3:0 gegen Nigeria: Deutschland steht im WM-Viertelfinale

Viertes Spiel, vierter Sieg und zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich durch ein 3:0 (2:0) gegen Nigeria souverän für das Viertelfinale der WM in Frankreich qualifiziert. In Grenoble traf Alexandra Popp mit ihrem 48. Länderspieltor im 100. Spiel zur Führung (20.) und Sara Däbritz gelang per Foulelfmeter ihr drittes Turniertor (27.). Den Schlusspunkt für den zweimaligen Weltmeister setzte bei hohen Temperaturen Lea Schüller (82.).

Mit dem 3:0 blieben die DFB-Frauen im insgesamt neunten Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor und stellten damit einen Rekord auf. Zudem baute das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihre Serie auf 16 Länderspiele ohne Niederlage aus.

Voss-Tecklenburg: "Wir sind total happy"

"Es ist schön, dass wir unser Ziel erreicht haben, ins Viertelfinale einzuziehen", sagte Voss-Tecklenburg: "Wir sind total happy, denn das ist nicht selbstverständlich gegen den Afrika-Meister. Die ganze Mannschaft hat es jetzt verdient, durchzuatmen. Wir wissen, dass wir eine Stärke bei den Standards haben und haben uns vorgenommen, bei jedem Turnierspiel ein Tor per Standard zu erzielen. Heute haben wir diese Waffe wieder ausgespielt. Es ist erst nicht so viel von dem aufgegangen, was wir eigentlich wollten. Wir waren nicht so mutig in der Spielverlagerung, wie wir wollten. Gerade bei dem Wetter muss man den Ball eigentlich mehr laufen lassen."

Alexandra Popp sagte: "Alles ist perfekt gelaufen. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, waren von der ersten Minute voll da, aggressiv in den Zweikämpfen und haben kaum Chancen zugelassen. Nur hinten raus hat uns der Faden ein bisschen gefehlt. Ich bin glücklich."

Im Viertelfinale trifft Deutschland am kommenden Samstag (ab 18.30 Uhr, live in der ARD und bei DAZN) auf den Sieger des Duells zwischen Schweden und Kanada, die sich am Montag (21 Uhr) gegenüberstehen.

Schüller für Bühl in der Startelf

Im Vergleich zum 4:0 gegen Südafrika nahm Voss-Tecklenburg nur eine Änderung vor: Lea Schüller rückte für Klara Bühl ins Team und bildete bei ihrer WM-Startelfpremiere den Doppelsturm an der Seite von Kapitänin Popp. Die DFB-Auswahl spielte wie zuletzt im 4-4-2-System mit Almuth Schult im Tor, Giulia Gwinn, Sara Doorsoun, Marina Hegering und Verena Schweers in der Viererabwehrkette sowie Svenja Huth, Melanie Leupolz, Lina Magull und Däbritz im Mittelfeld. Dzsenifer Marozsán nahm nach ihrem im ersten Gruppenspiel gegen China (1:0) erlittenen Zehenbruch erstmals wieder auf der Bank Platz

Vor 17.988 Zuschauern im Stade des Alpes war Schult in ihrem vierten WM-Spiel schon früh gefragt: Gegen Francisca Ordega packte die Torfrau nach 90 Sekunden sicher zu. Anschließend übernahm Deutschland die Spielkontrolle und kam schnell zur ersten guten Chance: Nach einem klasse Steckpass von Huth tauchte Magull vor dem Tor des elfmaligen Afrika-Meister auf, brauchte im Abschluss aber etwas zu lang, sodass Osinachi Ohale den Schuss blocken konnte (6.).

Popp köpft ein, Däbritz beim Elfmeter cool

So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe ein Standard die Führung brachte. Popp hielt bei einer Eckball-Hereingabe von Magull den Kopf hin und nickte exakt ins rechte Eck ein, obwohl sie den Ball erst spät hatte sehen können. Der Treffer wurde per Videobeweis noch einmal überprüft und gegeben. Kurz darauf schaute Schiedsrichterin Yoshini Yamashita gleich wieder auf den Monitor. Weil Evelyn Nwabuoku bei einem Befreiungsversuch im eigenen Strafraum kaum den Ball, dafür aber voll das Schienbein von Magull erwischt hatte, zeigte die Japanerin auf den Elfmeterpunkt.

