Jena oder Meppen: Fernduell um Aufstieg

Wer steigt neben dem 1. FC Köln zur neuen Saison in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf? Diese Frage wird erst am 26. und damit letzten Spieltag der Saison in der 2. Frauen-Bundesliga in einem Fernduell beantwortet.

Die besten Chancen hat der Bundesliga-Absteiger FF USV Jena, der am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) zum Saisonfinale beim 1. FC Saarbrücken gastiert. Die Mannschaft von Trainer Steffen Beck, der den Verein nach der Saison verlassen und die U 20 des VfL Wolfsburg übernehmen wird, hat einen Zähler Vorsprung auf den Konkurrenten SV Meppen, der gleichzeitig den bereits abgestiegenen Tabellenletzten SGS Essen U 20 empfängt.

Ebenfalls noch gesucht werden die beiden weiteren Absteiger. Neben dem SV 67 Weinberg und dem FSV Hessen Wetzlar (jeweils 27 Punkte), die beide unter dem Strich rangieren, sind auch der 1. FFC Frankfurt (29 Zähler) sowie der BV Cloppenburg und der FSV Gütersloh (beide 30 Punkte) noch mehr oder weniger gefährdet.

USV-Stürmerin Julevic in Saarbrücken wieder dabei

"Wir stehen an der Ziellinie, wir müssen nur noch diesen einen Schritt gehen", sagt Jenas Trainer Beck vor dem Gastspiel in Saarbrücken. "Wir müssen noch ein letztes Mal an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen. Wir hätten den Aufstieg gern früher klargemacht, aber wir nehmen die Situation, wie sie kommt. An Selbstvertrauen mangelt es uns nicht und wir werden alles geben." In Saarbrücken steht die zuletzt gelbgesperrte Angreiferin Merza Julevic wieder zur Verfügung.

Der 1. FC Saarbrücken hat seit dem 1:2 beim nun als Aufsteiger feststehenden 1. FC Köln endgültig keine Chance mehr auf den Sprung in die Bundesliga. Der Rückstand auf den FF USV Jena ist auf sieben Punkte angewachsen. Das Team von FCS-Trainer und Ex-Profi Taifour Diane kann aber noch zwei Saison-Bestmarken aufstellen. Angreiferin Julia Matuschewski führt mit 20 Treffern vor Vanessa Fudalla (FC Bayern München II/16 Treffer) die Torschützenliste an. Außerdem ist der 1. FC Saarbrücken die einzige Mannschaft, die in dieser Spielzeit noch ohne Heimniederlage ist.

Meppen hofft auf große Unterstützung

Der SV Meppen strebt in der Partie am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen das bereits abgestiegene Tabellenschlusslicht SGS Essen U 20 den vierten Sieg in Folge an und will damit Druck auf Konkurrent Jena ausüben. Meppen und die Thüringerinnen trennt in der Tabelle nur ein Punkt. Außerdem weist der SVM schon jetzt die um 13 Treffer bessere Tordifferenz auf.

Die Mannschaft von SVM-Trainer Roger Müller geht mit Schwung in die Partie gegen die Essenerinnen. Am vergangenen Wochenende wurde der vorherige Tabellenführer VfL Wolfsburg II besiegt (3:1). "Wir werden weiterhin alles für den erstmaligen Aufstieg in die künftige FLYERALARM-Frauen-Bundesliga geben", kündigt Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger vor dem Saisonfinale an. "Wir hoffen dabei auch auf die Unterstützung der emsländischen Fußballgemeinde. Bestenfalls werden wir zusammen die Hänsch-Arena in ein Tollhaus verwandeln."

Die zweite Mannschaft der SGS Essen steht schon seit einigen Wochen als Absteiger aus der 2. Frauen-Bundesliga fest, will sich aber noch mit einem Erfolgserlebnis aus der Saison verabschieden. In der Rückrunde wartet die Mannschaft von Trainerin Laura Neboli noch auf die ersten Punkte. Der bislang letzte Dreier gelang Mitte November beim 2:1 gegen den BV Cloppenburg. Außerdem wartet die SGS nach wie vor auf ihren ersten Auswärtspunkt. Das Hinspiel gegen den SV Meppen endete erst im Februar 0:3.

