Rekordnationalspielerin Birgit Prinz beendet ihre Karriere

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Birgit Prinz hört auf. Was sich schon mit dem Abschied aus der Nationalmannschaft nach der Heim-WM angekündigt hatte, bestätigte die 33-Jährige heute auf einer Pressekonferenz in Frankfurt: „Für mich ist der Moment gekommen, meine Karriere als aktive Fußballspielerin zu beenden. Es war eine bewusste und wohl überlegte Entscheidung.“

Gleichwohl fiel der Entschluss nicht leicht: „Weil Fußball spielen immer eine große Leidenschaft für mich war. Aber ich möchte jetzt meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung in den Vordergrund stellen“, so die studierte Diplom-Psychologin, die zudem eine Ausbildung als Physiotherapeutin absolviert hat. Im Bereich Psychologie sieht Birgit Prinz ihre berufliche Zukunft. So ist eine Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Institut für Performance-Psychologie angedacht. Auch mit dem 1. FFC Frankfurt, für den Birgit Prinz seit 1998 spielt, könne sie sich Aktivitäten in dieser Richtung vorstellen.

Zwanziger: „Eine großartige und außergewöhnliche Sportpersönlichkeit“

Damit endet eine beeindruckende Laufbahn. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger brachte seinen Respekt für die Ausnahmesportlerin zum Ausdruck: „Selbstverständlich bedauere ich diese Entscheidung. Aber ich habe auch Respekt davor. Es spricht für sie und ihre Art, dass sie sich nach der auch für sie persönlich nicht ganz einfachen WM erst einmal in Ruhe Gedanken über ihre Zukunft und keinen Schnellschuss gemacht hat. Sie ist eine großartige und außergewöhnliche Sportpersönlichkeit, die unglaubliche Verdienste für den Frauenfußball in Deutschland hat.“

Der DFB-Präsident will nun zeitnah Kontakt mit Birgit Prinz aufnehmen, um über eine Verabschiedung in einem würdigen Rahmen zu sprechen: „Jetzt, da sie ihren Rücktritt offiziell bekannt gegeben hat, wird der DFB natürlich darüber beraten, wie eine verdiente Nationalspielerin wie Birgit Prinz offiziell und angemessen verabschiedet werden kann. Dafür ist es natürlich auch unabdingbar zu wissen, wie sich Birgit selbst ihren Abschied vom aktiven Sport vorstellt. Deshalb werde ich mich bemühen, zeitnah ein persönliches Gespräch mit ihr zu führen. Ich wünsche Birgit Prinz für ihre weitere Karriere abseits des Fußballfeldes alles Gute und kann ihr versichern, dass sie beim Deutschen Fußball-Bund und in mir persönlich jederzeit ein offenes Ohr und einen Ratgeber finden wird.“

Silvia Neid: „Unheimlich viel geleistet für den Frauenfußball“

Neben dem DFB-Präsidenten würdigte Bundestrainerin Silvia Neid die Rekordnationalspielerin: „Birgit Prinz hat jahrelang auf höchstem Niveau gespielt und unheimlich viel für den Frauenfußball geleistet. Sie war maßgeblich an allen Erfolgen der Nationalmannschaft beteiligt. Vor dieser Leistung habe ich größten Respekt. Birgit hat den Frauenfußball auf beeindruckende Weise über Jahre geprägt. Ich wünsche ihr für ihren neuen Lebensabschnitt alles Gute und viel Erfolg.“

Die über Jahre herausragende Stellung der 33-Jährigen im internationalen Frauenfußball lag nicht nur in ihren außergewöhnlichen sportlichen Fähigkeiten begründet. Die begnadete Torjägerin, die mit einer unnachahmlichen Art ihren Sport mehr als anderthalb Jahrzehnte geprägt hat, war und ist auch eine starke Persönlichkeit.

