EM-Fakten: Von Rekordsiegern und Küken

Die EM-Endrunde der Frauen steht vor der Tür. Am Sonntagabend (ab 18 Uhr, live im ZDF) eröffnet Gastgeber Niederlande im Utrechter Galgenwaard-Stadion gegen Norwegen. Titelverteidiger Deutschland startet am Montag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Breda mit dem Knaller gegen Schweden ins Turnier.

DFB.de liefert die wichtigsten Fakten zum Turnier, zum Gastgeberland und zu den Protagonistinnen.

Allgemeine Turnierinfos

AUFGESTOCKT: Die Europameisterschaft der Frauen wird seit 1984 ausgetragen und findet 2017 zum zwölften Mal statt. Erstmals sind 16 Teams bei einer EM dabei. Bei den ersten sechs Austragungen waren es nur vier Mannschaften bei der Endrunde, von 1997 bis 2005 dann acht und bei den letzten beiden Turnieren 2009 und 2013 jeweils zwölf Teams.

AUS 47 MACH 16: Die Qualifikation fand zwischen April 2015 und Oktober 2016 statt, erstmals nahmen 47 Mannschaften teil. Die Niederlande waren als Gastgeber als einzige Nation automatisch qualifiziert. Die restlichen 15 Teilnehmer ergaben sich durch die acht Gruppensieger der Qualifikation sowie die sechs besten Gruppenzweiten. Die beiden schwächsten Gruppenzweiten spielten in einem Playoff mit Hin- und Rückspiel den letzten Teilnehmer aus.

NEULAND: Die Niederlande sind erstmals Austragungsort der Europameisterschaft der Frauen. Deutschland war schon dreimal Gastgeber (1989, 1995, 2001), Norwegen (1987, 1997) und Schweden (1997, 2013) zweimal (1997 gemeinsam).

START IN UTRECHT: Das Eröffnungsspiel bestreitet Gastgeber Niederlande am Sonntag um 18 Uhr in Utrecht gegen Norwegen. Das deutsche Team greift tags darauf um 20.45 Uhr in Breda gegen Schweden in das Turnier ein.

MODUS: Die vier Gruppensieger sowie die vier Gruppenzweiten ziehen ins Viertelfinale ein. Die Gruppen A und B sowie C und D spielen in der Runde der letzten Acht über Kreuz, das heißt, der Gruppenerste aus A trifft auf den Gruppenzweiten aus B und der Gruppenzweite aus A auf den Sieger der Gruppe B und so weiter.

"ABAB"-SYSTEM: Geht ab den Viertelfinals eine Partie in die Verlängerung, ist eine zusätzliche vierte Auswechslung möglich. Das gab es unter anderem schon in der vergangenen Saison im DFB-Pokal und bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro. Bei einem Elfmeterschießen wird wie gehabt abwechselnd angetreten (A-B-A-B).

AUSTRAGUNGSORTE: Die EM wird in sieben Stadien gespielt – das größte ist De Grolsch Veste in Enschede (Kapazität: 30 000), wo auch das Finale stattfindet, das kleinste De Adelaarshorst in Deventer (10 500). Dazu rollt der Ball auch in Breda, Utrecht, Doetinchem, Rotterdam und Tilburg. Das deutsche Team tritt in der Gruppenphase in Breda, Tilburg und Utrecht an.

GUTES PFLASTER FÜR DEUTSCHLAND: Das DFB-Team spielte nur in einem der sieben Stadien bereits einmal. Am 17. November 2001 gelang in der WM-Qualifikation in Enschede gegen die Niederlande ein 3:0. Pia Wunderlich (9.), Birgit Prinz (53.) und Henneke Mensink per Eigentor (62.) entschieden damals das Spiel zu Gunsten der Deutschen.

KEIN TITELBONUS: Nur Gastgeber Niederlande war von vornherein qualifiziert. Der amtierende Europameister aus Deutschland musste dagegen durch die Mühlen der Qualifikation.

NEULINGE: Erstmals bei einer EM-Endrunde dabei sind Österreich, die Schweiz, Belgien, Portugal und Schottland.