FSV Hessen Wetzlar im Abstiegskampf unter Druck

Für den FSV Hessen Wetzlar ist die Partie am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den BV Cloppenburg ein "absolutes Endspiel", sagt Trainer Chris Heck im Gespräch mit DFB.de. Der FSV Hessen steht bei 27 Punkten und muss gegen den direkten Konkurrenten gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Gleichzeitig dürfte die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt (29 Punkte) gegen die U 20 des VfL Wolfsburg zumindest nicht gewinnen. Um den Klassenverbleib noch aus eigener Kraft zu sichern, müsste Wetzlar gegen Cloppenburg mit mindestens fünf Toren Unterschied siegen. Nur dann würde der FSV Hessen den BVC noch in der Tabelle überholen.

"Wir wissen, um was es geht", so Heck weiter. "Cloppenburg ist eine körperlich robuste Mannschaft. Wir müssen den Kampf annehmen und dagegenhalten. Vielleicht ist es von Vorteil, dass unsere Spielerinnen eine vergleichbare Situation schon kennen. In der vergangenen Saison haben wir uns auch erst am letzten Spieltag für die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga qualifiziert."

Die Situation des BV Cloppenburg ist nach dem 2:1 am zurückliegenden Wochenende gegen die U 20 der TSG Hoffenheim wesentlich komfortabler. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt zwar drei Punkte. Allerdings dürfte sich das Team von Trainerin Tanja Schulte eine Niederlage mit vier Toren Unterschied erlauben, ohne in Gefahr zu geraten.

Auch SV 67 Weinberg zum Siegen verdammt

Noch schwieriger als für den FSV Hessen Wetzlar ist die Situation von Aufsteiger SV 67 Weinberg im Rennen um den Klassenverbleib. Klar ist: Am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) muss in der Partie bei der zweiten Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam ein Sieg her. Gleichzeitig dürfte der FSV Hessen Wetzlar (gegen den BV Cloppenburg) nicht gewinnen und die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt (gegen die U 20 des VfL Wolfsburg) müsste verlieren, um Weinberg noch den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz zu ermöglichen.

Bei der U 20 des 1. FFC Turbine Potsdam lief es in den vergangenen Wochen nicht rund. Das 0:2 beim neuen Tabellenführer FC Bayern München II war für die Mannschaft von Turbine-Trainer Thomas Kandler bereits die dritte Niederlage in Folge. Zum zweiten Mal hintereinander blieben die Potsdamerinnen ohne Treffer. "Nach vorne ging bei uns wenig", meint auch Kandler.

Nun hofft der 48-Jährige, "dass wir in der letzten Partie noch einmal einen guten Abschluss finden und zu Hause gewinnen können. Sowohl von der Leistung als auch vom Ergebnis her, haben wir noch ordentlich etwas gutzumachen. Weinberg benötigt unbedingt einen Sieg, um in der Klasse zu bleiben. Der Gegner wird uns daher alles abverlangen. Wir müssen noch einmal alles investieren, um erfolgreich zu sein."

Frankfurt hat Klassenverbleib selbst in der Hand

Die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt hat nach dem 2:1 beim direkten Konkurrenten SV 67 Weinberg den Klassenverbleib selbst in der Hand. Um auf Nummer sicher zu gehen, benötigt die Mannschaft von Trainerin und Ex-Nationalspielerin Kim Kulig am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen die U 20 des VfL Wolfsburg einen Heimsieg. Bei einem Unentschieden dürfte der direkte Konkurrent FSV Hessen Wetzlar nicht mit mehr als einem Tor Unterschied gegen den BV Cloppenburg gewinnen.

