Oberdorf: "Ich setze mich nicht unter Druck"

Mit 17 Jahren ist Lena Oberdorf die jüngste Spielerin im Kader der Frauen-Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Frankreich genießt sie das Vertrauen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und durfte gegen Spanien von Anfang an spielen. Im DFB.de-Interview spricht Lena Oberdorf vor dem Viertelfinale gegen Schweden am Samstag (ab 18.30 Uhr, live in der ARD und bei DAZN) mit Mitarbeiterin Stefanie Engerer über ihr Startelfdebüt und Vorbilder aus der eigenen Mannschaft.

DFB.de: Hinter Ihnen liegen ereignisreiche Wochen. Wie geht es Ihnen heute, Frau Oberdorf?

Lena Oberdorf: Die Mannschaft hatte am Dienstag einen freien Tag, und jede Spielerin konnte ihre Kräfte sammeln, um heute im Training wieder anzugreifen. Die Stimmung ist gut, wir fühlen uns sehr wohl vor dem anstehenden Viertelfinale. Daher geht es auch mir sehr gut.

DFB.de: Sie sind zum ersten Mal mit der Frauen-Nationalmannschaft bei einem großen Turnier. Wie haben Sie ins Team gefunden?

Oberdorf: Die Mannschaft integriert neue Spielerinnen sehr schnell, deshalb habe auch ich sehr gut ins Team gefunden. Jede spricht mit jeder, und wir lachen viel gemeinsam. Obwohl ich die jüngste Spielerin bin, merkt man den Altersunterschied kaum.

DFB.de: Und wie sieht's in den Spielen aus?

Oberdorf: Für jede Spielsituation hatte ich klare Anweisungen von der Bundestrainerin bekommen. Ich sollte Ruhe einbringen und mit wenigen Ballkontakten das Spiel am Laufen halten. Das ist mir auf meiner Position ganz gut gelungen. Da ich auch im Verein viele verschiedene Positionen spiele, war es kein Problem, auch in der Nationalmannschaft nicht im offensiven Bereich eingesetzt zu werden.

DFB.de: Gegen Spanien haben Sie Ihr Startelfdebüt gegeben. Wie gehen Sie als junge Spielerin mit dieser Verantwortung um?

Oberdorf: Ich sage mir vor jedem Spiel, dass es das gleiche Spiel ist, das wir seit Jahren spielen. Es ist ein ganz normales Fußballspiel. In der Partie selbst versuche ich, auf meiner Position das Bestmögliche zu geben. Auch hier sage ich mir, wenn es heute nicht funktioniert, muss ich nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich laufe und kämpfe weiter, setze mich aber nicht unter Druck, wenn es nicht klappt.

DFB.de: Bei der Weltmeisterschaft spielen Sie mit vielen erfahrenen Spielerinnen zusammen. Haben Sie Vorbilder, die Sie inspirieren?

Oberdorf: Vorbilder gibt es für mich nicht. Ich strebe nicht nach kompletten Persönlichkeiten, sondern nach einzelnen Eigenschaften wie dem Kopfballspiel von Alexandra Popp, der Technik von Dzsenifer Marozsán oder der Schnelligkeit von Svenja Huth. Bei meinen Mitspielerinnen kann ich mir sehr viele Sachen abschauen, wenn wir gemeinsam trainieren. Aber auch abseits des Platzes lerne ich viel. Wie man Interviews führt, zum Beispiel. (grinst)

DFB.de: Mit der U 17-Nationalmannschaft sind Sie 2017 Europameisterin geworden, mit der U 20 haben Sie eine Weltmeisterschaft bestritten. Welche Unterschiede sehen Sie zur Frauen-Nationalmannschaft?

Oberdorf: Das Interesse an der Frauen-Nationalmannschaft ist deutlich größer. Vor allem bei Pressekonferenzen oder in der Mixed-Zone nach dem Spiel warten mehr Journalisten auf uns Spielerinnen. Auch das Turnier an sich ist viel größer aufgezogen, als ich das von den bisherigen Endrunden gewohnt war. Im Team gibt es aber keine allzu großen Unterschiede. Ich bin zwar die Jüngste, aber trotzdem haben mich meine Mitspielerinnen sehr gut aufgenommen.

DFB.de: Sie haben schon früh mit dem Fußballspielen angefangen und beim DFB viele Auswahlteams durchlaufen. Wie sind Sie zum Fußball gekommen?

Oberdorf: Mein Bruder hat früher immer mit meinem Vater im Garten Fußball gespielt. Schon als ich klein war, wollte ich mitspielen. Als ich größer wurde, haben mich meine Eltern beim TuS Ennepetal angemeldet. Dort habe ich bis zur D-Jugend gespielt. Danach bin ich zur TSG Sprockhövel gewechselt und vergangenes Jahr in die Bundesliga zur SGS Essen.

DFB.de: Wie viel Unterstützung erfahren Sie auch heute noch von Ihren Eltern?

Oberdorf: Bei der Weltmeisterschaft waren Sie bei allen Spielen bisher vor Ort, und auch zum Viertelfinale werden sie wieder in Frankreich sein. Wenn ich zuhause meine Schule und den Fußball koordinieren muss, fahren sie mich zum Training und holen mich ab oder bringen mich von der Schule direkt dort hin. Auch wenn außerplanmäßige Termine anstehen, unterstützen sie mich.

