Annike Krahn vor 100. Länderspiel: "Das macht mich stolz"

Jubiläum zum Auftakt: Am heutigen Mittwoch (ab 16 Uhr, live auf Eurosport) bestreitet die Frauen-Nationalmannschaft gegen Island ihr erstes Gruppenspiel beim Algarve Cup - dabei steht Annike Krahn vor ihrem 100. Länderspiel. Die 28-jährige Innenverteidigerin, die bei Paris St. Germain unter Vertrag steht, absolvierte 2005 ihren ersten Einsatz für die DFB-Frauen, wurde einmal Welt-, zweimal Europameisterin und Bronzemedaillegewinnerin der Olympischen Spiele.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz blickt die gebürtige Bochumerin auf ihre bisherige Länderspielkarriere zurück, bewertet die neue Spielerinnengeneration und spricht darüber, was ihr die Zahl 100 bedeutet.

DFB.de: Welche Bedeutung hat das 100. Länderspiel für Sie?

Annike Krahn: Natürlich ist das etwas ganz Besonderes. Es ist eine große Ehre, die 19. Spielerin zu sein, die 100 Länderspiele für Deutschland gemacht hat. Das macht mich stolz. Denn es zeigt, dass man konstant etwas geleistet hat.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an ihr erstes Länderspiel?

Krahn: Ich bin ein Datenmensch und weiß das noch ganz genau: Es war der 28. Januar 2005 gegen Australien in China. Ich sollte eigentlich zur Halbzeit eingewechselt werden, das hat sich dann aber aus verschiedenen Gründen nach hinten verschoben. Ich kann mich noch erinnern, dass Sandra Smisek dabei war und mir Mut zugeredet hat. Tja, wir haben dann mit 0:1 verloren - ein klasse Start in die Länderspielkarriere...

DFB.de: Jetzt sind Sie diejenige, die den jungen Spielerinnen Mut zuspricht.

Krahn: Die Rollenverteilung ist jetzt ein bisschen anders, das ist richtig.



Jubiläum zum Auftakt: Am heutigen Mittwoch (ab 16 Uhr, live auf Eurosport) bestreitet die Frauen-Nationalmannschaft gegen Island ihr erstes Gruppenspiel beim Algarve Cup - dabei steht Annike Krahn vor ihrem 100. Länderspiel. Die 28-jährige Innenverteidigerin, die bei Paris St. Germain unter Vertrag steht, absolvierte 2005 ihren ersten Einsatz für die DFB-Frauen, wurde einmal Welt-, zweimal Europameisterin und Bronzemedaillegewinnerin der Olympischen Spiele.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz blickt die gebürtige Bochumerin auf ihre bisherige Länderspielkarriere zurück, bewertet die neue Spielerinnengeneration und spricht darüber, was ihr die Zahl 100 bedeutet.

DFB.de: Welche Bedeutung hat das 100. Länderspiel für Sie?

Annike Krahn: Natürlich ist das etwas ganz Besonderes. Es ist eine große Ehre, die 19. Spielerin zu sein, die 100 Länderspiele für Deutschland gemacht hat. Das macht mich stolz. Denn es zeigt, dass man konstant etwas geleistet hat.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an ihr erstes Länderspiel?

Krahn: Ich bin ein Datenmensch und weiß das noch ganz genau: Es war der 28. Januar 2005 gegen Australien in China. Ich sollte eigentlich zur Halbzeit eingewechselt werden, das hat sich dann aber aus verschiedenen Gründen nach hinten verschoben. Ich kann mich noch erinnern, dass Sandra Smisek dabei war und mir Mut zugeredet hat. Tja, wir haben dann mit 0:1 verloren - ein klasse Start in die Länderspielkarriere...

DFB.de: Jetzt sind Sie diejenige, die den jungen Spielerinnen Mut zuspricht.

Krahn: Die Rollenverteilung ist jetzt ein bisschen anders, das ist richtig.

DFB.de: Wie hat sich die Spielerinnengeneration verändert?

