DFB-Frauen entzaubern Spanien und sichern Gruppensieg

Hinten hochkonzentriert und diszipliniert, vorne gnadenlos effektiv: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der EM in England auch das zweite Spiel gewonnen. Gegen Mitfavorit Spanien gewann das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit 2:0 (2:0) und machte den Einzug ins Viertelfinale bereits vorzeitig perfekt. Nicht nur das: Die DFB-Auswahl steht sogar schon vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Finnland am Samstag (ab 21 Uhr, live im ZDF) als Sieger der Gruppe B fest - und geht somit in einem Viertelfinale Gastgeber England aus dem Weg.

Klara Bühl brachte die DFB-Frauen nach einem dicken Patzer von Torhüterin Sandra Panos nach nicht einmal drei Minuten in Führung. Nachdem Spanien seine Überlegenheit nicht zum Ausgleichstreffer nutzte, schlug Alexandra Popp per Kopf nach einer Standardsituation erneut zu (37.).

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte vor der Partie nur eine Veränderung in der Aufstellung vorgenommen: Für die an Covid-19 erkrankte Torjägerin Lea Schüller rückte Spielführerin Alexandra Popp ins Team.

Deutsches Pressing wird früh belohnt

Vor 16.037 Zusehenden im Brentford Community Stadium bei London, wo sich die deutsche Mannschaft am Freitag schon im ersten Gruppenspiel mit 4:0 gegen Dänemark durchgesetzt hatte, lief schon alles früh nach Plan. Die DFB-Auswahl störte die Spanierinnen im Spielaufbau unmittelbar - und wurde direkt belohnt. Panos schoss beim Versuch eines Befreiungsschlages mehr oder weniger ohne Not Bühl ab, die den Ball annahm, eine Abwehrspielerin aussteigen ließ und dann flach ins rechte untere Eck abschloss (3.).

Der Traumstart gab zwar weitere Sicherheit, aber die Spanierinnen, die auch ohne die am Kreuzband verletzte Weltfußballerin Alexia Putellas zum engsten Kreis der Turnierfavoritinnen zählen, wirkten keineswegs geschockt und nahmen das Heft des Handelns sogar weitestgehend in die Hand. Beinahe wäre noch in der Anfangsphase der Ausgleich gelungen: Nach einem Traumpass in die Schnittstelle wurde Lucia Garcia von der herausgeeilten Merle Frohms aber so weit abgetrieben, dass sie aus spitzem Winkel nur noch das Außennetz traf (10.).

Spanien wirkte spritziger und teilweise gedankenschneller, die deutsche Mannschaft begnügte sich mit dem passiven Part und war bemüht, das spanische Kurzpassspiel zu unterbinden, was angeführt von einer starken Marina Hegering in der Innenverteidigung auch gelang. Mariona Caldentey versuchte es für Spanien mal aus der Distanz, ihr Abschluss aus knapp 20 Metern zischte aber am linken deutschen Pfosten vorbei (18.).

Rauch foult und flankt

Gegen Mitte der ersten Halbzeit schaltete sich Deutschland wieder etwas häufiger in die Offensive ein, ein Mix aus Schuss und Flanke aus der Drehung von Giulia Gwinn verfehlte das spanische Gehäuse aber recht deutlich (26.). Spanien blieb aber am Drücker. Felicitas Rauch sah nach einem leichten Foul an der Strafraumgrenze - wie später auch noch Lena Oberdorf - ihre 2. Gelbe Karte des Turniers, die sie zu einer Pause gegen Finnland zwingt (27.).

Mit einer Ecke bereitete Rauch dann aber den zweiten Treffer der deutschen Mannschaft vor: Mit ihrer einstudierten Maßflanke fand die Linksverteidigerin Popp im Zentrum, die den Ball als Siegerin im Kopfballduell ins lange Ecke abtropfen ließ (37.). Nach dem erneuten Tor war die deutsche Mannschaft dem dritten Treffer bis zum Pausenpfiff sogar näher als Spanien dem ersten.

Mit Lena Lattwein für die angeschlagene Lina Magull kam Deutschland agil aus der Pause und wäre beinahe zu einem weiteren Kopfballtreffer von Popp nach einer Ecke gekommen (47.). Im Gegenzug verpassten gleich drei Spanierinnen nach einem Gewaltschuss von Ona Batlle den möglichen Anschluss (49.). Und als Frohms nach einer spanischen Ecke kurz zögerte, sprang die überragende Hegering in die Bresche und klärte einen Meter vor der Torlinie (55.).

Deutsches Bollwerk hält

Der Druck der Spanierinnen eröffnete die eine oder andere Kontergelegenheit. Nachdem Popp im Zweikampf als letzte Frau 35 Meter vor dem Tor von Spaniens Spielführerin Irene Paredes zu Boden gerissen wurde, hätte Schiedsrichter Stéphanie Frappart durchaus auf Rot entscheiden können (58.). Vier Minuten später war der Arbeitstag für Popp dann beendet. Für sie und Rauch kamen Tabea Waßmuth und Sophia Kleinherne (62.).

Spanien war aber noch lange nicht geschlagen, doch das deutsche Bollwerk hielt stand. Und als nach einem Lupfer in die Schnittstelle die deutsche Viererkette doch einmal überwunden war, holte Frohms nach einer Direktabnahme von Mariona Caldentey eine ganz feine Glanzparade aus ihrem Repertoire (72.). Auf deutscher Seite stand Tabea Waßmuth bei der vermeintlichen Vorentscheidung, bevor sie ihren Alleingang mit dem Torerfolg abschloss, knapp im Abseits (81.). Aber es klappte auch so mit dem Erfolg, für Spanien war es die erste Niederlage nach zuvor 24 ungeschlagenen Spielen.