[sen]

Mit 17 Jahren ist Lena Oberdorf die jüngste Spielerin im Kader der Frauen-Nationalmannschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Frankreich genießt sie das Vertrauen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und durfte gegen Spanien von Anfang an spielen. Im DFB.de-Interview spricht Lena Oberdorf vor dem Viertelfinale gegen Schweden am Samstag (ab 18.30 Uhr, live in der ARD und bei DAZN) mit Mitarbeiterin Stefanie Engerer über ihr Startelfdebüt und Vorbilder aus der eigenen Mannschaft.

DFB.de: Hinter Ihnen liegen ereignisreiche Wochen. Wie geht es Ihnen heute, Frau Oberdorf?

Lena Oberdorf: Die Mannschaft hatte am Dienstag einen freien Tag, und jede Spielerin konnte ihre Kräfte sammeln, um heute im Training wieder anzugreifen. Die Stimmung ist gut, wir fühlen uns sehr wohl vor dem anstehenden Viertelfinale. Daher geht es auch mir sehr gut.

DFB.de: Sie sind zum ersten Mal mit der Frauen-Nationalmannschaft bei einem großen Turnier. Wie haben Sie ins Team gefunden?

Oberdorf: Die Mannschaft integriert neue Spielerinnen sehr schnell, deshalb habe auch ich sehr gut ins Team gefunden. Jede spricht mit jeder, und wir lachen viel gemeinsam. Obwohl ich die jüngste Spielerin bin, merkt man den Altersunterschied kaum.

DFB.de: Und wie sieht's in den Spielen aus?

Oberdorf: Für jede Spielsituation hatte ich klare Anweisungen von der Bundestrainerin bekommen. Ich sollte Ruhe einbringen und mit wenigen Ballkontakten das Spiel am Laufen halten. Das ist mir auf meiner Position ganz gut gelungen. Da ich auch im Verein viele verschiedene Positionen spiele, war es kein Problem, auch in der Nationalmannschaft nicht im offensiven Bereich eingesetzt zu werden.

DFB.de: Gegen Spanien haben Sie Ihr Startelfdebüt gegeben. Wie gehen Sie als junge Spielerin mit dieser Verantwortung um?

Oberdorf: Ich sage mir vor jedem Spiel, dass es das gleiche Spiel ist, das wir seit Jahren spielen. Es ist ein ganz normales Fußballspiel. In der Partie selbst versuche ich, auf meiner Position das Bestmögliche zu geben. Auch hier sage ich mir, wenn es heute nicht funktioniert, muss ich nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich laufe und kämpfe weiter, setze mich aber nicht unter Druck, wenn es nicht klappt.

DFB.de: Bei der Weltmeisterschaft spielen Sie mit vielen erfahrenen Spielerinnen zusammen. Haben Sie Vorbilder, die Sie inspirieren?

Oberdorf: Vorbilder gibt es für mich nicht. Ich strebe nicht nach kompletten Persönlichkeiten, sondern nach einzelnen Eigenschaften wie dem Kopfballspiel von Alexandra Popp, der Technik von Dzsenifer Marozsán oder der Schnelligkeit von Svenja Huth. Bei meinen Mitspielerinnen kann ich mir sehr viele Sachen abschauen, wenn wir gemeinsam trainieren. Aber auch abseits des Platzes lerne ich viel. Wie man Interviews führt, zum Beispiel. (grinst)

DFB.de: Mit der U 17-Nationalmannschaft sind Sie 2017 Europameisterin geworden, mit der U 20 haben Sie eine Weltmeisterschaft bestritten. Welche Unterschiede sehen Sie zur Frauen-Nationalmannschaft?

Oberdorf: Das Interesse an der Frauen-Nationalmannschaft ist deutlich größer. Vor allem bei Pressekonferenzen oder in der Mixed-Zone nach dem Spiel warten mehr Journalisten auf uns Spielerinnen. Auch das Turnier an sich ist viel größer aufgezogen, als ich das von den bisherigen Endrunden gewohnt war. Im Team gibt es aber keine allzu großen Unterschiede. Ich bin zwar die Jüngste, aber trotzdem haben mich meine Mitspielerinnen sehr gut aufgenommen.

DFB.de: Sie haben schon früh mit dem Fußballspielen angefangen und beim DFB viele Auswahlteams durchlaufen. Wie sind Sie zum Fußball gekommen?

Oberdorf: Mein Bruder hat früher immer mit meinem Vater im Garten Fußball gespielt. Schon als ich klein war, wollte ich mitspielen. Als ich größer wurde, haben mich meine Eltern beim TuS Ennepetal angemeldet. Dort habe ich bis zur D-Jugend gespielt. Danach bin ich zur TSG Sprockhövel gewechselt und vergangenes Jahr in die Bundesliga zur SGS Essen.

DFB.de: Wie viel Unterstützung erfahren Sie auch heute noch von Ihren Eltern?

Oberdorf: Bei der Weltmeisterschaft waren Sie bei allen Spielen bisher vor Ort, und auch zum Viertelfinale werden sie wieder in Frankreich sein. Wenn ich zuhause meine Schule und den Fußball koordinieren muss, fahren sie mich zum Training und holen mich ab oder bringen mich von der Schule direkt dort hin. Auch wenn außerplanmäßige Termine anstehen, unterstützen sie mich.

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