle der Sport im Bereich der Sozialbetreuung und Integration von Geflüchteten spielt: "Respekt, Fairplay, Toleranz - das sind Werte, die wir den Ankommenden zu vermitteln versuchen. Sportangebote tragen zum Beispiel zur Tagesstrukturierung bei. Wir nutzen ihn aber auch, um Menschen zusammenzubringen. Und es geht natürlich auch um Konfliktprävention."

Im rund 90 Minuten dauernden Gespräch ging es außerdem darum, wie sich der DFB und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit dem BMZ, das die "Sport für Entwicklung"-Programme finanziert, in der Ausbildung von Trainerinnen und Trainern engagieren. Besprochen wurde auch, welche Rolle Bundesligavereine, aber auch der Amateursport in Deutschland in Zukunft in der Entwicklungszusammenarbeit spielen könnten.

"Meine Botschafterrolle ist sicher auch mit der Rolle eines Vorbildes verknüpft. Sportlerinnen aus den Partnerländern können vielleicht nicht direkt was mit meinem Namen anfangen", resümierte Nia Künzer. "Wenn sie meine Vita hören, verstehen sie aber vielleicht, dass man einiges erreichen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat und das verfolgt".

"Sport für Entwicklung"

Die "Sport für Entwicklung"-Maßnahmen sind Teil einer weiter gefassten Zusammenarbeit zwischen dem DFB und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel der Kooperation ist es, mit gemeinsamen Projekten Kinder und Jugendliche in Schwellen- und Entwicklungsländern in ihrer Entwickllung zu fördern. Dabei wird der Sport gezielt genutzt, um soziale Kompetenzen und Wissen über Themen wie Gewaltprävention, Gesundheitsaufklärung oder der Geschlechtergerechtigkeit zu vermitteln und Bildungsanreize zu setzen.

Das BMZ stellt dafür die finanziellen Mittel und das entwicklungspolitische Know-how bereit. Der DFB bringt seine Fußballexpertise ein, stellt Trainerinnen und Trainer für die Arbeit im Ausland frei und nutzt seine Kontakte zu Fußballverbänden auf der ganzen Welt. Zurzeit arbeiten BMZ und DFB gemeinsam an Projekten in Brasilien, Kolumbien, Namibia, Mosambik, Jordanien und den Palästinensischen Gebieten.

[jf]

Nia Künzer ist Weltmeisterin, WM-Finaltorschützin und vielfache Nationalspielerin. Darüber hinaus engagiert sie sich als Repräsentatin des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dafür, mithilfe des Sports Kinder und Jugendliche in Entwicklungsländern zu fördern. "Sport für Entwicklung" nennt sich dieser Ansatz - wie er funktioniert, darüber sprach Nia Künzer am Dienstagabend als Podiumsgast einer Gesprächsreihe der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und des Bonner General-Anzeigers in Bonn.

"Sport bewegt wie kaum ein anderes Thema. Er ist oft ein Türöffner, um überhaupt einmal ins Gespräch zu kommen", erklärte Olaf Handloegten, der Leiter des Sektorvorhabens "Sport für Entwicklung" der GIZ, den schon lange erfolgreichen Ansatz. Anne Rehner, zuständige Referentin für "Sport für Entwicklung"-Programme im BMZ, machte deutlich, dass es dabei aber keineswegs um Spitzensportförderung geht: "Es geht uns nicht darum, den nächsten Weltmeister zu formen. Wir wenden uns an Kinder in Entwicklungsländern in schwierigen Gebieten und Lebenslagen", sagte Rehner im Gespräch mit Moderator Bernd Eyermann.

Auch der Leistungsgedanke stehe hier nicht im Vordergrund, betonte Nia Künzer. Vielmehr gehe es darum, Kindern und Jugendlichen über Sportangebote soziale Kompetenzen zu vermitteln und spielerisch Wissen zu Themen wie Gewaltprävention, Gesundheit und Gleichberechtigung der Geschlechter näher zu bringen.

"Es geht auch um Konfliktprävention"

Und auch aus ihrem Arbeitsalltag im Regierungspräsidium Gießen berichtete die Weltmeisterin von 2003. Als Dezernatsleiterin ist sie dort unter anderem für Erstaufnahmestellen für Geflüchtete zuständig und erlebt, welch wichtige Rolle der Sport im Bereich der Sozialbetreuung und Integration von Geflüchteten spielt: "Respekt, Fairplay, Toleranz - das sind Werte, die wir den Ankommenden zu vermitteln versuchen. Sportangebote tragen zum Beispiel zur Tagesstrukturierung bei. Wir nutzen ihn aber auch, um Menschen zusammenzubringen. Und es geht natürlich auch um Konfliktprävention."

Im rund 90 Minuten dauernden Gespräch ging es außerdem darum, wie sich der DFB und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit dem BMZ, das die "Sport für Entwicklung"-Programme finanziert, in der Ausbildung von Trainerinnen und Trainern engagieren. Besprochen wurde auch, welche Rolle Bundesligavereine, aber auch der Amateursport in Deutschland in Zukunft in der Entwicklungszusammenarbeit spielen könnten.

"Meine Botschafterrolle ist sicher auch mit der Rolle eines Vorbildes verknüpft. Sportlerinnen aus den Partnerländern können vielleicht nicht direkt was mit meinem Namen anfangen", resümierte Nia Künzer. "Wenn sie meine Vita hören, verstehen sie aber vielleicht, dass man einiges erreichen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat und das verfolgt".

"Sport für Entwicklung"

Die "Sport für Entwicklung"-Maßnahmen sind Teil einer weiter gefassten Zusammenarbeit zwischen dem DFB und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel der Kooperation ist es, mit gemeinsamen Projekten Kinder und Jugendliche in Schwellen- und Entwicklungsländern in ihrer Entwickllung zu fördern. Dabei wird der Sport gezielt genutzt, um soziale Kompetenzen und Wissen über Themen wie Gewaltprävention, Gesundheitsaufklärung oder der Geschlechtergerechtigkeit zu vermitteln und Bildungsanreize zu setzen.

Das BMZ stellt dafür die finanziellen Mittel und das entwicklungspolitische Know-how bereit. Der DFB bringt seine Fußballexpertise ein, stellt Trainerinnen und Trainer für die Arbeit im Ausland frei und nutzt seine Kontakte zu Fußballverbänden auf der ganzen Welt. Zurzeit arbeiten BMZ und DFB gemeinsam an Projekten in Brasilien, Kolumbien, Namibia, Mosambik, Jordanien und den Palästinensischen Gebieten.

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