U 19-Coach Gerlach: "Erste Länderspiele besonderer Meilenstein"

Im September 2022 gegründet, hat die U 19-Futsal-Nationalmannschaft am vergangenen Wochenende ihre beiden ersten Länderspiele absolviert. Gegen Litauen siegte die deutsche Mannschaft am Samstag auf dem DFB-Campus mit 4:2, ehe sich beide Teams beim zweiten Aufeinandertreffen tags darauf 1:1 trennten. Cheftrainer Daniel Gerlach ordnet die Leistung seiner Mannschaft im DFB.de-Interview ein und sagt, welchen Stellenwert die Gründung der U 19 für den Futsal in Deutschland hat.

DFB.de: Herr Gerlach, wie blicken Sie auf die beiden Testspiele gegen Litauen zurück?

Daniel Gerlach: Mit sehr positiven Gefühlen - nicht nur, was die Ergebnisse angeht, sondern vor allem auch aufgrund der Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat. Gerade im Fünf-gegen-Fünf haben wir in beiden Spielen gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind. Insbesondere unser Angriffsspiel hat mir gefallen, hier haben sich bereits erste, sehr gute Automatismen eingestellt. Dass nun auch unsere ersten Länderspiele in den Geschichtsbüchern stehen, ist definitiv ein besonderer Meilenstein für uns. Das war uns auch besonders wichtig, vor den noch im Januar anstehenden Spielen in der EM-Qualifikation ein offizielles Länderspiel absolviert zu haben und diese Premiere nicht erst in einem Pflichtspiel zu feiern. Schließlich haben all unsere Spieler gegen Litauen ihr internationales Debüt gegeben.

DFB.de: Allzu viel Zeit ist seit der Gründung der Mannschaft noch nicht vergangen. Wie viel Arbeit steckt hinter dem Erfolg im ersten Länderspiel?

Gerlach: Der zurückliegende Lehrgang war unser insgesamt sechster mit dem Jahrgang 2004 und jünger. Essenziell ist in der Vor- und Nachbereitung nicht nur der Austausch innerhalb des DFB-Trainerteams, sondern auch der Input der U 19-Stützpunkttrainer. Während die ersten beiden Lehrgänge durchaus noch Sichtungscharakter hatten, galt es in den darauffolgenden Trainingseinheiten, den Spielern eine konkrete Spielphilosophie zu vermitteln. Sie haben sich von Lehrgang zu Lehrgang spürbar gesteigert und schon sehr gute Entwicklungsschritte genommen. Vor den beiden ersten Länderspielen gegen Litauen haben wir bereits einige Testspiele gegen Teams aus der Futsal-Regionalliga sowie eine Partie gegen einen Bundesligisten absolviert.

DFB.de: Wie hat sich Ihre Mannschaft dabei präsentiert?

Gerlach: Schon dort hat das Team größtenteils auf Augenhöhe agiert - was die Qualität der Spieler in unserer U 19 noch einmal heraushebt. Die Testspiele gegen Litauen haben diesen ersten Entwicklungsschritt ideal abgerundet. So konnten sich unsere Spieler mit Gleichaltrigen auf internationaler Bühne messen und auch in dieser Hinsicht erste Matchpraxis sammeln. Litauens U 19 befindet sich aktuell in einer ähnlichen Phase wie wir und gehört ebenfalls zu den zehn Nationen, die sich in der Vorrunde der EM-Qualifikation erst einmal in die Hauptrunde spielen müssen.

DFB.de: Auf welchen Bereichen wird in der künftigen Entwicklung der Mannschaft der Fokus liegen?

Gerlach: Viele unserer Spieler müssen sich natürlich erstmal an die Spielweise im Futsal gewöhnen. Jedes zusätzliche Spiel hilft ihnen dabei. Gerade auf internationalem Niveau geht im Futsal alles sehr schnell, hier möchten wir den Spielern Handlungsoptionen mitgeben. Bereits im letzten Lehrgang haben wir uns intensiv mit der Defensive und Standardsituationen beschäftigt. Sehr erfreulich war, dass wir diese Inhalte direkt in den Spielen gegen Litauen umgesetzt und aus diesen Situationen heraus Tore erzielt haben. Daran gilt es weiter anzuknüpfen.

DFB.de: Bei der A-Nationalmannschaft sind Sie seit Gründung 2016 als Co-Trainer von Marcel Loosveld im Einsatz. Welche Bedeutung hat die zusätzliche Aufgabe als Cheftrainer der U 19 für Sie?

Gerlach: Das Schönste ist aus meiner Sicht, wenn man in seinem Job Spaß hat. Und den habe ich wie bei der A-Nationalmannschaft auch bei der U 19 definitiv. Futsal ist meine absolute Leidenschaft und ich halte es für enorm wichtig, dass wir in Deutschland inzwischen auch eine U 19-Nationalmannschaft haben. Dass ich ein Teil dieser Entwicklung sein und mit all den talentierten jungen Menschen arbeiten darf, bedeutet mir sehr viel.

