James beim Futsal? Regensburg hofft auf neuen Edelfan

Der SSV Jahn Regensburg wird Deutschland ab dem 22. August beim UEFA Futsal Cup - der "Champions League des Futsal" vertreten. Der Überraschungsmeister der vergangenen Saison sieht sich bei seiner ersten Teilnahme nicht chancenlos. Um die beeindruckende Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben scheut der Newcomer keine Mühen. Im DFB.de-Interview spricht Abteilungsleiter Oliver Vogel mit Mitarbeiterin Nele Schenker über die nächsten großen Ziele, ein ganz besonderes Wiedersehen und den Plan von Spielertrainer Lucas Kruel, Bayern-Star James Rodriguez für den Futsal zu begeistern.

DFB.de: Am 22. August geht es mit dem Europacup in die neue Saison. Es wird der erste internationale Auftritt eines bayrischen Teams sein. Wie stolz sind Sie und wie sehr freuen Sie sich auf dieses neue Kapitel?

Oliver Vogel: Sehr stolz! Es ist Wahnsinn, dass wir in Schweden dabei sein dürfen. Das Team ist bis zum Anschlag angespitzt. Für die Jungs ist es ein Novum, jeder ist heiß drauf. Es wird auch ganz besonderer Gast kommen: Mein Fußballmentor aus Australien, Peter Parthimos, der Lucas Kruel und mich damals zusammengeführt hat, wird den weiten Weg extra auf sich nehmen und einfliegen. Wenn ich daran denke, bekomme ich jetzt schon Gänsehaut!

DFB.de:Wie stehen die Chancen die Vorrunde zu überstehen und die Hauptrunde in Finnland zu erreichen?

Vogel: Die Chancen stehen nicht schlecht. Und wenn wir teilnehmen, möchten wir natürlich auch weiterkommen. Wir haben das Potenzial dazu! Wir konnten mit den Brasilianern Fonseca, Silva und Fortes und dem deutschen Nationalspieler Luca Piga vier sehr gute Spieler verpflichten, die uns sehr weiterhelfen.

DFB.de: Sie haben aber nicht nur neue Spieler, sondern auch explizit für den UEFA Futsal Cup einen Trainer aus Brasilien verpflichtet. Ein notwendiger Schritt um auf der Ebene zu bestehen?

Vogel: Genau so ist es! Es wird für uns ganz wichtig, dass unser bisheriger Spielertrainer Lucas Kruel entlastet wird. Fabio Sanhudo de Oliveira hat jahrelang in Brasilien Futsal gecoacht und kennt Lucas aus dieser Zeit persönlich. Es ist elementar, dass er ihm Aufgaben wie Auswechslungen abnimmt und Lucas sich voll aufs Spiel konzentrieren kann. Somit kann er sicher 25 Prozent mehr aus sich herausholen. In den bisherigen Trainingseinheiten konnte man diesen großen Unterscheid bereits beobachten.

DFB.de: Wenn der neue Coach so eine große Entlastung für den Fixpunkt Ihres Teams darstellt, arbeiten Sie sicherlich schon an einer langfristigen Verpflichtung?

Vogel: Leider kann Fabio nur ein Vierteljahr in Deutschland bleiben. Falls wir die Hauptrunde in Finnland erreichen, wird er auch dort noch mit dabei sein. Unser Plan ist es den deutschen Spielern den Futsal professionell zu vermitteln und das durch einen Trainer der sich sein Leben lang mit diesem Sport auseinandersetzt. Schon jetzt konnte er viel neuen Input liefern.

DFB.de: Mitte Juli hat der DFB Änderungen der Durchführungsbestimmungen zur DFB-Spielordnung veröffentlicht. Demnach dürfen sich fortan unter den 14 Spielern maximal drei Nicht-EU-Ausländer im Kader für die Deutsche Futsal-Meisterschaft befinden. Heißt, Sie müssen reagieren?

Vogel: Das ist richtig. Unser Ziel ist es bis Saisonbeginn neben Luca Piga noch ein bis zwei deutsche Spieler zu verpflichten. Allerdings ist das nicht ganz so einfach: Wir haben den Anspruch, dass der Spieler sich komplett auf den Futsal konzentriert und keinen Fußball nebenher spielt. Wir brauchen Jungs, die Bock haben diese Sportart zu erlernen und zu leben.

DFB.de: Langfristig gesehen schließen Sie es aber nicht aus, das Team durch Spieler aus Futsal-affineren Ländern wie Brasilien zu verstärken?