Däbritz übernahm Verantwortung und traf platziert rechts unten ins Eck und damit in ihrem dritten WM-Spiel in Folge (27.). In der Historie der DFB-Frauen war es bei 14 Elfmetern bereits der 13., der verwandelt werden konnte. Die Partie wurde danach ruppiger. Immer wieder stoppten die Super-Falcons ihre Gegenspielerinnen mit harten Aktionen und brachen damit den Rhythmus im deutschen Spiel. Nach vorne hin gelang Nigeria aber weiterhin wenig. Schult war bei einem Freistoß von Ngozi Okobi zur Stelle (37.), Desire Oparanozie (45+2.) scheiterte aus gefährlicher Position.

Oparanozie verpasst Anschlusstreffer

Zur zweiten Halbzeit brachte Voss-Tecklenburg mit Bühl und Carolin Simon für Schweers und Leupolz zwei frische Kräfte, aber Nigeria blieb vorerst am Drücker. Die ebenfalls eingewechselte Rasheedat Ajibade schloss einen starken Sololauf mit einem Schuss aus spitzem Winkel ab. Am zweiten Pfosten flog Oparanozie heran, grätschte zwei Meter vor dem leeren Tor aber hauchdünn am Ball vorbei, der am langen Pfosten vorbeirollte (50.).

Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 58. Minute, ehe Gwinn den ersten deutschen Torschuss der zweiten Halbzeit abfeuerte. Die 19-Jährige zielte aus der Distanz über den Kasten von Chiamaka Nnadozie. Deutschland hatte nun wieder mehr Kontrolle über Ball und Gegner und setzte nach. Die für Magull eingewechselte Lena Oberdorf legte sehenswert für Däbritz auf, die aus zehn Metern rechts am Tor vorbeizielte (79.). Drei Minuten später fing Schüller einen verunglückten Rückpass von Halimatu Ayinde ab und netzte eiskalt unten links zur Entscheidung ein (82.).

Deutschland steht damit bei der achten WM zum achten Mal im Viertelfinale. Im achten Duell mit Nigeria war es der achte Sieg.

[dfb]

Viertes Spiel, vierter Sieg und zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich durch ein 3:0 (2:0) gegen Nigeria souverän für das Viertelfinale der WM in Frankreich qualifiziert. In Grenoble traf Alexandra Popp mit ihrem 48. Länderspieltor im 100. Spiel zur Führung (20.) und Sara Däbritz gelang per Foulelfmeter ihr drittes Turniertor (27.). Den Schlusspunkt für den zweimaligen Weltmeister setzte bei hohen Temperaturen Lea Schüller (82.).

Mit dem 3:0 blieben die DFB-Frauen im insgesamt neunten Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor und stellten damit einen Rekord auf. Zudem baute das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihre Serie auf 16 Länderspiele ohne Niederlage aus.

Voss-Tecklenburg: "Wir sind total happy"

"Es ist schön, dass wir unser Ziel erreicht haben, ins Viertelfinale einzuziehen", sagte Voss-Tecklenburg: "Wir sind total happy, denn das ist nicht selbstverständlich gegen den Afrika-Meister. Die ganze Mannschaft hat es jetzt verdient, durchzuatmen. Wir wissen, dass wir eine Stärke bei den Standards haben und haben uns vorgenommen, bei jedem Turnierspiel ein Tor per Standard zu erzielen. Heute haben wir diese Waffe wieder ausgespielt. Es ist erst nicht so viel von dem aufgegangen, was wir eigentlich wollten. Wir waren nicht so mutig in der Spielverlagerung, wie wir wollten. Gerade bei dem Wetter muss man den Ball eigentlich mehr laufen lassen."

Alexandra Popp sagte: "Alles ist perfekt gelaufen. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, waren von der ersten Minute voll da, aggressiv in den Zweikämpfen und haben kaum Chancen zugelassen. Nur hinten raus hat uns der Faden ein bisschen gefehlt. Ich bin glücklich."

Im Viertelfinale trifft Deutschland am kommenden Samstag (ab 18.30 Uhr, live in der ARD und bei DAZN) auf den Sieger des Duells zwischen Schweden und Kanada, die sich am Montag (21 Uhr) gegenüberstehen.