Über 30 internationale und nationale Titel

Über 30 internationale und nationale Titel hat die in Frankfurt am Main geborene langjährige Spielführerin der Frauen-Nationalmannschaft in ihrer Laufbahn bislang gewonnen. Sie zwar zweimal Weltmeisterin und fünfmal Europameisterin.

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Sie ist mit 214 Länderspielen die alleinige Rekord- Nationalspielerin des Deutschen Fußball-Bundes. Als sie ihr erstes Länderspiel am 27. Juli 1994 gegen Kanada bestritt, war eine Alexandra Popp gerade einmal drei Jahre alt.

Die sportliche Laufbahn der Birgit Prinz wurde stets begleitet von Superlativen. Sie war die jüngste Nationalspielerin, sie durchbrach als erste Spielerin die Schallmauer von 200 Länderspielen, sie sammelte die meisten Titel, sie erzielte die meisten Tore. Rekorde, die der studierten Psychologin und ausgebildeten Physiotherapeutin nie wichtig waren. Wichtig war die Mannschaft. Das Team. Mit diesem gemeinsam erfolgreich zu sein, das war immer das Ziel der ausgesprochenen Teamplayerin.

Die neue DFB-Direktorin Frauenfußball Steffi Jones äußert: „Ich finde sehr, sehr schade, dass sie aufhört. Birgit ist eine Ausnahmespielerin. Ich habe mit ihr ja noch zusammen gespielt und hätte ihr gewünscht, dass sie mit einer sportlich erfolgreichen WM einen würdigen Abschluss für diese herausragende internationale Karriere bekommt. Ich wünsche ihr auf jeden Fall alles Gute für die Zeit nach der sportlichen Karriere.“ Nationalmannschaftsmanagerin Doris Fitschen, bezeichnet Birgit Prinz als „herausragende Spielerin der letzten anderthalb Jahrzehnte. Sie hat unseren Sport geprägt.“

Der Frankfurt Manager Siegfried Dietrich bedauert den Schritt von Birgit Prinz: „Auch wenn das Karriereende nach der WM immer eine Option war, bedauern wir sehr, dass Birgit Prinz nun auch auf Vereinsebene vom aktiven Leistungssport zurücktritt. Nach nun über einem gemeinsamen Jahrzehnt mit vielen großartigen Erfolgen, aber auch so manchem Tiefschlag, möchte sich der gesamte 1. FFC Frankfurt bei Birgit Prinz für die überaus gute Zusammenarbeit bedanken. Sie war der Prototyp einer aufrichtigen, ehrlichen, angemessen kritischen und immer mannschaftsdienlichen Offensivspielerin, die auf dem Platz oft den Unterschied ausgemacht hat.“

Teamspielerin wollte nie im Mittelpunkt stehen

Bescheiden, unprätenziös, bodenständig, meinungsstark und manchmal für Medien auch unbequem. Das sind Attribute, die auf Birgit Prinz zutreffen. Auf dem Platz spielte sie mannschaftsdienlich, zielgerichtet strebte dem Teamerfolg entgegen. Im Mittelpunkt wollte sie nie stehen.

Ihre letzte sportliche Herausforderung erlebte sie bei der Heim-WM. Als diese für sie persönlich nicht so lief wie erhofft, erlebte sie mentale Tiefpunkte. Es gehört zu der außergewöhnlichen Persönlichkeitsstruktur von Birgit Prinz, dass sie diese persönliche Krise zu meistern wusste. Analytisch, mit ungeschönten Blick auf sich selbst und ihr Umfeld.

Die Pressekonferenz vor dem WM-Viertelfinale in Wolfsburg, in der sich Birgit Prinz nach Tagen der verbalen Zurückhaltung der Öffentlichkeit erklärte, in der sie ihr Seelenleben offenlegte, wird den Beobachtern als ein tief beeindruckendes Ereignis im Gedächtnis bleiben. Und viele Momente mehr. Birgit Prinz geht, doch es bleibt eine große Persönlichkeit.