Vogel: Nein, das schließen wir nicht aus. Langfristig ist der Plan, dass unser Team aus 60 Prozent deutschen Spielern mit Potenzial auf den Nationalmannschaftskader und 40 Prozent ausländischen Futsalern besteht. Wir möchten zudem auch unsere eigene Jugend aufbauen, um diese sobald wie möglich im Herrenbereich einzusetzen. Ihnen wird der Futsal frühzeitig vermittelt, auch von den brasilianischen Futsal-Profis.

DFB.de: Nach dem Wechsel von Douglas Costa zu Juventus Turin steht Lucas Kruel vor der Herausforderung, seinen Job als Personal Coach für Costa und den Futsal in Regensburg über eine weitaus größere räumliche Distanz als zuvor zu vereinen. Wie wahrscheinlich ist es, dass er alle Pflichtspiele bestreiten kann?

Vogel: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Lucas hat unglaublich viel Bock auf diese Saison. Er hat hier wahnsinnig viel aufgebaut und wird dieses Projekt definitiv nicht schleifen lassen. Noch steht nicht fest, wie oft er in Turin sein wird.

DFB.de: Wie wichtig werden bisherige Unterstützer wie die Fußballprofis Douglas Costa, Thiago und Rafinha in Zukunft sein?

Vogel: Douglas wird sich aufgrund des Vereinswechsel nicht mehr so engagieren können wie zuvor. Rafinha und Thiago gehören aber nach wie vor zur Familie und werden uns auch weiterhin unterstützen.

DFB.de: Lucas Kruel hat bereits Bekanntschaft mit Bayern-Zugang James Rodriguez gemacht. Hat er ihn auch schon, ähnlich wie anderen, für den Futsal in Regensburg begeistern können?

Vogel: Lucas ist dran! (lacht) Wir werden sehen, ob wir James Rodriguez für die Sache gewinnen können. Aktuell hat er nach seinem Wechsel ja noch ganz andere Themen. Aber wir hoffen sehr, dass er mal vorbeischaut. Es wäre toll. Wir arbeiten daran.

DFB.de: "Langfristig die Nummer eins Deutschlands werden"- dieses Ziel hat Kruel nach dem Titelgewinn ausgegeben. Wie lautet das Ziel für die anstehende Saison?

Vogel: Wir wollen wieder um die deutsche Meisterschaft spielen, heißt Platz eins oder zwei in der Regionalliga Süd belegen. Die Titelverteidigung wäre natürlich unser Traum. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Portus Pforzheim, Weilimdorf und ich denke auch Karlsruhe haben aufgerüstet. Alle sind heiß darauf uns zu schlagen.

[sn]

Der SSV Jahn Regensburg wird Deutschland ab dem 22. August beim UEFA Futsal Cup - der "Champions League des Futsal" vertreten. Der Überraschungsmeister der vergangenen Saison sieht sich bei seiner ersten Teilnahme nicht chancenlos. Um die beeindruckende Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben scheut der Newcomer keine Mühen. Im DFB.de-Interview spricht Abteilungsleiter Oliver Vogel mit Mitarbeiterin Nele Schenker über die nächsten großen Ziele, ein ganz besonderes Wiedersehen und den Plan von Spielertrainer Lucas Kruel, Bayern-Star James Rodriguez für den Futsal zu begeistern.

DFB.de: Am 22. August geht es mit dem Europacup in die neue Saison. Es wird der erste internationale Auftritt eines bayrischen Teams sein. Wie stolz sind Sie und wie sehr freuen Sie sich auf dieses neue Kapitel?

Oliver Vogel: Sehr stolz! Es ist Wahnsinn, dass wir in Schweden dabei sein dürfen. Das Team ist bis zum Anschlag angespitzt. Für die Jungs ist es ein Novum, jeder ist heiß drauf. Es wird auch ganz besonderer Gast kommen: Mein Fußballmentor aus Australien, Peter Parthimos, der Lucas Kruel und mich damals zusammengeführt hat, wird den weiten Weg extra auf sich nehmen und einfliegen. Wenn ich daran denke, bekomme ich jetzt schon Gänsehaut!

DFB.de:Wie stehen die Chancen die Vorrunde zu überstehen und die Hauptrunde in Finnland zu erreichen?

Vogel: Die Chancen stehen nicht schlecht. Und wenn wir teilnehmen, möchten wir natürlich auch weiterkommen. Wir haben das Potenzial dazu! Wir konnten mit den Brasilianern Fonseca, Silva und Fortes und dem deutschen Nationalspieler Luca Piga vier sehr gute Spieler verpflichten, die uns sehr weiterhelfen.

DFB.de: Sie haben aber nicht nur neue Spieler, sondern auch explizit für den UEFA Futsal Cup einen Trainer aus Brasilien verpflichtet. Ein notwendiger Schritt um auf der Ebene zu bestehen?

