Hirosawa vor Japan-Duell: "Wird emotional"

Die Vorbereitung auf die WM-Qualifikation im Januar 2019 läuft bei der deutschen Futsal-Nationalmannschaft auf Hochtouren. Nach dem Testspiel gegen Georgien im September trifft das Team nun auf Japan. Die Begegnung gegen den Vize-Asienmeister im Castello Düsseldorf am Freitag (ab 17 Uhr, live auf Sport1) wird eine große Bewährungsprobe für die Mannschaft von Nationaltrainer Marcel Loosveld – und eine besondere Partie für Jilo Hirosawa.

In seinem vierten Länderspiel trifft der Spieler der Futsal Panthers Köln auf das Heimatland seines Vaters. Im Interview mit Mitarbeiter Vincent Reinke spricht Hirosawa über Futsal auf japanischen Hochhäusern, seine Begeisterung für den Futsal und die Erwartungshaltung vor dem Spiel gegen Japan.

DFB.de: Herr Hirosawa, wie groß ist die Vorfreude auf das Spiel gegen Japan?

Jilo Hirosawa: Riesig! Für mich ist das natürlich kein normales Spiel, weil ich zu Japan eine ganz besondere Verbindung hege. Mein Vater kommt dort her, ich lerne gerade die Sprache und habe dort auch schon ein paar Monate gelebt. Das spielt natürlich alles eine Rolle, warum es für mich emotional werden wird.

DFB.de: Hat sich der ein oder andere in Ihrem Umfeld schon Tickets gesichert?

Hirosawa: Meine Eltern und meine Geschwister, teils mit Ehepartnern, werden alle da sein. Auch viele Freunde werden kommen. Karten bin ich also reichlich losgeworden, auch wenn die Verwandtschaft väterlicherseits nicht extra für das Spiel aus Japan angereist kommt. Ich werde aber alle Optionen checken, dass sie das Spiel trotzdem irgendwie sehen können.

DFB.de: Sie erwarten also kein Länderspiel wie jedes andere?

Hirosawa: Das wird auf jeden Fall einer der Höhepunkte, wenn nicht sogar der Höhepunkt meiner Karriere. Sportlich sind Länderspiele sowieso etwas Besonderes. Dass es jetzt gegen Japan geht, macht es noch spezieller und emotionaler für mich persönlich. Es ist wirklich wie im Traum, davon habe ich geträumt – von so einem Spiel gegen Japan.

DFB.de: Angefangen haben Sie vor etwa sechs Jahren. Wie sind Sie damals zum Futsal gekommen?

Hirosawa: Das war an der Sporthochschule über eine AG. Ich hatte zuvor schon von Futsal gehört und war sehr angetan davon. Damals habe ich noch Fußball gespielt. Ja und dann habe ich irgendwo überzeugt, wurde dann ins Training eingeladen und bin beim Futsal geblieben.

DFB.de: Was begeistert Sie so am Futsal?

Hirosawa: Die Dynamik, das Tempo, die Technik und vor allem, dass man nie abschalten darf, immer am Spiel beteiligt ist. Das ist für mich der größte Reiz. Es ist nicht wie beim Fußball, wo man minutenlang nicht den Ball haben kann. Sowas gibt es im Futsal nicht. Und der Sport ist sehr zuschauerfreundlich. Es gibt viele Torraumszenen, das macht es sehr attraktiv für den Zuseher.

DFB.de: Wie bekannt und beliebt ist Futsal denn in Japan?

Hirosawa: Der Sport ist definitiv bekannter als hierzulande. In Deutschland gehen Leute auf den Bolzplatz, um zu kicken. In Japan gibt es dagegen viele Gruppen, die sich hobbymäßig zum Futsalspielen treffen. Sie spielen aus Platzmangel zum Teil auf den Dächern der Stadt, weil auf den Hochhäusern die Courts sind.

DFB.de: Vergangenes Jahr waren Sie selbst mehrere Monate in Japan.

