Laura Giuliani: "Es ist eine große Herausforderung für uns"

Am Samstag (ab 16 Uhr, live in der ARD) trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Stadion an der Bremer Brücke in Osnabrück auf Italien. Für die italienische Nationaltorhüterin Laura Giuliani ist es eine ganz besondere Partie, schließlich hat sie fünf Jahre lang für deutsche Vereine gespielt. Jetzt bestreitet sie ihre zweite Saison für den aktuellen italienischen Meister Juventus Turin.

In der "Squadra Azzurra" stand die 25-jährige gebürtige Mailänderin mit dem Spitznamen "La Gatta" (die Katze) bislang 22-mal zwischen den Pfosten. Ihr größter Erfolg im Nationaltrikot war bislang die Teilnahme an der U 20-WM 2012 in Japan, jetzt hat sie sich mit Italien für die WM 2019 in Frankreich qualifiziert.

Im DFB.de-Interview spricht Giuliani mit Mitarbeiter Rainer Hennies über das bevorstehende Duell in Osnabrück, die Entwicklung im italienischen Frauenfußball, ihre Zeit in Deutschland und ihre Anfänge im Fußball.

DFB.de: Laura Giuliani, freuen Sie sich auf das Länderspiel gegen Deutschland?

Laura Giuliani: Ich freue mich riesig auf das Spiel. Deutschland gehört zu den stärksten Fußballnationen der Welt. Es ist eine große Herausforderung für uns, gegen diese Mannschaft zu spielen. Persönlich betrachte ich das auch als eine Ehre.

DFB.de: Die Partie findet ausgerechnet in Osnabrück statt.

Giuliani: Als das klar war, habe ich gleich mit meinen ehemaligen Vereinen in Herford und Gütersloh gesprochen und sie informiert. Es wollen viele Leute von dort kommen. Darauf freue ich mich besonders. Osnabrück liegt ja quasi in der Nachbarschaft.

DFB.de: Was ist drin für Italien?

Giuliani: Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und werden dafür alles geben. Wichtig wird sein, dass unsere Defensive gut agiert und wir nicht viel zulassen. Dann wird es auch ein ordentliches Ergebnis für uns geben. Die Herausforderung ist auf jeden Fall sehr groß.

DFB.de: Als Torhüterin müsste Sie das ja besonders freuen?

Giuliani: Ja, ich habe gerne viel zu tun. Wenn man viel gefordert wird, kann man viel zeigen und muss ständig konzentriert sein. Das liebe ich. Auch, weil man als hinterste Spielerin das Geschehen komplett vor sich hat und viel dirigieren kann. Als Torwart bin ich in etwa so zum Ball wie der Stier zum roten Tuch. Natürlich freut man sich auch, wenn die Vorderleute ebenfalls einen guten Job machen.

DFB.de: Bei der EM 2017 hieß es 1:2 im letzten Aufeinandertreffen mit den DFB-Frauen.

Giuliani: Ja, das stimmt. Wir haben recht gut gespielt, aber ich habe leider im Spiel einen großen Fehler begangen. Aber daraus lernt man. Ich bin mit meiner Leistung bei der EM sehr zufrieden, denn es hatte lange danach ausgesehen, dass ich nach meiner Meniskus-Verletzung im Januar gar nicht dabei sein kann. Ich habe während meiner sechsmonatigen Reha unglaublich gekämpft, um wieder fit zu werden. Am Ende war es ein großer persönlicher Sieg, auf dem Platz stehen zu können. Das jetzige Spiel ist für mich deshalb keine Revanche, sondern ein bedeutsames Spiel in unserer WM-Vorbereitung.

DFB.de: Italien war Vize-Europameister 1993 und 1997, bei der WM bislang zweimal dabei.

Giuliani: Das war 1991 und 1999. Jetzt sind wir nach langen 20 Jahren endlich wieder für eine Weltmeisterschaft qualifiziert und 2019 in Frankreich dabei. Darauf freue ich mich wahnsinnig. Denn eine WM zu spielen, bedeutet für mich das Größte überhaupt. Ich hoffe auf einen guten Start und dann wollen wir mal sehen, wie weit wir kommen.

DFB.de: Nach der EM im vergangenen Jahr hat es den Trainerwechsel von Antonio Cabrini auf Milena Bertolini gegeben. Mit welchen Auswirkungen?

Giuliani: Jeder Trainerwechsel sorgt für frischen Wind, neuen Input und andere Akzente. Wir arbeiten jetzt zum Beispiel verstärkt an spieltaktischen Dingen und am Team überhaupt. Wir sind in der gesamten Gruppe stärker geworden, auch mental. Wir wissen, dass wir stark sind und uns nicht zu verstecken brauchen. Diese Entwicklung sehe ich auf jeden Fall positiv.



