Schiedsrichterinnen-Trio: "Vorfreude auf Frauen-WM ist riesig"

Nur noch ein Tag bis zum Turnierbeginn – dann spielen 24 Teilnehmerländer bei der Frauen-Weltmeisterschaft in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) um den WM-Titel. Die Spielleitungen übernehmen dabei insgesamt 26 Schiedsrichterinnen und 47 Schiedsrichter-Assistentinnen – 15 Video-Assistenten, davon drei aus Deutschland, komplettieren das Referee-Aufgebot der FIFA. Im DFB.de-Interview spricht das deutsche Schiedsrichterinnen-Trio, bestehend aus Dr. Riem Hussein, Assistentin Katrin Rafalski und Bibiana Steinhaus, über die bevorstehenden WM-Einsätze, absolute Gänsehautmomente und große Ziele.

DFB.de: Frau Steinhaus, nach 2011 in Deutschland und 2015 in Kanada werden Sie in Frankreich zum bereits dritten Mal bei einer Frauen-Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen. Welchen Stellenwert hat diese dritte WM-Teilnahme für Sie?

Bibiana Steinhaus: Die Vorfreude auf die Frauen-Weltmeisterschaft in Frankreich ist riesig! Der Frauenfußball hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt, ist um ein Vielfaches schneller und dynamischer geworden. Somit werden auch die Schiedsrichterteams vor immer wieder neue Herausforderungen gestellt. Um diesen zu begegnen, haben wir uns in den letzten Jahren und Monaten sportlich, regeltechnisch, medizinisch und psychologisch akribisch vorbereitet. Nun freue ich mich auf den Turnieranpfiff. Auf internationaler Bühne als Schiedsrichterin zwei Mannschaften auf das Feld führen zu dürfen und dort die Nationalhymnen zu hören, ist ein absoluter Gänsehautmoment. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass sich Frankreich als hervorragender Gastgeber präsentieren wird.

DFB.de: Frau Hussein, nach der Frauen-EM 2017 in den Niederlanden sind Sie ein halbes Jahr lang verletzungsbedingt ausgefallen. Nun steht bald Ihr erster WM-Einsatz in Frankreich bevor. Wie groß ist der Traum, der mit der WM-Nominierung für Sie in Erfüllung geht?

Dr. Riem Hussein: Es ist sicherlich für jede Sportlerin und jeden Sportler ein Traum, bei einer Weltmeisterschaft dabei sein zu dürfen – so auch für mich! Nach meiner Verletzung habe ich täglich an meinem Comeback gearbeitet und gehofft, dass ich stärker zurückkommen kann und noch große sportliche Aufgaben auf mich warten. Das hat sich zum Glück bewahrheitet. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich los geht.

DFB.de: Frau Rafalski, in der vergangenen Saison feierten Sie als verantwortliche Spielleiterin in der 3. Liga Ihr Debüt. Als FIFA-Assistentin wartet in Frankreich nach 2011 und 2015 bereits die dritte Frauen-WM auf Sie. Wie gelingt es Ihnen, sich immer wieder auf die verschiedenen Rollen und Aufgabenfelder einzustellen?

Katrin Rafalski: Da ich neben meinen Einsätzen als Schiedsrichterin auch als Assistentin in der 2. Bundesliga und im Frauenbereich eingesetzt werde, habe ich eine Routine in beiden Bereichen. In diesem Jahr gab es zudem zwei Seminare und ein Turnier der FIFA. Wir konnten uns also intensiv vorbereiten. Außerdem haben wir Assistenten mit Jan-Hendrik Salver und Christian Fischer beim DFB Ansprechpartner, die uns in der Vor- und Nachbereitung von Spielen jederzeit unterstützen. Deshalb fühle ich mich für das anstehende Turnier auch sehr gut vorbereitet.

DFB.de: In Frankreich kommt der Video-Assistent zum ersten Mal auch bei einer Frauen-Weltmeisterschaft zum Einsatz. Freuen Sie sich über die Unterstützung Ihrer Bundesliga-Kollegen Bastian Dankert, Sascha Stegemann und Felix Zwayer, die als Video-Assistenten beim Turnier dabei sein werden, Frau Steinhaus?

