Hrubesch: "Dieser Weg ist der richtige"

Im dritten Spiel unter Interimsbundestrainer Horst Hrubesch gab es für die Frauen-Nationalmannschaft den dritten Sieg. Beim 3:2 in Hamilton gegen Kanada zeigte das Team eine enorme Moral - nach einem 1:2-Rückstand dreht es das Spiel gegen den Weltranglistenvierten noch. Damit holte sich die DFB-Auswahl Rückenwind für das wichtige WM-Qualifikationsspiel in Island Anfang September. Im DFB.de-Interview spricht Horst Hrubesch über die Erkenntnisse des Spiels, sein goldenes Händchen bei den Einwechslungen und die Entwicklung des Team.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel gesehen, Herr Hrubesch?

Horst Hrubesch: Das war deutsche Mentalität. Wir haben den Kampf von der ersten Minute an angenommen. Gleich am Anfang sind wir richtig gut ins Spiel gekommen und machen das frühe Tor. Danach hatten wir es sogar in der Hand, schon in der ersten Halbzeit mit zwei, drei guten Möglichkeiten zu erhöhen, allerdings standen wir uns da selbst ein bisschen im Weg und haben immer wieder leichte Abspielfehler gemacht. Aber man muss natürlich sehen, dass die Spielerinnen am Ende der Saison einfach auch nicht mehr so frisch sind.

DFB.de: Und dennoch ist es der Mannschaft gelungen, das Spiel zu drehen.

Hrubesch: Ja, die Art und Weise, wie wir den Kampf über 90 Minuten angenommen haben, wie wir auch in der zweiten Halbzeit noch nachlegen konnten, vor allem nach dem Rückschlag mit dem 1:2. Das war schon besonders klasse.

DFB.de: Worauf haben Sie in den Tagen in Kanada den Schwerpunkt gelegt?

Hrubesch: Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen den jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeit und Verantwortung geben, auch den beiden Torhüterinnen, die bislang noch gar nicht gespielt hatten. Darüber haben wir uns im Vorfeld schon ausgetauscht und deutlich gemacht, was wir von ihnen erwarten. Hinzu kam, dass wir es geschafft haben, eine runde Aktion aus dieser Länderspielmaßnahme zu machen, die ja vom Zeitpunkt her nicht einfach war. Wir haben mit dem Besuch bei den Niagara-Fällen die nötige Lockerheit und Entspannung reingebracht. Und danach wieder den Fokus und die Konzentration gefunden. Kompliment an das ganze Team: Die Art und Weise, wie es das hier angenommen hat, trotz Zeitumstellung und der langen Saison, die hinter ihm lag, war schon klasse. Und Kanada war nun wirklich keine Laufkundschaft.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie hinsichtlich der WM-Qualifikation gegen Island gewonnen?

Hrubesch: Die Einstellung hat mir gefallen. Ich weiß, meine Mannschaft ist in der Lage zurückzukommen, man kann sich auf sie verlassen. Das war der entscheidende Faktor heute. Zudem sind wir in der Lage, innerhalb der Mannschaft zwei, drei Positionen mit nur einem Wechsel zu verändern. Man hat gesehen, dass wir keinen Knacks kriegen, wenn wir wechseln. Man hat gesehen, dass es mittlerweile zusammenpasst. Das beste Beispiel war die Hereinnahme von Sara Däbritz für Melanie Leupolz. Sara hat auf der Sechs gespielt und das mit ihrer Dynamik und Technik super gemacht - und ein sehr schönes Tor erzielt.

DFB.de: Sie haben dann auch bei Turid Knaak ein goldenes Händchen bewiesen: eingewechselt, erster Ballkontakt, Siegtor. Das war genau so geplant, nehmen wir an?

Hrubesch: Ich habe ihr bei der Einwechslung gesagt, als wir den Freistoß hatten: Geh' rein und sag', Sara soll den Freistoß schießen, und ihr geht dann mit drei Spielerinnen hinterher. Das haben sie auch genauso gemacht - und dann passt das halt schon mal. Wichtig ist einfach, wenn man wechselt, dass man es so macht wie Turid: Reinkommen, da sein, umsetzen.

DFB.de: Wie wichtig war dieser positive Saisonabschluss mit Blick auf die WM-Qualifikation?

Hrubesch: Wir haben hier gegen Kanada das erlebt, was uns auch in Island erwartet: diese Einstellung, die Mentalität, die vielen Zuschauer, die begeistert ihr Team anfeuern. Es war deshalb auch dahingehend ein guter Test für uns, und ich kann jetzt den Mädels sagen: Das wird der Maßstab sein, in diese Richtung wird es auch in Island gehen. Natürlich geht man mit einem Sieg gerne aus der Saison raus. Es hat sich heute gezeigt: Dieser Weg ist der richtige.