"Die gute Ausgangslage für das Saisonfinale haben wir uns in den vergangenen Monaten hart erarbeitet", sagt Kim Kulig. "Jetzt gilt es, diese Platzierung über dem Strich im Saisonfinale gegen den VfL Wolfsburg II zu verteidigen. Wir sind uns bewusst, dass wir zu Hause auf ein Spitzenteam der Liga treffen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir die nötige Zweikampfhärte auf dem Platz zeigen werden und die spielerische Qualität besitzen, um uns durchzusetzen und auch im nächsten Jahr zweitklassig zu spielen." Neben den Langzeitverletzten Celine Karich, Kim Olafsson und Lotte Simonis fehlen gegen Wolfsburg auch Madeleine Steck (U 17-EM) und Fabienne Walaschewski (Bänderverletzung).

Die U 20 des VfL Wolfsburg kann nicht mehr aus eigener Kraft Meister in der 2. Frauen-Bundesliga werden. Zwar sind die "Wölfinnen" nach dem 1:3 gegen den SV Meppen punktgleich mit Tabellenführer FC Bayern München II. Das Team von VfL-Trainer Saban Uzun hat allerdings die um 22 Treffer schlechtere Tordifferenz. "Auch wenn wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben und auf Schützenhilfe angewiesen sind, schätze ich unsere Chancen 50:50 ein, dass uns die absolute Krönung dieser fantastischen Saison noch gelingen kann", so Uzun.

FC Bayern II: Letzter Einsatz für Claudia Vonkova

Für Claudia Vonkova aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern München könnte das letzte Spiel ihrer aktiven Karriere am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) bei der U 20 der TSG Hoffenheim eine ganz besondere Partie werden. Die 34 Jahre alte ehemalige niederländische Nationalspielerin, die für den FF USV Jena zu 36 Einsätzen in der Bundesliga kam, könnte sich gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen mit einem Sieg die Meisterschaft sichern.

"Ob es für die Meisterschaft reicht, werden wir sehen", so Vonkova. "So oder so bin ich sehr stolz auf die Mannschaft. Es war sehr cool, dass ich in den beiden vergangenen Jahren noch einmal mit so vielen jungen talentierten Spielerinnen zusammenarbeiten konnte."

An das Hinspiel hat die U 20 der TSG Hoffenheim gute Erinnerungen. Das Team des Trainer-Duos Siegfried Becker und Lena Forscht gewann 3:2. In den vergangenen fünf Spielen kassierte die TSG allerdings vier Niederlagen. "Wir müssen in einigen Bereichen besser werden", so Becker und Forscht. "Wir wollen einige Fehler auf jeden Fall abstellen und damit am besten schon im Duell mit dem FC Bayern München beginnen."

FSV Gütersloh: Klassenverbleib nur Formsache

Der Klassenverbleib des FSV Gütersloh in der 2. Frauen-Bundesliga ist vor der Partie am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den bereits als Aufsteiger feststehenden 1. FC Köln nur noch Formsache. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt drei Punkte. Mit -6 weist die Mannschaft von FSV-Trainer Steffen Enge aber im Vergleich zu den Konkurrenten FSV Hessen Wetzlar (-18) und SV 67 Weinberg (-27) die deutlich bessere Tordifferenz auf, müsste also schon fast zweistellig verlieren, um noch in Gefahr geraten zu können.

"Wenn wir den Abstieg endgültig verhindert haben, ist das Saisonziel erreicht", erklärt FSV-Kapitänin Lena Lückel. "Der Klassenverbleib in der erstmals eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga ist deutlich höher zu bewerten als der Nichtabstieg in den vergangenen Jahren." Gegen die Kölnerinnen wird Mittelfeldspielerin Greta Rapior (Wadenbeinbruch) fehlen.

Der künftige Frauen-Bundesligist 1. FC Köln wird in Gütersloh sein vorerst letztes Spiel in der 2. Liga bestreiten. Der Mannschaft von Willi Breuer ist nach dem 2:1 gegen den 1. FC Saarbrücken die direkte Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse nicht mehr zu nehmen. Nach der Partie feierten die Kölnerinnen gemeinsam mit der männlichen Profimannschaft am Rande des FC-Heimspiels gegen den SSV Jahn Regensburg (3:5) den Doppelaufstieg in die Bundesliga. "Wir hatten Gänsehaut", so Offensivspielerin Karoline Kohr. "Das war ein unvergessliches Erlebnis für uns, vor 50.000 Zuschauern im Stadion geehrt zu werden."

