Zweistellig gegen die Elfenbeinküste: Traumstart für DFB-Frauen

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Kanada einen Traumstart hingelegt und in Sachen "Titeltraum" ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Bei ihrem ersten Auftritt setzte sich die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid gegen WM-Neuling Elfenbeinküste auch in der Höhe verdient mit 10:0 (5:0) durch und übernahm nach einem "Wettschießen" gegen Vizeeuropameister Norwegen (4:0 gegen Thailand) die Tabellenführung in Gruppe B.

Celia Sasic (3., 14., 31.) und Anja Mittag (29., 35.) brachten die drückende Überlegenheit der DFB-Frauen schon vor dem Seitenwechsel auf die Videoleinwand. Mittag legte nach dem Seitenwechsel ebenfalls ihren dritten Treffer nach (64.), Simone Laudehr (71.), Sara Däbritz (75.), Melanie Behringer (79.) mit dem 100. Tor der deutschen WM-Geschichte und Alexandra Popp machten das Ergebnis sogar zweistellig. Der höchste WM-Sieg des DFB bei einer Frauen-WM wurde dabei nur knapp verpasst (11:0 gegen Argentinien am 10. September 2007). In der zweiten Partie treffen die DFB-Frauen am Donnerstag (ab 22 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport2) im wohl vorgezogenen Endspiel um den Gruppensieg auf Norwegen.

"Auf diesem Belag ist es nochmal ein bisschen anstrengender, es ist sehr warm und man bekommt schlecht Luft", sagte die dreifache Torschützin Sasic im ZDF und verstand deshalb auch ihre Auswechslung zur Pause: "Auf dem Belag muss man sehen, dass man die Kräfte einteilt. Aber wir haben so eine starke Bank, dass wir problemlos wechseln können." Bundestrainerin Silvia Neid war mit dem Start ins Turnier zufrieden: "Wir hatten die richtige Einstellung. Das 1:0 in der dritten Minute war enorm wichtig, um der Elfenbeinküste direkt den Zahn zu ziehen. Wir hatten noch einige Torchancen, aber 10:0 ist ein schönes Ergebnis."

DFB-Frauen vom Anpfiff an hellwach

Neid hatte ihre Europameisterinnen gewarnt, die große Unbekannte aus Westafrika nicht zu unterschätzen. Diese ließen vor 20.953 Zuschauern Taten folgen und leiteten auf dem ungewohnten Kunstrasen in Ottawa im ersten Länderspiel gegen die Elefantinnen gar eine Art Scheibenschießen ein. Das deutsche Team begann aggressiv und zielstrebig - mit dem nötigen Zug zum Tor. Dieser wurde bereits in der dritten Minute mit dem Führungstreffer belohnt: In der Schaltzentrale bewies Simone Laudehr ein Auge für die rechts mitgelaufene Leonie Maier. Ihre flache Hereingabe brauchte Sasic im Rückraum nur einzuschieben. "Wir sind gleich aggressiv ins Spiel gegangen. Wir wussten, dass die Elfenbeinküste stark im Kontern ist. Aber Celia hat gleich die erste Chance reingemacht", sagte Lena Goeßling.

In der Anfangsviertelstunde wie auch in der Folgezeit dominierte der zweimalige Weltmeister nach Belieben und kam fast im Minutentakt über die Flügel durch. Der 67. der FIFA-Weltrangliste wirkte komplett überfordert. Wenn es aus deutscher Sicht jedoch etwas zu bemängeln gab, dann in der Tat die mangelhafte Chancenverwertung: So verpasste es Popp gleich zweimal zu erhöhen (8., 10.), dann ließ sich Sasic von den Schwächen im Abschluss anstecken (12., 13.) - bevor sie schließlich beim dritten Versuch vor Torfrau Dominique Thiamale per Kopf zur Stelle war (14.).

Drückende Überlegenheit über die volle Distanz

Nach rund 20 Minuten nahmen die DFB-Frauen zwar einen Gang heraus, die Spielkontrolle gaben sie aber nicht her. Ein Torschussverhältnis von 20:1 zur Pause sprach eine deutliche Sprache. Wenn die Elefantinnen - meist über die rechte Seite - in die Nähe des deutschen Tores kamen, war die deutsche Defensive um die Bundesliga-Rückkehrerin Annike Krahn (Bayer Leverkusen) hellwach zur Stelle. Weitere Treffer fielen vor der Pause stattdessen auf der anderen Seite - einer nach dem anderen perfekt herausgespielt.

Einen leichten Wermutstropfen hatte die deutsche Mannschaft in der ersten Hälfte dann aber doch zu beklagen: Nach einem Zusammenprall verließ Melanie Leupolz in ihrem ersten WM-Spiel mit Leistenproblemen vorsichtshalber das Feld (17.), ihre Teamkollegen von Meister Bayern München, Melanie Behringer, ersetzte sie.

Fünf Tore auch nach der Pause

Mit WM-Debütantin Däbritz für die dreimalige Torschützin Sasic agierte die deutsche Mannschaft im zweiten Durchgang gegen die rustikal zu Werke gehenden Ivorerinnen zunächst etwas vorsichtiger, gestattete etwas größere Räume und lauerte stattdessen auf Fehler der Gegenspielerinnen - mit Erfolg, wie Mittag bei ihrem Alleingang zum 6:0 bewies. In der Endphase durfte auch Lena Petermann für die ebenfalls angeschlagen ausgewechselte Torschützin Laudehr noch WM-Luft schnuppern (73.) und die deutsche Mannschaft schoss sich für kommende Aufgaben warm.

Trotz der hohen Niederlage ließen sich die ivorischen Fans auf der Tribüne ihre Laune nicht verderben, sie feierten einfach gemeinsam mit den DFB-Anhängern.

