"25 Jahre Länderspiele der Frauen - eine Erfolgsstory"

Auf dem Rasen des altehrwürdigen Stadions Oberwerth war es kurz zuvor sogar noch torreicher zugegangen als an jenem 10. November 1982 - der Geburtsstunde der Frauen-Nationalmannschaft, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Mittwochabend mit einem Festakt in Koblenz feierte.

In der Stadt am Deutschen Eck, wo Mosel und Rhein zusammenfließen, hatte die DFB-Frauenauswahl vor 25 Jahren erstmals ein Länderspiel bestritten - und mit dem 5:1 gegen die Schweiz das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte geschrieben, die unter anderem von einem WM-Titel, zwei olympischen Bronzemedaillen und sechs EM-Pokalgewinnen erzählt.

Tradition und Symbolik wollten es so, dass auf dem Koblenzer Oberwerth nun auch das Jubiläumsländerspiel über die Bühne ging. Erneut gegen die Schweiz, diesmal sogar im Rahmen der EM-Qualifikation und WM-Vorbereitung. Nun, das 7:0 gegen die Eidgenossinnen zeigte, dass die von DFB-Trainerin Silvia Neid gut eingestellten DFB-Frauen für die "Mission Titelverteidigung" bei der Weltmeisterschaft vom 10. bis 30. September in China schon bestens gerüstet sind.

Die anschließende Feierstunde auf dem Oberwerth mit prominenten Gästen aus der Welt des (Frauen-) Fußballs hatten sich die Protagonistinnen der Frauen-Nationalmannschaft jedenfalls redlich verdient. Aus Koblenz berichtet DFB-Internetredakteur Christian Müller.

"Wunderschöne Spiele haben Frauen Ansehen und Anerkennung gebracht"

Nach dem Einmarsch der siegreichen Nationalspielerinnen stimmte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger die 250 geladenen Gäste mit markigen Worten auf die von Shari Reeves und Jens Grittner moderierte Gala ein: "25 Jahre Länderspiele der Frauen sind eine absolute Erfolgsstory. Wunderschöne Spiele wie heute haben ihnen Ansehen und Anerkennung gebracht", sagte der bekennende Frauenfußball-Fan, der zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Sport und Gesellschaft begrüßte. Darunter waren auch DFB-Vorstandsmitglied Walter Desch, der Präsident des gastgebenden Fußballverbandes Rheinland (FVR) und DFB-Vorstandsmitglied Hannelore Ratzeburg.

DFB-Gala: 25 Jahre Länderspiele der Frauen

Die Vorsitzende des DFB-Frauenfußball-Ausschusses war eine Frau der ersten Stunde. "Das ist heute kaum vorstellbar", so Ratzeburg, "aber der Frauen-Fußball war ja einmal untersagt, bis der DFB-Bundestag 1970 in Travemünde dieses Verbot aufhob." Aus den Anfangsjahren der weiblichen DFB-Auswahl berichtete in einem der zahlreichen Einspielfilme DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt: "Als Betreuer der Frauen-Nationalmannschaft Ende der 80er-Jahre habe ich die Aufbauphase recht nah miterlebt - und es ist schon toll, wie sie sich bis zum heutigen Tage entwickelt hat."

Nämlich überaus erfolgreich. Und zwar "noch erfolgreicher als die Männer", sagte der zweimalige Weltmeister Franz Beckenbauer per Videobotschaft - "und das muss man erst einmal fertigbringen." Auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff grüßte die Frauen-Auswahl auf der Leinwand: "Die Frauen sind der Stolz des deutschen Fußballs, und wir drücken ihnen fest die Daumen für die nächste Zukunft mit der WM in China."

Viele frühere und aktuelle DFB-Spielerinnen zu Gast auf dem Oberwerth

Zukunft und Vergangenheit des Frauenfußballs lagen - ja, saßen sogar - in Koblenz ganz nah beieinander. Der DFB hatte etliche ehemalige Nationalspielerinnen der Siegerteams aus drei Jahrzehnten eingeladen, und sehr viele von ihnen waren dem Ruf gefolgt. Ob Marion Isbert, Sissy Raith, Martina Voss, Heidi Mohr, Doris Fitschen, Steffi Jones oder die heutigen DFB-Trainerinnen Maren Meinert und Bettina Wiegmann: Sie alle mischten sich unter die aktuellen Nationalspielerinnen um Spielführerin Birgit Prinz und Regisseurin Renate Lingor, die nach dem 7:0 über die Schweiz mit ebenso großen Applaus bedacht wurden wie ihre Vorgängerinnen.