Steinhaus: Die Nominierung von sechs DFB-Vertretern unterstreicht einmal mehr, wie hoch der internationale Stellenwert der deutschen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ist. Nach dem erfolgreichen Einsatz des Video-Assistenten bei der WM 2018 in Russland ist es nur konsequent, diese Unterstützung auch dem Turnier in Frankreich zukommen zu lassen. Natürlich ist es unser Ziel, den Video-Assistenten, also den sprichwörtlichen "Airbag", nicht in Anspruch nehmen zu müssen und die Situationen auf dem Feld unmittelbar korrekt zu beurteilen. Um den vorhandenen Airbag zu wissen, verleiht aber auch ein Gefühl der Sicherheit. Es ist wie beim Autofahren: Gut zu wissen, dass der Airbag im Notfall aufgeht und vor schlimmeren Schäden bewahrt, aber wir möchten es natürlich erst gar nicht so weit kommen lassen.

DFB.de: Haben Sie ein Ziel, mit dem Sie nach Frankreich zur WM reisen oder einen Wunsch, der beim Turnier für Sie in Erfüllung gehen soll, Frau Hussein?

Hussein: Ich möchte bei jedem Einsatz, der mir anvertraut wird, alle Erwartungen, die an mich und mein Team gestellt werden, zu 100 Prozent erfüllen. Ich möchte topfit und gut vorbereitet auf dem Platz stehen. Und mein größter Wunsch ist es, fehlerfrei zu bleiben. Meinen – wie ich denke – hohen Anspruch zu erfüllen, gilt als mein größtes Ziel.

DFB.de: Frau Rafalski, haben Sie es bei den beiden letzten WM-Endrunden geschafft, vereinzelte Spiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft live im Stadion zu sehen oder mussten vor dem TV die Daumen gedrückt werden?

Rafalski: Bisher habe ich leider nur ein Spiel der deutschen Mädels live sehen können. Das war 2011 die Begegnung Deutschland gegen Nigeria in Frankfurt. Wir schauen, vorausgesetzt wir sind nicht selbst im Einsatz, die Spiele zusammen im Headquarter. Matchanalysen sind für uns ein fester Bestandteil der Vorbereitung. Bei den deutschen Spielen fiebern wir aber natürlich besonders mit.

[ar]

Nur noch ein Tag bis zum Turnierbeginn – dann spielen 24 Teilnehmerländer bei der Frauen-Weltmeisterschaft in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) um den WM-Titel. Die Spielleitungen übernehmen dabei insgesamt 26 Schiedsrichterinnen und 47 Schiedsrichter-Assistentinnen – 15 Video-Assistenten, davon drei aus Deutschland, komplettieren das Referee-Aufgebot der FIFA. Im DFB.de-Interview spricht das deutsche Schiedsrichterinnen-Trio, bestehend aus Dr. Riem Hussein, Assistentin Katrin Rafalski und Bibiana Steinhaus, über die bevorstehenden WM-Einsätze, absolute Gänsehautmomente und große Ziele.

DFB.de: Frau Steinhaus, nach 2011 in Deutschland und 2015 in Kanada werden Sie in Frankreich zum bereits dritten Mal bei einer Frauen-Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen. Welchen Stellenwert hat diese dritte WM-Teilnahme für Sie?

Bibiana Steinhaus: Die Vorfreude auf die Frauen-Weltmeisterschaft in Frankreich ist riesig! Der Frauenfußball hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt, ist um ein Vielfaches schneller und dynamischer geworden. Somit werden auch die Schiedsrichterteams vor immer wieder neue Herausforderungen gestellt. Um diesen zu begegnen, haben wir uns in den letzten Jahren und Monaten sportlich, regeltechnisch, medizinisch und psychologisch akribisch vorbereitet. Nun freue ich mich auf den Turnieranpfiff. Auf internationaler Bühne als Schiedsrichterin zwei Mannschaften auf das Feld führen zu dürfen und dort die Nationalhymnen zu hören, ist ein absoluter Gänsehautmoment. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass sich Frankreich als hervorragender Gastgeber präsentieren wird.

DFB.de: Frau Hussein, nach der Frauen-EM 2017 in den Niederlanden sind Sie ein halbes Jahr lang verletzungsbedingt ausgefallen. Nun steht bald Ihr erster WM-Einsatz in Frankreich bevor. Wie groß ist der Traum, der mit der WM-Nominierung für Sie in Erfüllung geht?