[mspw]

Wer steigt neben dem 1. FC Köln zur neuen Saison in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf? Diese Frage wird erst am 26. und damit letzten Spieltag der Saison in der 2. Frauen-Bundesliga in einem Fernduell beantwortet.

Die besten Chancen hat der Bundesliga-Absteiger FF USV Jena, der am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) zum Saisonfinale beim 1. FC Saarbrücken gastiert. Die Mannschaft von Trainer Steffen Beck, der den Verein nach der Saison verlassen und die U 20 des VfL Wolfsburg übernehmen wird, hat einen Zähler Vorsprung auf den Konkurrenten SV Meppen, der gleichzeitig den bereits abgestiegenen Tabellenletzten SGS Essen U 20 empfängt.

Ebenfalls noch gesucht werden die beiden weiteren Absteiger. Neben dem SV 67 Weinberg und dem FSV Hessen Wetzlar (jeweils 27 Punkte), die beide unter dem Strich rangieren, sind auch der 1. FFC Frankfurt (29 Zähler) sowie der BV Cloppenburg und der FSV Gütersloh (beide 30 Punkte) noch mehr oder weniger gefährdet.

USV-Stürmerin Julevic in Saarbrücken wieder dabei

"Wir stehen an der Ziellinie, wir müssen nur noch diesen einen Schritt gehen", sagt Jenas Trainer Beck vor dem Gastspiel in Saarbrücken. "Wir müssen noch ein letztes Mal an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen. Wir hätten den Aufstieg gern früher klargemacht, aber wir nehmen die Situation, wie sie kommt. An Selbstvertrauen mangelt es uns nicht und wir werden alles geben." In Saarbrücken steht die zuletzt gelbgesperrte Angreiferin Merza Julevic wieder zur Verfügung.

Der 1. FC Saarbrücken hat seit dem 1:2 beim nun als Aufsteiger feststehenden 1. FC Köln endgültig keine Chance mehr auf den Sprung in die Bundesliga. Der Rückstand auf den FF USV Jena ist auf sieben Punkte angewachsen. Das Team von FCS-Trainer und Ex-Profi Taifour Diane kann aber noch zwei Saison-Bestmarken aufstellen. Angreiferin Julia Matuschewski führt mit 20 Treffern vor Vanessa Fudalla (FC Bayern München II/16 Treffer) die Torschützenliste an. Außerdem ist der 1. FC Saarbrücken die einzige Mannschaft, die in dieser Spielzeit noch ohne Heimniederlage ist.

Meppen hofft auf große Unterstützung

Der SV Meppen strebt in der Partie am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen das bereits abgestiegene Tabellenschlusslicht SGS Essen U 20 den vierten Sieg in Folge an und will damit Druck auf Konkurrent Jena ausüben. Meppen und die Thüringerinnen trennt in der Tabelle nur ein Punkt. Außerdem weist der SVM schon jetzt die um 13 Treffer bessere Tordifferenz auf.

Die Mannschaft von SVM-Trainer Roger Müller geht mit Schwung in die Partie gegen die Essenerinnen. Am vergangenen Wochenende wurde der vorherige Tabellenführer VfL Wolfsburg II besiegt (3:1). "Wir werden weiterhin alles für den erstmaligen Aufstieg in die künftige FLYERALARM-Frauen-Bundesliga geben", kündigt Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger vor dem Saisonfinale an. "Wir hoffen dabei auch auf die Unterstützung der emsländischen Fußballgemeinde. Bestenfalls werden wir zusammen die Hänsch-Arena in ein Tollhaus verwandeln."

Die zweite Mannschaft der SGS Essen steht schon seit einigen Wochen als Absteiger aus der 2. Frauen-Bundesliga fest, will sich aber noch mit einem Erfolgserlebnis aus der Saison verabschieden. In der Rückrunde wartet die Mannschaft von Trainerin Laura Neboli noch auf die ersten Punkte. Der bislang letzte Dreier gelang Mitte November beim 2:1 gegen den BV Cloppenburg. Außerdem wartet die SGS nach wie vor auf ihren ersten Auswärtspunkt. Das Hinspiel gegen den SV Meppen endete erst im Februar 0:3.