Die Gesprächsrunde mit den bisherigen Verantwortlichen der Frauen-Nationalmannschaft - den DFB-Trainern Gero Bisanz, Tina Theune-Meyer und Silvia Neid - sowie das Defilee der Damen, die eindrucksvoll all jene repräsentierten, die im deutschen Frauenfußball Rang und Namen haben, machten noch einmal die zahlreichen Erfolge der DFB-Auswahl seit dem ersten EM-Titel 1989 gegenwärtig.

Ein Hauch Nostalgie wehte dann durch den Festsaal, als DFB-Präsident Zwanziger auch Vertreterinnen der DDR-Frauenauswahl um den damaligen Nationaltrainer Bernd Schröder begrüßte - "auch oder gerade, weil diese Mannschaft nur ein Länderspiel in ihrer kurzen Geschichte absolvieren konnte".

Auf in die Zukunft: WM 2011 soll nach Deutschland

"Die Hauptdarstellerinnen sind heute die Aktiven früherer Tage, vor allem jene Frauen, die vor 25 Jahren das erste Länderspiel für den DFB absolviert haben", sagte Theo Zwanziger, verbunden mit einem "großen Dankeschön für all das, was sie geleistet haben. Und mit herausragenden Leistungen verbinden wir natürlich auch die Trainer, von denen wir bisher erst drei hatten. Und ich habe bestimmt nichts dagegen, dass Silvia Neid, die vor 25 Jahren ja schon zwei Tore im ersten Länderspiel geschossen hat, nun als Trainerin noch eine Weile beim DFB bleibt."

Mit der WM in China stehe die nächste große Etappe unmittelbar bevor, so der DFB-Präsident weiter: "Und dann gibt es ja noch das große Ziel, ein Sommermärchen 2011 mit der Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland zu feiern." Was die Chancen bei der WM-Bewerbung angeht, zeigte sich Hannelore Ratzeburg durchaus optimistisch: "Natürlich nehmen wir unsere Mitbewerber ernst, aber wir haben so viel Energie und Überzeugung, dass Deutschland der richtige Ort für dieses Großereignis ist. Deshalb gehe ich davon aus: 2011 haben wir die WM."

[cm]

[bild1]

Auf dem Rasen des altehrwürdigen Stadions Oberwerth war es kurz zuvor sogar noch torreicher zugegangen als an jenem 10. November 1982 - der Geburtsstunde der Frauen-Nationalmannschaft, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Mittwochabend mit einem Festakt in Koblenz feierte.

In der Stadt am Deutschen Eck, wo Mosel und Rhein zusammenfließen, hatte die DFB-Frauenauswahl vor 25 Jahren erstmals ein Länderspiel bestritten - und mit dem 5:1 gegen die Schweiz das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte geschrieben, die unter anderem von einem WM-Titel, zwei olympischen Bronzemedaillen und sechs EM-Pokalgewinnen erzählt.

Tradition und Symbolik wollten es so, dass auf dem Koblenzer Oberwerth nun auch das Jubiläumsländerspiel über die Bühne ging. Erneut gegen die Schweiz, diesmal sogar im Rahmen der EM-Qualifikation und WM-Vorbereitung. Nun, das 7:0 gegen die Eidgenossinnen zeigte, dass die von DFB-Trainerin Silvia Neid gut eingestellten DFB-Frauen für die "Mission Titelverteidigung" bei der Weltmeisterschaft vom 10. bis 30. September in China schon bestens gerüstet sind.

Die anschließende Feierstunde auf dem Oberwerth mit prominenten Gästen aus der Welt des (Frauen-) Fußballs hatten sich die Protagonistinnen der Frauen-Nationalmannschaft jedenfalls redlich verdient. Aus Koblenz berichtet DFB-Internetredakteur Christian Müller.

"Wunderschöne Spiele haben Frauen Ansehen und Anerkennung gebracht"

Nach dem Einmarsch der siegreichen Nationalspielerinnen stimmte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger die 250 geladenen Gäste mit markigen Worten auf die von Shari Reeves und Jens Grittner moderierte Gala ein: "25 Jahre Länderspiele der Frauen sind eine absolute Erfolgsstory. Wunderschöne Spiele wie heute haben ihnen Ansehen und Anerkennung gebracht", sagte der bekennende Frauenfußball-Fan, der zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Sport und Gesellschaft begrüßte. Darunter waren auch DFB-Vorstandsmitglied Walter Desch, der Präsident des gastgebenden Fußballverbandes Rheinland (FVR) und DFB-Vorstandsmitglied Hannelore Ratzeburg.