DFB.de: Wie wichtig ist die U 19 für die Entwicklung der Sportart Futsal in Deutschland und inwiefern kann auch die A-Nationalmannschaft vom Juniorenteam profitieren?

Gerlach: Der Erfolg unserer U 19 wird sich auch daran messen lassen müssen, wie viele der Spieler in den kommenden Jahren den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen. Was das Niveau zwischen beiden Teams angeht, sind die Unterschiede sicherlich sehr groß, dennoch traue ich das unseren Spielern aus der U 19 zu, wenn sie weiter hart an sich arbeiten und im Futsal die nächsten Entwicklungsschritte gehen. Von einer starken Juniorenauswahl wird dann perspektivisch auch die A-Nationalmannschaft und allgemein die Sportart Futsal in Deutschland profitieren, wenn im besten Fall immer wieder talentierte, junge Spieler nach oben drängen, für frische Impulse sorgen und das spielerische Niveau insgesamt besser wird. Dass wir beim DFB nun auch eine U 19 haben, ist seit Gründung der A-Nationalmannschaft 2016 sicherlich einer der wichtigsten Meilensteine im deutschen Futsal.

DFB.de: Ein weiterer Meilenstein erwartet Sie und Ihr Team am 19. und 20. Januar in der Vorrunde der EM-Qualifikation: Sie spielen gegen Nordmazedonien und den Kosovo, lediglich der Gruppensieger qualifiziert sich für die anschließende Hauptrunde. Wie sind die beiden Gegner einzuschätzen und was trauen Sie Ihrer Mannschaft schon zu?

Gerlach: Mit Nordmazedonien und dem Kosovo erwarte ich zwei eher tiefstehende Gegner, die vor allem in der Defensive und im Umschaltspiel ihre Stärken haben. Wir werden unsere Spieler auf unterschiedliche Szenarien vorbereiten. Ich habe sehr großes Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Spieler und die Art und Weise, wie sie sich präsentieren werden. Da wir in der Dreiergruppe lediglich zwei Partien absolvieren, können Kleinigkeiten über das Weiterkommen entscheiden - jedes Tor wird enorm wichtig sein und kann am Ende den Unterschied ausmachen. Wir blicken diesen Spielen mit großer Vorfreude entgegen. Wenn wir an unsere Leistung aus dem ersten Spiel gegen Litauen anknüpfen können und auch mental sowie körperlich voll da sind, haben wir alle Chancen, die Vorrunde positiv abzuschließen.

Weitere Inhalte und Informationen rund um die Futsal-Nationalmannschaften sowie die Futsal-Bundesliga finden sich auf DFB.de und dem Futsal-Instagram-Kanal des DFB.

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Im September 2022 gegründet, hat die U 19-Futsal-Nationalmannschaft am vergangenen Wochenende ihre beiden ersten Länderspiele absolviert. Gegen Litauen siegte die deutsche Mannschaft am Samstag auf dem DFB-Campus mit 4:2, ehe sich beide Teams beim zweiten Aufeinandertreffen tags darauf 1:1 trennten. Cheftrainer Daniel Gerlach ordnet die Leistung seiner Mannschaft im DFB.de-Interview ein und sagt, welchen Stellenwert die Gründung der U 19 für den Futsal in Deutschland hat.

DFB.de: Herr Gerlach, wie blicken Sie auf die beiden Testspiele gegen Litauen zurück?

Daniel Gerlach: Mit sehr positiven Gefühlen - nicht nur, was die Ergebnisse angeht, sondern vor allem auch aufgrund der Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat. Gerade im Fünf-gegen-Fünf haben wir in beiden Spielen gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind. Insbesondere unser Angriffsspiel hat mir gefallen, hier haben sich bereits erste, sehr gute Automatismen eingestellt. Dass nun auch unsere ersten Länderspiele in den Geschichtsbüchern stehen, ist definitiv ein besonderer Meilenstein für uns. Das war uns auch besonders wichtig, vor den noch im Januar anstehenden Spielen in der EM-Qualifikation ein offizielles Länderspiel absolviert zu haben und diese Premiere nicht erst in einem Pflichtspiel zu feiern. Schließlich haben all unsere Spieler gegen Litauen ihr internationales Debüt gegeben.

DFB.de: Allzu viel Zeit ist seit der Gründung der Mannschaft noch nicht vergangen. Wie viel Arbeit steckt hinter dem Erfolg im ersten Länderspiel?

Gerlach: Der zurückliegende Lehrgang war unser insgesamt sechster mit dem Jahrgang 2004 und jünger. Essenziell ist in der Vor- und Nachbereitung nicht nur der Austausch innerhalb des DFB-Trainerteams, sondern auch der Input der U 19-Stützpunkttrainer. Während die ersten beiden Lehrgänge durchaus noch Sichtungscharakter hatten, galt es in den darauffolgenden Trainingseinheiten, den Spielern eine konkrete Spielphilosophie zu vermitteln. Sie haben sich von Lehrgang zu Lehrgang spürbar gesteigert und schon sehr gute Entwicklungsschritte genommen. Vor den beiden ersten Länderspielen gegen Litauen haben wir bereits einige Testspiele gegen Teams aus der Futsal-Regionalliga sowie eine Partie gegen einen Bundesligisten absolviert.

