Nadine Angerer kehrt in Wattenscheid in die Nationalmannschaft zurück

Verdammt lang her. So kommt es Nadine Angerer vor. "Es fühlt sich an, als wäre ich drei Jahre nicht mehr dabei gewesen", sagt die Torfrau des 1. FFC Turbine Potsdam vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande im Wattenscheider Lohrheidestadion. In Wirklichkeit waren es keine fünf Monate, die sie nicht mehr dem Kreis der Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angehörte.

Es war eine selbstgewählte Auszeit. Nach dem Länderspiel gegen Japan in Karlsruhe im vergangenen November verabschiedete sich die 28-Jährige in Absprache mit DFB-Trainerin Silvia Neid für die Dauer der Schlussphase ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin. Mittlerweile ist der Klausur-Marathon abgeschlossen. Über zwei Monate erstreckten sich allein die Prüfungen. In mehr als 20 Fächern wurde ihr Wissen abgefragt - mündlich, schriftlich und praktisch. Eine Herausforderung, die Nadine Angerer mit Bravour bestand. Mit der Gesamtnote 1,6 war sie die Beste ihres Semesters. Nun darf sie sich Staatlich anerkannte Physiotherapeutin nennen.

"Meine ganze Konzentration gilt WM-Vorbereitung"

Mit der abgeschlossenen Ausbildung zieht es die Berlinerin aber nicht sofort ins Berufsleben. Ihr nächstes Ziel ist ein sportliches: Die Weltmeisterschaft in China. "Ab jetzt gilt meine ganze Konzentration der Vorbereitung auf die WM", sagt Nadine Angerer. Sie will sich so darauf fixieren wie vorher auf die Prüfungen. "Die musste ich bestehen, weil die Nachprüfungen im September stattfinden - und für diesen Monat habe ich andere Pläne", erklärt sie mit Blick auf die WM vom 10. bis 30. September.

Beides zusammen ließe sich nur schwer vereinbaren. Nadine Angerer räumt ein, dass sie zuletzt nicht optimal trainieren konnte. "Leistungsmäßig bin ich derzeit bei etwa 70 Prozent", schätzt sie. Doch das bereitet ihr keine Sorgen. "Darauf konnte ich mich einstellen, weil ich ja wusste, dass ich ab jetzt Vollgas geben kann", erklärt die Torfrau.

Und sie hat sich dazu auch keinen langen Vorlauf gegönnt. Kurz nach der letzten Klausur ist sie bereits zur Sporthochschule in Köln gefahren, um den Leistungstest bei Konditionstrainer Dr. Norbert Stein nachzuholen. "Dort habe ich einige Tipps bekommen. Ich merke schon, dass ich mich in die richtige Richtung bewege", so Nadine Angerer.

Einheiten mit Torwart-Trainer Fuchs tun gut

Zudem tun ihr derzeit die Einheiten bei der deutschen Nationalmannschaft in der Sportschule Kamen-Kaiserau mit Torwart-Trainer Michael Fuchs gut. Zuhause coacht sie Dirk Heinrichs, der sie zusammen mit dem Oberliga-Torhüter Sebastian Rauch vom SV Babelsberg 03 trainieren lässt. Von den gemeinsamen Übungseinheiten mit dem 23-Jährigen profitiert sie. "Das ist super, das hilft ungemein. So sehe ich, wie schnell man als Torhüter sein kann", sagt Nadine Angerer.

Silvia Neid freut sich auch, wieder auf die Potsdamerin zurückgreifen zu können. Denn nach dem Kreuzbandriss von Silke Rottenberg beim Vier-Nationen-Turnier in Guangzhou im Januar musste die DFB-Trainerin auf ihre besten beiden Torhüterinnen verzichten. Auch wenn Stephanie Ullrich (VfL Wolfsburg) und Ursula Holl (1. FFC Frankfurt) ihre Sache als Vertretung ordentlich gemacht haben, verwundert es nicht, dass Silvia Neid bereits im Vorfeld des Niederlande-Spiels ankündigte, dass Nadine Angerer in der Startformation stehen würde. Und das nicht nur, weil es verdammt lang her ist, dass sie zuletzt das DFB-Trikot getragen hat.