DFB-Gala: 25 Jahre Länderspiele der Frauen

Die Vorsitzende des DFB-Frauenfußball-Ausschusses war eine Frau der ersten Stunde. "Das ist heute kaum vorstellbar", so Ratzeburg, "aber der Frauen-Fußball war ja einmal untersagt, bis der DFB-Bundestag 1970 in Travemünde dieses Verbot aufhob." Aus den Anfangsjahren der weiblichen DFB-Auswahl berichtete in einem der zahlreichen Einspielfilme DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt: "Als Betreuer der Frauen-Nationalmannschaft Ende der 80er-Jahre habe ich die Aufbauphase recht nah miterlebt - und es ist schon toll, wie sie sich bis zum heutigen Tage entwickelt hat."

Nämlich überaus erfolgreich. Und zwar "noch erfolgreicher als die Männer", sagte der zweimalige Weltmeister Franz Beckenbauer per Videobotschaft - "und das muss man erst einmal fertigbringen." Auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff grüßte die Frauen-Auswahl auf der Leinwand: "Die Frauen sind der Stolz des deutschen Fußballs, und wir drücken ihnen fest die Daumen für die nächste Zukunft mit der WM in China."

Viele frühere und aktuelle DFB-Spielerinnen zu Gast auf dem Oberwerth

Zukunft und Vergangenheit des Frauenfußballs lagen - ja, saßen sogar - in Koblenz ganz nah beieinander. Der DFB hatte etliche ehemalige Nationalspielerinnen der Siegerteams aus drei Jahrzehnten eingeladen, und sehr viele von ihnen waren dem Ruf gefolgt. Ob Marion Isbert, Sissy Raith, Martina Voss, Heidi Mohr, Doris Fitschen, Steffi Jones oder die heutigen DFB-Trainerinnen Maren Meinert und Bettina Wiegmann: Sie alle mischten sich unter die aktuellen Nationalspielerinnen um Spielführerin Birgit Prinz und Regisseurin Renate Lingor, die nach dem 7:0 über die Schweiz mit ebenso großen Applaus bedacht wurden wie ihre Vorgängerinnen.

Die Gesprächsrunde mit den bisherigen Verantwortlichen der Frauen-Nationalmannschaft - den DFB-Trainern Gero Bisanz, Tina Theune-Meyer und Silvia Neid - sowie das Defilee der Damen, die eindrucksvoll all jene repräsentierten, die im deutschen Frauenfußball Rang und Namen haben, machten noch einmal die zahlreichen Erfolge der DFB-Auswahl seit dem ersten EM-Titel 1989 gegenwärtig.

Ein Hauch Nostalgie wehte dann durch den Festsaal, als DFB-Präsident Zwanziger auch Vertreterinnen der DDR-Frauenauswahl um den damaligen Nationaltrainer Bernd Schröder begrüßte - "auch oder gerade, weil diese Mannschaft nur ein Länderspiel in ihrer kurzen Geschichte absolvieren konnte".

Auf in die Zukunft: WM 2011 soll nach Deutschland

"Die Hauptdarstellerinnen sind heute die Aktiven früherer Tage, vor allem jene Frauen, die vor 25 Jahren das erste Länderspiel für den DFB absolviert haben", sagte Theo Zwanziger, verbunden mit einem "großen Dankeschön für all das, was sie geleistet haben. Und mit herausragenden Leistungen verbinden wir natürlich auch die Trainer, von denen wir bisher erst drei hatten. Und ich habe bestimmt nichts dagegen, dass Silvia Neid, die vor 25 Jahren ja schon zwei Tore im ersten Länderspiel geschossen hat, nun als Trainerin noch eine Weile beim DFB bleibt."

Mit der WM in China stehe die nächste große Etappe unmittelbar bevor, so der DFB-Präsident weiter: "Und dann gibt es ja noch das große Ziel, ein Sommermärchen 2011 mit der Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland zu feiern." Was die Chancen bei der WM-Bewerbung angeht, zeigte sich Hannelore Ratzeburg durchaus optimistisch: "Natürlich nehmen wir unsere Mitbewerber ernst, aber wir haben so viel Energie und Überzeugung, dass Deutschland der richtige Ort für dieses Großereignis ist. Deshalb gehe ich davon aus: 2011 haben wir die WM."