Am Samstag (ab 16 Uhr, live in der ARD) trifft die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Stadion an der Bremer Brücke in Osnabrück auf Italien. Für die italienische Nationaltorhüterin Laura Giuliani ist es eine ganz besondere Partie, schließlich hat sie fünf Jahre lang für deutsche Vereine gespielt. Jetzt bestreitet sie ihre zweite Saison für den aktuellen italienischen Meister Juventus Turin.

In der "Squadra Azzurra" stand die 25-jährige gebürtige Mailänderin mit dem Spitznamen "La Gatta" (die Katze) bislang 22-mal zwischen den Pfosten. Ihr größter Erfolg im Nationaltrikot war bislang die Teilnahme an der U 20-WM 2012 in Japan, jetzt hat sie sich mit Italien für die WM 2019 in Frankreich qualifiziert.

Im DFB.de-Interview spricht Giuliani mit Mitarbeiter Rainer Hennies über das bevorstehende Duell in Osnabrück, die Entwicklung im italienischen Frauenfußball, ihre Zeit in Deutschland und ihre Anfänge im Fußball.

DFB.de: Laura Giuliani, freuen Sie sich auf das Länderspiel gegen Deutschland?

Laura Giuliani: Ich freue mich riesig auf das Spiel. Deutschland gehört zu den stärksten Fußballnationen der Welt. Es ist eine große Herausforderung für uns, gegen diese Mannschaft zu spielen. Persönlich betrachte ich das auch als eine Ehre.

DFB.de: Die Partie findet ausgerechnet in Osnabrück statt.

Giuliani: Als das klar war, habe ich gleich mit meinen ehemaligen Vereinen in Herford und Gütersloh gesprochen und sie informiert. Es wollen viele Leute von dort kommen. Darauf freue ich mich besonders. Osnabrück liegt ja quasi in der Nachbarschaft.

DFB.de: Was ist drin für Italien?

Giuliani: Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und werden dafür alles geben. Wichtig wird sein, dass unsere Defensive gut agiert und wir nicht viel zulassen. Dann wird es auch ein ordentliches Ergebnis für uns geben. Die Herausforderung ist auf jeden Fall sehr groß.

DFB.de: Als Torhüterin müsste Sie das ja besonders freuen?

Giuliani: Ja, ich habe gerne viel zu tun. Wenn man viel gefordert wird, kann man viel zeigen und muss ständig konzentriert sein. Das liebe ich. Auch, weil man als hinterste Spielerin das Geschehen komplett vor sich hat und viel dirigieren kann. Als Torwart bin ich in etwa so zum Ball wie der Stier zum roten Tuch. Natürlich freut man sich auch, wenn die Vorderleute ebenfalls einen guten Job machen.

DFB.de: Bei der EM 2017 hieß es 1:2 im letzten Aufeinandertreffen mit den DFB-Frauen.

Giuliani: Ja, das stimmt. Wir haben recht gut gespielt, aber ich habe leider im Spiel einen großen Fehler begangen. Aber daraus lernt man. Ich bin mit meiner Leistung bei der EM sehr zufrieden, denn es hatte lange danach ausgesehen, dass ich nach meiner Meniskus-Verletzung im Januar gar nicht dabei sein kann. Ich habe während meiner sechsmonatigen Reha unglaublich gekämpft, um wieder fit zu werden. Am Ende war es ein großer persönlicher Sieg, auf dem Platz stehen zu können. Das jetzige Spiel ist für mich deshalb keine Revanche, sondern ein bedeutsames Spiel in unserer WM-Vorbereitung.

DFB.de: Italien war Vize-Europameister 1993 und 1997, bei der WM bislang zweimal dabei.

Giuliani: Das war 1991 und 1999. Jetzt sind wir nach langen 20 Jahren endlich wieder für eine Weltmeisterschaft qualifiziert und 2019 in Frankreich dabei. Darauf freue ich mich wahnsinnig. Denn eine WM zu spielen, bedeutet für mich das Größte überhaupt. Ich hoffe auf einen guten Start und dann wollen wir mal sehen, wie weit wir kommen.

DFB.de: Nach der EM im vergangenen Jahr hat es den Trainerwechsel von Antonio Cabrini auf Milena Bertolini gegeben. Mit welchen Auswirkungen?

Giuliani: Jeder Trainerwechsel sorgt für frischen Wind, neuen Input und andere Akzente. Wir arbeiten jetzt zum Beispiel verstärkt an spieltaktischen Dingen und am Team überhaupt. Wir sind in der gesamten Gruppe stärker geworden, auch mental. Wir wissen, dass wir stark sind und uns nicht zu verstecken brauchen. Diese Entwicklung sehe ich auf jeden Fall positiv.