Weitere Informationen zur Frauen-Nationalmannschaft finden Sie hier.

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Verdammt lang her. So kommt es Nadine Angerer vor. "Es fühlt sich an, als wäre ich drei Jahre nicht mehr dabei gewesen", sagt die Torfrau des 1. FFC Turbine Potsdam vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande im Wattenscheider Lohrheidestadion. In Wirklichkeit waren es keine fünf Monate, die sie nicht mehr dem Kreis der Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angehörte.

Es war eine selbstgewählte Auszeit. Nach dem Länderspiel gegen Japan in Karlsruhe im vergangenen November verabschiedete sich die 28-Jährige in Absprache mit DFB-Trainerin Silvia Neid für die Dauer der Schlussphase ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin. Mittlerweile ist der Klausur-Marathon abgeschlossen. Über zwei Monate erstreckten sich allein die Prüfungen. In mehr als 20 Fächern wurde ihr Wissen abgefragt - mündlich, schriftlich und praktisch. Eine Herausforderung, die Nadine Angerer mit Bravour bestand. Mit der Gesamtnote 1,6 war sie die Beste ihres Semesters. Nun darf sie sich Staatlich anerkannte Physiotherapeutin nennen.

"Meine ganze Konzentration gilt WM-Vorbereitung"

Mit der abgeschlossenen Ausbildung zieht es die Berlinerin aber nicht sofort ins Berufsleben. Ihr nächstes Ziel ist ein sportliches: Die Weltmeisterschaft in China. "Ab jetzt gilt meine ganze Konzentration der Vorbereitung auf die WM", sagt Nadine Angerer. Sie will sich so darauf fixieren wie vorher auf die Prüfungen. "Die musste ich bestehen, weil die Nachprüfungen im September stattfinden - und für diesen Monat habe ich andere Pläne", erklärt sie mit Blick auf die WM vom 10. bis 30. September.

Beides zusammen ließe sich nur schwer vereinbaren. Nadine Angerer räumt ein, dass sie zuletzt nicht optimal trainieren konnte. "Leistungsmäßig bin ich derzeit bei etwa 70 Prozent", schätzt sie. Doch das bereitet ihr keine Sorgen. "Darauf konnte ich mich einstellen, weil ich ja wusste, dass ich ab jetzt Vollgas geben kann", erklärt die Torfrau.

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Und sie hat sich dazu auch keinen langen Vorlauf gegönnt. Kurz nach der letzten Klausur ist sie bereits zur Sporthochschule in Köln gefahren, um den Leistungstest bei Konditionstrainer Dr. Norbert Stein nachzuholen. "Dort habe ich einige Tipps bekommen. Ich merke schon, dass ich mich in die richtige Richtung bewege", so Nadine Angerer.

Einheiten mit Torwart-Trainer Fuchs tun gut

Zudem tun ihr derzeit die Einheiten bei der deutschen Nationalmannschaft in der Sportschule Kamen-Kaiserau mit Torwart-Trainer Michael Fuchs gut. Zuhause coacht sie Dirk Heinrichs, der sie zusammen mit dem Oberliga-Torhüter Sebastian Rauch vom SV Babelsberg 03 trainieren lässt. Von den gemeinsamen Übungseinheiten mit dem 23-Jährigen profitiert sie. "Das ist super, das hilft ungemein. So sehe ich, wie schnell man als Torhüter sein kann", sagt Nadine Angerer.

Silvia Neid freut sich auch, wieder auf die Potsdamerin zurückgreifen zu können. Denn nach dem Kreuzbandriss von Silke Rottenberg beim Vier-Nationen-Turnier in Guangzhou im Januar musste die DFB-Trainerin auf ihre besten beiden Torhüterinnen verzichten. Auch wenn Stephanie Ullrich (VfL Wolfsburg) und Ursula Holl (1. FFC Frankfurt) ihre Sache als Vertretung ordentlich gemacht haben, verwundert es nicht, dass Silvia Neid bereits im Vorfeld des Niederlande-Spiels ankündigte, dass Nadine Angerer in der Startformation stehen würde. Und das nicht nur, weil es verdammt lang her ist, dass sie zuletzt das DFB-Trikot getragen hat.

Weitere Informationen zur Frauen-Nationalmannschaft finden Sie hier.