Der DFB als Gastgeber

Mit der perfekten Organisation der FIFA WM 2006 und der FIFA Frauen-WM 2011 bestätigte der DFB seinen guten Ruf als Ausrichter internationaler Großereignisse. Neue und erneuerte Stadien so-wie umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen stehen für Nachhaltigkeit Und für gute Chancen im Hinblick auf die Ausrichtung von EM-Endrundenspielen 2020 und 2024, um die sich der DFB bewirbt.

Deutschland im Sommer 2006. Oder: „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Dieses Motto war Programm geworden bei der FIFA WM 2006, die als größte Veranstaltung seit der politischen Wiedervereinigung des Landes in zwölf deutschen Städten unter unvorstellbarer Anteilnahme von Millionen Menschen stattgefunden hat. Mehr als 53.000 Zuschauer sahen im Durchschnitt die 64 Spiele, 18 Millionen Besucher kamen zu den Fan-Festen und 21.000 Medien-Vertreter aus aller Welt waren akkreditiert. Deutschland habe die beste WM aller Zeiten durchgeführt, lobte UNO-Generalsekretär Kofi Annan. Und FIFA-Präsident Joseph S. Blatter befand, dies sei die großartigste und emotionalste WM gewesen, die er je erlebt habe.

Nicht minder groß war die Anerkennung, als der DFB fünf Jahre später die sechste FIFA Frauen-WM durchführte. 75.000 Zuschauer waren beim Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Kanada im Berliner Olympia-stadion. Insgesamt erlebten rund 800.000 Besucher bei 32 Spielen in den neun WM-Städten sowie Millionen Zuschauer bei sensationellen TV-Einschaltquoten im Fernsehen während dieser drei Festwochen des Frauenfußballs tatsächlich „20ELF von seiner schönsten Seite“, so der WM-Slogan.

Beide Male, 2006 und 2011, hatte der DFB, für den es bei der Auswertung des globalen Echos ebenso viel Lob für die hervorragende Organisation wie für die Weichenstellung zu einer einzigartigen ebenso ausgelassenen wie friedlichen Atmosphäre gab, seinen guten Ruf als Ausrichter internationaler Großereignisse bestätigt. Dank seiner beiden Organisationskomitees mit Franz Beckenbauer und Steffi Jones als Präsident und Präsidentin an der Spitze. Beide Male begleitet von dem selbst gestellten Anspruch, bei der Ausrichtung auf Steuergelder und andere öffentliche Subventionen zu verzichten.

Zuvor waren die beiden größten Turniere auf deutschem Boden eng mit dem Namen Hermann Neuberger verbunden. Von 1975 bis zu seinem Tod 1992 amtierte der Saarländer als DFB-Präsident und daneben fast 20 Jahre lang bei der FIFA als Vorsitzender der WM-Organisationskommission. Unter seiner Ägide wurde die WM-Endrunde 1974 ebenso perfekt, heiter und locker ausgerichtet wie die EM-Endrunde 1988.

1974 kamen mehr als 1,8 Millionen Zuschauer zu den 38 WM-Spielen (47.368 im Durchschnitt). Wie zuletzt bei der WM 2006 und der Frauen-WM 2011 sorgten bereits 1974 neue oder erneuerte WM-Stadien sowie umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen für große Nachhaltigkeit.

Bei der EURO 1988 waren zwölf der 15 Spiele ausverkauft, wobei die UEFA angesichts von 935.681 Besuchern und einem Zuschauerschnitt von 62.379 pro Spiel einen neuen Rekord vermelden konnte. Und auch beim FIFA Confederations Cup 2005, durchgeführt in fünf deutschen Städten, wurden neue Maßstäbe gesetzt.

Neben diesen Top-Veranstaltungen organisierte der DFB mit viel Erfolg 1989 und 1995 die Endrunden der Frauen-EM und 2010 die WM der U 20-Frauen sowie zuvor sieben EM-Endrunden im Junioren-Fußball. -Daneben richtete er bislang zwölf Endspiele der europäischen Klub-Wettbewerbe aus, zuletzt mit ebenso großem wie perfektem Aufwand das Champions League-Finale 2012 in München.