FSV Hessen Wetzlar im Abstiegskampf unter Druck

Für den FSV Hessen Wetzlar ist die Partie am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den BV Cloppenburg ein "absolutes Endspiel", sagt Trainer Chris Heck im Gespräch mit DFB.de. Der FSV Hessen steht bei 27 Punkten und muss gegen den direkten Konkurrenten gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Gleichzeitig dürfte die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt (29 Punkte) gegen die U 20 des VfL Wolfsburg zumindest nicht gewinnen. Um den Klassenverbleib noch aus eigener Kraft zu sichern, müsste Wetzlar gegen Cloppenburg mit mindestens fünf Toren Unterschied siegen. Nur dann würde der FSV Hessen den BVC noch in der Tabelle überholen.

"Wir wissen, um was es geht", so Heck weiter. "Cloppenburg ist eine körperlich robuste Mannschaft. Wir müssen den Kampf annehmen und dagegenhalten. Vielleicht ist es von Vorteil, dass unsere Spielerinnen eine vergleichbare Situation schon kennen. In der vergangenen Saison haben wir uns auch erst am letzten Spieltag für die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga qualifiziert."

Die Situation des BV Cloppenburg ist nach dem 2:1 am zurückliegenden Wochenende gegen die U 20 der TSG Hoffenheim wesentlich komfortabler. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt zwar drei Punkte. Allerdings dürfte sich das Team von Trainerin Tanja Schulte eine Niederlage mit vier Toren Unterschied erlauben, ohne in Gefahr zu geraten.

Auch SV 67 Weinberg zum Siegen verdammt

Noch schwieriger als für den FSV Hessen Wetzlar ist die Situation von Aufsteiger SV 67 Weinberg im Rennen um den Klassenverbleib. Klar ist: Am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) muss in der Partie bei der zweiten Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam ein Sieg her. Gleichzeitig dürfte der FSV Hessen Wetzlar (gegen den BV Cloppenburg) nicht gewinnen und die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt (gegen die U 20 des VfL Wolfsburg) müsste verlieren, um Weinberg noch den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz zu ermöglichen.

Bei der U 20 des 1. FFC Turbine Potsdam lief es in den vergangenen Wochen nicht rund. Das 0:2 beim neuen Tabellenführer FC Bayern München II war für die Mannschaft von Turbine-Trainer Thomas Kandler bereits die dritte Niederlage in Folge. Zum zweiten Mal hintereinander blieben die Potsdamerinnen ohne Treffer. "Nach vorne ging bei uns wenig", meint auch Kandler.

Nun hofft der 48-Jährige, "dass wir in der letzten Partie noch einmal einen guten Abschluss finden und zu Hause gewinnen können. Sowohl von der Leistung als auch vom Ergebnis her, haben wir noch ordentlich etwas gutzumachen. Weinberg benötigt unbedingt einen Sieg, um in der Klasse zu bleiben. Der Gegner wird uns daher alles abverlangen. Wir müssen noch einmal alles investieren, um erfolgreich zu sein."

Frankfurt hat Klassenverbleib selbst in der Hand

Die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt hat nach dem 2:1 beim direkten Konkurrenten SV 67 Weinberg den Klassenverbleib selbst in der Hand. Um auf Nummer sicher zu gehen, benötigt die Mannschaft von Trainerin und Ex-Nationalspielerin Kim Kulig am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen die U 20 des VfL Wolfsburg einen Heimsieg. Bei einem Unentschieden dürfte der direkte Konkurrent FSV Hessen Wetzlar nicht mit mehr als einem Tor Unterschied gegen den BV Cloppenburg gewinnen.

"Die gute Ausgangslage für das Saisonfinale haben wir uns in den vergangenen Monaten hart erarbeitet", sagt Kim Kulig. "Jetzt gilt es, diese Platzierung über dem Strich im Saisonfinale gegen den VfL Wolfsburg II zu verteidigen. Wir sind uns bewusst, dass wir zu Hause auf ein Spitzenteam der Liga treffen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir die nötige Zweikampfhärte auf dem Platz zeigen werden und die spielerische Qualität besitzen, um uns durchzusetzen und auch im nächsten Jahr zweitklassig zu spielen." Neben den Langzeitverletzten Celine Karich, Kim Olafsson und Lotte Simonis fehlen gegen Wolfsburg auch Madeleine Steck (U 17-EM) und Fabienne Walaschewski (Bänderverletzung).

