EURO 2005: Pia Wunderlich absolvierte ihr 100. Länderspiel

Auch im Fußball verbinden abergläubische Spieler die Nummer 13 eher mit Pech. Im Fall von Pia Wunderlich kann davon keine Rede sein. Denn die Mittelfeldspielerin des 1. FFC Frankfurt hat die 13 voll gemacht im Kreise der deutschen Nationalspielerinnen mit mindestens 100 Länderspielen. Am Sonntag im letzten Gruppenspiel der DFB-Auswahl bei der EURO 2005 in England gegen Frankreich (3:0) trat sie in den Club der Hunderter ein.

Der illustren Gesellschaft waren vor ihr schon solche Größen wie Bettina Wiegmann, Doris Fitschen, Martina Voss, Silvia Neid und Heidi Mohr beigetreten. Von den aktuellen Nationalspielerinnen gehören ihr bereits Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt), Kerstin Stegemann (FFC Heike Rheine), Sandra Minnert (SC 07 Bad Neuenahr), Silke Rottenberg (FCR 2001 Duisburg), Renate Lingor (1. FFC Frankfurt), Ariane Hingst (1. FFC Turbine Potsdam) und seit Donnerstag auch Sandra Smisek (FSV Frankfurt) an. In diesen Zirkel dazu zu stoßen, ist für Pia Wunderlich etwas Besonderes, wie sie bereits vor der Partie befand. "Für mich persönlich wäre das toll", sagte sie, verlor das eigentliche Ziel jedoch nicht aus den Augen. "Wir sind jetzt bei der Europameisterschaft, da spielen solche Dinge keine große Rolle."

Was allerdings nur bedingt richtig ist. Nicht unbedingt die Tatsache, dass sie dieses Jubiläum feiern konnte, ist von Belang, aber schon, dass dies impliziert, dass sie für die EURO eine enorme Erfahrung einbringen kann. Bei allen großen Wettbewerben war sie dabei. Ihre Titelsammlung kann sich sehen lassen. Die Liste ihrer Erfolge ist lang: Weltmeisterin (2003), Vize-Weltmeisterin (1995), zweifache Europameisterin (1997, 2001), zweifache Bronze-Medaillen-Gewinnerin bei Olympia (2000, 2004), UEFA-Cup-Siegerin (2002), fünffache Deutsche Meisterin (1999, 2001, 2002, 2003, 2005), fünffache DFB-Pokalsiegerin (1999, 2000, 2001, 2002, 2003).

Erstes Länderspiel gegen Russland

Im Dezember 1993 bestritt Pia Wunderlich ihr erstes Länderspiel. Gegen Russland feierte sie ihr Debüt im Nationaltrikot. Das erste Turnier bestritt sie bei der WM 1995. Gerne erinnert sie sich daran zurück. "Ich hatte mich total über die Nominierung gefreut", erzählt sie, "bin sogar einige Male eingewechselt worden, war aber total aufgeregt." Das mit der Nervosität hat sich mittlerweile ein bisschen gelegt, aber ist nicht ganz weg zu kriegen. Doch das ist ihrer Meinung nach auch gut so. "Wenn man keine Spannung fühlt, fehlt etwas", sagt die 30-Jährige.

Was aber nicht heißen soll, dass sie nicht die heiteren Momente im Kreis der Nationalmannschaft genießen kann. Ganz im Gegenteil. Viele Geschichten könnte sie erzählen. Vom WM-Gewinn 2003 etwa. "Der Titel ist mir besonders viel wert, weil wir eine super Mannschaft hatten, in der ein so starker Teamgeist herrschte", berichtet sie. Oder von der EM 2001. "Das war das schönste Turnier – vor heimischer Kulisse, in ausverkauften Stadien, bei genialer Stimmung", schwärmt sie. Oder über so manchen amüsanten Zwischenfall. Zum Beispiel erinnert sie sich an einen Vormittag in Ulm, als die Mannschaft zum Aufwärmen auf dem Rasen hinter dem Hotel Fünf-gegen-Zwei spielte und eine Spielerin verhinderte, dass der Ball in die Donau fiel – allerdings mit so viel Einsatz, dass sie sich selbst in den Fluten wiederfand. "Irgendwelche Geschichten passieren immer wieder", erzählt sie. Und von denen will sie noch einige mitbekommen. Auch nach dem 100. Länderspiel will Pia Wunderlich mit der deutschen Nationalmannschaft noch einiges erleben.

