Loosveld: "Keiner erwartet von uns, dass wir Portugal schlagen"

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft hat durch ein 2:2 in den letzten Sekunden gegen Israel die zweite Runde der WM-Qualifikation erreicht. Im DFB.de-Interview spricht Bundestrainer Marcel Loosveld über die Emotionen in der Kabine, die Opferbereitschaft seiner Spieler und die Vorfreude auf das Duell mit Europameister Portugal.

DFB.de: Neun Sekunden vor Schluss der Ausgleich und der Einzug in die zweite Qualifikationsrunde. Hand aufs Herz, Herr Loosveld. Haben Sie noch daran geglaubt?

Marcel Loosveld: Natürlich. Das Tor lag in der Luft. Man fühlt das. Eigentlich wollte ich schon früher mit dem Flying Goalie spielen, aber das Risiko war mir dann doch zu groß. Als wir in Überzahl gespielt haben, hat man auf der Bank die Lücke gesehen und gespürt: Es fällt. Wir machen das Tor!

DFB.de: Können Sie uns die Szenen nach der Schlusssirene beschreiben?

Loosveld: Die ganze Anspannung hat sich entladen. Das Tor kurz vor Schluss hat alles noch schöner und emotionaler gemacht - auch für die Jungs. In der Kabine gab es ein Riesenfest. Wir alle, das Funktionsteam, vor allem aber die Spieler, die für den Futsal vieles opfern und sich zu einhundert Prozent einbringen, haben hart für dieses Ziel gearbeitet. Es ist wirklich beeindruckend, wie meine Spieler mitziehen - ganz ohne Profibedingungen in ihren Vereinen. Das darf man nicht unterschätzen. Jetzt die zweite Runde erreicht zu haben, löst daher eine wahnsinnige Zufriedenheit aus.

DFB.de: Israel hat nach der frühen Führung sehr diszipliniert verteidigt. Wie schwer war es für Ihr Team?

Loosveld: Israel hat es uns sehr schwer gemacht. Sie sind unglaublich fit und haben stark verteidigt. Wir mussten das gesamte Spiel über dagegen anrennen und wussten schon vor dem Turnier, dass ein Tor übers Weiterkommen entscheiden kann. Israel stand sehr tief, wir haben es dann mit Eins-gegen-Eins-Situationen und Schüssen aus der zweiten Reihe versucht und uns am Ende völlig verdient qualifiziert.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit nach den ersten Pflichtspielen Ihrer Amtszeit aus?

Loosveld: Es gibt immer Luft nach oben. Aber gegen Dänemark und Israel waren wir der Boss auf dem Platz. Sicher gab es auch in diesen Spielen Phasen, in denen es schwierig war, aber wir sind ruhig geblieben. Nun müssen wir versuchen, unsere Leistung noch konstanter über ein ganzes Spiel hinweg abzurufen. Und im taktischen Bereich sehe ich auch Entwicklungspotenzial. Wir werden nach dem Erfolg jedenfalls nicht einschlafen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess.

DFB.de: Ein Prozess, der durch unregelmäßige Lehrgänge nicht befördert wird.

Loosveld: Das ist definitiv eine Herausforderung. Natürlich hätte ich meine Spieler gerne jede Woche zusammen, aber wir werden nun eine optimale Route planen mit Trainingseinheiten und Testspielen. Zusätzlich werden wir mit den Spielern individuelle Wochenpläne erarbeiten, damit sie im Oktober auf einem Toplevel sind.

DFB.de: Sie sprechen die zweite Runde der WM-Qualifikation im Oktober an. Wie gehen Sie die Duelle mit Tschechien, Lettland und Portugal an?

Loosveld: In der zweiten Runde können wir mit einer ganz anderen Einstellung auftreten. Ohne Druck. Keiner erwartet von uns, dass wir Portugal schlagen. Sie sind amtierender Europameister. Aber auch gegen Tschechien und Lettland erwarte ich fantastische Spiele, in denen meine Jungs wertvolle Erfahrungen sammeln können. Was mir aber wichtig ist: Wir treffen nun zwar auf stärkere Gegner und werden die Spiele daher anders angehen, aber wir werden auch nach Portugal fahren, um dort Ergebnisse zu holen.

