Elf Meilensteine des internationalen Frauenfußballs

Der Frauenfußball hat sich rasant entwickelt. Entscheidungen der FIFA, der UEFA und des DFB haben die Entwicklung forciert. Tina Theune-Meyer hat bei ihrem Rückblick elf Schlüsselereignisse benannt.

1. Das erste Länderspiel
Am 17. März 1981 schrieb die UEFA den ersten Wettbewerb für ,Repräsentativmannschaften der Damen’ aus. Ein Jahr später nehmen 16 Nationalverbände an der Qualifikation teil. Auch der DFB schickt eine Auswahl ins Rennen, die am 10. November 1982 in Koblenz gegen die Schweiz ihr erstes Länderspiel absolvierte, gleich mit 5:1 gewinnt und dafür sofort eine sehr positive Resonanz erhält.

2. Die DFB-Auswahl gewinnt 1989 die Europameisterschaft
Mit der Europameisterschaft 1989 erreichte der Frauenfußball auf verschiedenen Ebenen eine neue Stufe. Schon das Halbfinale war ein echter Krimi, erst im Elfmeterschießen fiel die Entscheidung zwischen der DFB-Auswahl und Italien. Millionen Zuschauer fesselte die Partie zur besten Sendezeit vor den Bildschirmen. Das Finale in Osnabrück war ausverkauft, es standen beim Anstoß sogar noch zahlreiche Fans ohne Ticket vor dem Stadion. Die, die drin waren, machten eine tolle Stimmung. Es war eins der besten Spiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Permanent lief „La Ola“ durchs Rund. Diese Eindrücke trugen mit dazu bei, die Verantwortlichen der FIFA dazu zu ermutigen, eine Frauen-Weltmeisterschaft auszurichten.

Die elf größten Fußballerinnen

3. Die FIFA richtet die erste WM der Frauen 1991 in China aus
Die FIFA wählte einen perfekten Zeitpunkt, um mit einem solchen Turnier einzusteigen. Der Weltfußballverband setzte damit ein Zeichen und unterstrich damit die wachsende Bedeutung des Frauenfußballs. Die Vorarbeit der Funktionäre münzten die Spielerinnen auf dem Feld um. Spielerinnen wie eine Michelle Akers, Heidi Mohr, Pia Sundhage, Liu Ailing und Carin Jennings haben damals in China überragende Leistungen geboten.

4. Wachsender Zuschauerzuspruch und steigende Konkurrenz bei WM und Olympia
Die nächste Stufe der Entwicklung des Frauenfußballs wurde bei der Weltmeisterschaft 1995 in Schweden und bei den Olympischen Spielen 1996 erreicht. Die Begeisterung für den Frauenfußball war gestiegen, schon jetzt war es die beliebteste Mannschaftssportart für Frauen und Mädchen. Und es zeigt sich diesen beiden Turnieren, dass die Konkurrenz zwischen den Nationen stetig wächst. Standen sich im WM-Finale noch Deutschland und Norwegen gegenüber, so wenige Monate später die USA und China um die Gold-Medaille der Olympischen Spiele.

5. Bei der WM 1999 werden neue Potenziale entdeckt
Wieder einen Schritt weiter war man bei der WM 1999. Bei diesem Turnier wurden neue Potenziale des Frauenfußballs entdeckt. Die Industrie entdeckte die Spielerinnen als Werbeträger und produzierte hochwertige, „fetzige“ Spots, Botschaften und Slogans. Das Endspiel zwischen den USA und China war mit 90.000 Zuschauern in der Rose Bowl ausverkauft. Anschließend tanzte ganz Pasadena die Nacht durch. Die Medien und die Wirtschaft haben den Frauenfußball entdeckt, der Frauenfußball ist dadurch in eine neue Dimension vorgestoßen. Eine Schlagzeile lautet: ,Future unlimited’.

6. Wegweisender FIFA-Kongress 1999
Der Frauenfußball-Kongress, den die FIFA im Anschluss an die WM 1999 in Los Angeles hielt, war wegweisend. Begeistert von den noch frischen Eindrücken der Weltmeisterschaft haben sich zahlreiche Nationalverbände nicht nur für eine Intensivierung der Arbeit und eine Professionalisierung der Strukturen im Frauenfußball ausgesprochen, auch Regierungen sichern ihre Unterstützung zu und Fernsehsender garantieren Übertragungen. Geplant wird die Einführung einer U 19-Weltmeisterschaft. Trainerprogramme werden entwickelt. Ich erinnere mich noch gut an den Appell von Per Ravn Omdahl, dem Präsidenten des norwegischen Fußball-Verbands, er sagte: ,Frauen und Männer sind gemeinsam für die Entwicklung des Fußballs verantwortlich.