Vogel: Genau so ist es! Es wird für uns ganz wichtig, dass unser bisheriger Spielertrainer Lucas Kruel entlastet wird. Fabio Sanhudo de Oliveira hat jahrelang in Brasilien Futsal gecoacht und kennt Lucas aus dieser Zeit persönlich. Es ist elementar, dass er ihm Aufgaben wie Auswechslungen abnimmt und Lucas sich voll aufs Spiel konzentrieren kann. Somit kann er sicher 25 Prozent mehr aus sich herausholen. In den bisherigen Trainingseinheiten konnte man diesen großen Unterscheid bereits beobachten.

DFB.de: Wenn der neue Coach so eine große Entlastung für den Fixpunkt Ihres Teams darstellt, arbeiten Sie sicherlich schon an einer langfristigen Verpflichtung?

Vogel: Leider kann Fabio nur ein Vierteljahr in Deutschland bleiben. Falls wir die Hauptrunde in Finnland erreichen, wird er auch dort noch mit dabei sein. Unser Plan ist es den deutschen Spielern den Futsal professionell zu vermitteln und das durch einen Trainer der sich sein Leben lang mit diesem Sport auseinandersetzt. Schon jetzt konnte er viel neuen Input liefern.

DFB.de: Mitte Juli hat der DFB Änderungen der Durchführungsbestimmungen zur DFB-Spielordnung veröffentlicht. Demnach dürfen sich fortan unter den 14 Spielern maximal drei Nicht-EU-Ausländer im Kader für die Deutsche Futsal-Meisterschaft befinden. Heißt, Sie müssen reagieren?

Vogel: Das ist richtig. Unser Ziel ist es bis Saisonbeginn neben Luca Piga noch ein bis zwei deutsche Spieler zu verpflichten. Allerdings ist das nicht ganz so einfach: Wir haben den Anspruch, dass der Spieler sich komplett auf den Futsal konzentriert und keinen Fußball nebenher spielt. Wir brauchen Jungs, die Bock haben diese Sportart zu erlernen und zu leben.

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DFB.de: Langfristig gesehen schließen Sie es aber nicht aus, das Team durch Spieler aus Futsal-affineren Ländern wie Brasilien zu verstärken?

Vogel: Nein, das schließen wir nicht aus. Langfristig ist der Plan, dass unser Team aus 60 Prozent deutschen Spielern mit Potenzial auf den Nationalmannschaftskader und 40 Prozent ausländischen Futsalern besteht. Wir möchten zudem auch unsere eigene Jugend aufbauen, um diese sobald wie möglich im Herrenbereich einzusetzen. Ihnen wird der Futsal frühzeitig vermittelt, auch von den brasilianischen Futsal-Profis.

DFB.de: Nach dem Wechsel von Douglas Costa zu Juventus Turin steht Lucas Kruel vor der Herausforderung, seinen Job als Personal Coach für Costa und den Futsal in Regensburg über eine weitaus größere räumliche Distanz als zuvor zu vereinen. Wie wahrscheinlich ist es, dass er alle Pflichtspiele bestreiten kann?

Vogel: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Lucas hat unglaublich viel Bock auf diese Saison. Er hat hier wahnsinnig viel aufgebaut und wird dieses Projekt definitiv nicht schleifen lassen. Noch steht nicht fest, wie oft er in Turin sein wird.

DFB.de: Wie wichtig werden bisherige Unterstützer wie die Fußballprofis Douglas Costa, Thiago und Rafinha in Zukunft sein?

Vogel: Douglas wird sich aufgrund des Vereinswechsel nicht mehr so engagieren können wie zuvor. Rafinha und Thiago gehören aber nach wie vor zur Familie und werden uns auch weiterhin unterstützen.

DFB.de: Lucas Kruel hat bereits Bekanntschaft mit Bayern-Zugang James Rodriguez gemacht. Hat er ihn auch schon, ähnlich wie anderen, für den Futsal in Regensburg begeistern können?

Vogel: Lucas ist dran! (lacht) Wir werden sehen, ob wir James Rodriguez für die Sache gewinnen können. Aktuell hat er nach seinem Wechsel ja noch ganz andere Themen. Aber wir hoffen sehr, dass er mal vorbeischaut. Es wäre toll. Wir arbeiten daran.

DFB.de: "Langfristig die Nummer eins Deutschlands werden"- dieses Ziel hat Kruel nach dem Titelgewinn ausgegeben. Wie lautet das Ziel für die anstehende Saison?

Vogel: Wir wollen wieder um die deutsche Meisterschaft spielen, heißt Platz eins oder zwei in der Regionalliga Süd belegen. Die Titelverteidigung wäre natürlich unser Traum. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Portus Pforzheim, Weilimdorf und ich denke auch Karlsruhe haben aufgerüstet. Alle sind heiß darauf uns zu schlagen.

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