[tn]

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft hat durch ein 2:2 in den letzten Sekunden gegen Israel die zweite Runde der WM-Qualifikation erreicht. Im DFB.de-Interview spricht Bundestrainer Marcel Loosveld über die Emotionen in der Kabine, die Opferbereitschaft seiner Spieler und die Vorfreude auf das Duell mit Europameister Portugal.

DFB.de: Neun Sekunden vor Schluss der Ausgleich und der Einzug in die zweite Qualifikationsrunde. Hand aufs Herz, Herr Loosveld. Haben Sie noch daran geglaubt?

Marcel Loosveld: Natürlich. Das Tor lag in der Luft. Man fühlt das. Eigentlich wollte ich schon früher mit dem Flying Goalie spielen, aber das Risiko war mir dann doch zu groß. Als wir in Überzahl gespielt haben, hat man auf der Bank die Lücke gesehen und gespürt: Es fällt. Wir machen das Tor!

DFB.de: Können Sie uns die Szenen nach der Schlusssirene beschreiben?

Loosveld: Die ganze Anspannung hat sich entladen. Das Tor kurz vor Schluss hat alles noch schöner und emotionaler gemacht - auch für die Jungs. In der Kabine gab es ein Riesenfest. Wir alle, das Funktionsteam, vor allem aber die Spieler, die für den Futsal vieles opfern und sich zu einhundert Prozent einbringen, haben hart für dieses Ziel gearbeitet. Es ist wirklich beeindruckend, wie meine Spieler mitziehen - ganz ohne Profibedingungen in ihren Vereinen. Das darf man nicht unterschätzen. Jetzt die zweite Runde erreicht zu haben, löst daher eine wahnsinnige Zufriedenheit aus.

DFB.de: Israel hat nach der frühen Führung sehr diszipliniert verteidigt. Wie schwer war es für Ihr Team?

Loosveld: Israel hat es uns sehr schwer gemacht. Sie sind unglaublich fit und haben stark verteidigt. Wir mussten das gesamte Spiel über dagegen anrennen und wussten schon vor dem Turnier, dass ein Tor übers Weiterkommen entscheiden kann. Israel stand sehr tief, wir haben es dann mit Eins-gegen-Eins-Situationen und Schüssen aus der zweiten Reihe versucht und uns am Ende völlig verdient qualifiziert.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit nach den ersten Pflichtspielen Ihrer Amtszeit aus?

Loosveld: Es gibt immer Luft nach oben. Aber gegen Dänemark und Israel waren wir der Boss auf dem Platz. Sicher gab es auch in diesen Spielen Phasen, in denen es schwierig war, aber wir sind ruhig geblieben. Nun müssen wir versuchen, unsere Leistung noch konstanter über ein ganzes Spiel hinweg abzurufen. Und im taktischen Bereich sehe ich auch Entwicklungspotenzial. Wir werden nach dem Erfolg jedenfalls nicht einschlafen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess.

DFB.de: Ein Prozess, der durch unregelmäßige Lehrgänge nicht befördert wird.

Loosveld: Das ist definitiv eine Herausforderung. Natürlich hätte ich meine Spieler gerne jede Woche zusammen, aber wir werden nun eine optimale Route planen mit Trainingseinheiten und Testspielen. Zusätzlich werden wir mit den Spielern individuelle Wochenpläne erarbeiten, damit sie im Oktober auf einem Toplevel sind.

DFB.de: Sie sprechen die zweite Runde der WM-Qualifikation im Oktober an. Wie gehen Sie die Duelle mit Tschechien, Lettland und Portugal an?

Loosveld: In der zweiten Runde können wir mit einer ganz anderen Einstellung auftreten. Ohne Druck. Keiner erwartet von uns, dass wir Portugal schlagen. Sie sind amtierender Europameister. Aber auch gegen Tschechien und Lettland erwarte ich fantastische Spiele, in denen meine Jungs wertvolle Erfahrungen sammeln können. Was mir aber wichtig ist: Wir treffen nun zwar auf stärkere Gegner und werden die Spiele daher anders angehen, aber wir werden auch nach Portugal fahren, um dort Ergebnisse zu holen.

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