SOUVERÄN: Als weitere Sieger ihrer Qualifikationsgruppen setzten sich neben Deutschland auch Frankreich, Schweiz, Schweden, Norwegen, Spanien, Island und England durch.

DIE BESTEN ZWEITEN: Die sechs besten Gruppenzweiten der Qualifikation waren Schottland, Belgien, Österreich, Dänemark, Italien und Russland.

ZITTERPARTIE: Zudem qualifizierte sich noch Portugal gegen Rumänien äußerst knapp über die Playoffs (0:0 im Hinspiel, 1:1 nach Verlängerung im Rückspiel).

SERIENTÄTER DEUTSCHLAND: Von den 16 Teilnehmern holten nur drei schon mindestens einmal den Titel. Den Löwenanteil trägt Rekord-Europameister und Titelverteidiger Deutschland mit acht Erfolgen, Norwegen (1987, 1993) und Schweden (1984) waren jeweils erfolgreich, bevor die deutsche Dominanz begann.

GEWOHNTES BILD: Elf der zwölf Teilnehmer der letzten Europameisterschaft 2013 sind auch in den Niederlanden wieder am Start, nur Finnland nicht.

FRÜHES TOPSPIEL: Mit Deutschland und Schweden treffen zwei der drei Europameister bereits in der Gruppenphase aufeinander.

TREFFSICHER: Die besten Torschützinnen der Qualifikation waren mit jeweils zehn Treffern die Norwegerin Ada Hegerberg, Teamkollegin von Josephine Henning und Dzsenifer Marozsan bei Olympique Lyon, die Schottin Jane Ross sowie die Isländerin Harpa Thorsteinsdottir.

REFEREES: Die UEFA nominierte ein Team von 34 Schiedsrichterinnen und Assistenten aus insgesamt 21 Nationen, das für die Spielleitung bei der EM 2017 verantwortlich ist.

DEUTSCHE PREMIERE: Erstmals in der Geschichte kommen bei der Europameisterschaft in den Niederlanden gleich zwei deutsche Unparteiische zum Einsatz. Das gab es bei einem großen Turnier zuvor nie. Neben der international schon sehr erfahrenen Bibiana Steinhaus, die in der kommenden Saison als erste Schiedsrichterin überhaupt in der Bundesliga pfeifen wird, wurde Riem Hussein aus Bad Harzburg nominiert, die seit 2015/2016 Spiele in der 3. Liga leitet und damals die zweite Schiedsrichterin im professionellen deutschen Männerfußball wurde.

AN DER SEITENLINIE: Neben Steinhaus und Hussein fahren Christina Biehl und Katrin Rafalski als Assistentinnen mit zur Europameisterschaft.

Gastgeber Niederlande

HATTRICK: Die Niederlande nehmen zum dritten Mal in Folge und auch zum dritten Mal überhaupt an einer EM-Endrunde teil. Am erfolgreichsten war Oranje gleich beim ersten Versuch, als es 2009 in Finnland im Halbfinale nur knapp an England scheiterte (1:2 nach Verlängerung).

SPARSAM: Die Niederlande gewann nur zwei der acht Spiele bei Europameisterschafts-Endrunden (zwei Remis, vier Niederlagen), erreichte damit aber immerhin ein Halbfinale. Bei der letzten Teilnahme 2013 blieb die Niederlande sieg- und torlos, holte beim 0:0 gegen den späteren Europameister Deutschland aber immerhin einen Punkt.

NEGATIVLAUF: In den letzten fünf Partien bei EM-Endrunden gelang Oranje nur ein Tor und die Elftal blieb ohne Sieg (zwei Remis, drei Niederlagen).