Die U 20 des VfL Wolfsburg kann nicht mehr aus eigener Kraft Meister in der 2. Frauen-Bundesliga werden. Zwar sind die "Wölfinnen" nach dem 1:3 gegen den SV Meppen punktgleich mit Tabellenführer FC Bayern München II. Das Team von VfL-Trainer Saban Uzun hat allerdings die um 22 Treffer schlechtere Tordifferenz. "Auch wenn wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben und auf Schützenhilfe angewiesen sind, schätze ich unsere Chancen 50:50 ein, dass uns die absolute Krönung dieser fantastischen Saison noch gelingen kann", so Uzun.

FC Bayern II: Letzter Einsatz für Claudia Vonkova

Für Claudia Vonkova aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern München könnte das letzte Spiel ihrer aktiven Karriere am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) bei der U 20 der TSG Hoffenheim eine ganz besondere Partie werden. Die 34 Jahre alte ehemalige niederländische Nationalspielerin, die für den FF USV Jena zu 36 Einsätzen in der Bundesliga kam, könnte sich gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen mit einem Sieg die Meisterschaft sichern.

"Ob es für die Meisterschaft reicht, werden wir sehen", so Vonkova. "So oder so bin ich sehr stolz auf die Mannschaft. Es war sehr cool, dass ich in den beiden vergangenen Jahren noch einmal mit so vielen jungen talentierten Spielerinnen zusammenarbeiten konnte."

An das Hinspiel hat die U 20 der TSG Hoffenheim gute Erinnerungen. Das Team des Trainer-Duos Siegfried Becker und Lena Forscht gewann 3:2. In den vergangenen fünf Spielen kassierte die TSG allerdings vier Niederlagen. "Wir müssen in einigen Bereichen besser werden", so Becker und Forscht. "Wir wollen einige Fehler auf jeden Fall abstellen und damit am besten schon im Duell mit dem FC Bayern München beginnen."

FSV Gütersloh: Klassenverbleib nur Formsache

Der Klassenverbleib des FSV Gütersloh in der 2. Frauen-Bundesliga ist vor der Partie am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den bereits als Aufsteiger feststehenden 1. FC Köln nur noch Formsache. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone beträgt drei Punkte. Mit -6 weist die Mannschaft von FSV-Trainer Steffen Enge aber im Vergleich zu den Konkurrenten FSV Hessen Wetzlar (-18) und SV 67 Weinberg (-27) die deutlich bessere Tordifferenz auf, müsste also schon fast zweistellig verlieren, um noch in Gefahr geraten zu können.

"Wenn wir den Abstieg endgültig verhindert haben, ist das Saisonziel erreicht", erklärt FSV-Kapitänin Lena Lückel. "Der Klassenverbleib in der erstmals eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga ist deutlich höher zu bewerten als der Nichtabstieg in den vergangenen Jahren." Gegen die Kölnerinnen wird Mittelfeldspielerin Greta Rapior (Wadenbeinbruch) fehlen.

Der künftige Frauen-Bundesligist 1. FC Köln wird in Gütersloh sein vorerst letztes Spiel in der 2. Liga bestreiten. Der Mannschaft von Willi Breuer ist nach dem 2:1 gegen den 1. FC Saarbrücken die direkte Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse nicht mehr zu nehmen. Nach der Partie feierten die Kölnerinnen gemeinsam mit der männlichen Profimannschaft am Rande des FC-Heimspiels gegen den SSV Jahn Regensburg (3:5) den Doppelaufstieg in die Bundesliga. "Wir hatten Gänsehaut", so Offensivspielerin Karoline Kohr. "Das war ein unvergessliches Erlebnis für uns, vor 50.000 Zuschauern im Stadion geehrt zu werden."