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Birgit Prinz hört auf. Was sich schon mit dem Abschied aus der Nationalmannschaft nach der Heim-WM angekündigt hatte, bestätigte die 33-Jährige heute auf einer Pressekonferenz in Frankfurt: „Für mich ist der Moment gekommen, meine Karriere als aktive Fußballspielerin zu beenden. Es war eine bewusste und wohl überlegte Entscheidung.“

Gleichwohl fiel der Entschluss nicht leicht: „Weil Fußball spielen immer eine große Leidenschaft für mich war. Aber ich möchte jetzt meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung in den Vordergrund stellen“, so die studierte Diplom-Psychologin, die zudem eine Ausbildung als Physiotherapeutin absolviert hat. Im Bereich Psychologie sieht Birgit Prinz ihre berufliche Zukunft. So ist eine Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Institut für Performance-Psychologie angedacht. Auch mit dem 1. FFC Frankfurt, für den Birgit Prinz seit 1998 spielt, könne sie sich Aktivitäten in dieser Richtung vorstellen.

Zwanziger: „Eine großartige und außergewöhnliche Sportpersönlichkeit“

Damit endet eine beeindruckende Laufbahn. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger brachte seinen Respekt für die Ausnahmesportlerin zum Ausdruck: „Selbstverständlich bedauere ich diese Entscheidung. Aber ich habe auch Respekt davor. Es spricht für sie und ihre Art, dass sie sich nach der auch für sie persönlich nicht ganz einfachen WM erst einmal in Ruhe Gedanken über ihre Zukunft und keinen Schnellschuss gemacht hat. Sie ist eine großartige und außergewöhnliche Sportpersönlichkeit, die unglaubliche Verdienste für den Frauenfußball in Deutschland hat.“

Der DFB-Präsident will nun zeitnah Kontakt mit Birgit Prinz aufnehmen, um über eine Verabschiedung in einem würdigen Rahmen zu sprechen: „Jetzt, da sie ihren Rücktritt offiziell bekannt gegeben hat, wird der DFB natürlich darüber beraten, wie eine verdiente Nationalspielerin wie Birgit Prinz offiziell und angemessen verabschiedet werden kann. Dafür ist es natürlich auch unabdingbar zu wissen, wie sich Birgit selbst ihren Abschied vom aktiven Sport vorstellt. Deshalb werde ich mich bemühen, zeitnah ein persönliches Gespräch mit ihr zu führen. Ich wünsche Birgit Prinz für ihre weitere Karriere abseits des Fußballfeldes alles Gute und kann ihr versichern, dass sie beim Deutschen Fußball-Bund und in mir persönlich jederzeit ein offenes Ohr und einen Ratgeber finden wird.“

Silvia Neid: „Unheimlich viel geleistet für den Frauenfußball“

Neben dem DFB-Präsidenten würdigte Bundestrainerin Silvia Neid die Rekordnationalspielerin: „Birgit Prinz hat jahrelang auf höchstem Niveau gespielt und unheimlich viel für den Frauenfußball geleistet. Sie war maßgeblich an allen Erfolgen der Nationalmannschaft beteiligt. Vor dieser Leistung habe ich größten Respekt. Birgit hat den Frauenfußball auf beeindruckende Weise über Jahre geprägt. Ich wünsche ihr für ihren neuen Lebensabschnitt alles Gute und viel Erfolg.“

Die über Jahre herausragende Stellung der 33-Jährigen im internationalen Frauenfußball lag nicht nur in ihren außergewöhnlichen sportlichen Fähigkeiten begründet. Die begnadete Torjägerin, die mit einer unnachahmlichen Art ihren Sport mehr als anderthalb Jahrzehnte geprägt hat, war und ist auch eine starke Persönlichkeit.