VON DER ZWISCHEN- ZUR DAUERLÖSUNG: Trainerin der Niederlande ist seit Januar 2017 Sarina Wiegman, die selbst 104 Länderspiele für Oranje bestritt und als Aktive mit VV Ter Leerde zweimal niederländische Meisterin und einmal Pokalsiegerin wurde. Die Sportlehrerin war als Trainerin zunächst beim niederländischen Verband KNVB tätig, ehe sie 2006 bei ihrem alten Klub den Trainerposten übernahm und 2007 das niederländische Double gewann. Später coachte sie ADO Den Haag zu drei Vize-Meisterschaften, ehe sie 2014 zur Nationalmannschaft als Co-Trainerin zurückkehrte. Nach der WM 2015 in Kanada übernahm sie zunächst interimsweise den Posten der Nationaltrainerin, ehe sie im Januar 2017 fest auf dem Chefsessel Platz nehmen durfte.

SUPERSTAR: Starspielerin Vivianne Miedema verdiente zuletzt in Deutschland ihr Geld. Miedema, die Ende Mai 2017 einen Vertrag beim FC Arsenal Ladies unterschrieb, spielte von 2014 bis 2017 beim FC Bayern München und gewann dort 2015 und 2016 die Deutsche Meisterschaft. Die Hoffnungsträgerin der Elftal weiß, wie sich der Gewinn einer Europameisterschaft anfühlt: 2014 war sie mit der U 19 der Niederlande bei der EM erfolgreich und wurde Torschützenkönigin.

BUNDESLIGA-LEGIONÄRINNEN: Vivianne Miedema, Stefanie van der Gragt (beide FC Bayern) und Jackie Groenen (1. FFC Frankfurt) standen 2016/2017 in der Bundesliga unter Vertrag. Jill Roord und Lineth Beerensteyn wechseln zur Saison 2017/2018 zum FC Bayern München.

AJAX-BLOCK: Ajax Amsterdam stellt mit fünf Spielerinnen die meisten für den niederländischen Kader ab, es folgt der FC Arsenal mit vier Spielerinnen. Ein Heimspiel hätten drei Twente-Spielerinnen in einem möglichen Halbfinale, das wie auch das Finale in Enschede und damit in der Arena des FC Twente gespielt wird.

BEGEISTERUNG: Die Resonanz beim niederländischen Publikum scheint enorm groß zu sein. Bereits im Juni waren die drei Gruppenspiele des Gastgebers ausverkauft.

Trainer-Check

ITALIENISCHE ERFAHRUNG: Der älteste Trainer bei der Europameisterschaft ist der Coach der Italienerinnen, Antonio Cabrini, der am 8. Oktober 1957 geboren wurde. Der Weltmeister von 1982 war als Spieler insbesondere bei Juventus in den 1980er Jahren eine Bank als Linksverteidiger, holte zahlreiche Titel und bestritt weit über 300 Spiele in der Serie A sowie 73 Länderspiele für die Squadra Azzurra.

ISLÄNDISCHE JUGENDLICHKEIT: Der jüngste Coach ist Islands Freyr Alexandersson (geboren am 18. November 1982), der die Nationalmannschaft seines Landes bereits seit 2013 betreut. Alexandersson spielte als Aktiver in seiner Heimat, wurde aber schon 2009 mit erst 26 Jahren Trainer. Von 2013 bis 2015 betreute er neben der isländischen Auswahl auch seinen früheren Klub Leiknir Reykjavik.

SCHOTTISCHE KONTINUITÄT: Am längsten im Amt ist die Trainerin der schottischen Auswahl, Anna Signeul, die seit 2005 die Geschicke der Kaledonen leitet. Die Schwedin bestritt als Aktive über 200 Spiele in der Damallsvenskan (1. Liga Schweden), kam aber nie in der Nationalmannschaft zum Einsatz. Bereits seit 1981, sie war damals 20, ist Signeul als Trainerin tätig. Damals wurden Spaniens Jorge Vilda und Portugals Francisco Neto gerade geboren (beide Jahrgang 1981). Islands Freyr Alexandersson und Englands Mark Sampson waren noch nicht auf der Welt (beide Jahrgang 1982).