[nb]


[bild1]
Auch im Fußball verbinden abergläubische Spieler die Nummer 13 eher mit Pech. Im Fall von Pia Wunderlich kann davon keine Rede sein. Denn die Mittelfeldspielerin des 1. FFC Frankfurt hat die 13 voll gemacht im Kreise der deutschen Nationalspielerinnen mit mindestens 100 Länderspielen. Am Sonntag im letzten Gruppenspiel der DFB-Auswahl bei der EURO 2005 in England gegen Frankreich (3:0) trat sie in den Club der Hunderter ein.



Der illustren Gesellschaft waren vor ihr schon solche Größen wie Bettina Wiegmann, Doris Fitschen, Martina Voss, Silvia Neid und Heidi Mohr beigetreten. Von den aktuellen Nationalspielerinnen gehören ihr bereits Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt), Kerstin Stegemann (FFC Heike Rheine), Sandra Minnert (SC 07 Bad Neuenahr), Silke Rottenberg (FCR 2001 Duisburg), Renate Lingor (1. FFC Frankfurt), Ariane Hingst (1. FFC Turbine Potsdam) und seit Donnerstag auch Sandra Smisek (FSV Frankfurt) an. In diesen Zirkel dazu zu stoßen, ist für Pia Wunderlich etwas Besonderes, wie sie bereits vor der Partie befand. "Für mich persönlich wäre das toll", sagte sie, verlor das eigentliche Ziel jedoch nicht aus den Augen. "Wir sind jetzt bei der Europameisterschaft, da spielen solche Dinge keine große Rolle."



Was allerdings nur bedingt richtig ist. Nicht unbedingt die Tatsache, dass sie dieses Jubiläum feiern konnte, ist von Belang, aber schon, dass dies impliziert, dass sie für die EURO eine enorme Erfahrung einbringen kann. Bei allen großen Wettbewerben war sie dabei. Ihre Titelsammlung kann sich sehen lassen. Die Liste ihrer Erfolge ist lang: Weltmeisterin (2003), Vize-Weltmeisterin (1995), zweifache Europameisterin (1997, 2001), zweifache Bronze-Medaillen-Gewinnerin bei Olympia (2000, 2004), UEFA-Cup-Siegerin (2002), fünffache Deutsche Meisterin (1999, 2001, 2002, 2003, 2005), fünffache DFB-Pokalsiegerin (1999, 2000, 2001, 2002, 2003).



[bild2]
Erstes Länderspiel gegen Russland



Im Dezember 1993 bestritt Pia Wunderlich ihr erstes Länderspiel. Gegen Russland feierte sie ihr Debüt im Nationaltrikot. Das erste Turnier bestritt sie bei der WM 1995. Gerne erinnert sie sich daran zurück. "Ich hatte mich total über die Nominierung gefreut", erzählt sie, "bin sogar einige Male eingewechselt worden, war aber total aufgeregt." Das mit der Nervosität hat sich mittlerweile ein bisschen gelegt, aber ist nicht ganz weg zu kriegen. Doch das ist ihrer Meinung nach auch gut so. "Wenn man keine Spannung fühlt, fehlt etwas", sagt die 30-Jährige.



Was aber nicht heißen soll, dass sie nicht die heiteren Momente im Kreis der Nationalmannschaft genießen kann. Ganz im Gegenteil. Viele Geschichten könnte sie erzählen. Vom WM-Gewinn 2003 etwa. "Der Titel ist mir besonders viel wert, weil wir eine super Mannschaft hatten, in der ein so starker Teamgeist herrschte", berichtet sie. Oder von der EM 2001. "Das war das schönste Turnier – vor heimischer Kulisse, in ausverkauften Stadien, bei genialer Stimmung", schwärmt sie. Oder über so manchen amüsanten Zwischenfall. Zum Beispiel erinnert sie sich an einen Vormittag in Ulm, als die Mannschaft zum Aufwärmen auf dem Rasen hinter dem Hotel Fünf-gegen-Zwei spielte und eine Spielerin verhinderte, dass der Ball in die Donau fiel – allerdings mit so viel Einsatz, dass sie sich selbst in den Fluten wiederfand. "Irgendwelche Geschichten passieren immer wieder", erzählt sie. Und von denen will sie noch einige mitbekommen. Auch nach dem 100. Länderspiel will Pia Wunderlich mit der deutschen Nationalmannschaft noch einiges erleben.