Über 30 internationale und nationale Titel

Über 30 internationale und nationale Titel hat die in Frankfurt am Main geborene langjährige Spielführerin der Frauen-Nationalmannschaft in ihrer Laufbahn bislang gewonnen. Sie zwar zweimal Weltmeisterin und fünfmal Europameisterin.

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Sie ist mit 214 Länderspielen die alleinige Rekord- Nationalspielerin des Deutschen Fußball-Bundes. Als sie ihr erstes Länderspiel am 27. Juli 1994 gegen Kanada bestritt, war eine Alexandra Popp gerade einmal drei Jahre alt.

Die sportliche Laufbahn der Birgit Prinz wurde stets begleitet von Superlativen. Sie war die jüngste Nationalspielerin, sie durchbrach als erste Spielerin die Schallmauer von 200 Länderspielen, sie sammelte die meisten Titel, sie erzielte die meisten Tore. Rekorde, die der studierten Psychologin und ausgebildeten Physiotherapeutin nie wichtig waren. Wichtig war die Mannschaft. Das Team. Mit diesem gemeinsam erfolgreich zu sein, das war immer das Ziel der ausgesprochenen Teamplayerin.

Die neue DFB-Direktorin Frauenfußball Steffi Jones äußert: „Ich finde sehr, sehr schade, dass sie aufhört. Birgit ist eine Ausnahmespielerin. Ich habe mit ihr ja noch zusammen gespielt und hätte ihr gewünscht, dass sie mit einer sportlich erfolgreichen WM einen würdigen Abschluss für diese herausragende internationale Karriere bekommt. Ich wünsche ihr auf jeden Fall alles Gute für die Zeit nach der sportlichen Karriere.“ Nationalmannschaftsmanagerin Doris Fitschen, bezeichnet Birgit Prinz als „herausragende Spielerin der letzten anderthalb Jahrzehnte. Sie hat unseren Sport geprägt.“

Der Frankfurt Manager Siegfried Dietrich bedauert den Schritt von Birgit Prinz: „Auch wenn das Karriereende nach der WM immer eine Option war, bedauern wir sehr, dass Birgit Prinz nun auch auf Vereinsebene vom aktiven Leistungssport zurücktritt. Nach nun über einem gemeinsamen Jahrzehnt mit vielen großartigen Erfolgen, aber auch so manchem Tiefschlag, möchte sich der gesamte 1. FFC Frankfurt bei Birgit Prinz für die überaus gute Zusammenarbeit bedanken. Sie war der Prototyp einer aufrichtigen, ehrlichen, angemessen kritischen und immer mannschaftsdienlichen Offensivspielerin, die auf dem Platz oft den Unterschied ausgemacht hat.“

Teamspielerin wollte nie im Mittelpunkt stehen

Bescheiden, unprätenziös, bodenständig, meinungsstark und manchmal für Medien auch unbequem. Das sind Attribute, die auf Birgit Prinz zutreffen. Auf dem Platz spielte sie mannschaftsdienlich, zielgerichtet strebte dem Teamerfolg entgegen. Im Mittelpunkt wollte sie nie stehen.

Ihre letzte sportliche Herausforderung erlebte sie bei der Heim-WM. Als diese für sie persönlich nicht so lief wie erhofft, erlebte sie mentale Tiefpunkte. Es gehört zu der außergewöhnlichen Persönlichkeitsstruktur von Birgit Prinz, dass sie diese persönliche Krise zu meistern wusste. Analytisch, mit ungeschönten Blick auf sich selbst und ihr Umfeld.

Die Pressekonferenz vor dem WM-Viertelfinale in Wolfsburg, in der sich Birgit Prinz nach Tagen der verbalen Zurückhaltung der Öffentlichkeit erklärte, in der sie ihr Seelenleben offenlegte, wird den Beobachtern als ein tief beeindruckendes Ereignis im Gedächtnis bleiben. Und viele Momente mehr. Birgit Prinz geht, doch es bleibt eine große Persönlichkeit.