Schüller für Bühl in der Startelf

Im Vergleich zum 4:0 gegen Südafrika nahm Voss-Tecklenburg nur eine Änderung vor: Lea Schüller rückte für Klara Bühl ins Team und bildete bei ihrer WM-Startelfpremiere den Doppelsturm an der Seite von Kapitänin Popp. Die DFB-Auswahl spielte wie zuletzt im 4-4-2-System mit Almuth Schult im Tor, Giulia Gwinn, Sara Doorsoun, Marina Hegering und Verena Schweers in der Viererabwehrkette sowie Svenja Huth, Melanie Leupolz, Lina Magull und Däbritz im Mittelfeld. Dzsenifer Marozsán nahm nach ihrem im ersten Gruppenspiel gegen China (1:0) erlittenen Zehenbruch erstmals wieder auf der Bank Platz

Vor 17.988 Zuschauern im Stade des Alpes war Schult in ihrem vierten WM-Spiel schon früh gefragt: Gegen Francisca Ordega packte die Torfrau nach 90 Sekunden sicher zu. Anschließend übernahm Deutschland die Spielkontrolle und kam schnell zur ersten guten Chance: Nach einem klasse Steckpass von Huth tauchte Magull vor dem Tor des elfmaligen Afrika-Meister auf, brauchte im Abschluss aber etwas zu lang, sodass Osinachi Ohale den Schuss blocken konnte (6.).

Popp köpft ein, Däbritz beim Elfmeter cool

So dauerte es bis zur 20. Minute, ehe ein Standard die Führung brachte. Popp hielt bei einer Eckball-Hereingabe von Magull den Kopf hin und nickte exakt ins rechte Eck ein, obwohl sie den Ball erst spät hatte sehen können. Der Treffer wurde per Videobeweis noch einmal überprüft und gegeben. Kurz darauf schaute Schiedsrichterin Yoshini Yamashita gleich wieder auf den Monitor. Weil Evelyn Nwabuoku bei einem Befreiungsversuch im eigenen Strafraum kaum den Ball, dafür aber voll das Schienbein von Magull erwischt hatte, zeigte die Japanerin auf den Elfmeterpunkt.

Däbritz übernahm Verantwortung und traf platziert rechts unten ins Eck und damit in ihrem dritten WM-Spiel in Folge (27.). In der Historie der DFB-Frauen war es bei 14 Elfmetern bereits der 13., der verwandelt werden konnte. Die Partie wurde danach ruppiger. Immer wieder stoppten die Super-Falcons ihre Gegenspielerinnen mit harten Aktionen und brachen damit den Rhythmus im deutschen Spiel. Nach vorne hin gelang Nigeria aber weiterhin wenig. Schult war bei einem Freistoß von Ngozi Okobi zur Stelle (37.), Desire Oparanozie (45+2.) scheiterte aus gefährlicher Position.

Oparanozie verpasst Anschlusstreffer

Zur zweiten Halbzeit brachte Voss-Tecklenburg mit Bühl und Carolin Simon für Schweers und Leupolz zwei frische Kräfte, aber Nigeria blieb vorerst am Drücker. Die ebenfalls eingewechselte Rasheedat Ajibade schloss einen starken Sololauf mit einem Schuss aus spitzem Winkel ab. Am zweiten Pfosten flog Oparanozie heran, grätschte zwei Meter vor dem leeren Tor aber hauchdünn am Ball vorbei, der am langen Pfosten vorbeirollte (50.).

Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 58. Minute, ehe Gwinn den ersten deutschen Torschuss der zweiten Halbzeit abfeuerte. Die 19-Jährige zielte aus der Distanz über den Kasten von Chiamaka Nnadozie. Deutschland hatte nun wieder mehr Kontrolle über Ball und Gegner und setzte nach. Die für Magull eingewechselte Lena Oberdorf legte sehenswert für Däbritz auf, die aus zehn Metern rechts am Tor vorbeizielte (79.). Drei Minuten später fing Schüller einen verunglückten Rückpass von Halimatu Ayinde ab und netzte eiskalt unten links zur Entscheidung ein (82.).

Deutschland steht damit bei der achten WM zum achten Mal im Viertelfinale. Im achten Duell mit Nigeria war es der achte Sieg.

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