Schmidt: "In Hamilton ist alles möglich"

Sie hat unter anderem zweimal Olympia-Bronze gewonnen, und gehört zu den erfahrensten Nationalspielerinnen Kanadas. Sophie Schmidt, seit 2015 beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag, steht am 10. Juni in Hamilton/Ontario beim Länderspiel gegen die DFB-Frauen vor ihrem 170. Einsatz für die Ahornblätter. Schmidt ist eine von drei Bundesliga-Legionärinnen im Kader von Trainer Kenneth Heiner Möller, der außer der Frankfurterin auch Torhüterin Erin Mc Leod vom USV Jena sowie Abwehrspielerin Shannon Wöller nominiert hat.

Die 29 Jahre alte Mittelfeldspielerin Sophie Schmidt, die in Winnipeg/Manitoba geboren und in Abbotsford an der Westküste südlich von Vancouver aufgewachsen ist, spielt seit 2005 für die kanadischen Frauen. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Rainer Hennies spricht Schmidt über die Partie gegen die Auswahl von Interimsbundestrainer Horst Hrubesch und über ihre Ziele mit dem Nationalteam wie auch individuell auf Vereinsebene.

DFB.de: Frau Schmidt, die Bilanz zwischen beiden Nationen, Kanada und Deutschland, spricht eindeutig für die DFB-Auswahl. 15 Spiele mit 14 deutschen, aber nur einem kanadischen Erfolg. Ist in Hamilton ein zweiter Sieg für Kanada drin?

Sophie Schmidt: Ich hoffe das. Die letzten Spiele waren allesamt knapp ausgegangen und jetzt haben wir ein Heimspiel. Ich glaube, dass in Hamilton alles möglich ist.

DFB.de: Zuletzt im April 2017 hieß es 2:1 für den DFB. Davor gewannen die Deutschen das Halbfinale bei Olympia Rio 2016 nach dem 1:2 aus dem Gruppenspiel.

Schmidt: Wir haben jetzt ein richtig gutes Team, das hungrig auf Erfolg ist und fußballerisch sehr, sehr stark. Wir haben uns sehr gut weiter entwickelt und viel gelernt. Auch aus den letzten Spielen gegen Deutschland.

DFB.de: Im Tim Hortons Field wird auf Kunstrasen gespielt. Was bedeutet das?

Schmidt: Ich glaube, dass das ein kleiner Vorteil für uns werden könnte. Denn die Deutschen mögen Kunstrasen ja nicht wirklich und sind ihn weniger gewohnt als wir.

DFB.de: Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie?

Schmidt: Die Partie war schon zehn Tage vorher nahezu ausverkauft. 24.000 Zuschauer passen ins Stadion. Das wird eine sehr stimmungsvolle Kulisse geben. Die Leute in Kanada sind richtig verrückt nach Frauenfußball. Vor ausverkauftem Haus und daheim zu spielen macht natürlich ganz besonders Spaß. Ich freue mich auf unser erstes Heimspiel in diesem Jahr.

DFB.de: Sie sind in Vorbereitung auf die WM-Qualifikation im Oktober. Welchen Stellenwert hat das Spiel gegen Deutschland Ihrer Meinung nach unter diesem Aspekt?

Schmidt: Deutschland hat ein starkes Team. Solche Spiele sind daher immer gut. Zumal wir nicht so oft spielen können, wie europäische Teams. Möglicherweise gibt es im August noch ein Spiel gegen Australien, danach noch einen Lehrgang und dann geht es ums WM-Ticket. Ich bin zuversichtlich, dass wir das holen.

DFB.de: Kanada hat zuletzt im April in Rennes in der Bretagne 0:1 gegen den Weltranglistenfünften und WM-Gastgeber Frankreich verloren. Was können Sie mit Kanada im kommenden Jahr erreichen bei France 2019?

Schmidt: Ich denke, alle Teams aus dem Topranking der FIFA haben das Zeug zum WM-Titel. Also auch Kanada. Dritte Plätze haben wir zu Genüge erreicht. Also ist es nicht nur mein persönliches Ziel, Weltmeister zu werden.

