2001 zum ersten Ehrenpräsidenten gewählt

Sehr betroffen machten Braun auch die Umstände, die wenige Wochen nach dem WM-Aus der Nationalmannschaft (im Viertelfinale gegen Kroatien) im September 1998 zum Rücktritt des Bundestrainers Berti Vogts führten, mit dem ihn ein besonderes Verhältnis verband.

Einen Monat später bestätigte der DFB-Bundestag Egidius Braun mit großer Mehrheit in seinem Amt. Sein Kampf gegen Drogenmißbrauch, Arbeitslosigkeit, Armut in Dritte-Welt-Ländern und osteuropäischen Staaten, für die Integration von Ausländern und die Aufwertung des Ehrenamtes geht dank dem Volkssport Fußball weiter. Braun, der bereits rechtzeitig signalisiert hatte, dass die Amtsperiode bis 2001 seine letzte sei, wurde beim Bundestag im April 2001 in Magdeburg zum ersten Ehrenpräsidenten des DFB gewählt. Zudem wurde eine Stiftung ins Leben gerufen, die seinen Namen trägt und sein soziales Engagement weiterführt.

Braun war Vizepräsident und Schatzmeister der UEFA, Vorsitzender der Organisationskommission für das vom deutschen Team gewonnene Europameisterschaftsturnier 1996 in England, Mitglied der Organisations-Kommission für den FIFA-Weltpokal France 1998 und Träger zahlreicher Auszeichnungen großer in- und ausländischer Institutionen sowie kleinerer Vereine. Ein Mensch, der den Bezug zum Ball und zur Basis nie verloren hat. Am 16. März 2022 verstarb Braun im Alter von 97 Jahren in seiner Heimatstadt Aachen.