[sid/bt]

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Kanada einen Traumstart hingelegt und in Sachen "Titeltraum" ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Bei ihrem ersten Auftritt setzte sich die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid gegen WM-Neuling Elfenbeinküste auch in der Höhe verdient mit 10:0 (5:0) durch und übernahm nach einem "Wettschießen" gegen Vizeeuropameister Norwegen (4:0 gegen Thailand) die Tabellenführung in Gruppe B.

Celia Sasic (3., 14., 31.) und Anja Mittag (29., 35.) brachten die drückende Überlegenheit der DFB-Frauen schon vor dem Seitenwechsel auf die Videoleinwand. Mittag legte nach dem Seitenwechsel ebenfalls ihren dritten Treffer nach (64.), Simone Laudehr (71.), Sara Däbritz (75.), Melanie Behringer (79.) mit dem 100. Tor der deutschen WM-Geschichte und Alexandra Popp machten das Ergebnis sogar zweistellig. Der höchste WM-Sieg des DFB bei einer Frauen-WM wurde dabei nur knapp verpasst (11:0 gegen Argentinien am 10. September 2007). In der zweiten Partie treffen die DFB-Frauen am Donnerstag (ab 22 Uhr, live in der ARD und bei Eurosport2) im wohl vorgezogenen Endspiel um den Gruppensieg auf Norwegen.

"Auf diesem Belag ist es nochmal ein bisschen anstrengender, es ist sehr warm und man bekommt schlecht Luft", sagte die dreifache Torschützin Sasic im ZDF und verstand deshalb auch ihre Auswechslung zur Pause: "Auf dem Belag muss man sehen, dass man die Kräfte einteilt. Aber wir haben so eine starke Bank, dass wir problemlos wechseln können." Bundestrainerin Silvia Neid war mit dem Start ins Turnier zufrieden: "Wir hatten die richtige Einstellung. Das 1:0 in der dritten Minute war enorm wichtig, um der Elfenbeinküste direkt den Zahn zu ziehen. Wir hatten noch einige Torchancen, aber 10:0 ist ein schönes Ergebnis."

DFB-Frauen vom Anpfiff an hellwach

Neid hatte ihre Europameisterinnen gewarnt, die große Unbekannte aus Westafrika nicht zu unterschätzen. Diese ließen vor 20.953 Zuschauern Taten folgen und leiteten auf dem ungewohnten Kunstrasen in Ottawa im ersten Länderspiel gegen die Elefantinnen gar eine Art Scheibenschießen ein. Das deutsche Team begann aggressiv und zielstrebig - mit dem nötigen Zug zum Tor. Dieser wurde bereits in der dritten Minute mit dem Führungstreffer belohnt: In der Schaltzentrale bewies Simone Laudehr ein Auge für die rechts mitgelaufene Leonie Maier. Ihre flache Hereingabe brauchte Sasic im Rückraum nur einzuschieben. "Wir sind gleich aggressiv ins Spiel gegangen. Wir wussten, dass die Elfenbeinküste stark im Kontern ist. Aber Celia hat gleich die erste Chance reingemacht", sagte Lena Goeßling.

In der Anfangsviertelstunde wie auch in der Folgezeit dominierte der zweimalige Weltmeister nach Belieben und kam fast im Minutentakt über die Flügel durch. Der 67. der FIFA-Weltrangliste wirkte komplett überfordert. Wenn es aus deutscher Sicht jedoch etwas zu bemängeln gab, dann in der Tat die mangelhafte Chancenverwertung: So verpasste es Popp gleich zweimal zu erhöhen (8., 10.), dann ließ sich Sasic von den Schwächen im Abschluss anstecken (12., 13.) - bevor sie schließlich beim dritten Versuch vor Torfrau Dominique Thiamale per Kopf zur Stelle war (14.).

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Drückende Überlegenheit über die volle Distanz

Nach rund 20 Minuten nahmen die DFB-Frauen zwar einen Gang heraus, die Spielkontrolle gaben sie aber nicht her. Ein Torschussverhältnis von 20:1 zur Pause sprach eine deutliche Sprache. Wenn die Elefantinnen - meist über die rechte Seite - in die Nähe des deutschen Tores kamen, war die deutsche Defensive um die Bundesliga-Rückkehrerin Annike Krahn (Bayer Leverkusen) hellwach zur Stelle. Weitere Treffer fielen vor der Pause stattdessen auf der anderen Seite - einer nach dem anderen perfekt herausgespielt.

Einen leichten Wermutstropfen hatte die deutsche Mannschaft in der ersten Hälfte dann aber doch zu beklagen: Nach einem Zusammenprall verließ Melanie Leupolz in ihrem ersten WM-Spiel mit Leistenproblemen vorsichtshalber das Feld (17.), ihre Teamkollegen von Meister Bayern München, Melanie Behringer, ersetzte sie.

Fünf Tore auch nach der Pause

Mit WM-Debütantin Däbritz für die dreimalige Torschützin Sasic agierte die deutsche Mannschaft im zweiten Durchgang gegen die rustikal zu Werke gehenden Ivorerinnen zunächst etwas vorsichtiger, gestattete etwas größere Räume und lauerte stattdessen auf Fehler der Gegenspielerinnen - mit Erfolg, wie Mittag bei ihrem Alleingang zum 6:0 bewies. In der Endphase durfte auch Lena Petermann für die ebenfalls angeschlagen ausgewechselte Torschützin Laudehr noch WM-Luft schnuppern (73.) und die deutsche Mannschaft schoss sich für kommende Aufgaben warm.

Trotz der hohen Niederlage ließen sich die ivorischen Fans auf der Tribüne ihre Laune nicht verderben, sie feierten einfach gemeinsam mit den DFB-Anhängern.