DFB.de: Was hat sich verändert, seitdem Kenneth Heiner Möller in diesem Januar Nachfolger von John Herdman auf der Cheftrainerposition geworden ist?

Schmidt: Von den Inhalten und unseren Zielen hat sich gar nichts verändert. Beide Trainer sind unterschiedliche Charaktere, die mir gut liegen und die ich sehr mag. Kenneth ist zweifelsohne etwas ruhiger. Er passt gut zu unserer Mannschaft.

DFB.de: Mit 169 Länderspielen sind Sie die Spielerin mit den drittmeisten Länderspielen im Kader. Im ewigen Ranking Kanadas liegen Sie auf Platz vier hinter Christine Sinclair (267 Länderspiele), Diana Matheson (194) und der nicht mehr aktiven Rhian Wilkinson (181). Ist die Marke von 200 Einsätzen ein persönliches Ziel für Sie?

Schmidt: Die 200 ist natürlich eine sensationelle Marke. Aber ich mache mir darüber keine Gedanken. Für mich steht komplett im Fokus, die WM-Quali zu schaffen und dann natürlich die WM selbst sowie ein Jahr später Olympia. Ich möchte in Frankreich und Tokio unbedingt dabei sein.

DFB.de: Sie haben bisher für Teams in vier Nationen gespielt. Nach Vereinen in Kanada, USA, Frankreich und Deutschland, steht jetzt im Sommer erneut eine Veränderung an. Warum verlassen Sie nach drei Jahren den FFC Frankfurt und wohin zieht es Sie?

Schmidt: Ich werde in diesem Jahr noch heiraten. Leider bekommt mein zukünftiger Mann kein Visum, sodass wir nicht in Deutschland leben können. Also werde ich voraussichtlich in die Gegend von Vancouver ziehen und dann für einen nordamerikanischen Verein spielen. Für wen und wann ist noch unklar. Denn meine private Zukunft hat Vorrang und muss erst einmal geklärt sein.

[rh]

Sie hat unter anderem zweimal Olympia-Bronze gewonnen, und gehört zu den erfahrensten Nationalspielerinnen Kanadas. Sophie Schmidt, seit 2015 beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag, steht am 10. Juni in Hamilton/Ontario beim Länderspiel gegen die DFB-Frauen vor ihrem 170. Einsatz für die Ahornblätter. Schmidt ist eine von drei Bundesliga-Legionärinnen im Kader von Trainer Kenneth Heiner Möller, der außer der Frankfurterin auch Torhüterin Erin Mc Leod vom USV Jena sowie Abwehrspielerin Shannon Wöller nominiert hat.

Die 29 Jahre alte Mittelfeldspielerin Sophie Schmidt, die in Winnipeg/Manitoba geboren und in Abbotsford an der Westküste südlich von Vancouver aufgewachsen ist, spielt seit 2005 für die kanadischen Frauen. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Rainer Hennies spricht Schmidt über die Partie gegen die Auswahl von Interimsbundestrainer Horst Hrubesch und über ihre Ziele mit dem Nationalteam wie auch individuell auf Vereinsebene.

DFB.de: Frau Schmidt, die Bilanz zwischen beiden Nationen, Kanada und Deutschland, spricht eindeutig für die DFB-Auswahl. 15 Spiele mit 14 deutschen, aber nur einem kanadischen Erfolg. Ist in Hamilton ein zweiter Sieg für Kanada drin?

Sophie Schmidt: Ich hoffe das. Die letzten Spiele waren allesamt knapp ausgegangen und jetzt haben wir ein Heimspiel. Ich glaube, dass in Hamilton alles möglich ist.

DFB.de: Zuletzt im April 2017 hieß es 2:1 für den DFB. Davor gewannen die Deutschen das Halbfinale bei Olympia Rio 2016 nach dem 1:2 aus dem Gruppenspiel.