DEUTSCHER EINFLUSS: Neben Steffi Jones gibt es mit Martina Voss-Tecklenburg, die die Schweizer "Nati" 2015 zu ihrer ersten Weltmeisterschaft und 2017 zu ihrer ersten Europameisterschaft führte, eine weitere Deutsche auf der Trainerbank. Die Duisburgerin ist vor allem für ihr Schaffen in ihrer Heimatstadt bekannt, wo sie nach ihrer aktiven Karriere auch an der Seitenlinie stand. Für den DFB bestritt Voss-Tecklenburg zwischen 1984 und 2000 satte 125 Länderspiele, in denen sie 27 Tore erzielte. Gemeinsam mit Jones wurde sie 1997 Europameisterin.

Kader-Check

OLDIE: Die älteste Spielerin bei der EURO in den Niederlanden ist Norwegens Torhüterin Ingrid Hjelmseth (geboren am 10. April 1980), die bei Turnierbeginn 37 Jahre, 3 Montae und 6 Tage alt sein wird.

KÜKEN: Die jüngste Teilnehmerin an der Europameisterschaft 2017 ist Belgiens Davinia Vanmechelen (geboren am 30. August 1999), die 24 Tage nach Ende der EURO volljährig wird. Die Isländerin Agla Maria Albertsdottir (geboren am 5. August 1999) ist die einzige Spielerin neben Vanmechelen, die zu Beginn der EM noch nicht volljährig ist.

PORTUGIESIN AUS DEM MÜNSTERLAND: Ana Leite, in Bocholt geborene Stürmerin des portugiesischen Teams, spielt in der Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen (zuvor FCR Duisburg, SGS Essen und Borussia Mönchengladbach) und war Mitglied der deutschen U 17 und U 19, ehe sie sich entschied, für Portugal aufzulaufen.

BEKANNTE GESICHTER: Schottlands Torhüterin Gemma Fay ist die erfahrenste Spielerin des Turniers mit 199 Länderspielen (vor dem Testspiel gegen Irland am 7. Juli 2017) – zugleich britischer Fußball-Rekord (Frauen und Männer) – gefolgt von Schwedens Lotta Schelin (180), die mit 86 Länderspieltoren die meisten aller Teilnehmerinnen erzielte.

[aw]

Die EM-Endrunde der Frauen steht vor der Tür. Am Sonntagabend (ab 18 Uhr, live im ZDF) eröffnet Gastgeber Niederlande im Utrechter Galgenwaard-Stadion gegen Norwegen. Titelverteidiger Deutschland startet am Montag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) in Breda mit dem Knaller gegen Schweden ins Turnier.

DFB.de liefert die wichtigsten Fakten zum Turnier, zum Gastgeberland und zu den Protagonistinnen.

Allgemeine Turnierinfos

AUFGESTOCKT: Die Europameisterschaft der Frauen wird seit 1984 ausgetragen und findet 2017 zum zwölften Mal statt. Erstmals sind 16 Teams bei einer EM dabei. Bei den ersten sechs Austragungen waren es nur vier Mannschaften bei der Endrunde, von 1997 bis 2005 dann acht und bei den letzten beiden Turnieren 2009 und 2013 jeweils zwölf Teams.

AUS 47 MACH 16: Die Qualifikation fand zwischen April 2015 und Oktober 2016 statt, erstmals nahmen 47 Mannschaften teil. Die Niederlande waren als Gastgeber als einzige Nation automatisch qualifiziert. Die restlichen 15 Teilnehmer ergaben sich durch die acht Gruppensieger der Qualifikation sowie die sechs besten Gruppenzweiten. Die beiden schwächsten Gruppenzweiten spielten in einem Playoff mit Hin- und Rückspiel den letzten Teilnehmer aus.

NEULAND: Die Niederlande sind erstmals Austragungsort der Europameisterschaft der Frauen. Deutschland war schon dreimal Gastgeber (1989, 1995, 2001), Norwegen (1987, 1997) und Schweden (1997, 2013) zweimal (1997 gemeinsam).

START IN UTRECHT: Das Eröffnungsspiel bestreitet Gastgeber Niederlande am Sonntag um 18 Uhr in Utrecht gegen Norwegen. Das deutsche Team greift tags darauf um 20.45 Uhr in Breda gegen Schweden in das Turnier ein.

