TSG-Torhüterin Tufekovic: "Uns braucht niemand zu motivieren"

Die Frauen der TSG Hoffenheim freuen sich auf eines der größten Spiele ihrer Vereinsgeschichte. Am Donnerstag (ab 21 Uhr, live auf DAZN) geht es in der Champions League zu Arsenal London. Nach dem 5:0 im ersten Gruppenspiel gegen HB Köge aus Dänemark reisen die Hoffenheimerinnen mit viel Selbstvertrauen nach England. Torhüterin Martina Tufekovic spricht im DFB.de-Interview über die Chancen in dem Duell. Aber die 27-Jährige erklärt auch, wie sie es aufgenommen hat, auf Abruf im erweiterten Kader der Nationalmannschaft gestanden zu haben.

DFB.de: Martina, wie groß ist Ihre Vorfreude vor dem Duell bei Arsenal London?

Martina Tufekovic: Riesig! Wir spielen in der höchsten Klasse, die es im Fußball gibt. Gegen einen der traditionsreichsten Vereine in Europa mit einem tollen Namen. Wir schreiben Geschichte für die TSG Hoffenheim. Da braucht uns niemand zu motivieren. In England wird ein etwas anderer Fußball gespielt als bei uns in Deutschland. Dort ist das Körperliche wichtiger. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir wissen, was uns erwartet.

DFB.de: Was ist möglich in der Partie?

Tufekovic: Alles – wenn wir unsere individuellen Stärken auf den Platz bekommen. Wir dürfen keine Angst haben, das ist ganz wichtig. Dann können wir auch gegen Arsenal London punkten. So selbstbewusst sollten wir sein.

DFB.de: Arsenal hat zum Auftakt 1:4 gegen den FC Barcelona verloren. Was wissen Sie schon über den Gegner?

Tufekovic: Ich habe mir das Spiel angeschaut, London kam gegen den amtierenden Titelträger der Champions League kaum dazu, etwas nach vorne zu machen. Sie waren fast die ganze Zeit damit beschäftigt, das eigene Tor zu verteidigen. Barcelona hat gezeigt, dass Arsenal zu besiegen ist. Wir wissen aber, dass eine richtig schwere Aufgabe gegen einen starken Gegner auf uns wartet, aber ich fliege wirklich mit einem guten Gefühl nach London. Wir haben die Chance, Arsenal zu besiegen.

DFB.de: Zuletzt gab es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ein 1:3 bei Spitzenreiter Bayern München. Wie denken Sie mit etwas Abstand über diese Begegnung?

Tufekovic: Man kann in München verlieren. Ärgerlich ist aus meiner Sicht aber, dass wir mal wieder keine gute erste Halbzeit gespielt haben. Wir haben insgesamt zu wenig Chancen kreiert, um dort etwas holen zu können.

DFB.de: Trotzdem sind Sie etwa 15 Minuten vor Schluss zum Anschlusstreffer durch Nicole Billa gekommen.

Tufekovic: Das hat uns nochmal Hoffnung gegeben, dass vielleicht doch was gehen könnte. Nach dem 1:3 in der Nachspielzeit war das Spiel dann aber entschieden und Bayern hat verdient gewonnen. Wir haben darüber gesprochen und es abgehakt.

DFB.de: Geht man vielleicht automatisch anders in ein Spiel gegen ein Topteam wie den FC Bayern?

Tufekovic: Das sollte meiner Meinung nach nicht der Fall sein. Für uns darf es keinen Unterschied machen, wie der Gegner heißt. Wir wollen immer unser Spiel machen. Und wir haben ja auch schon gezeigt, dass das der richtige Weg ist und dass wir gegen die Großen so punkten können.

DFB.de: Vergangene Saison haben Sie nach 0:2-Rückstand noch 3:2 in München gewonnen.

Tufekovic: Da haben wir gut gespielt, unsere Stärken auf den Rasen gebracht und am Ende auch das nötige Glück gehabt. Wenn diese Dinge nicht stimmen, wird es schwer. Das haben wir jetzt wieder erleben müssen. Wir müssen weiter hart arbeiten, dann können wir eine gute Rolle spielen.

DFB.de: Trotz der Abgänge von drei deutschen Nationalspielerinnen spielen Sie bislang eine gute Saison. Sehen Sie das auch so?

Tufekovic: Ja, definitiv. Wir sind im DFB-Pokal weitergekommen, haben die Gruppenphase der Champions League erreicht und spielen auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga eine gute Rolle. Ich bin manchmal selbst positiv überrascht, wie schnell wir den Weggang von fünf guten Spielerinnen kompensieren konnten. Das waren absolute Stützen in unserem System. Wir haben aber richtig gute Spielerinnen dazubekommen, die wir sehr schnell integriert haben. Darauf können wir stolz sein. Ich bin froh, dass wir uns schnell einspielen konnten.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre eigene Rolle? Sie standen zuletzt erstmals bei der Nationalmannschaft auf Abruf im erweiterten Kader.

Tufekovic: Auf meinem Weg bis dorthin musste ich viele Rückschläge verkraften. Mehrere schwere Verletzungen haben mich immer wieder gestoppt. Aber ich habe immer an meinen Traum geglaubt und umso erfreuter war ich, als Martina Voss-Tecklenburg mich angesprochen und mir mitgeteilt hat, dass ich mich auf Abruf bereithalten soll.