7. Gründung der ersten Profi-Liga für Frauen
Fünf Jahre dauern die Vorbereitung, 2001 wird dann das erste Spiel in der ersten Profi-Liga für Frauen angepfiffen. Die spektakuläre WM 1999 lieferte den letzten Anstoß. Auch wenn es die WUSA mittlerweile nicht mehr gibt, die Gründung der ersten Profi-Liga für Frauen hatte Signalwirkung und fand auch in der Zeit ihres Bestehens große Beachtung. Der US-amerikanische Fußball-Verband hatte mit der Einführung der WUSA eine Vorreiterrolle übernommen, sie waren weltweit die Ersten. Damit ging ein Traum für die Elitespielerinnen aus aller Welt in Erfüllung. Die UEFA zog wenig später mit der Einführung des UEFA-Cup der Frauen nach. Der Wettbewerb hat sich in Kürze etabliert und wird eine dauerhafte Einrichtung bleiben.

8. Die FIFA führt erstmals die Wahl zur Weltfußballerin des Jahres durch
Im Jahr 2001 führte die FIFA analog zur Wahl des Weltfußballers des Jahres die Wahl der Weltfußballerin des Jahres durch. Damit wurde nicht nur ein prestigeträchtiger Preis geschaffen, der attraktiv für die Spielerinnen ist, sondern damit werden die individuellen Leistungen im Frauenfußball geehrt und ein weiterer Fokus gesetzt. Ich finde es passt gut, dass die Ehrung gemeinsam mit den Männern durchgeführt wird, damit ist gewährleistet, dass die Welt auch auf die besten Spielerinnen schaut.

9. Einführung der U 19-Weltmeisterschaft 2002
Im Jahr 2002 veranstaltete die FIFA erstmals eine U 19-Frauen-Weltmeisterschaft. Das Turnier in Kanada wurde sofort zu einem großen Erfolg. Sportlich wurde hochklassiger Fußball gezeigt. Das Publikum sparte nicht mit Anerkennung. Zum Finale zwischen den USA und Kanada kamen 60.000 Zuschauer. Mittlerweile ist das Turnier eine U 20-WM und im kommenden Jahr wird erstmals eine U 17-WM gespielt. Mit der damit einhergehenden Intensivierung der Talentförderung werden auch neue Standards gesetzt: Technische Perfektion, taktische Flexibilität, eine schnelle Auffassung und Anpassung, Training am Limit für den Erfolg, die Konkurrenz wächst.

10. Der erste WM-Titel für die DFB-Auswahl
Bestärkt durch den Gewinn der Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und den Gewinn der EURO 2001, flogen wir in die USA. Im Turnierverlauf wussten wir uns zu steigern. Und im Halbfinale gegen die USA stand mit Silke Rottenberg eine Hexerin in unserem Tor. Der Titelgewinn war aus vielerlei Hinsicht bedeutend. Für uns als Team war es natürlich eine sensationelle Sache. Wir hatten die Zeit unseres Lebens. Zuhause wurden wir von knapp 10.000 Fans auf dem Frankfurter Römerberg empfangen, die Anfragen für Medienauftritte häuften sich, wir erhielten unser eigenes Trikot mit einem Stern für die WM und einen eigenen Hauptsponsor. Zudem waren wir plötzlich auf Platz 1 der FIFA-Weltrangliste. Der Titel hatte viele positive Auswirkungen.

11. Bewerbung für die WM 2011
Die WM 2011 im eigenen Land – das wäre ein Traum. Die Unterstützung für diese Idee ist groß. Stellvertretend für die Bevölkerung stehen Bundeskanzlerin Angela Merkel und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger für die Bewerbung. Deutschland ist ein offenes und fußballbegeistertes Land. Bei der WM 2006 haben Mädchen mit Jungen gleichermaßen gefeiert, jetzt freuen sich schon alle auf ein „See You Again“. Ich habe schon das Sommermärchen 2011 vor Augen mit Public Viewing-Partys und Alben mit Sammelbildern von weiblichen Stars. Sollte die WM 2011 nach Deutschland vergeben werden, würde es ein tolles Fest für den Frauen- und Mädchenfußball geben.

