Der Saarfußball zwischen 1945 und 1956

21. März 1945:
Das Saarland wird durch amerikanische Truppenverbände besetzt und im Juli in die französische Besatzungszone eingegliedert. Schon zu dieser Zeit werden die zerstörten Sportplätze wieder hergerichtet, Bombentrichter mit Häuserschutt aufgefüllt.

11. September 1945:
Die „Neue Saarbrücker Zeitung“ schreibt: „Der saarländische Fußballsport zeigt wieder neues Leben. Nachdem die einzelnen Vereine von früheren Nazieinfluß gründlich gereinigt worden sind, haben einige von ihnen von der Militär-Regierung bereits die Genehmigung zur Austragung von Freundschaftsspielen erhalten. Das erste große Treffen für Saarbrücken findet am kommenden Sonntag um 3 Uhr auf dem Sportplatz Kieselhumes statt. Dort spielt der Fußballverein Saarbrücken gegen eine neu aufgestellte Mannschaft des Vereins für Bewegungsspiele Neunkirchen, der aus den früheren „Borussen“ hervorgegangen ist. Eine Reihe Vereine aus den Landgemeinden hatte ihren Spielbetrieb schon vor einigen Wochen aufgenommen…“

5. Januar 1946:
Beginn der ersten Punktspiele eine Fußballrunde für Mannschaften von Hessen, Pfalz und Saar (mit dabei 1. FC Saarbrücken und VfB Neunkirchen).

12. Januar 1946:
Die Fachschaft „Fußball“ im LVS veröffentlicht in der „Neuen Saarbrücker Zeitung“ folgenden Beschluß: „Um einen ordentlichen Spielbetrieb in Zukunft zu gewährleisten, werden ab sofort sämtliche Fußballspiele überwacht…
Mit Wirkung ab 20. Januar müssen alle Fußballspiele aktiver Mannschaften dem Beauftragten für die Spielüberwachung, Herrn Peter Fixemer in Saarbrücken, schriftlich gemeldet werden…
Ab 21. Januar ist das gegenseitige Ausleihen von Spielern untersagt. Bis zum 25. Januar müssen sich alle Spieler schriftlich erklärt haben, bei welchem Verein sie in Zukunft spielen wollen…
Bei Vereinswechsel ab 26. Januar tritt sofortige Spielsperre ein…“

25. Juli 1948:
Gründung des Saarländischen Fußballbundes (SFB) in Sulzbach. Schlagzeilen in der Presse: Mammut-Tagung über neun Stunden – Willy Koch Präsident – SFB erste selbständige Fachgruppe im LSVS!

16. Juli 1949:
Bundestag des SFB. Es wird unter anderem der von Saar-Regierung unterstützte Antrag auf Beitritt zum Französischen Fußballverband gestellt. Abstimmungsergebnis: 609 Nein-Stimmen, 299 Ja-Stimmen, 55 Enthaltungen.

7. April 1950:
Der Bundesvorstand beschließt, die Aufnahme des SFB in die FIFA zu beantragen.

14. Mai 1950:
Außerordentlicher Bundestag des SFB. Neuwahl des Bundesvorstandes. Hermann Neuberger löst Willy Koch als Präsidenten ab.

22. Juni 1950:
Der SFB wird – und zwar noch vor dem DFB – in die FIFA aufgenommen.

11. Oktober 1953 / 28. März 1954:
Der DFB gewinnt seine WM-Qualifikationsspiele gegen den SFB in Stuttgart mit 3:0 und in Saarbücken mit 3:1.

6. Juni 1956:
Das letzte Spiel der saarländischen „Länderelf“ in Amsterdam: Holland – Saarland 3:2, Zuschauer 65.000.

8. Juli 1956:
Der Bundestag des SFB fasst in Saarbrücken – im Beisein des DFB-Präsidenten Dr. Peco Bauwens – den einstimmigen Beschluss, an den DFB den Antrag auf Wiederaufnahme zu stellen.

28. Juli 1956:
Der Bundestag des DFB in Duisburg beschließt einstimmig die Wiederaufnahme des SFB. Seitdem ist der Saarländischen Fußballverband (SFV) selbständiger Landesverband im DFB.

Quelle: Broschüre "Saarfußball - 5 Jahre in der FIFA"