Schüller: Auf einmal auf höchstem Niveau

Als Steffi Jones erstmals anruft, geht Lea Schüller nicht an ihr Handy. "Ich habe den ersten Anruf tatsächlich verpasst", erzählt die 19-Jährige. Bei der Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag muss sie lächeln.

Als sie später die Nachricht liest, dass die Bundestrainerin um Rückruf bittet, ahnt die Angreiferin der SGS Essen den Grund des Anrufs. "Ich dachte mir zwar, dass sie mich einladen möchte, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es schon zur EM-Vorbereitung ist", sagt Schüller. Beim Telefonat schlägt ihr Herz deutlich schneller: "Ich war natürlich sehr überrascht, habe mich sehr gefreut und war auch sehr nervös."

Jones: "Sie soll bei uns Erfahrungen sammeln"

Jones berief die U 20-Nationalspielerin in den erweiterten Kader für die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in den Niederlanden. "Lea ist eine interessante Spielerin, sie ist uns sehr positiv in den U-Teams und in der Bundesliga aufgefallen", erklärt die Bundestrainerin: "Sie soll nun bei uns auf diesem Niveau Erfahrungen sammeln."

Seit dem 18. Juni bereitet sich die deutsche Mannschaft auf die Titelverteidigung vor – das "Küken" Lea Schüller ist zum ersten Mal im Kreis der Nationalmannschaft dabei. "Es gefällt mir supergut. Alle haben mich gut aufgenommen und es herrscht ein entspanntes Klima", berichtet sie.

Mit 16 Jahren Debüt in der Bundesliga

Vieles ist neu, aber nicht alles: Ihre Zimmerpartnerin kennt Schüller zum Beispiel bestens. Mit Mittelfeldspielerin Linda Dallmann spielt sie in der Bundesliga bei der SGS Essen, auch Sara Doorsoun und Torhüterin Lisa Weiß kennt Schüller aus dem Verein. Der Assistenztrainer ist ihr ebenfalls vertraut – Markus Högner war SGS-Chefcoach, bis er im vergangenen Sommer in den Trainerstab von Steffi Jones wechselte.

In Essen spielt die in Tönisvorst bei Krefeld geborene Schüller bereits seit 2012, als sie vom Hülser SV in die Jugendabteilung der SGS wechselte. Ab da ging es steil bergauf: Im Dezember 2013, im Alter von 16 Jahren, debütierte sie in der Allianz Frauen-Bundesliga. Vier Monate darauf erzielte sie beim 3:1 beim BV Cloppenburg ihre ersten beiden Bundesliga-Treffer.

Schwere Knieverletzung bei U 20-WM

Im gleichen Jahr folgte die WM-Teilnahme mit der U 17-Nationalmannschaft in Costa Rica, 2015 die U 19-EM in Israel und im vergangenen Herbst die U 20-WM in Papua-Neuguinea. Nachdem Nina Ehegötz einen Kreuzbandriss erlitten hatte, wurde Schüller von DFB-Trainerin Maren Meinert nachnominiert. Doch was der vorläufige Höhepunkt ihrer Laufbahn im DFB-Trikot sein sollte, endete mit einem schmerzhaften Rückschlag.

Am 14. November, zwei Tage nach Schüllers 19. Geburtstag, bestreitet die deutsche Auswahl in Port Moresby ihr Auftaktspiel gegen Venezuela. Kurz nachdem sie den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 erzielt, verletzt sich Schüller schwer.

Fünf Monate Rehazeit

"Ich wollte schießen, bin aber mit dem rechten Bein weggeknickt. Dabei ist mir die Kniescheibe rausgesprungen", schildert sie den schmerzhaften und folgenschweren Moment. Eine schwere Zeit schließt sich an. Eine Sehne ist gerissen, fünf Monate schuftet Schüller nach einer Operation in der Reha. Im April gibt sie ihr Comeback in der Liga, am Ende ist sie trotz ihrer langen Zwangspause mit acht Toren aus 13 Einsätzen beste Torschützin der SGS, die die Saison auf dem sechsten Tabellenplatz abschließt.

Zur Belohnung für ihre harte Arbeit nun also das Debüt im Kreis der Olympiasiegerinnen, wo Schüller in jedem Training dazulernt. "Das Tempo ist viel höher, auch physisch ist es ein anderes Level. Es ist schon ein großer Konkurrenzkampf, aber nicht auf eine unangenehme Art", sagt Schüller, die an der Hochschule Niederrhein in Krefeld Wirtschaftsingenieurwesen studiert.

Das deutsche Team sieht sie beim Turnier im Nachbarland im Favoritenkreis. "Die Mannschaft sollte das Ziel haben, den EM-Titel zu gewinnen. Das traue ich ihr auch zu", so Schüller. Und das große Talent genießt es sichtlich, diese spannende Phase der unmittelbaren Turniervorbereitung von Deutschlands besten Spielerinnen hautnah mitzuerleben: "Ich bin einfach sehr froh, dabei sein zu dürfen."