[sid/bt]

Hinten hochkonzentriert und diszipliniert, vorne gnadenlos effektiv: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der EM in England auch das zweite Spiel gewonnen. Gegen Mitfavorit Spanien gewann das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit 2:0 (2:0) und machte den Einzug ins Viertelfinale bereits vorzeitig perfekt. Nicht nur das: Die DFB-Auswahl steht sogar schon vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Finnland am Samstag (ab 21 Uhr, live im ZDF) als Sieger der Gruppe B fest - und geht somit in einem Viertelfinale Gastgeber England aus dem Weg.

Klara Bühl brachte die DFB-Frauen nach einem dicken Patzer von Torhüterin Sandra Panos nach nicht einmal drei Minuten in Führung. Nachdem Spanien seine Überlegenheit nicht zum Ausgleichstreffer nutzte, schlug Alexandra Popp per Kopf nach einer Standardsituation erneut zu (37.).

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte vor der Partie nur eine Veränderung in der Aufstellung vorgenommen: Für die an Covid-19 erkrankte Torjägerin Lea Schüller rückte Spielführerin Alexandra Popp ins Team.

Deutsches Pressing wird früh belohnt

Vor 16.037 Zusehenden im Brentford Community Stadium bei London, wo sich die deutsche Mannschaft am Freitag schon im ersten Gruppenspiel mit 4:0 gegen Dänemark durchgesetzt hatte, lief schon alles früh nach Plan. Die DFB-Auswahl störte die Spanierinnen im Spielaufbau unmittelbar - und wurde direkt belohnt. Panos schoss beim Versuch eines Befreiungsschlages mehr oder weniger ohne Not Bühl ab, die den Ball annahm, eine Abwehrspielerin aussteigen ließ und dann flach ins rechte untere Eck abschloss (3.).

Der Traumstart gab zwar weitere Sicherheit, aber die Spanierinnen, die auch ohne die am Kreuzband verletzte Weltfußballerin Alexia Putellas zum engsten Kreis der Turnierfavoritinnen zählen, wirkten keineswegs geschockt und nahmen das Heft des Handelns sogar weitestgehend in die Hand. Beinahe wäre noch in der Anfangsphase der Ausgleich gelungen: Nach einem Traumpass in die Schnittstelle wurde Lucia Garcia von der herausgeeilten Merle Frohms aber so weit abgetrieben, dass sie aus spitzem Winkel nur noch das Außennetz traf (10.).

Spanien wirkte spritziger und teilweise gedankenschneller, die deutsche Mannschaft begnügte sich mit dem passiven Part und war bemüht, das spanische Kurzpassspiel zu unterbinden, was angeführt von einer starken Marina Hegering in der Innenverteidigung auch gelang. Mariona Caldentey versuchte es für Spanien mal aus der Distanz, ihr Abschluss aus knapp 20 Metern zischte aber am linken deutschen Pfosten vorbei (18.).

Rauch foult und flankt

Gegen Mitte der ersten Halbzeit schaltete sich Deutschland wieder etwas häufiger in die Offensive ein, ein Mix aus Schuss und Flanke aus der Drehung von Giulia Gwinn verfehlte das spanische Gehäuse aber recht deutlich (26.). Spanien blieb aber am Drücker. Felicitas Rauch sah nach einem leichten Foul an der Strafraumgrenze - wie später auch noch Lena Oberdorf - ihre 2. Gelbe Karte des Turniers, die sie zu einer Pause gegen Finnland zwingt (27.).

Mit einer Ecke bereitete Rauch dann aber den zweiten Treffer der deutschen Mannschaft vor: Mit ihrer einstudierten Maßflanke fand die Linksverteidigerin Popp im Zentrum, die den Ball als Siegerin im Kopfballduell ins lange Ecke abtropfen ließ (37.). Nach dem erneuten Tor war die deutsche Mannschaft dem dritten Treffer bis zum Pausenpfiff sogar näher als Spanien dem ersten.

Mit Lena Lattwein für die angeschlagene Lina Magull kam Deutschland agil aus der Pause und wäre beinahe zu einem weiteren Kopfballtreffer von Popp nach einer Ecke gekommen (47.). Im Gegenzug verpassten gleich drei Spanierinnen nach einem Gewaltschuss von Ona Batlle den möglichen Anschluss (49.). Und als Frohms nach einer spanischen Ecke kurz zögerte, sprang die überragende Hegering in die Bresche und klärte einen Meter vor der Torlinie (55.).

Deutsches Bollwerk hält

Der Druck der Spanierinnen eröffnete die eine oder andere Kontergelegenheit. Nachdem Popp im Zweikampf als letzte Frau 35 Meter vor dem Tor von Spaniens Spielführerin Irene Paredes zu Boden gerissen wurde, hätte Schiedsrichter Stéphanie Frappart durchaus auf Rot entscheiden können (58.). Vier Minuten später war der Arbeitstag für Popp dann beendet. Für sie und Rauch kamen Tabea Waßmuth und Sophia Kleinherne (62.).

Spanien war aber noch lange nicht geschlagen, doch das deutsche Bollwerk hielt stand. Und als nach einem Lupfer in die Schnittstelle die deutsche Viererkette doch einmal überwunden war, holte Frohms nach einer Direktabnahme von Mariona Caldentey eine ganz feine Glanzparade aus ihrem Repertoire (72.). Auf deutscher Seite stand Tabea Waßmuth bei der vermeintlichen Vorentscheidung, bevor sie ihren Alleingang mit dem Torerfolg abschloss, knapp im Abseits (81.). Aber es klappte auch so mit dem Erfolg, für Spanien war es die erste Niederlage nach zuvor 24 ungeschlagenen Spielen.

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