Simone Laudehr: Im Kreis der Auserwählten

Vor etwas mehr als vier Wochen gegen Slowenien hat Simone Laudehr ihr 100. Länderspiel für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestritten, für das sie heute (ab 16 Uhr, live im ZDF) im Rahmen des WM-Qualifikationsspiels gegen Island in Wiesbaden geehrt wird. Ihr Blick geht nun Richtung WM 2019 in Frankreich.

Die Nacht danach war unruhig. Sie hatte schlecht geschlafen. Viele Gedanken waren ihr durch den Kopf geschossen. Sie hatte zurückgeschaut. Die vielen Erfolge waren ihr noch mal richtig bewusst geworden. Selbst für eine so erfahrene Spielerin wie Simone Laudehr sind 100 Begegnungen für die DFB-Auswahl keine Selbstverständlichkeit. Es ist eine magische Grenze, die sie beim 6:0 gegen Slowenien überschritten hat.

"Ich habe die Zeit mit der Nationalmannschaft gedanklich Revue passieren lassen", sagt Laudehr. "Ich bin glücklich und dankbar, dass ich jetzt tatsächlich die 100-Länderspiel-Marke knacken konnte. Vor allem aber bin ich unheimlich stolz darauf, das geschafft zu haben."

Laudehr nach 13 Monaten Zwangspause: "Ich bin wieder da"

Eigentlich wollte sie diese bedeutende Hürde in ihrer Karriere schon viel früher überspringen. Zwei Sprunggelenksverletzungen hatten sie jedoch über ein Jahr außer Gefecht gesetzt. Es war eine lange Leidenszeit, auf die sie gut hätte verzichten können. 13 Monate konnte Laudehr nicht für die Nationalmannschaft spielen. Sie war zum Zuschauen verdammt, und das war nicht einfach für sie. "Ich liebe den Fußball und freue mich unglaublich, dass ich jetzt wieder da bin", sagt die 31-Jährige.

In jener unruhigen Nacht sind ihr viele bedeutende Augenblicke noch einmal richtig bewusst geworden. Mit der Nationalmannschaft, aber auch auf Vereinsebene. Laudehr war Teil jenes Teams, das 2007 den zweiten WM-Titel nach Deutschland holte. Es war direkt zu Beginn ihrer internationalen Karriere. Danach hat sie fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Und das teilweise mehrfach. Sie war Europameisterin, sie war Olympiasiegerin. Sie hat die Champions League und den DFB-Pokal geholt. Nur der Meistertitel in der Allianz Frauen-Bundesliga fehlt ihr noch. Diesen Makel könnte sie mit ihren Teamkolleginnen beim FC Bayern nun beseitigen. Die Münchnerinnen zählen zum Favoritenkreis.

"Mein Weg ist noch nicht vorbei"

Aber das ist Zukunftsmusik. Die Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga hat gerade erst begonnen. Laudehr hat es sich abgewöhnt, zu weit nach vorne zu schauen. Sie hat erlebt, dass ein unglücklicher Zweikampf, eine falsche Bewegung alle Pläne zunichtemachen können. Für sie ist es deshalb erst mal nur wichtig, dass sie jetzt wieder fit ist, dass sie nun ein Teil des Teams auf dem Platz ist - und zwar nicht eines von vielen Mosaiksteinchen, sondern ein ganz entscheidender Baustein im Kader von Bundestrainerin Steffi Jones.

Laudehr ist mittlerweile die älteste Spielerin in der DFB-Auswahl. Ihre früheren Weggefährtinnen haben sich nach und nach verabschiedet. Laudehr ist geblieben. Und es scheint fast so, dass sie mit jedem weiteren Jahr noch besser wird. "Mein Weg ist noch nicht vorbei", sagt die Offensivspielerin. "Es ist doch logisch, dass ich jetzt noch mehr eine Führungsposition übernehmen werde. Ich möchte meine Erfahrung weitergeben. Ich möchte vorangehen, durch meine Aktionen im Spiel, aber auch verbal auf und außerhalb des Platzes."

Damit hat sie dann auch direkt angefangen. "Wir wollen den EM-Rucksack jetzt ablegen", sagt sie, "und uns stattdessen voll auf die WM in zwei Jahren fokussieren."

