Carolin Simon: Ab nach Hause!

Ein Heimspiel ist es für alle im DFB-Aufgebot, aber für keine so sehr wie für Carolin Simon. Sie wurde in Kassel geboren, wuchs in Baunatal auf. Deshalb hat die 26 Jahre alte Außenverteidigerin am Samstag (ab 12.30 Uhr, live in der ARD) gegen Montenegro ihren eigenen Fanblock.

Ihre Umzugskartons hat Carolin Simon schon länger ausgepackt, so ganz realisiert hat sie den Beginn des spannenden neuen Kapitels allerdings noch nicht. "Noch fühlt sich alles sehr neu und ungewohnt an", sagt die gerade nach München umgesiedelte 26-Jährige, "aber ich bin einfach sehr glücklich, dass es mit dem Wechsel geklappt hat." Nach einem aufregenden Jahr beim französischen Topklub Olympique Lyon, in dem sie an der Seite von Dzsenifer Marozsán das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewann, ist die Linksverteidigerin Anfang August zum FC Bayern München gewechselt. Beim deutschen Vizemeister empfingen die 20-malige Nationalspielerin sehr viele bekannte Gesichter. "Ich kenne ja fast die ganze Mannschaft und den Trainer, von daher war es nicht schwer, reinzukommen."

Die Entscheidung, Frankreich vor Ablauf ihres bis 2020 datierten Vertrages wieder zu verlassen, war für Simon alles andere als leicht. "Mein ganzes vergangenes Jahr war total lehrreich, in ganz vielen Bereichen, auf und neben dem Platz", fasst sie ihre Erfahrung im Ausland zusammen. "In Lyon herrscht ein Weltklasseniveau, das läuft hoch professionell. Ich habe aber für mich herausgefunden, dass ich zurück nach Deutschland möchte. Diese Entscheidung ist über längere Zeit gereift." Auch in ihrer neuen Heimat hegt sie natürlich große Ambitionen: "Wir haben mega Potenzial, in der Liga weiter oben mitzuspielen und dann wirklich den einen oder anderen Titel zu holen."

Fünfte Station in Deutschland

Der dreimalige deutsche Meister FC Bayern ist bereits Simons fünfte Station in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Ihr Debüt in der deutschen Eliteklasse gab sie 2010 beim Hamburger SV, über den VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen ging es 2016 zum SC Freiburg, wo sie mit dem heutigen Bayern-Trainer Jens Scheuer zusammenarbeitete. Während ihrer Zeit dort schaffte sie den Sprung in die Frauen-Nationalmannschaft. Zuvor hatte Simon die U-Teams durchlaufen und Erfolge gefeiert. Mit der U 17 gewann sie 2008 und 2009 den EM-Titel, Gleiches gelang ihr 2011 mit der U 19. Im Sommer darauf wurde sie mit der U 20 Vize-Weltmeisterin in Japan.

Nach der EM 2017 in den Niederlanden war die WM in diesem Sommer in Frankreich Simons zweites großes Turnier mit den DFB-Frauen. Das schmerzhafte Aus im Viertelfinale gegen Schweden (1:2) Ende Juni hat sie mittlerweile größtenteils "abgehakt und abgearbeitet". Ihr Fazit dieser besonderen "Tour de France": "Es war eine sehr intensive Zeit, aber ich konnte danach abschalten, das tat richtig gut. Und ich glaube, dass uns die WM und die Lehren, die wir aus ihr ziehen, auf lange Sicht wieder einen Schritt nach vorne bringen werden."

"Ich verstelle mich nicht"

Der nächste Schritt in diesem Prozess soll in Kassel gemacht werden – ausgerechnet Kassel, Carolin Simons Geburtsstadt. Schon lange hatte sie sich ein solches Heimspiel im Auestadion gewünscht. Entsprechend hat "Caro", die im benachbarten Baunatal aufwuchs und dort ihre ersten Fußball-Schritte beim GSV Eintracht machte, für einen persönlichen Fanblock gesorgt. "Ich freue mich riesig auf das Spiel hier, das wird richtig cool. Es kommen viele Leute von mir, Familie und Freunde."

In Nordhessen beginnt schließlich auch der Weg zum nächsten ganz großen Ziel, der EM 2021 in England, mit dem ersten Qualifikationsspiel gegen Montenegro. "Wir müssen und wollen uns für die EM qualifizieren", betont Simon. "Also müssen wir auch gegen vermeintlich schwächere Gegner voll fokussiert sein und jedes Spiel und jeden Lehrgang nutzen, um als Team besser zu werden, uns weiter einzuspielen und als Mannschaft zu finden."

Gefunden hat sie schon längst ihre "Nebenrolle" abseits des Platzes als Spaßvogel mit trockenem Humor und Entertainer-Qualitäten. Wer Simons witzige Art noch nicht kannte, lernte sie spätestens mit der auf dem YouTube-Kanal des DFB veröffentlichten WM-Videoserie "WIR #IMTEAM" kennen. "Ich habe kein Problem, etwas vor der Kamera zu machen. Ich bin da, wie ich bin, ich verstelle mich nicht. Wenn das gut ankommt, freut mich das umso mehr." Das überaus positive Feedback der Follower überraschte Simon tatsächlich selbst. "Da habe ich auch wirklich nicht mit gerechnet", sagt sie und fügt dann lachend hinzu: "Vielleicht steht mir ja eine große Karriere als Influencerin bevor …"

[dfb]

Ein Heimspiel ist es für alle im DFB-Aufgebot, aber für keine so sehr wie für Carolin Simon. Sie wurde in Kassel geboren, wuchs in Baunatal auf. Deshalb hat die 26 Jahre alte Außenverteidigerin am Samstag (ab 12.30 Uhr, live in der ARD) gegen Montenegro ihren eigenen Fanblock.

