Marina Hegering": "Sehr emotionales Duell gegen Rom"

Marina Hegering ist zurück auf dem Rasen: Nach einer Fußverletzung hat die Vizeeuropameisterin zuletzt ihr Comeback gefeiert, das gleichzeitig ihre Premiere im Trikot von Meister VfL Wolfsburg war. Nun muss die 32 Jahre alte Innenverteidigerin mit dem Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga heute (ab 21 Uhr, live auf DAZN) in der Champions League beim AS Rom antreten. Im DFB.de-Interview spricht Marina Hegering über ihren Wechsel nach Wolfsburg, ihre lange Verletzungshistorie und den Antrieb, immer wieder zurückzukommen.

DFB.de: Marina Hegering, nach langwierigen Fußproblemen haben Sie endlich Ihre Premiere für den VfL Wolfsburg feiern können und beim 4:0 gegen den MSV Duisburg direkt getroffen. Wie geht es Ihnen jetzt?

Marina Hegering: Mir geht es gut, wir machen Fortschritte. Ich bin erst mal soweit zufrieden. Jetzt bauen wir das Ganze langsam auf.

DFB.de: Ihre Karriere ist geprägt von schwerwiegenden Verletzungen. Wie schwierig ist es, trotzdem immer wieder zurückzukommen?

Hegering: Grundsätzlich ist es immer schwer, Verletzungen sind nie schön. Es ist jedes Mal aufs Neue mental eine Herausforderung. Aber bis jetzt hat es immer wieder geklappt, dass ich zurückgekommen bin auf den Platz. Deswegen bin ich auch diesmal ganz guter Dinge.

DFB.de: Wie oft haben Sie in all den Jahren über ein Karriereende nachgedacht?

Hegering: In der ersten langwierigen Verletzungszeit habe ich mir tatsächlich Gedanken darüber gemacht. Aber jetzt zuletzt gar nicht mehr.

DFB.de: Was war der Antrieb für Sie, immer weiterzumachen?

Hegering: Die Liebe zum Fußball und das Gefühl, auf dem Platz zu stehen. Auch Leistung zu bringen und mit einer Mannschaft Erfolge zu feiern und Siege einzufahren. Es macht riesigen Spaß, sich Dinge zu erarbeiten. Das ist nach wie vor so. Und deswegen bin ich auch noch auf dem Platz zu finden.

DFB.de: Nun sind Sie beim aktuellen Doublesieger und Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga angekommen. Was bedeutet es Ihnen, das trotz aller Rückschläge geschafft zu haben?

Hegering: Ich hatte wegen der ganzen Rückschlage keine normale Karriere, glaube ich. Ich freue mich über die Schritte, die ich zuletzt im Profibereich gehen konnte. Es kam für mich total überraschend, dass ich die Möglichkeit dazu bekommen habe. Ich habe jetzt noch mal die Möglichkeit, aus der Komfortzone auszubrechen. Deswegen bin ich total froh, dass ich hier sein darf - vor allem auch mit der Perspektive nach der Karriere.

DFB.de: Das nächste Spiel ist das Duell in der Champions League beim AS Rom. Was erwartet Sie dort?

Hegering: Italienische Mannschaften sind fußballerisch sehr stark - das ist bei den Frauen wie bei den Männern der Fall. Aber sie neigen auch immer etwas dazu, auf dem Rasen ihr schauspielerisches Talent zu zeigen. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir ein sehr emotionales Duell erleben werden, das aber auch fußballerisch eine sehr gute Qualität haben wird. Wir kennen Rom bisher nur aus Videos. Sie haben aber zuletzt Juventus Turin im italienischen Pokal geschlagen. Deshalb müssen wir sie definitiv als sehr, sehr starke Mannschaft auf dem Zettel haben. Wir freuen uns alle auf eine spannende Aufgabe.

DFB.de: Sehen Sie es aufgrund der Konstellation in der Gruppe auch so, dass Sie mit einem weiteren Erfolg einen riesigen Schritt Richtung Viertelfinale machen können?

Hegering: Ja, aufgrund der bisherigen Ergebnisse ist das bestimmt so. Es wird total wichtig sein, dort drei Punkte zu holen. Dann hätten wir uns mit neun Punkten nach drei Spielen eine gute Ausgangslage erarbeitet, um uns weitere Gedanken über das Viertelfinale zu machen.