Hirosawa: Ich habe ein Praktikum gemacht und dabei als Fußballtrainer für Kinder gearbeitet. Gleichzeitig hat mir der Aufenthalt geholfen, mein Japanisch zu verbessen. Denn ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen, lerne die Sprache erst seit fünf, sechs Jahren. Durch die Zeit in Japan bin ich schon auf ein gutes Kommunikationslevel gekommen. Aber ich werde wahrscheinlich noch mal nach Japan gehen, um noch flüssiger sprechen zu können.

DFB.de: Als Japan-Experte können Sie vermutlich aber bereits bestens einschätzen, wie stark die japanische Futsal-Nationalmannschaft ist.

Hirosawa: Die Weltrangliste sagt ja schon einiges. Dass Japan dort auf Platz 16 liegt, ist ein klarer Fingerzeig. Sie sind Vize-Asienmeister und haben im Finale gegen die Futsalnation Iran super mitgehalten. Von daher erwarte ich ein sehr schweres Spiel, wo wir sicherlich der Außenseiter sind. Das wird wieder ein weiterer Entwicklungsschritt, sich gegen einen solchen guten Gegner zu messen. Da muss das Ergebnis erst mal hintenanstehen.

DFB.de: Einen Sieg sollte man also nicht erwarten?

Hirosawa: Man muss die Entwicklung im Futsal für Deutschland realistisch einschätzen. Wenn ich sehe, wie wir uns immer weiter verbessern, gegen stärkere Nationen immer besser mithalten, ist das Motivation genug. Einen solchen Entwicklungsschritt war im Vergleich von Dänemark zu Georgien zu sehen und das erhoffe ich mir jetzt auch für das Japan-Spiel. Je mehr wir uns auf Augenhöhe bewegen, desto mehr macht es auch Spaß, weil man merkt, dass man viel lernt und sich der ganze Aufwand lohnt. Es muss sich nicht immer gleich im Ergebnis widerspiegeln. Das wäre aber natürlich gut und irgendwann werden sich die Erfolge auch einstellen.

Es sind noch Tickets für das Spiel gegen Japan in Düsseldorf erhältlich. Ab fünf Euro im DFB-Onlineshop und über den Landesverband Niederrhein.

[vr]

Die Vorbereitung auf die WM-Qualifikation im Januar 2019 läuft bei der deutschen Futsal-Nationalmannschaft auf Hochtouren. Nach dem Testspiel gegen Georgien im September trifft das Team nun auf Japan. Die Begegnung gegen den Vize-Asienmeister im Castello Düsseldorf am Freitag (ab 17 Uhr, live auf Sport1) wird eine große Bewährungsprobe für die Mannschaft von Nationaltrainer Marcel Loosveld – und eine besondere Partie für Jilo Hirosawa.

In seinem vierten Länderspiel trifft der Spieler der Futsal Panthers Köln auf das Heimatland seines Vaters. Im Interview mit Mitarbeiter Vincent Reinke spricht Hirosawa über Futsal auf japanischen Hochhäusern, seine Begeisterung für den Futsal und die Erwartungshaltung vor dem Spiel gegen Japan.

DFB.de: Herr Hirosawa, wie groß ist die Vorfreude auf das Spiel gegen Japan?

Jilo Hirosawa: Riesig! Für mich ist das natürlich kein normales Spiel, weil ich zu Japan eine ganz besondere Verbindung hege. Mein Vater kommt dort her, ich lerne gerade die Sprache und habe dort auch schon ein paar Monate gelebt. Das spielt natürlich alles eine Rolle, warum es für mich emotional werden wird.

DFB.de: Hat sich der ein oder andere in Ihrem Umfeld schon Tickets gesichert?

Hirosawa: Meine Eltern und meine Geschwister, teils mit Ehepartnern, werden alle da sein. Auch viele Freunde werden kommen. Karten bin ich also reichlich losgeworden, auch wenn die Verwandtschaft väterlicherseits nicht extra für das Spiel aus Japan angereist kommt. Ich werde aber alle Optionen checken, dass sie das Spiel trotzdem irgendwie sehen können.

DFB.de: Sie erwarten also kein Länderspiel wie jedes andere?