MODUS: Die vier Gruppensieger sowie die vier Gruppenzweiten ziehen ins Viertelfinale ein. Die Gruppen A und B sowie C und D spielen in der Runde der letzten Acht über Kreuz, das heißt, der Gruppenerste aus A trifft auf den Gruppenzweiten aus B und der Gruppenzweite aus A auf den Sieger der Gruppe B und so weiter.

"ABAB"-SYSTEM: Geht ab den Viertelfinals eine Partie in die Verlängerung, ist eine zusätzliche vierte Auswechslung möglich. Das gab es unter anderem schon in der vergangenen Saison im DFB-Pokal und bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro. Bei einem Elfmeterschießen wird wie gehabt abwechselnd angetreten (A-B-A-B).

AUSTRAGUNGSORTE: Die EM wird in sieben Stadien gespielt – das größte ist De Grolsch Veste in Enschede (Kapazität: 30 000), wo auch das Finale stattfindet, das kleinste De Adelaarshorst in Deventer (10 500). Dazu rollt der Ball auch in Breda, Utrecht, Doetinchem, Rotterdam und Tilburg. Das deutsche Team tritt in der Gruppenphase in Breda, Tilburg und Utrecht an.

GUTES PFLASTER FÜR DEUTSCHLAND: Das DFB-Team spielte nur in einem der sieben Stadien bereits einmal. Am 17. November 2001 gelang in der WM-Qualifikation in Enschede gegen die Niederlande ein 3:0. Pia Wunderlich (9.), Birgit Prinz (53.) und Henneke Mensink per Eigentor (62.) entschieden damals das Spiel zu Gunsten der Deutschen.

KEIN TITELBONUS: Nur Gastgeber Niederlande war von vornherein qualifiziert. Der amtierende Europameister aus Deutschland musste dagegen durch die Mühlen der Qualifikation.

NEULINGE: Erstmals bei einer EM-Endrunde dabei sind Österreich, die Schweiz, Belgien, Portugal und Schottland.

SOUVERÄN: Als weitere Sieger ihrer Qualifikationsgruppen setzten sich neben Deutschland auch Frankreich, Schweiz, Schweden, Norwegen, Spanien, Island und England durch.

DIE BESTEN ZWEITEN: Die sechs besten Gruppenzweiten der Qualifikation waren Schottland, Belgien, Österreich, Dänemark, Italien und Russland.

ZITTERPARTIE: Zudem qualifizierte sich noch Portugal gegen Rumänien äußerst knapp über die Playoffs (0:0 im Hinspiel, 1:1 nach Verlängerung im Rückspiel).

SERIENTÄTER DEUTSCHLAND: Von den 16 Teilnehmern holten nur drei schon mindestens einmal den Titel. Den Löwenanteil trägt Rekord-Europameister und Titelverteidiger Deutschland mit acht Erfolgen, Norwegen (1987, 1993) und Schweden (1984) waren jeweils erfolgreich, bevor die deutsche Dominanz begann.

GEWOHNTES BILD: Elf der zwölf Teilnehmer der letzten Europameisterschaft 2013 sind auch in den Niederlanden wieder am Start, nur Finnland nicht.

FRÜHES TOPSPIEL: Mit Deutschland und Schweden treffen zwei der drei Europameister bereits in der Gruppenphase aufeinander.

TREFFSICHER: Die besten Torschützinnen der Qualifikation waren mit jeweils zehn Treffern die Norwegerin Ada Hegerberg, Teamkollegin von Josephine Henning und Dzsenifer Marozsan bei Olympique Lyon, die Schottin Jane Ross sowie die Isländerin Harpa Thorsteinsdottir.

REFEREES: Die UEFA nominierte ein Team von 34 Schiedsrichterinnen und Assistenten aus insgesamt 21 Nationen, das für die Spielleitung bei der EM 2017 verantwortlich ist.