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Der Frauenfußball hat sich rasant entwickelt. Entscheidungen der FIFA, der UEFA und des DFB haben die Entwicklung forciert. Tina Theune-Meyer hat bei ihrem Rückblick elf Schlüsselereignisse benannt.

1. Das erste Länderspiel
Am 17. März 1981 schrieb die UEFA den ersten Wettbewerb für ,Repräsentativmannschaften der Damen’ aus. Ein Jahr später nehmen 16 Nationalverbände an der Qualifikation teil. Auch der DFB schickt eine Auswahl ins Rennen, die am 10. November 1982 in Koblenz gegen die Schweiz ihr erstes Länderspiel absolvierte, gleich mit 5:1 gewinnt und dafür sofort eine sehr positive Resonanz erhält.

2. Die DFB-Auswahl gewinnt 1989 die Europameisterschaft
Mit der Europameisterschaft 1989 erreichte der Frauenfußball auf verschiedenen Ebenen eine neue Stufe. Schon das Halbfinale war ein echter Krimi, erst im Elfmeterschießen fiel die Entscheidung zwischen der DFB-Auswahl und Italien. Millionen Zuschauer fesselte die Partie zur besten Sendezeit vor den Bildschirmen. Das Finale in Osnabrück war ausverkauft, es standen beim Anstoß sogar noch zahlreiche Fans ohne Ticket vor dem Stadion. Die, die drin waren, machten eine tolle Stimmung. Es war eins der besten Spiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Permanent lief „La Ola“ durchs Rund. Diese Eindrücke trugen mit dazu bei, die Verantwortlichen der FIFA dazu zu ermutigen, eine Frauen-Weltmeisterschaft auszurichten.

Die elf größten Fußballerinnen

3. Die FIFA richtet die erste WM der Frauen 1991 in China aus
Die FIFA wählte einen perfekten Zeitpunkt, um mit einem solchen Turnier einzusteigen. Der Weltfußballverband setzte damit ein Zeichen und unterstrich damit die wachsende Bedeutung des Frauenfußballs. Die Vorarbeit der Funktionäre münzten die Spielerinnen auf dem Feld um. Spielerinnen wie eine Michelle Akers, Heidi Mohr, Pia Sundhage, Liu Ailing und Carin Jennings haben damals in China überragende Leistungen geboten.

4. Wachsender Zuschauerzuspruch und steigende Konkurrenz bei WM und Olympia
Die nächste Stufe der Entwicklung des Frauenfußballs wurde bei der Weltmeisterschaft 1995 in Schweden und bei den Olympischen Spielen 1996 erreicht. Die Begeisterung für den Frauenfußball war gestiegen, schon jetzt war es die beliebteste Mannschaftssportart für Frauen und Mädchen. Und es zeigt sich diesen beiden Turnieren, dass die Konkurrenz zwischen den Nationen stetig wächst. Standen sich im WM-Finale noch Deutschland und Norwegen gegenüber, so wenige Monate später die USA und China um die Gold-Medaille der Olympischen Spiele.

5. Bei der WM 1999 werden neue Potenziale entdeckt
Wieder einen Schritt weiter war man bei der WM 1999. Bei diesem Turnier wurden neue Potenziale des Frauenfußballs entdeckt. Die Industrie entdeckte die Spielerinnen als Werbeträger und produzierte hochwertige, „fetzige“ Spots, Botschaften und Slogans. Das Endspiel zwischen den USA und China war mit 90.000 Zuschauern in der Rose Bowl ausverkauft. Anschließend tanzte ganz Pasadena die Nacht durch. Die Medien und die Wirtschaft haben den Frauenfußball entdeckt, der Frauenfußball ist dadurch in eine neue Dimension vorgestoßen. Eine Schlagzeile lautet: ,Future unlimited’.

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6. Wegweisender FIFA-Kongress 1999
Der Frauenfußball-Kongress, den die FIFA im Anschluss an die WM 1999 in Los Angeles hielt, war wegweisend. Begeistert von den noch frischen Eindrücken der Weltmeisterschaft haben sich zahlreiche Nationalverbände nicht nur für eine Intensivierung der Arbeit und eine Professionalisierung der Strukturen im Frauenfußball ausgesprochen, auch Regierungen sichern ihre Unterstützung zu und Fernsehsender garantieren Übertragungen. Geplant wird die Einführung einer U 19-Weltmeisterschaft. Trainerprogramme werden entwickelt. Ich erinnere mich noch gut an den Appell von Per Ravn Omdahl, dem Präsidenten des norwegischen Fußball-Verbands, er sagte: ,Frauen und Männer sind gemeinsam für die Entwicklung des Fußballs verantwortlich.

