Angerer: "Wir haben Charakter gezeigt"

Die deutschen Frauen stehen nach dem Elfmeterkrimi gegen Frankreich im Halbfinale der WM in Kanada - auch dank Nadine Angerer. Die Torfrau parierte gegen Claire Lavogez mit dem Knie und sicherte ihrem Team so das Weiterkommen im Elfmeterschießen. Im DFB.de-Interview spricht die Matchwinnerin über das nervenaufreibende Spiel, die Regeneration vor dem Halbfinale und das Duell gegen die Spielerinnen aus ihrer Wahlheimat USA.

DFB.de: Frau Angerer, wie haben Sie das Viertelfinale gegen Frankreich erlebt?

Nadine Angerer: Es war für alle ein sehr, sehr intensives Spiel, physisch, aber auch mental. In der ersten Halbzeit hatte ich schon Angst, dass wir die Kurve nicht bekommen. Ich muss zugeben, dass Frankreich die erste Halbzeit das Spiel dominiert hat. Aber dann haben wir uns gesammelt und uns gesagt, dass wir jetzt alles reinwerfen müssen und unseren unglaublichen Charakter, den wir in der Mannschaft haben, gezeigt. Und dann waren wir wieder die Mannschaft, die wir eigentlich sind, das deutsche Team, das mit Einsatz und Leidenschaft spielt.

DFB.de: Was haben Sie in der zweiten Halbzeit besser gemacht?

Angerer: Wir sind in der ersten Halbzeit nur hinterhergelaufen und konnten kaum Bälle gewinnen. Und wenn man so spielt, macht man den Gegner stark. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht. Wir standen als Mannschaft kompakter und haben noch mehr Leidenschaft ins Spiel gebracht. Und letztendlich haben wir die Französinnen auch mental gebremst.

DFB.de: Was hat Ihnen Silvia Neid vor dem Elfmeterschießen gesagt?

Angerer: Im Training schießen wir regelmäßig Elfmeter. Silvia kam zu mir und hat gesagt: Halt zwei Elfmeter, wie im Training.

DFB.de: Sie haben während des Elfmeterschießens nicht hingesehen, wenn ihre Mitspielerinnen am Punkt standen. Warum nicht?

Angerer: Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht, warum das so ist. Es ist intuitiv, keine Absicht. Man ist so im Tunnel, ich habe keine Erklärung dafür. Aber glauben Sie mir, mit einem Auge verfolge ich das schon! (lacht)

DFB.de: Im Stadion hörte man oft die französischen Fans, fühlte es sich wie ein Auswärtsspiel an?

Angerer: Ja, es hat sich wirklich so angefühlt. Aber das wussten wir vorher schon und waren darauf vorbereitet.

DFB.de: Sie spielen in den USA, in Portland. Wie aufregend wird es für Sie sein, im Halbfinale auf die Amerikanerinnen zu treffen?

Angerer: Ja, es ist schon komisch. Ich habe mit einigen Nationalspielerinnen bereits zusammengespielt. Sie kennen mich, aber ich kenne sie auch (lacht). Es wird auf jeden Fall wieder ein sehr, sehr schweres Spiel.

DFB.de: Wie geht es nun weiter bis zum Halbfinale?

Angerer: Wir werden erstmal regenerieren und uns natürlich über den Einzug ins Halbfinale freuen. Unsere Physiotherapeuten werden viel zu tun haben, vor allem mit den Spielerinnen, die 120 Minuten gelaufen sind. Dann werden wir natürlich dieses Spiel analysieren und uns anschließend auf den nächsten Gegner vorbereiten. Da wartet nämlich der nächste harte Brocken auf uns.

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Die deutschen Frauen stehen nach dem Elfmeterkrimi gegen Frankreich im Halbfinale der WM in Kanada - auch dank Nadine Angerer. Die Torfrau parierte gegen Claire Lavogez mit dem Knie und sicherte ihrem Team so das Weiterkommen im Elfmeterschießen. Im DFB.de-Interview spricht die Matchwinnerin über das nervenaufreibende Spiel, die Regeneration vor dem Halbfinale und das Duell gegen die Spielerinnen aus ihrer Wahlheimat USA.

DFB.de: Frau Angerer, wie haben Sie das Viertelfinale gegen Frankreich erlebt?

Nadine Angerer: Es war für alle ein sehr, sehr intensives Spiel, physisch, aber auch mental. In der ersten Halbzeit hatte ich schon Angst, dass wir die Kurve nicht bekommen. Ich muss zugeben, dass Frankreich die erste Halbzeit das Spiel dominiert hat. Aber dann haben wir uns gesammelt und uns gesagt, dass wir jetzt alles reinwerfen müssen und unseren unglaublichen Charakter, den wir in der Mannschaft haben, gezeigt. Und dann waren wir wieder die Mannschaft, die wir eigentlich sind, das deutsche Team, das mit Einsatz und Leidenschaft spielt.

DFB.de: Was haben Sie in der zweiten Halbzeit besser gemacht?

Angerer: Wir sind in der ersten Halbzeit nur hinterhergelaufen und konnten kaum Bälle gewinnen. Und wenn man so spielt, macht man den Gegner stark. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht. Wir standen als Mannschaft kompakter und haben noch mehr Leidenschaft ins Spiel gebracht. Und letztendlich haben wir die Französinnen auch mental gebremst.

DFB.de: Was hat Ihnen Silvia Neid vor dem Elfmeterschießen gesagt?

Angerer: Im Training schießen wir regelmäßig Elfmeter. Silvia kam zu mir und hat gesagt: Halt zwei Elfmeter, wie im Training.

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DFB.de: Sie haben während des Elfmeterschießens nicht hingesehen, wenn ihre Mitspielerinnen am Punkt standen. Warum nicht?

Angerer: Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht, warum das so ist. Es ist intuitiv, keine Absicht. Man ist so im Tunnel, ich habe keine Erklärung dafür. Aber glauben Sie mir, mit einem Auge verfolge ich das schon! (lacht)

DFB.de: Im Stadion hörte man oft die französischen Fans, fühlte es sich wie ein Auswärtsspiel an?

Angerer: Ja, es hat sich wirklich so angefühlt. Aber das wussten wir vorher schon und waren darauf vorbereitet.

DFB.de: Sie spielen in den USA, in Portland. Wie aufregend wird es für Sie sein, im Halbfinale auf die Amerikanerinnen zu treffen?

Angerer: Ja, es ist schon komisch. Ich habe mit einigen Nationalspielerinnen bereits zusammengespielt. Sie kennen mich, aber ich kenne sie auch (lacht). Es wird auf jeden Fall wieder ein sehr, sehr schweres Spiel.

DFB.de: Wie geht es nun weiter bis zum Halbfinale?

Angerer: Wir werden erstmal regenerieren und uns natürlich über den Einzug ins Halbfinale freuen. Unsere Physiotherapeuten werden viel zu tun haben, vor allem mit den Spielerinnen, die 120 Minuten gelaufen sind. Dann werden wir natürlich dieses Spiel analysieren und uns anschließend auf den nächsten Gegner vorbereiten. Da wartet nämlich der nächste harte Brocken auf uns.