[as]

Im dritten Spiel unter Interimsbundestrainer Horst Hrubesch gab es für die Frauen-Nationalmannschaft den dritten Sieg. Beim 3:2 in Hamilton gegen Kanada zeigte das Team eine enorme Moral - nach einem 1:2-Rückstand dreht es das Spiel gegen den Weltranglistenvierten noch. Damit holte sich die DFB-Auswahl Rückenwind für das wichtige WM-Qualifikationsspiel in Island Anfang September. Im DFB.de-Interview spricht Horst Hrubesch über die Erkenntnisse des Spiels, sein goldenes Händchen bei den Einwechslungen und die Entwicklung des Team.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel gesehen, Herr Hrubesch?

Horst Hrubesch: Das war deutsche Mentalität. Wir haben den Kampf von der ersten Minute an angenommen. Gleich am Anfang sind wir richtig gut ins Spiel gekommen und machen das frühe Tor. Danach hatten wir es sogar in der Hand, schon in der ersten Halbzeit mit zwei, drei guten Möglichkeiten zu erhöhen, allerdings standen wir uns da selbst ein bisschen im Weg und haben immer wieder leichte Abspielfehler gemacht. Aber man muss natürlich sehen, dass die Spielerinnen am Ende der Saison einfach auch nicht mehr so frisch sind.

DFB.de: Und dennoch ist es der Mannschaft gelungen, das Spiel zu drehen.

Hrubesch: Ja, die Art und Weise, wie wir den Kampf über 90 Minuten angenommen haben, wie wir auch in der zweiten Halbzeit noch nachlegen konnten, vor allem nach dem Rückschlag mit dem 1:2. Das war schon besonders klasse.

DFB.de: Worauf haben Sie in den Tagen in Kanada den Schwerpunkt gelegt?

Hrubesch: Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen den jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeit und Verantwortung geben, auch den beiden Torhüterinnen, die bislang noch gar nicht gespielt hatten. Darüber haben wir uns im Vorfeld schon ausgetauscht und deutlich gemacht, was wir von ihnen erwarten. Hinzu kam, dass wir es geschafft haben, eine runde Aktion aus dieser Länderspielmaßnahme zu machen, die ja vom Zeitpunkt her nicht einfach war. Wir haben mit dem Besuch bei den Niagara-Fällen die nötige Lockerheit und Entspannung reingebracht. Und danach wieder den Fokus und die Konzentration gefunden. Kompliment an das ganze Team: Die Art und Weise, wie es das hier angenommen hat, trotz Zeitumstellung und der langen Saison, die hinter ihm lag, war schon klasse. Und Kanada war nun wirklich keine Laufkundschaft.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie hinsichtlich der WM-Qualifikation gegen Island gewonnen?

Hrubesch: Die Einstellung hat mir gefallen. Ich weiß, meine Mannschaft ist in der Lage zurückzukommen, man kann sich auf sie verlassen. Das war der entscheidende Faktor heute. Zudem sind wir in der Lage, innerhalb der Mannschaft zwei, drei Positionen mit nur einem Wechsel zu verändern. Man hat gesehen, dass wir keinen Knacks kriegen, wenn wir wechseln. Man hat gesehen, dass es mittlerweile zusammenpasst. Das beste Beispiel war die Hereinnahme von Sara Däbritz für Melanie Leupolz. Sara hat auf der Sechs gespielt und das mit ihrer Dynamik und Technik super gemacht - und ein sehr schönes Tor erzielt.

DFB.de: Sie haben dann auch bei Turid Knaak ein goldenes Händchen bewiesen: eingewechselt, erster Ballkontakt, Siegtor. Das war genau so geplant, nehmen wir an?

Hrubesch: Ich habe ihr bei der Einwechslung gesagt, als wir den Freistoß hatten: Geh' rein und sag', Sara soll den Freistoß schießen, und ihr geht dann mit drei Spielerinnen hinterher. Das haben sie auch genauso gemacht - und dann passt das halt schon mal. Wichtig ist einfach, wenn man wechselt, dass man es so macht wie Turid: Reinkommen, da sein, umsetzen.

DFB.de: Wie wichtig war dieser positive Saisonabschluss mit Blick auf die WM-Qualifikation?

Hrubesch: Wir haben hier gegen Kanada das erlebt, was uns auch in Island erwartet: diese Einstellung, die Mentalität, die vielen Zuschauer, die begeistert ihr Team anfeuern. Es war deshalb auch dahingehend ein guter Test für uns, und ich kann jetzt den Mädels sagen: Das wird der Maßstab sein, in diese Richtung wird es auch in Island gehen. Natürlich geht man mit einem Sieg gerne aus der Saison raus. Es hat sich heute gezeigt: Dieser Weg ist der richtige.

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