DFB.de: Wie hat sich Ihre Mannschaft dabei präsentiert?

Gerlach: Schon dort hat das Team größtenteils auf Augenhöhe agiert - was die Qualität der Spieler in unserer U 19 noch einmal heraushebt. Die Testspiele gegen Litauen haben diesen ersten Entwicklungsschritt ideal abgerundet. So konnten sich unsere Spieler mit Gleichaltrigen auf internationaler Bühne messen und auch in dieser Hinsicht erste Matchpraxis sammeln. Litauens U 19 befindet sich aktuell in einer ähnlichen Phase wie wir und gehört ebenfalls zu den zehn Nationen, die sich in der Vorrunde der EM-Qualifikation erst einmal in die Hauptrunde spielen müssen.

DFB.de: Auf welchen Bereichen wird in der künftigen Entwicklung der Mannschaft der Fokus liegen?

Gerlach: Viele unserer Spieler müssen sich natürlich erstmal an die Spielweise im Futsal gewöhnen. Jedes zusätzliche Spiel hilft ihnen dabei. Gerade auf internationalem Niveau geht im Futsal alles sehr schnell, hier möchten wir den Spielern Handlungsoptionen mitgeben. Bereits im letzten Lehrgang haben wir uns intensiv mit der Defensive und Standardsituationen beschäftigt. Sehr erfreulich war, dass wir diese Inhalte direkt in den Spielen gegen Litauen umgesetzt und aus diesen Situationen heraus Tore erzielt haben. Daran gilt es weiter anzuknüpfen.

DFB.de: Bei der A-Nationalmannschaft sind Sie seit Gründung 2016 als Co-Trainer von Marcel Loosveld im Einsatz. Welche Bedeutung hat die zusätzliche Aufgabe als Cheftrainer der U 19 für Sie?

Gerlach: Das Schönste ist aus meiner Sicht, wenn man in seinem Job Spaß hat. Und den habe ich wie bei der A-Nationalmannschaft auch bei der U 19 definitiv. Futsal ist meine absolute Leidenschaft und ich halte es für enorm wichtig, dass wir in Deutschland inzwischen auch eine U 19-Nationalmannschaft haben. Dass ich ein Teil dieser Entwicklung sein und mit all den talentierten jungen Menschen arbeiten darf, bedeutet mir sehr viel.

DFB.de: Wie wichtig ist die U 19 für die Entwicklung der Sportart Futsal in Deutschland und inwiefern kann auch die A-Nationalmannschaft vom Juniorenteam profitieren?

Gerlach: Der Erfolg unserer U 19 wird sich auch daran messen lassen müssen, wie viele der Spieler in den kommenden Jahren den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen. Was das Niveau zwischen beiden Teams angeht, sind die Unterschiede sicherlich sehr groß, dennoch traue ich das unseren Spielern aus der U 19 zu, wenn sie weiter hart an sich arbeiten und im Futsal die nächsten Entwicklungsschritte gehen. Von einer starken Juniorenauswahl wird dann perspektivisch auch die A-Nationalmannschaft und allgemein die Sportart Futsal in Deutschland profitieren, wenn im besten Fall immer wieder talentierte, junge Spieler nach oben drängen, für frische Impulse sorgen und das spielerische Niveau insgesamt besser wird. Dass wir beim DFB nun auch eine U 19 haben, ist seit Gründung der A-Nationalmannschaft 2016 sicherlich einer der wichtigsten Meilensteine im deutschen Futsal.

DFB.de: Ein weiterer Meilenstein erwartet Sie und Ihr Team am 19. und 20. Januar in der Vorrunde der EM-Qualifikation: Sie spielen gegen Nordmazedonien und den Kosovo, lediglich der Gruppensieger qualifiziert sich für die anschließende Hauptrunde. Wie sind die beiden Gegner einzuschätzen und was trauen Sie Ihrer Mannschaft schon zu?

Gerlach: Mit Nordmazedonien und dem Kosovo erwarte ich zwei eher tiefstehende Gegner, die vor allem in der Defensive und im Umschaltspiel ihre Stärken haben. Wir werden unsere Spieler auf unterschiedliche Szenarien vorbereiten. Ich habe sehr großes Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Spieler und die Art und Weise, wie sie sich präsentieren werden. Da wir in der Dreiergruppe lediglich zwei Partien absolvieren, können Kleinigkeiten über das Weiterkommen entscheiden - jedes Tor wird enorm wichtig sein und kann am Ende den Unterschied ausmachen. Wir blicken diesen Spielen mit großer Vorfreude entgegen. Wenn wir an unsere Leistung aus dem ersten Spiel gegen Litauen anknüpfen können und auch mental sowie körperlich voll da sind, haben wir alle Chancen, die Vorrunde positiv abzuschließen.

Weitere Inhalte und Informationen rund um die Futsal-Nationalmannschaften sowie die Futsal-Bundesliga finden sich auf DFB.de und dem Futsal-Instagram-Kanal des DFB.

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