Krahn: Das ist sicher nur schwer vergleichbar, weil man es selbst ja auch anders empfindet. Ich habe beispielsweise noch mit der Goldenen Generation angefangen, die 2003 Weltmeister geworden ist. Die habe ich alle bis zu meiner ersten Berufung im Januar 2004 nur aus dem Fernsehen gekannt. Der Frauenfußball hat sich insgesamt weiterentwickelt, von daher auch die Spielerinnentypen. Die Jüngeren haben eine andere Ausbildung, werden von den U-Nationalmannschaften viel besser vorbereitet. Sie wachsen ganz anders auf.

DFB.de: Was war das schönste Länderspielerlebnis?

Krahn: Es gab einige schöne Erlebnisse. Ich könnte bei meinen beiden Weltmeisterschaften anfangen. 2007 bin ich gerade so auf den Zug aufgesprungen und habe am Ende fünf Spiele durchgespielt. Und dann wurden wir Weltmeister. Sportlich lief es 2011 zwar nicht so gut. Aber trotzdem war diese Heim-WM etwas ganz Besonderes, auch durch meine persönliche Vorgeschichte. Ich hatte auf Grund meiner Verletzung kein Spiel in der Saison gespielt und war trotzdem dabei. Da ist viel Positives hängen geblieben. Oder Olympia 2008. Es ist etwas ganz Besonderes, eine Medaille zu holen, egal welche Farbe sie hat.

DFB.de: Und die EM-Titel?

Krahn: Natürlich sind auch die Europameisterschaften Highlights, gerade 2013 mit den vielen Ausfällen, die wir im Vorfeld hatten. Ganz viel machen aber auch Sachen aus, die man gemeinsam mit den Spielerinnen erlebt hat. Wenn wir uns am Tisch unterhalten, geht es ja nicht um Titel, die man geholt hat, sondern um Dinge, die das Zusammenleben in dieser Mannschaft ausmachen.

DFB.de: Was waren Ihre schlimmsten Erlebnisse?

Krahn: Sicher war das Ausscheiden bei der Heim-WM nicht einfach, hatte aber auch einen Erfahrungswert, aus dem man lernen konnte. Das gilt auch für die Geschichte meiner Verletzungen. Vielleicht wäre ich nicht da, wo ich bin, wenn ich die Verletzungen nicht gehabt hätte. Der Bänderriss 2009, Kreuzbandriss 2010 und Innenbandriss 2013 - da habe ich viel über mich gelernt.

DFB.de: Wenn Sie Ihre jungen Teamkameradinnen sehen, was geht Ihnen dann durch den Kopf?

Krahn: Durch die bessere Ausbildung sind sie weiter, als ich in ihrem Alter war. Aber so einen Spielertypen wie mich, den findest du jetzt doch gar nicht mehr.

DFB.de: Warum?

Krahn: Weil es technisch nicht gereicht hätte.

DFB.de: Sie sind sehr selbstkritisch.

Krahn: Okay, anderseits habe ich mich auch extremst weiterentwickelt. Wenn mir vor zehn Jahren einer gesagt hätte, du machst 100 Länderspiele - das hätte ich nicht geglaubt. Denn ich hatte vielleicht Qualitäten, die nicht für jeden sofort sichtbar waren. Ich bin auch da, wo ich heute bin, weil die Bundestrainerin mir das Vertrauen geschenkt hat. Von Silvia Neid habe ich viel gelernt, sie hat immer auf mich gesetzt. Dafür bin ich ihr dankbar, weil ich nicht weiß, ob das jeder Trainer gemacht hätte.

DFB.de: Nach der EM 2013 wurden Sie und auch Saskia Bartusiak für die hervorragenden Leistungen in der Innenverteidigung gelobt.

Krahn: Sassi und ich haben oft viel Kritik geerntet, teilweise zurecht, teilweise überzogen. Wir haben uns beide weiterentwickelt. Wir standen bei der EM im Fokus, weil wir in einer unerfahrenen Mannschaft Verantwortung übernehmen mussten - und wir haben es gut hingekriegt. Es ist natürlich schade, dass sie nicht bei meinem 100. Länderspiel dabei sein kann. Aber es freut mich besonders, dass Anja Mittag und Melanie Behringer das mit mir erleben werden, weil sie mein Jahrgang sind und uns viel verbindet. Anja hat schon ihr 100. gemacht, und ich bin mir sicher, dass Mel das auch noch schafft.