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DFB.de: Seit 2017 spielen Sie für Juventus Turin und sind auf Anhieb Meister geworden. Welche Ziele peilen Sie in der Serie A an?

Giuliani: Wir wollen natürlich versuchen, den Titel zu verteidigen. Das wird nicht leicht, aber bisher läuft es gut. Wir sind wieder Tabellenführer. Der Verein hat sich von Beginn an große Ziele gesetzt, mit uns Frauen international anerkannt zu werden. Bei den Männern gehört Juventus traditionell zu den Top-Adressen im europäischen Fußball. Das soll auch mit den Frauen so werden.

DFB.de: Das Supercup-Spiel neulich gegen Florenz ging jedoch verloren. Sie haben danach gemeint, man müsse immer nach vorne schauen, Kopf hoch nehmen, lächeln und den Fokus auf das nächste Spiel legen.

Giuliani: Ich muss allerdings auch ergänzen, dass ich mich über diese Niederlage wahnsinnig geärgert habe. Denn wir waren eigentlich der Favorit. Aber es bestätigt, dass kein Spiel ein Selbstgänger ist, sondern immer volle Konzentration gefordert ist, wenn man sich verbessern will. Und das ist für mich ein persönliches Ziel, das ich bei Juve verwirklichen kann.

DFB.de: Das klingt, als fühlten Sie sich sehr wohl.

Giuliani: Ein super Gefühl, das kann man wirklich so sagen. Wir verfügen über optimale Möglichkeiten in der Infrastruktur. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um professionell spielen zu können und unterstützt den persönlichen Ehrgeiz.

DFB.de: Juve hat durch seinen engagierten Einstieg bei den Frauen eine große Euphorie im Land entfacht.

Giuliani: Es hat in Italien einen Schub gegeben. Die großen Klubs, wie jetzt auch AS Rom und AC Mailand, erkennen mittlerweile, dass im italienischen Frauenfußball großes Potenzial steckt. Juventus hat den Input gegeben, die Liga professioneller zu machen. Es ist der richtige Weg, dem Frauenfußball den Stellenwert zu geben, den er verdient. Ich hoffe, dass die positive Entwicklung weiter anhält, damit wir uns so entwickeln können, wie in Deutschland.

DFB.de: Sie haben von 2012 bis 2017 in deutschen Vereinen gespielt. Was ist aus der Zeit hängen geblieben?

Giuliani: Der FSV Gütersloh 2009 war mein erster Verein. Ich war noch sehr jung, konnte kein Deutsch. Es war für mich deshalb ein sehr schwieriges Jahr. Die beiden nächsten Jahre beim Herforder SV, ebenfalls in der 2. Liga, waren deshalb in der Entwicklung bedeutend besser, unterm Strich meine beste Zeit. In der anschließenden Saison beim 1. FC Köln sind wir aus der Bundesliga abgestiegen. Mein Wechsel zum SC Freiburg war sehr unglücklich. Denn mit Laura Benkarth bin ich auf sehr starke Konkurrenz getroffen, die in der Liga den Vorzug hatte. Das war für mich sehr schwierig, denn natürlich möchte ich immer spielen. Das war aber nur in zwei Pokalpartien der Fall. Und dann kam meine Knieverletzung.

DFB.de: Wie sind Sie eigentlich zum Fußball gekommen?

Giuliani: Ich habe als Kind schon immer gerne mit den Freunden Fußball gespielt. Als ich mit ungefähr sechs Jahren meinen Vater gefragt habe, ob ich in einen Verein gehen darf, hat er das bejaht. Meiner Mama haben wir das erstmal nicht erzählt. Erst als klar war, dass ich wirklich Spaß habe, haben wir sie eingeweiht und sie fand das auch gut.

DFB.de: Standen Sie von Beginn an im Tor?

Giuliani: Ja. Und ich habe das gerne gemacht. Torwart zu sein, hatte für mich gleich mehrere Vorteile. Ich war körperlich schon recht groß und kräftig, außerdem war ich beim Laufen nicht so schnell und spielerisch gab es auch bessere Konkurrenz.

DFB.de: Was machen Sie neben dem Fußball?

Giuliani: Ich habe mein Sportstudium nebenbei wieder aufgenommen und ich koche sehr gerne.

DFB.de: Am liebsten Pasta?

Giuliani: Spaghetti Bolognese, meinen Sie? Nein: Ganz klar Risotto. Ich liebe es, Risotto-Gerichte in den verschiedensten Varianten zu kochen, mit allem Drum und Dran.

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