Ihre Umzugskartons hat Carolin Simon schon länger ausgepackt, so ganz realisiert hat sie den Beginn des spannenden neuen Kapitels allerdings noch nicht. "Noch fühlt sich alles sehr neu und ungewohnt an", sagt die gerade nach München umgesiedelte 26-Jährige, "aber ich bin einfach sehr glücklich, dass es mit dem Wechsel geklappt hat." Nach einem aufregenden Jahr beim französischen Topklub Olympique Lyon, in dem sie an der Seite von Dzsenifer Marozsán das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewann, ist die Linksverteidigerin Anfang August zum FC Bayern München gewechselt. Beim deutschen Vizemeister empfingen die 20-malige Nationalspielerin sehr viele bekannte Gesichter. "Ich kenne ja fast die ganze Mannschaft und den Trainer, von daher war es nicht schwer, reinzukommen."

Die Entscheidung, Frankreich vor Ablauf ihres bis 2020 datierten Vertrages wieder zu verlassen, war für Simon alles andere als leicht. "Mein ganzes vergangenes Jahr war total lehrreich, in ganz vielen Bereichen, auf und neben dem Platz", fasst sie ihre Erfahrung im Ausland zusammen. "In Lyon herrscht ein Weltklasseniveau, das läuft hoch professionell. Ich habe aber für mich herausgefunden, dass ich zurück nach Deutschland möchte. Diese Entscheidung ist über längere Zeit gereift." Auch in ihrer neuen Heimat hegt sie natürlich große Ambitionen: "Wir haben mega Potenzial, in der Liga weiter oben mitzuspielen und dann wirklich den einen oder anderen Titel zu holen."

Fünfte Station in Deutschland

Der dreimalige deutsche Meister FC Bayern ist bereits Simons fünfte Station in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Ihr Debüt in der deutschen Eliteklasse gab sie 2010 beim Hamburger SV, über den VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen ging es 2016 zum SC Freiburg, wo sie mit dem heutigen Bayern-Trainer Jens Scheuer zusammenarbeitete. Während ihrer Zeit dort schaffte sie den Sprung in die Frauen-Nationalmannschaft. Zuvor hatte Simon die U-Teams durchlaufen und Erfolge gefeiert. Mit der U 17 gewann sie 2008 und 2009 den EM-Titel, Gleiches gelang ihr 2011 mit der U 19. Im Sommer darauf wurde sie mit der U 20 Vize-Weltmeisterin in Japan.

Nach der EM 2017 in den Niederlanden war die WM in diesem Sommer in Frankreich Simons zweites großes Turnier mit den DFB-Frauen. Das schmerzhafte Aus im Viertelfinale gegen Schweden (1:2) Ende Juni hat sie mittlerweile größtenteils "abgehakt und abgearbeitet". Ihr Fazit dieser besonderen "Tour de France": "Es war eine sehr intensive Zeit, aber ich konnte danach abschalten, das tat richtig gut. Und ich glaube, dass uns die WM und die Lehren, die wir aus ihr ziehen, auf lange Sicht wieder einen Schritt nach vorne bringen werden."

"Ich verstelle mich nicht"

Der nächste Schritt in diesem Prozess soll in Kassel gemacht werden – ausgerechnet Kassel, Carolin Simons Geburtsstadt. Schon lange hatte sie sich ein solches Heimspiel im Auestadion gewünscht. Entsprechend hat "Caro", die im benachbarten Baunatal aufwuchs und dort ihre ersten Fußball-Schritte beim GSV Eintracht machte, für einen persönlichen Fanblock gesorgt. "Ich freue mich riesig auf das Spiel hier, das wird richtig cool. Es kommen viele Leute von mir, Familie und Freunde."

In Nordhessen beginnt schließlich auch der Weg zum nächsten ganz großen Ziel, der EM 2021 in England, mit dem ersten Qualifikationsspiel gegen Montenegro. "Wir müssen und wollen uns für die EM qualifizieren", betont Simon. "Also müssen wir auch gegen vermeintlich schwächere Gegner voll fokussiert sein und jedes Spiel und jeden Lehrgang nutzen, um als Team besser zu werden, uns weiter einzuspielen und als Mannschaft zu finden."

Gefunden hat sie schon längst ihre "Nebenrolle" abseits des Platzes als Spaßvogel mit trockenem Humor und Entertainer-Qualitäten. Wer Simons witzige Art noch nicht kannte, lernte sie spätestens mit der auf dem YouTube-Kanal des DFB veröffentlichten WM-Videoserie "WIR #IMTEAM" kennen. "Ich habe kein Problem, etwas vor der Kamera zu machen. Ich bin da, wie ich bin, ich verstelle mich nicht. Wenn das gut ankommt, freut mich das umso mehr." Das überaus positive Feedback der Follower überraschte Simon tatsächlich selbst. "Da habe ich auch wirklich nicht mit gerechnet", sagt sie und fügt dann lachend hinzu: "Vielleicht steht mir ja eine große Karriere als Influencerin bevor …"