[dfb]

Als Steffi Jones erstmals anruft, geht Lea Schüller nicht an ihr Handy. "Ich habe den ersten Anruf tatsächlich verpasst", erzählt die 19-Jährige. Bei der Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag muss sie lächeln.

Als sie später die Nachricht liest, dass die Bundestrainerin um Rückruf bittet, ahnt die Angreiferin der SGS Essen den Grund des Anrufs. "Ich dachte mir zwar, dass sie mich einladen möchte, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass es schon zur EM-Vorbereitung ist", sagt Schüller. Beim Telefonat schlägt ihr Herz deutlich schneller: "Ich war natürlich sehr überrascht, habe mich sehr gefreut und war auch sehr nervös."

Jones: "Sie soll bei uns Erfahrungen sammeln"

Jones berief die U 20-Nationalspielerin in den erweiterten Kader für die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in den Niederlanden. "Lea ist eine interessante Spielerin, sie ist uns sehr positiv in den U-Teams und in der Bundesliga aufgefallen", erklärt die Bundestrainerin: "Sie soll nun bei uns auf diesem Niveau Erfahrungen sammeln."

Seit dem 18. Juni bereitet sich die deutsche Mannschaft auf die Titelverteidigung vor – das "Küken" Lea Schüller ist zum ersten Mal im Kreis der Nationalmannschaft dabei. "Es gefällt mir supergut. Alle haben mich gut aufgenommen und es herrscht ein entspanntes Klima", berichtet sie.

Mit 16 Jahren Debüt in der Bundesliga

Vieles ist neu, aber nicht alles: Ihre Zimmerpartnerin kennt Schüller zum Beispiel bestens. Mit Mittelfeldspielerin Linda Dallmann spielt sie in der Bundesliga bei der SGS Essen, auch Sara Doorsoun und Torhüterin Lisa Weiß kennt Schüller aus dem Verein. Der Assistenztrainer ist ihr ebenfalls vertraut – Markus Högner war SGS-Chefcoach, bis er im vergangenen Sommer in den Trainerstab von Steffi Jones wechselte.

In Essen spielt die in Tönisvorst bei Krefeld geborene Schüller bereits seit 2012, als sie vom Hülser SV in die Jugendabteilung der SGS wechselte. Ab da ging es steil bergauf: Im Dezember 2013, im Alter von 16 Jahren, debütierte sie in der Allianz Frauen-Bundesliga. Vier Monate darauf erzielte sie beim 3:1 beim BV Cloppenburg ihre ersten beiden Bundesliga-Treffer.

Schwere Knieverletzung bei U 20-WM

Im gleichen Jahr folgte die WM-Teilnahme mit der U 17-Nationalmannschaft in Costa Rica, 2015 die U 19-EM in Israel und im vergangenen Herbst die U 20-WM in Papua-Neuguinea. Nachdem Nina Ehegötz einen Kreuzbandriss erlitten hatte, wurde Schüller von DFB-Trainerin Maren Meinert nachnominiert. Doch was der vorläufige Höhepunkt ihrer Laufbahn im DFB-Trikot sein sollte, endete mit einem schmerzhaften Rückschlag.

Am 14. November, zwei Tage nach Schüllers 19. Geburtstag, bestreitet die deutsche Auswahl in Port Moresby ihr Auftaktspiel gegen Venezuela. Kurz nachdem sie den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 erzielt, verletzt sich Schüller schwer.

Fünf Monate Rehazeit

"Ich wollte schießen, bin aber mit dem rechten Bein weggeknickt. Dabei ist mir die Kniescheibe rausgesprungen", schildert sie den schmerzhaften und folgenschweren Moment. Eine schwere Zeit schließt sich an. Eine Sehne ist gerissen, fünf Monate schuftet Schüller nach einer Operation in der Reha. Im April gibt sie ihr Comeback in der Liga, am Ende ist sie trotz ihrer langen Zwangspause mit acht Toren aus 13 Einsätzen beste Torschützin der SGS, die die Saison auf dem sechsten Tabellenplatz abschließt.

Zur Belohnung für ihre harte Arbeit nun also das Debüt im Kreis der Olympiasiegerinnen, wo Schüller in jedem Training dazulernt. "Das Tempo ist viel höher, auch physisch ist es ein anderes Level. Es ist schon ein großer Konkurrenzkampf, aber nicht auf eine unangenehme Art", sagt Schüller, die an der Hochschule Niederrhein in Krefeld Wirtschaftsingenieurwesen studiert.

Das deutsche Team sieht sie beim Turnier im Nachbarland im Favoritenkreis. "Die Mannschaft sollte das Ziel haben, den EM-Titel zu gewinnen. Das traue ich ihr auch zu", so Schüller. Und das große Talent genießt es sichtlich, diese spannende Phase der unmittelbaren Turniervorbereitung von Deutschlands besten Spielerinnen hautnah mitzuerleben: "Ich bin einfach sehr froh, dabei sein zu dürfen."

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