Goldmedaille bei den Spielen in Montreal

Richtig erfolgreich war der DDR-Fußball dagegen fast immer, wenn man bei den Olympischen Spielen startete. Der Höhepunkt der olympischen Bilanz war der Gewinn der Goldmedaille 1976 in Montreal. Vor 76.000 Zuschauern sicherten die Dresdner Hartmut Schade und Reinhard Häfner sowie der Magdeburger Martin Hoffmann mit ihren Treffern den 3:1-Endspielsieg gegen Polen.

Grundlage für die Erfolge der DDR-Nationalmannschaft bildete die heimische Oberliga, die höchste Spielklasse im DFV, und die damit verbundene DDR-Meisterschaft. Zwar gab es bereits vor der Gründung des DFV, im Juli 1950, schon Meisterschaftsspiele in der damaligen Ostzone – inklusive zweier Ostzonen-Meister. Doch so richtig in Schwung kam der Fußball im Osten Deutschlands erst nach der Gründung eines offiziell von der FIFA 1952 aufgenommenen Verbandes.

Die DDR-Oberliga wurde schnell zum Liebling der Fußballfans – häufig aber auch zum Spielball der „Mächtigen“. So sollte zum Beispiel 1954 die Mannschaft von Wismut Aue, eines der besten Teams der Zeit, nach Karl-Marx-Stadt umgesiedelt werden. Mannschaft und Fans leisteten erfolgreich Widerstand.

Oft wurde die Meisterschaft auch gesteuert. Der BFC Dynamo Berlin holte zwischen 1979 und 1988 zehnmal in Folge den Titel. Allerdings kam nach der politischen Wende zutage, dass Dynamo als Lieblingsklub von Stasi-Chef Erich Mielke viele Vergünstigungen zuteil und im Zweifelsfall sanfter Druck zu seinen Gunsten ausgeübt wurde.

Trotzdem brachte der DDR-Fußball immer erstklassige Spieler hervor – zum Beispiel Joachim Streich, Jürgen Croy, Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner, Hans-Jürgen Kreische, Gerd Kische, Bernd Bransch, Henning Frenzel, Eberhard Vogel, Konrad Weise oder Peter Ducke in den 60er- und 70er-Jahren. Oder in den 80ern Thomas Doll, Ulf Kirsten, Andreas Thom und Matthias Sammer, der am 12. September 1990 als Kapitän und zweifacher Torschütze die DFV-Auswahl in ihrem letzten Länderspiel zum 2:0-Sieg in Brüssel gegen Belgien führte.

Noch lange nach der Wende profitierte der deutsche Fußball von der Ausbildung der Talente aus dem deutschen Osten. Ob Michael Ballack, Tim Borowski, Clemens Fritz, Bernd Schneider, Jens Jeremies, Marco Rehmer, Thomas Linke, Jörg Heinrich, Olaf Marschall, Dariusz Wosz oder Steffen Freund – etliche der deutschen Nationalspieler kamen in jenen Jahren aus den neuen Bundesländern.