Pressemitteilung des Deutschen Fußball-Bundes vom 28.09.2023

Das beschlossene Verbot für Gummigranulat als Befüllungsmaterial für Kunststoffrasenflächen ist grundsätzlich zu begrüßen. In Deutschland werden bereits heute die meisten neuen Kunstrasenplätze mit alternativen Befüllungsmaterialien gebaut. Aus Sicht des DFB war es sehr wichtig, dass eine ausreichende Übergangsfrist berücksichtigt wurde. Jetzt haben die betroffenen Kommunen und Vereine noch bis Mitte Oktober 2031 Zeit, ihre Kunststoffrasenflächen zu modernisieren oder umzubauen. Denn es bleiben große Herausforderungen für den Amateurfußball. Über die kommenden Jahre muss ein Großteil der zirka 5200 Kunststoffrasenplätze in Deutschland schrittweise modernisiert werden. Das ist mit einer einfachen Umrüstung nicht getan.

Insbesondere in den Ballungsgebieten ist die Thematik akut. Der gerade stattgefundene DFB-Amateurfußballkongress hat erneut gezeigt, dass Kunststoffrasenplätze in den großen Städten die einzige Möglichkeit sind, adäquate Spiel- und Trainingsflächen für alle Fußballmannschaften zur Verfügung zu stellen. Insbesondere der Kinder- und Jugendfußball könnte dort sonst nicht aufrechterhalten werden. Vor allem die im Vergleich zum Naturrasen sehr viel längere Nutzungsdauer pro Jahr unterstreicht die Bedeutung von Kunststoffrasenplätze für die Amateure - auch wegen der sehr wenigen freien Flächen in den Städten, die für Sportstätten noch in Frage kommen.

Mittel von Bund und Ländern benötigt

Wir gehen davon aus, dass die Modernisierung der Plätze in Deutschland und der zusätzlich erforderliche Neubau von Spielflächen in Ballungsräumen mindestens eine Milliarde Euro kosten wird. Das unterstreicht nachdrücklich, dass es so schnell wie möglich zusätzlicher Mittel von Bund und Ländern für die Modernisierung und den Neubau von Sportstätten bedarf, um den bestehenden Sanierungsstau von insgesamt 31 Milliarden Euro zu beseitigen und die Dekarbonisierung im deutschen Sport voranzutreiben. Die Kommunen und Vereine werden die für die Modernisierung notwendigen Mittel allein nicht aufbringen können.

Der DFB hat bereits 2021 im diesem Zusammenhang eigene Handlungsempfehlungen für Kommunen und Vereine veröffentlicht.