Vonkova: "Jedes Spiel beginnt mit 0:0"

Zwei Legionärinnen hat Tschechiens Trainer Karel Rada für das WM-Qualifikationsspiel gegen die deutsche Frauen-Nationalmannschaft nominiert. Eine davon ist Angreiferin Lucie Vonkova vom FC Bayern München. Gespielt wird am Dienstag (ARD überträgt ab 17.45 Uhr) in Usti nad Labem (Aussig), einer Stadt in Nordböhmen mit gut 90.000 Einwohnern an der Elbe, etwa 50 km südlich von Dresden gelegen.

Geboren in Teplice, hat die 25 Jahre alte Vonkova dort auch Fußball zu spielen begonnen. Mit Sparta Prag gewann sie 2013 das tschechische Double, wechselte anschließend nach Deutschland. Nach zwei Jahren in Duisburg (FCR, später MSV) ging sie 2015 zum USV Jena. Seit dieser Saison stürmt sie für den FC Bayern München, wo sie sich im ersten Bundesligaspiel beim 3:0 bei SGS Essen sogleich als Torschützin einführen konnte. Für Tschechiens Frauen hat Vonkova inzwischen 40 Länderspiele bestritten, dabei zehn Tore erzielt. Im DFB.de-Interview spricht Vonkova über ihre Ziele in München und das anstehende Duell gegen Deutschland.

DFB.de: Frau Vonkova, Sie sind seit dieser Saison neu beim FC Bayern mit Vertrag für zwei Jahre. Wie fühlt sich das an?

Lucie Vonkova: Für mich war Bayern München schon immer ein Traumziel. Das erfülle ich mir jetzt. Der Start verlief sehr gut für mich, ich fühle mich wohl. Mit diesem Team können wir um Titel mitspielen.

DFB.de: Ihre persönlichen Ziele beim FCB?

Vonkova: Ich möchte mich weiterentwickeln. Die Mannschaft mit ihrer individuellen Klasse und der Verein mit seinen hochprofessionellen Möglichkeiten können mir dabei optimal helfen. Und natürlich möchte ich als Angreiferin Tore schießen.

DFB.de: Mit 1,82 m verfügen Sie über Gardemaß.

Vonkova: Aber die meisten Tore schieße ich mit den Füßen, weniger mit dem Kopf. Da könnte ich noch gefährlicher werden. Meistens treffe ich mit rechts. Das ergänzt sich optimal mit Mandy Islacker als Linksfuß.

DFB.de: In der letzten Saison haben Sie für den USV Jena das schnellste Tor der Geschichte der Bundesliga geschossen. Bedeutet Ihnen das etwas, damit in den Annalen zu stehen?

Vonkova: Ein bisschen vielleicht. Aber am wichtigsten war mir, dass wir das Match damals gewonnen haben, denn wir brauchten die Punkte.

DFB.de: Das war in Essen. Dort haben Sie jetzt auch im ersten Bayern-Spiel Ihr erstes Tor erzielt.

Vonkova: Ja, irgendwie ist das schon etwas seltsam. Offenbar liegt mit das Stadion dort ganz besonders. Essens Trainer Daniel Kraus, den ich noch als Coach aus meiner Jena-Zeit kenne, hat mir im Gespräch nach dem Spiel dann eher im Spaß gesagt, dass er das irgendwie gar nicht so gut fand.

DFB.de: Warum sind Sie eigentlich 2013 von Prag nach Deutschland gegangen, wo Sie gerade mit Sparta das Double gewonnen haben?

Vonkova: Ich wollte schon immer gerne in Deutschland Fußball spielen. Die Titel mit Sparta und davor die vielen Tore, die ich in den Jahren für Slavia erzielen konnte, haben sicherlich wie ein Bewerbungsschreiben gewirkt. Beim Hallenturnier in Bielefeld-Jöllenbeck wurde ich dann vom FCR Duisburg angesprochen, nachdem ich auch dort in der Halle Torschützenkönigin wurde. Und diese Chance habe ich dann genutzt.



Zwei Legionärinnen hat Tschechiens Trainer Karel Rada für das WM-Qualifikationsspiel gegen die deutsche Frauen-Nationalmannschaft nominiert. Eine davon ist Angreiferin Lucie Vonkova vom FC Bayern München. Gespielt wird am Dienstag (ARD überträgt ab 17.45 Uhr) in Usti nad Labem (Aussig), einer Stadt in Nordböhmen mit gut 90.000 Einwohnern an der Elbe, etwa 50 km südlich von Dresden gelegen.

Geboren in Teplice, hat die 25 Jahre alte Vonkova dort auch Fußball zu spielen begonnen. Mit Sparta Prag gewann sie 2013 das tschechische Double, wechselte anschließend nach Deutschland. Nach zwei Jahren in Duisburg (FCR, später MSV) ging sie 2015 zum USV Jena. Seit dieser Saison stürmt sie für den FC Bayern München, wo sie sich im ersten Bundesligaspiel beim 3:0 bei SGS Essen sogleich als Torschützin einführen konnte. Für Tschechiens Frauen hat Vonkova inzwischen 40 Länderspiele bestritten, dabei zehn Tore erzielt. Im DFB.de-Interview spricht Vonkova über ihre Ziele in München und das anstehende Duell gegen Deutschland.