DFB.de: Was ist möglich für Sie in dieser Saison in allen drei Wettbewerben? Sind Sie auch nach Wolfsburg gewechselt, um sich womöglich den Traum vom Triple zu erfüllen?

Hegering: Grundsätzlich glaube ich, dass wir mit der Mannschaft die Möglichkeit haben, in allen drei Wettbewerben das Maximum zu erreichen. Das war aber nicht der alleinige Grund für meinen Wechsel nach Wolfsburg. Gerade die Perspektive, nach der Karriere erste Schritte in den Job als Trainerin machen zu können, war ein sehr wichtiger Punkt für mich. Außerdem bin ich begeistert, wie sich Wolfsburg vor allem in der zweiten Saisonhälfte der vergangenen Spielzeit präsentiert hat.

DFB.de: Wie haben Sie die ersten Wochen und Monate beim VfL erlebt?

Hegering: Sehr durchwachsen. Das lag aber nicht am Verein, sondern an meiner persönlichen Situation. Ich kam von einem großen Turnier zurück in einen neuen Verein mit einer großen Mannschaft. Aber ich konnte zunächst kein aktiver Teil davon sein. Deswegen war der erste Schritt etwas schwieriger. Das Team hat mich trotz allem sehr gut aufgenommen. Aber als Sportlerin wollte ich am liebsten direkt auf dem Platz bei der Mannschaft sein. Alles miterleben, alles aufsaugen. Und das war für mich nicht möglich. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Verletzung sich so lange ziehen würde. Deswegen war es ein großes Geduldsspiel. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich jetzt nach und nach auch sportlich einbringen kann.

DFB.de: In der Bundesliga geht es am Sonntag schon mit dem Duell beim 1. FC Köln weiter. Ist Ihr Körper wieder in der Lage, um diese Belastung zu meistern?

Hegering: Das werden wir dann sehen. Ich bin natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Und wie ich die Belastungen verkrafte, kann ich auch noch nicht voraussagen. Wir werden das von Spiel zu Spiel schauen.

[sw]

Marina Hegering ist zurück auf dem Rasen: Nach einer Fußverletzung hat die Vizeeuropameisterin zuletzt ihr Comeback gefeiert, das gleichzeitig ihre Premiere im Trikot von Meister VfL Wolfsburg war. Nun muss die 32 Jahre alte Innenverteidigerin mit dem Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga heute (ab 21 Uhr, live auf DAZN) in der Champions League beim AS Rom antreten. Im DFB.de-Interview spricht Marina Hegering über ihren Wechsel nach Wolfsburg, ihre lange Verletzungshistorie und den Antrieb, immer wieder zurückzukommen.

DFB.de: Marina Hegering, nach langwierigen Fußproblemen haben Sie endlich Ihre Premiere für den VfL Wolfsburg feiern können und beim 4:0 gegen den MSV Duisburg direkt getroffen. Wie geht es Ihnen jetzt?

Marina Hegering: Mir geht es gut, wir machen Fortschritte. Ich bin erst mal soweit zufrieden. Jetzt bauen wir das Ganze langsam auf.

DFB.de: Ihre Karriere ist geprägt von schwerwiegenden Verletzungen. Wie schwierig ist es, trotzdem immer wieder zurückzukommen?

Hegering: Grundsätzlich ist es immer schwer, Verletzungen sind nie schön. Es ist jedes Mal aufs Neue mental eine Herausforderung. Aber bis jetzt hat es immer wieder geklappt, dass ich zurückgekommen bin auf den Platz. Deswegen bin ich auch diesmal ganz guter Dinge.

DFB.de: Wie oft haben Sie in all den Jahren über ein Karriereende nachgedacht?

Hegering: In der ersten langwierigen Verletzungszeit habe ich mir tatsächlich Gedanken darüber gemacht. Aber jetzt zuletzt gar nicht mehr.

DFB.de: Was war der Antrieb für Sie, immer weiterzumachen?