[sw]

Vor etwas mehr als vier Wochen gegen Slowenien hat Simone Laudehr ihr 100. Länderspiel für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestritten, für das sie heute (ab 16 Uhr, live im ZDF) im Rahmen des WM-Qualifikationsspiels gegen Island in Wiesbaden geehrt wird. Ihr Blick geht nun Richtung WM 2019 in Frankreich.

Die Nacht danach war unruhig. Sie hatte schlecht geschlafen. Viele Gedanken waren ihr durch den Kopf geschossen. Sie hatte zurückgeschaut. Die vielen Erfolge waren ihr noch mal richtig bewusst geworden. Selbst für eine so erfahrene Spielerin wie Simone Laudehr sind 100 Begegnungen für die DFB-Auswahl keine Selbstverständlichkeit. Es ist eine magische Grenze, die sie beim 6:0 gegen Slowenien überschritten hat.

"Ich habe die Zeit mit der Nationalmannschaft gedanklich Revue passieren lassen", sagt Laudehr. "Ich bin glücklich und dankbar, dass ich jetzt tatsächlich die 100-Länderspiel-Marke knacken konnte. Vor allem aber bin ich unheimlich stolz darauf, das geschafft zu haben."

Laudehr nach 13 Monaten Zwangspause: "Ich bin wieder da"

Eigentlich wollte sie diese bedeutende Hürde in ihrer Karriere schon viel früher überspringen. Zwei Sprunggelenksverletzungen hatten sie jedoch über ein Jahr außer Gefecht gesetzt. Es war eine lange Leidenszeit, auf die sie gut hätte verzichten können. 13 Monate konnte Laudehr nicht für die Nationalmannschaft spielen. Sie war zum Zuschauen verdammt, und das war nicht einfach für sie. "Ich liebe den Fußball und freue mich unglaublich, dass ich jetzt wieder da bin", sagt die 31-Jährige.

In jener unruhigen Nacht sind ihr viele bedeutende Augenblicke noch einmal richtig bewusst geworden. Mit der Nationalmannschaft, aber auch auf Vereinsebene. Laudehr war Teil jenes Teams, das 2007 den zweiten WM-Titel nach Deutschland holte. Es war direkt zu Beginn ihrer internationalen Karriere. Danach hat sie fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Und das teilweise mehrfach. Sie war Europameisterin, sie war Olympiasiegerin. Sie hat die Champions League und den DFB-Pokal geholt. Nur der Meistertitel in der Allianz Frauen-Bundesliga fehlt ihr noch. Diesen Makel könnte sie mit ihren Teamkolleginnen beim FC Bayern nun beseitigen. Die Münchnerinnen zählen zum Favoritenkreis.

"Mein Weg ist noch nicht vorbei"

Aber das ist Zukunftsmusik. Die Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga hat gerade erst begonnen. Laudehr hat es sich abgewöhnt, zu weit nach vorne zu schauen. Sie hat erlebt, dass ein unglücklicher Zweikampf, eine falsche Bewegung alle Pläne zunichtemachen können. Für sie ist es deshalb erst mal nur wichtig, dass sie jetzt wieder fit ist, dass sie nun ein Teil des Teams auf dem Platz ist - und zwar nicht eines von vielen Mosaiksteinchen, sondern ein ganz entscheidender Baustein im Kader von Bundestrainerin Steffi Jones.

Laudehr ist mittlerweile die älteste Spielerin in der DFB-Auswahl. Ihre früheren Weggefährtinnen haben sich nach und nach verabschiedet. Laudehr ist geblieben. Und es scheint fast so, dass sie mit jedem weiteren Jahr noch besser wird. "Mein Weg ist noch nicht vorbei", sagt die Offensivspielerin. "Es ist doch logisch, dass ich jetzt noch mehr eine Führungsposition übernehmen werde. Ich möchte meine Erfahrung weitergeben. Ich möchte vorangehen, durch meine Aktionen im Spiel, aber auch verbal auf und außerhalb des Platzes."

Damit hat sie dann auch direkt angefangen. "Wir wollen den EM-Rucksack jetzt ablegen", sagt sie, "und uns stattdessen voll auf die WM in zwei Jahren fokussieren."

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