DEUTSCHE PREMIERE: Erstmals in der Geschichte kommen bei der Europameisterschaft in den Niederlanden gleich zwei deutsche Unparteiische zum Einsatz. Das gab es bei einem großen Turnier zuvor nie. Neben der international schon sehr erfahrenen Bibiana Steinhaus, die in der kommenden Saison als erste Schiedsrichterin überhaupt in der Bundesliga pfeifen wird, wurde Riem Hussein aus Bad Harzburg nominiert, die seit 2015/2016 Spiele in der 3. Liga leitet und damals die zweite Schiedsrichterin im professionellen deutschen Männerfußball wurde.

AN DER SEITENLINIE: Neben Steinhaus und Hussein fahren Christina Biehl und Katrin Rafalski als Assistentinnen mit zur Europameisterschaft.

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Gastgeber Niederlande

HATTRICK: Die Niederlande nehmen zum dritten Mal in Folge und auch zum dritten Mal überhaupt an einer EM-Endrunde teil. Am erfolgreichsten war Oranje gleich beim ersten Versuch, als es 2009 in Finnland im Halbfinale nur knapp an England scheiterte (1:2 nach Verlängerung).

SPARSAM: Die Niederlande gewann nur zwei der acht Spiele bei Europameisterschafts-Endrunden (zwei Remis, vier Niederlagen), erreichte damit aber immerhin ein Halbfinale. Bei der letzten Teilnahme 2013 blieb die Niederlande sieg- und torlos, holte beim 0:0 gegen den späteren Europameister Deutschland aber immerhin einen Punkt.

NEGATIVLAUF: In den letzten fünf Partien bei EM-Endrunden gelang Oranje nur ein Tor und die Elftal blieb ohne Sieg (zwei Remis, drei Niederlagen).

VON DER ZWISCHEN- ZUR DAUERLÖSUNG: Trainerin der Niederlande ist seit Januar 2017 Sarina Wiegman, die selbst 104 Länderspiele für Oranje bestritt und als Aktive mit VV Ter Leerde zweimal niederländische Meisterin und einmal Pokalsiegerin wurde. Die Sportlehrerin war als Trainerin zunächst beim niederländischen Verband KNVB tätig, ehe sie 2006 bei ihrem alten Klub den Trainerposten übernahm und 2007 das niederländische Double gewann. Später coachte sie ADO Den Haag zu drei Vize-Meisterschaften, ehe sie 2014 zur Nationalmannschaft als Co-Trainerin zurückkehrte. Nach der WM 2015 in Kanada übernahm sie zunächst interimsweise den Posten der Nationaltrainerin, ehe sie im Januar 2017 fest auf dem Chefsessel Platz nehmen durfte.

SUPERSTAR: Starspielerin Vivianne Miedema verdiente zuletzt in Deutschland ihr Geld. Miedema, die Ende Mai 2017 einen Vertrag beim FC Arsenal Ladies unterschrieb, spielte von 2014 bis 2017 beim FC Bayern München und gewann dort 2015 und 2016 die Deutsche Meisterschaft. Die Hoffnungsträgerin der Elftal weiß, wie sich der Gewinn einer Europameisterschaft anfühlt: 2014 war sie mit der U 19 der Niederlande bei der EM erfolgreich und wurde Torschützenkönigin.

BUNDESLIGA-LEGIONÄRINNEN: Vivianne Miedema, Stefanie van der Gragt (beide FC Bayern) und Jackie Groenen (1. FFC Frankfurt) standen 2016/2017 in der Bundesliga unter Vertrag. Jill Roord und Lineth Beerensteyn wechseln zur Saison 2017/2018 zum FC Bayern München.

AJAX-BLOCK: Ajax Amsterdam stellt mit fünf Spielerinnen die meisten für den niederländischen Kader ab, es folgt der FC Arsenal mit vier Spielerinnen. Ein Heimspiel hätten drei Twente-Spielerinnen in einem möglichen Halbfinale, das wie auch das Finale in Enschede und damit in der Arena des FC Twente gespielt wird.

BEGEISTERUNG: Die Resonanz beim niederländischen Publikum scheint enorm groß zu sein. Bereits im Juni waren die drei Gruppenspiele des Gastgebers ausverkauft.