Hirosawa: Das wird auf jeden Fall einer der Höhepunkte, wenn nicht sogar der Höhepunkt meiner Karriere. Sportlich sind Länderspiele sowieso etwas Besonderes. Dass es jetzt gegen Japan geht, macht es noch spezieller und emotionaler für mich persönlich. Es ist wirklich wie im Traum, davon habe ich geträumt – von so einem Spiel gegen Japan.

DFB.de: Angefangen haben Sie vor etwa sechs Jahren. Wie sind Sie damals zum Futsal gekommen?

Hirosawa: Das war an der Sporthochschule über eine AG. Ich hatte zuvor schon von Futsal gehört und war sehr angetan davon. Damals habe ich noch Fußball gespielt. Ja und dann habe ich irgendwo überzeugt, wurde dann ins Training eingeladen und bin beim Futsal geblieben.

DFB.de: Was begeistert Sie so am Futsal?

Hirosawa: Die Dynamik, das Tempo, die Technik und vor allem, dass man nie abschalten darf, immer am Spiel beteiligt ist. Das ist für mich der größte Reiz. Es ist nicht wie beim Fußball, wo man minutenlang nicht den Ball haben kann. Sowas gibt es im Futsal nicht. Und der Sport ist sehr zuschauerfreundlich. Es gibt viele Torraumszenen, das macht es sehr attraktiv für den Zuseher.

DFB.de: Wie bekannt und beliebt ist Futsal denn in Japan?

Hirosawa: Der Sport ist definitiv bekannter als hierzulande. In Deutschland gehen Leute auf den Bolzplatz, um zu kicken. In Japan gibt es dagegen viele Gruppen, die sich hobbymäßig zum Futsalspielen treffen. Sie spielen aus Platzmangel zum Teil auf den Dächern der Stadt, weil auf den Hochhäusern die Courts sind.

DFB.de: Vergangenes Jahr waren Sie selbst mehrere Monate in Japan.

Hirosawa: Ich habe ein Praktikum gemacht und dabei als Fußballtrainer für Kinder gearbeitet. Gleichzeitig hat mir der Aufenthalt geholfen, mein Japanisch zu verbessen. Denn ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen, lerne die Sprache erst seit fünf, sechs Jahren. Durch die Zeit in Japan bin ich schon auf ein gutes Kommunikationslevel gekommen. Aber ich werde wahrscheinlich noch mal nach Japan gehen, um noch flüssiger sprechen zu können.

DFB.de: Als Japan-Experte können Sie vermutlich aber bereits bestens einschätzen, wie stark die japanische Futsal-Nationalmannschaft ist.

Hirosawa: Die Weltrangliste sagt ja schon einiges. Dass Japan dort auf Platz 16 liegt, ist ein klarer Fingerzeig. Sie sind Vize-Asienmeister und haben im Finale gegen die Futsalnation Iran super mitgehalten. Von daher erwarte ich ein sehr schweres Spiel, wo wir sicherlich der Außenseiter sind. Das wird wieder ein weiterer Entwicklungsschritt, sich gegen einen solchen guten Gegner zu messen. Da muss das Ergebnis erst mal hintenanstehen.

DFB.de: Einen Sieg sollte man also nicht erwarten?

Hirosawa: Man muss die Entwicklung im Futsal für Deutschland realistisch einschätzen. Wenn ich sehe, wie wir uns immer weiter verbessern, gegen stärkere Nationen immer besser mithalten, ist das Motivation genug. Einen solchen Entwicklungsschritt war im Vergleich von Dänemark zu Georgien zu sehen und das erhoffe ich mir jetzt auch für das Japan-Spiel. Je mehr wir uns auf Augenhöhe bewegen, desto mehr macht es auch Spaß, weil man merkt, dass man viel lernt und sich der ganze Aufwand lohnt. Es muss sich nicht immer gleich im Ergebnis widerspiegeln. Das wäre aber natürlich gut und irgendwann werden sich die Erfolge auch einstellen.

Es sind noch Tickets für das Spiel gegen Japan in Düsseldorf erhältlich. Ab fünf Euro im DFB-Onlineshop und über den Landesverband Niederrhein.

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