Schmidt: Wir haben jetzt ein richtig gutes Team, das hungrig auf Erfolg ist und fußballerisch sehr, sehr stark. Wir haben uns sehr gut weiter entwickelt und viel gelernt. Auch aus den letzten Spielen gegen Deutschland.

DFB.de: Im Tim Hortons Field wird auf Kunstrasen gespielt. Was bedeutet das?

Schmidt: Ich glaube, dass das ein kleiner Vorteil für uns werden könnte. Denn die Deutschen mögen Kunstrasen ja nicht wirklich und sind ihn weniger gewohnt als wir.

DFB.de: Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie?

Schmidt: Die Partie war schon zehn Tage vorher nahezu ausverkauft. 24.000 Zuschauer passen ins Stadion. Das wird eine sehr stimmungsvolle Kulisse geben. Die Leute in Kanada sind richtig verrückt nach Frauenfußball. Vor ausverkauftem Haus und daheim zu spielen macht natürlich ganz besonders Spaß. Ich freue mich auf unser erstes Heimspiel in diesem Jahr.

DFB.de: Sie sind in Vorbereitung auf die WM-Qualifikation im Oktober. Welchen Stellenwert hat das Spiel gegen Deutschland Ihrer Meinung nach unter diesem Aspekt?

Schmidt: Deutschland hat ein starkes Team. Solche Spiele sind daher immer gut. Zumal wir nicht so oft spielen können, wie europäische Teams. Möglicherweise gibt es im August noch ein Spiel gegen Australien, danach noch einen Lehrgang und dann geht es ums WM-Ticket. Ich bin zuversichtlich, dass wir das holen.

DFB.de: Kanada hat zuletzt im April in Rennes in der Bretagne 0:1 gegen den Weltranglistenfünften und WM-Gastgeber Frankreich verloren. Was können Sie mit Kanada im kommenden Jahr erreichen bei France 2019?

Schmidt: Ich denke, alle Teams aus dem Topranking der FIFA haben das Zeug zum WM-Titel. Also auch Kanada. Dritte Plätze haben wir zu Genüge erreicht. Also ist es nicht nur mein persönliches Ziel, Weltmeister zu werden.

DFB.de: Was hat sich verändert, seitdem Kenneth Heiner Möller in diesem Januar Nachfolger von John Herdman auf der Cheftrainerposition geworden ist?

Schmidt: Von den Inhalten und unseren Zielen hat sich gar nichts verändert. Beide Trainer sind unterschiedliche Charaktere, die mir gut liegen und die ich sehr mag. Kenneth ist zweifelsohne etwas ruhiger. Er passt gut zu unserer Mannschaft.

DFB.de: Mit 169 Länderspielen sind Sie die Spielerin mit den drittmeisten Länderspielen im Kader. Im ewigen Ranking Kanadas liegen Sie auf Platz vier hinter Christine Sinclair (267 Länderspiele), Diana Matheson (194) und der nicht mehr aktiven Rhian Wilkinson (181). Ist die Marke von 200 Einsätzen ein persönliches Ziel für Sie?

Schmidt: Die 200 ist natürlich eine sensationelle Marke. Aber ich mache mir darüber keine Gedanken. Für mich steht komplett im Fokus, die WM-Quali zu schaffen und dann natürlich die WM selbst sowie ein Jahr später Olympia. Ich möchte in Frankreich und Tokio unbedingt dabei sein.

DFB.de: Sie haben bisher für Teams in vier Nationen gespielt. Nach Vereinen in Kanada, USA, Frankreich und Deutschland, steht jetzt im Sommer erneut eine Veränderung an. Warum verlassen Sie nach drei Jahren den FFC Frankfurt und wohin zieht es Sie?

Schmidt: Ich werde in diesem Jahr noch heiraten. Leider bekommt mein zukünftiger Mann kein Visum, sodass wir nicht in Deutschland leben können. Also werde ich voraussichtlich in die Gegend von Vancouver ziehen und dann für einen nordamerikanischen Verein spielen. Für wen und wann ist noch unklar. Denn meine private Zukunft hat Vorrang und muss erst einmal geklärt sein.

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