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Trainer-Check

ITALIENISCHE ERFAHRUNG: Der älteste Trainer bei der Europameisterschaft ist der Coach der Italienerinnen, Antonio Cabrini, der am 8. Oktober 1957 geboren wurde. Der Weltmeister von 1982 war als Spieler insbesondere bei Juventus in den 1980er Jahren eine Bank als Linksverteidiger, holte zahlreiche Titel und bestritt weit über 300 Spiele in der Serie A sowie 73 Länderspiele für die Squadra Azzurra.

ISLÄNDISCHE JUGENDLICHKEIT: Der jüngste Coach ist Islands Freyr Alexandersson (geboren am 18. November 1982), der die Nationalmannschaft seines Landes bereits seit 2013 betreut. Alexandersson spielte als Aktiver in seiner Heimat, wurde aber schon 2009 mit erst 26 Jahren Trainer. Von 2013 bis 2015 betreute er neben der isländischen Auswahl auch seinen früheren Klub Leiknir Reykjavik.

SCHOTTISCHE KONTINUITÄT: Am längsten im Amt ist die Trainerin der schottischen Auswahl, Anna Signeul, die seit 2005 die Geschicke der Kaledonen leitet. Die Schwedin bestritt als Aktive über 200 Spiele in der Damallsvenskan (1. Liga Schweden), kam aber nie in der Nationalmannschaft zum Einsatz. Bereits seit 1981, sie war damals 20, ist Signeul als Trainerin tätig. Damals wurden Spaniens Jorge Vilda und Portugals Francisco Neto gerade geboren (beide Jahrgang 1981). Islands Freyr Alexandersson und Englands Mark Sampson waren noch nicht auf der Welt (beide Jahrgang 1982).

DEUTSCHER EINFLUSS: Neben Steffi Jones gibt es mit Martina Voss-Tecklenburg, die die Schweizer "Nati" 2015 zu ihrer ersten Weltmeisterschaft und 2017 zu ihrer ersten Europameisterschaft führte, eine weitere Deutsche auf der Trainerbank. Die Duisburgerin ist vor allem für ihr Schaffen in ihrer Heimatstadt bekannt, wo sie nach ihrer aktiven Karriere auch an der Seitenlinie stand. Für den DFB bestritt Voss-Tecklenburg zwischen 1984 und 2000 satte 125 Länderspiele, in denen sie 27 Tore erzielte. Gemeinsam mit Jones wurde sie 1997 Europameisterin.

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Kader-Check

OLDIE: Die älteste Spielerin bei der EURO in den Niederlanden ist Norwegens Torhüterin Ingrid Hjelmseth (geboren am 10. April 1980), die bei Turnierbeginn 37 Jahre, 3 Montae und 6 Tage alt sein wird.

KÜKEN: Die jüngste Teilnehmerin an der Europameisterschaft 2017 ist Belgiens Davinia Vanmechelen (geboren am 30. August 1999), die 24 Tage nach Ende der EURO volljährig wird. Die Isländerin Agla Maria Albertsdottir (geboren am 5. August 1999) ist die einzige Spielerin neben Vanmechelen, die zu Beginn der EM noch nicht volljährig ist.

PORTUGIESIN AUS DEM MÜNSTERLAND: Ana Leite, in Bocholt geborene Stürmerin des portugiesischen Teams, spielt in der Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen (zuvor FCR Duisburg, SGS Essen und Borussia Mönchengladbach) und war Mitglied der deutschen U 17 und U 19, ehe sie sich entschied, für Portugal aufzulaufen.

BEKANNTE GESICHTER: Schottlands Torhüterin Gemma Fay ist die erfahrenste Spielerin des Turniers mit 199 Länderspielen (vor dem Testspiel gegen Irland am 7. Juli 2017) – zugleich britischer Fußball-Rekord (Frauen und Männer) – gefolgt von Schwedens Lotta Schelin (180), die mit 86 Länderspieltoren die meisten aller Teilnehmerinnen erzielte.

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