7. Gründung der ersten Profi-Liga für Frauen
Fünf Jahre dauern die Vorbereitung, 2001 wird dann das erste Spiel in der ersten Profi-Liga für Frauen angepfiffen. Die spektakuläre WM 1999 lieferte den letzten Anstoß. Auch wenn es die WUSA mittlerweile nicht mehr gibt, die Gründung der ersten Profi-Liga für Frauen hatte Signalwirkung und fand auch in der Zeit ihres Bestehens große Beachtung. Der US-amerikanische Fußball-Verband hatte mit der Einführung der WUSA eine Vorreiterrolle übernommen, sie waren weltweit die Ersten. Damit ging ein Traum für die Elitespielerinnen aus aller Welt in Erfüllung. Die UEFA zog wenig später mit der Einführung des UEFA-Cup der Frauen nach. Der Wettbewerb hat sich in Kürze etabliert und wird eine dauerhafte Einrichtung bleiben.

8. Die FIFA führt erstmals die Wahl zur Weltfußballerin des Jahres durch
Im Jahr 2001 führte die FIFA analog zur Wahl des Weltfußballers des Jahres die Wahl der Weltfußballerin des Jahres durch. Damit wurde nicht nur ein prestigeträchtiger Preis geschaffen, der attraktiv für die Spielerinnen ist, sondern damit werden die individuellen Leistungen im Frauenfußball geehrt und ein weiterer Fokus gesetzt. Ich finde es passt gut, dass die Ehrung gemeinsam mit den Männern durchgeführt wird, damit ist gewährleistet, dass die Welt auch auf die besten Spielerinnen schaut.

9. Einführung der U 19-Weltmeisterschaft 2002
Im Jahr 2002 veranstaltete die FIFA erstmals eine U 19-Frauen-Weltmeisterschaft. Das Turnier in Kanada wurde sofort zu einem großen Erfolg. Sportlich wurde hochklassiger Fußball gezeigt. Das Publikum sparte nicht mit Anerkennung. Zum Finale zwischen den USA und Kanada kamen 60.000 Zuschauer. Mittlerweile ist das Turnier eine U 20-WM und im kommenden Jahr wird erstmals eine U 17-WM gespielt. Mit der damit einhergehenden Intensivierung der Talentförderung werden auch neue Standards gesetzt: Technische Perfektion, taktische Flexibilität, eine schnelle Auffassung und Anpassung, Training am Limit für den Erfolg, die Konkurrenz wächst.

10. Der erste WM-Titel für die DFB-Auswahl
Bestärkt durch den Gewinn der Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und den Gewinn der EURO 2001, flogen wir in die USA. Im Turnierverlauf wussten wir uns zu steigern. Und im Halbfinale gegen die USA stand mit Silke Rottenberg eine Hexerin in unserem Tor. Der Titelgewinn war aus vielerlei Hinsicht bedeutend. Für uns als Team war es natürlich eine sensationelle Sache. Wir hatten die Zeit unseres Lebens. Zuhause wurden wir von knapp 10.000 Fans auf dem Frankfurter Römerberg empfangen, die Anfragen für Medienauftritte häuften sich, wir erhielten unser eigenes Trikot mit einem Stern für die WM und einen eigenen Hauptsponsor. Zudem waren wir plötzlich auf Platz 1 der FIFA-Weltrangliste. Der Titel hatte viele positive Auswirkungen.

11. Bewerbung für die WM 2011
Die WM 2011 im eigenen Land – das wäre ein Traum. Die Unterstützung für diese Idee ist groß. Stellvertretend für die Bevölkerung stehen Bundeskanzlerin Angela Merkel und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger für die Bewerbung. Deutschland ist ein offenes und fußballbegeistertes Land. Bei der WM 2006 haben Mädchen mit Jungen gleichermaßen gefeiert, jetzt freuen sich schon alle auf ein „See You Again“. Ich habe schon das Sommermärchen 2011 vor Augen mit Public Viewing-Partys und Alben mit Sammelbildern von weiblichen Stars. Sollte die WM 2011 nach Deutschland vergeben werden, würde es ein tolles Fest für den Frauen- und Mädchenfußball geben.