DFB.de: Frau Vonkova, Sie sind seit dieser Saison neu beim FC Bayern mit Vertrag für zwei Jahre. Wie fühlt sich das an?

Lucie Vonkova: Für mich war Bayern München schon immer ein Traumziel. Das erfülle ich mir jetzt. Der Start verlief sehr gut für mich, ich fühle mich wohl. Mit diesem Team können wir um Titel mitspielen.

DFB.de: Ihre persönlichen Ziele beim FCB?

Vonkova: Ich möchte mich weiterentwickeln. Die Mannschaft mit ihrer individuellen Klasse und der Verein mit seinen hochprofessionellen Möglichkeiten können mir dabei optimal helfen. Und natürlich möchte ich als Angreiferin Tore schießen.

DFB.de: Mit 1,82 m verfügen Sie über Gardemaß.

Vonkova: Aber die meisten Tore schieße ich mit den Füßen, weniger mit dem Kopf. Da könnte ich noch gefährlicher werden. Meistens treffe ich mit rechts. Das ergänzt sich optimal mit Mandy Islacker als Linksfuß.

DFB.de: In der letzten Saison haben Sie für den USV Jena das schnellste Tor der Geschichte der Bundesliga geschossen. Bedeutet Ihnen das etwas, damit in den Annalen zu stehen?

Vonkova: Ein bisschen vielleicht. Aber am wichtigsten war mir, dass wir das Match damals gewonnen haben, denn wir brauchten die Punkte.

DFB.de: Das war in Essen. Dort haben Sie jetzt auch im ersten Bayern-Spiel Ihr erstes Tor erzielt.

Vonkova: Ja, irgendwie ist das schon etwas seltsam. Offenbar liegt mit das Stadion dort ganz besonders. Essens Trainer Daniel Kraus, den ich noch als Coach aus meiner Jena-Zeit kenne, hat mir im Gespräch nach dem Spiel dann eher im Spaß gesagt, dass er das irgendwie gar nicht so gut fand.

DFB.de: Warum sind Sie eigentlich 2013 von Prag nach Deutschland gegangen, wo Sie gerade mit Sparta das Double gewonnen haben?

Vonkova: Ich wollte schon immer gerne in Deutschland Fußball spielen. Die Titel mit Sparta und davor die vielen Tore, die ich in den Jahren für Slavia erzielen konnte, haben sicherlich wie ein Bewerbungsschreiben gewirkt. Beim Hallenturnier in Bielefeld-Jöllenbeck wurde ich dann vom FCR Duisburg angesprochen, nachdem ich auch dort in der Halle Torschützenkönigin wurde. Und diese Chance habe ich dann genutzt.

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DFB.de: Zum Länderspiel gegen Deutschland: Das findet in der Region im Norden Tschechiens statt, also in der Region, in der Sie aufgewachsen sind. Ist das von besonderer Bedeutung für Sie?

Vonkova:Ich kenne das Stadion in Usti zwar nicht, aber es werden auf jeden Fall viele Freunde, Bekannte und die Familie zum Zuschauen kommen. Darauf freue ich mich besonders.

DFB.de: Was ist drin für Tschechien in der WM-Qualifikation?

Vonkova: Gruppenfavorit ist sicherlich Deutschland. Aber wir wollen den zweiten Gruppenplatz erreichen, um dann in die Playoffs und auf diesem Weg weiter zu kommen zur WM 2019 in Frankreich. Es wäre unsere erste Teilnahme an einem WM-Finalturnier und ist somit ein ganz großes Ziel. Denn auf internationalem Parkett konnten wir leider noch nicht für Schlagzeilen sorgen. Gegen Deutschland zu spielen wird sehr schwer, aber jedes Spiel beginnt mit 0:0 und muss erst einmal absolviert werden. Deutschland wird sicherlich einen gewissen Druck verspüren und sich jetzt erst recht beweisen wollen, nachdem es bei der EM in den Niederlanden ja nicht so gut lief.

DFB.de: Kann es Tschechien helfen, dass Sie die Spielerinnen aus der Bundesliga kennen?

Vonkova: Vielleicht. Aber grundsätzlich wissen wir alle selbst, wie wir zu spielen haben. Da braucht es, glaube ich, keine großen Tipps, vielleicht die ein oder andere Feinheit.

DFB.de: Sie haben in Tschechiens U 17 international begonnen. Das war 2007. Zwei Jahre später dann die U19 und das erste Spiel in der A-Mannschaft mit 17 Jahren. Das ist eine sehr frühe Karriere.

Vonkova: Stimmt. Aber man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass wir ein kleineres Land sind als Deutschland, auch im Frauenfußball. Da kommen solche Sprünge schneller vor.

DFB.de: Wie und warum haben Sie eigentlich angefangen, Fußball zu spielen?

Vonkova: Das war bereits als kleines Kind, mit etwa fünf Jahren. Ich habe meinem Vater oft zugeschaut und dann selbst mit Jungs gerne gespielt, bis ich dann in Teplice in den Verein ging. Als erstes jedoch habe ich mit Tennis begonnen. Irgendwann musste ich mich dann entscheiden und bei mir hat sich der Mannschaftssport dann durchgesetzt. Im Tennis würde ich heute wohl gegen meinen Bruder ständig mit 0:6 verlieren. Das macht mir natürlich keinen Spaß. Da spiele ich lieber erfolgreich Fußball und schieße Tore.

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