Dr. Riem Hussein: Es ist sicherlich für jede Sportlerin und jeden Sportler ein Traum, bei einer Weltmeisterschaft dabei sein zu dürfen – so auch für mich! Nach meiner Verletzung habe ich täglich an meinem Comeback gearbeitet und gehofft, dass ich stärker zurückkommen kann und noch große sportliche Aufgaben auf mich warten. Das hat sich zum Glück bewahrheitet. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich los geht.

DFB.de: Frau Rafalski, in der vergangenen Saison feierten Sie als verantwortliche Spielleiterin in der 3. Liga Ihr Debüt. Als FIFA-Assistentin wartet in Frankreich nach 2011 und 2015 bereits die dritte Frauen-WM auf Sie. Wie gelingt es Ihnen, sich immer wieder auf die verschiedenen Rollen und Aufgabenfelder einzustellen?

Katrin Rafalski: Da ich neben meinen Einsätzen als Schiedsrichterin auch als Assistentin in der 2. Bundesliga und im Frauenbereich eingesetzt werde, habe ich eine Routine in beiden Bereichen. In diesem Jahr gab es zudem zwei Seminare und ein Turnier der FIFA. Wir konnten uns also intensiv vorbereiten. Außerdem haben wir Assistenten mit Jan-Hendrik Salver und Christian Fischer beim DFB Ansprechpartner, die uns in der Vor- und Nachbereitung von Spielen jederzeit unterstützen. Deshalb fühle ich mich für das anstehende Turnier auch sehr gut vorbereitet.

DFB.de: In Frankreich kommt der Video-Assistent zum ersten Mal auch bei einer Frauen-Weltmeisterschaft zum Einsatz. Freuen Sie sich über die Unterstützung Ihrer Bundesliga-Kollegen Bastian Dankert, Sascha Stegemann und Felix Zwayer, die als Video-Assistenten beim Turnier dabei sein werden, Frau Steinhaus?

Steinhaus: Die Nominierung von sechs DFB-Vertretern unterstreicht einmal mehr, wie hoch der internationale Stellenwert der deutschen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ist. Nach dem erfolgreichen Einsatz des Video-Assistenten bei der WM 2018 in Russland ist es nur konsequent, diese Unterstützung auch dem Turnier in Frankreich zukommen zu lassen. Natürlich ist es unser Ziel, den Video-Assistenten, also den sprichwörtlichen "Airbag", nicht in Anspruch nehmen zu müssen und die Situationen auf dem Feld unmittelbar korrekt zu beurteilen. Um den vorhandenen Airbag zu wissen, verleiht aber auch ein Gefühl der Sicherheit. Es ist wie beim Autofahren: Gut zu wissen, dass der Airbag im Notfall aufgeht und vor schlimmeren Schäden bewahrt, aber wir möchten es natürlich erst gar nicht so weit kommen lassen.

DFB.de: Haben Sie ein Ziel, mit dem Sie nach Frankreich zur WM reisen oder einen Wunsch, der beim Turnier für Sie in Erfüllung gehen soll, Frau Hussein?

Hussein: Ich möchte bei jedem Einsatz, der mir anvertraut wird, alle Erwartungen, die an mich und mein Team gestellt werden, zu 100 Prozent erfüllen. Ich möchte topfit und gut vorbereitet auf dem Platz stehen. Und mein größter Wunsch ist es, fehlerfrei zu bleiben. Meinen – wie ich denke – hohen Anspruch zu erfüllen, gilt als mein größtes Ziel.

DFB.de: Frau Rafalski, haben Sie es bei den beiden letzten WM-Endrunden geschafft, vereinzelte Spiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft live im Stadion zu sehen oder mussten vor dem TV die Daumen gedrückt werden?

Rafalski: Bisher habe ich leider nur ein Spiel der deutschen Mädels live sehen können. Das war 2011 die Begegnung Deutschland gegen Nigeria in Frankfurt. Wir schauen, vorausgesetzt wir sind nicht selbst im Einsatz, die Spiele zusammen im Headquarter. Matchanalysen sind für uns ein fester Bestandteil der Vorbereitung. Bei den deutschen Spielen fiebern wir aber natürlich besonders mit.

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