Hegering: Die Liebe zum Fußball und das Gefühl, auf dem Platz zu stehen. Auch Leistung zu bringen und mit einer Mannschaft Erfolge zu feiern und Siege einzufahren. Es macht riesigen Spaß, sich Dinge zu erarbeiten. Das ist nach wie vor so. Und deswegen bin ich auch noch auf dem Platz zu finden.

DFB.de: Nun sind Sie beim aktuellen Doublesieger und Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga angekommen. Was bedeutet es Ihnen, das trotz aller Rückschläge geschafft zu haben?

Hegering: Ich hatte wegen der ganzen Rückschlage keine normale Karriere, glaube ich. Ich freue mich über die Schritte, die ich zuletzt im Profibereich gehen konnte. Es kam für mich total überraschend, dass ich die Möglichkeit dazu bekommen habe. Ich habe jetzt noch mal die Möglichkeit, aus der Komfortzone auszubrechen. Deswegen bin ich total froh, dass ich hier sein darf - vor allem auch mit der Perspektive nach der Karriere.

DFB.de: Das nächste Spiel ist das Duell in der Champions League beim AS Rom. Was erwartet Sie dort?

Hegering: Italienische Mannschaften sind fußballerisch sehr stark - das ist bei den Frauen wie bei den Männern der Fall. Aber sie neigen auch immer etwas dazu, auf dem Rasen ihr schauspielerisches Talent zu zeigen. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir ein sehr emotionales Duell erleben werden, das aber auch fußballerisch eine sehr gute Qualität haben wird. Wir kennen Rom bisher nur aus Videos. Sie haben aber zuletzt Juventus Turin im italienischen Pokal geschlagen. Deshalb müssen wir sie definitiv als sehr, sehr starke Mannschaft auf dem Zettel haben. Wir freuen uns alle auf eine spannende Aufgabe.

DFB.de: Sehen Sie es aufgrund der Konstellation in der Gruppe auch so, dass Sie mit einem weiteren Erfolg einen riesigen Schritt Richtung Viertelfinale machen können?

Hegering: Ja, aufgrund der bisherigen Ergebnisse ist das bestimmt so. Es wird total wichtig sein, dort drei Punkte zu holen. Dann hätten wir uns mit neun Punkten nach drei Spielen eine gute Ausgangslage erarbeitet, um uns weitere Gedanken über das Viertelfinale zu machen.

DFB.de: Was ist möglich für Sie in dieser Saison in allen drei Wettbewerben? Sind Sie auch nach Wolfsburg gewechselt, um sich womöglich den Traum vom Triple zu erfüllen?

Hegering: Grundsätzlich glaube ich, dass wir mit der Mannschaft die Möglichkeit haben, in allen drei Wettbewerben das Maximum zu erreichen. Das war aber nicht der alleinige Grund für meinen Wechsel nach Wolfsburg. Gerade die Perspektive, nach der Karriere erste Schritte in den Job als Trainerin machen zu können, war ein sehr wichtiger Punkt für mich. Außerdem bin ich begeistert, wie sich Wolfsburg vor allem in der zweiten Saisonhälfte der vergangenen Spielzeit präsentiert hat.

DFB.de: Wie haben Sie die ersten Wochen und Monate beim VfL erlebt?

Hegering: Sehr durchwachsen. Das lag aber nicht am Verein, sondern an meiner persönlichen Situation. Ich kam von einem großen Turnier zurück in einen neuen Verein mit einer großen Mannschaft. Aber ich konnte zunächst kein aktiver Teil davon sein. Deswegen war der erste Schritt etwas schwieriger. Das Team hat mich trotz allem sehr gut aufgenommen. Aber als Sportlerin wollte ich am liebsten direkt auf dem Platz bei der Mannschaft sein. Alles miterleben, alles aufsaugen. Und das war für mich nicht möglich. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Verletzung sich so lange ziehen würde. Deswegen war es ein großes Geduldsspiel. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich jetzt nach und nach auch sportlich einbringen kann.

DFB.de: In der Bundesliga geht es am Sonntag schon mit dem Duell beim 1. FC Köln weiter. Ist Ihr Körper wieder in der Lage, um diese Belastung zu meistern?

Hegering: Das werden wir dann sehen. Ich bin natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Und wie ich die Belastungen verkrafte, kann ich auch noch nicht voraussagen. Wir werden das von Spiel zu Spiel schauen.

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