DFB.de: Sehen Sie es als Auszeichnung für Ihre konstanten Leistungen über einen längeren Zeitraum?

Tufekovic: Auf jeden Fall. Dieses Feedback hat mir auch Martina Voss-Tecklenburg in unserem Gespräch gegeben. Wir haben super Torhüterinnen in Deutschland. Da macht es mich stolz, dass ich jetzt im erweiterten Kreis dabei sein darf. Das ist eine tolle Auszeichnung, auf der ich mich aber natürlich nicht ausruhen werde.

[sw]

Die Frauen der TSG Hoffenheim freuen sich auf eines der größten Spiele ihrer Vereinsgeschichte. Am Donnerstag (ab 21 Uhr, live auf DAZN) geht es in der Champions League zu Arsenal London. Nach dem 5:0 im ersten Gruppenspiel gegen HB Köge aus Dänemark reisen die Hoffenheimerinnen mit viel Selbstvertrauen nach England. Torhüterin Martina Tufekovic spricht im DFB.de-Interview über die Chancen in dem Duell. Aber die 27-Jährige erklärt auch, wie sie es aufgenommen hat, auf Abruf im erweiterten Kader der Nationalmannschaft gestanden zu haben.

DFB.de: Martina, wie groß ist Ihre Vorfreude vor dem Duell bei Arsenal London?

Martina Tufekovic: Riesig! Wir spielen in der höchsten Klasse, die es im Fußball gibt. Gegen einen der traditionsreichsten Vereine in Europa mit einem tollen Namen. Wir schreiben Geschichte für die TSG Hoffenheim. Da braucht uns niemand zu motivieren. In England wird ein etwas anderer Fußball gespielt als bei uns in Deutschland. Dort ist das Körperliche wichtiger. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir wissen, was uns erwartet.

DFB.de: Was ist möglich in der Partie?

Tufekovic: Alles – wenn wir unsere individuellen Stärken auf den Platz bekommen. Wir dürfen keine Angst haben, das ist ganz wichtig. Dann können wir auch gegen Arsenal London punkten. So selbstbewusst sollten wir sein.

DFB.de: Arsenal hat zum Auftakt 1:4 gegen den FC Barcelona verloren. Was wissen Sie schon über den Gegner?

Tufekovic: Ich habe mir das Spiel angeschaut, London kam gegen den amtierenden Titelträger der Champions League kaum dazu, etwas nach vorne zu machen. Sie waren fast die ganze Zeit damit beschäftigt, das eigene Tor zu verteidigen. Barcelona hat gezeigt, dass Arsenal zu besiegen ist. Wir wissen aber, dass eine richtig schwere Aufgabe gegen einen starken Gegner auf uns wartet, aber ich fliege wirklich mit einem guten Gefühl nach London. Wir haben die Chance, Arsenal zu besiegen.

DFB.de: Zuletzt gab es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ein 1:3 bei Spitzenreiter Bayern München. Wie denken Sie mit etwas Abstand über diese Begegnung?

Tufekovic: Man kann in München verlieren. Ärgerlich ist aus meiner Sicht aber, dass wir mal wieder keine gute erste Halbzeit gespielt haben. Wir haben insgesamt zu wenig Chancen kreiert, um dort etwas holen zu können.

DFB.de: Trotzdem sind Sie etwa 15 Minuten vor Schluss zum Anschlusstreffer durch Nicole Billa gekommen.

Tufekovic: Das hat uns nochmal Hoffnung gegeben, dass vielleicht doch was gehen könnte. Nach dem 1:3 in der Nachspielzeit war das Spiel dann aber entschieden und Bayern hat verdient gewonnen. Wir haben darüber gesprochen und es abgehakt.

DFB.de: Geht man vielleicht automatisch anders in ein Spiel gegen ein Topteam wie den FC Bayern?

Tufekovic: Das sollte meiner Meinung nach nicht der Fall sein. Für uns darf es keinen Unterschied machen, wie der Gegner heißt. Wir wollen immer unser Spiel machen. Und wir haben ja auch schon gezeigt, dass das der richtige Weg ist und dass wir gegen die Großen so punkten können.

DFB.de: Vergangene Saison haben Sie nach 0:2-Rückstand noch 3:2 in München gewonnen.

Tufekovic: Da haben wir gut gespielt, unsere Stärken auf den Rasen gebracht und am Ende auch das nötige Glück gehabt. Wenn diese Dinge nicht stimmen, wird es schwer. Das haben wir jetzt wieder erleben müssen. Wir müssen weiter hart arbeiten, dann können wir eine gute Rolle spielen.

DFB.de: Trotz der Abgänge von drei deutschen Nationalspielerinnen spielen Sie bislang eine gute Saison. Sehen Sie das auch so?

Tufekovic: Ja, definitiv. Wir sind im DFB-Pokal weitergekommen, haben die Gruppenphase der Champions League erreicht und spielen auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga eine gute Rolle. Ich bin manchmal selbst positiv überrascht, wie schnell wir den Weggang von fünf guten Spielerinnen kompensieren konnten. Das waren absolute Stützen in unserem System. Wir haben aber richtig gute Spielerinnen dazubekommen, die wir sehr schnell integriert haben. Darauf können wir stolz sein. Ich bin froh, dass wir uns schnell einspielen konnten.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre eigene Rolle? Sie standen zuletzt erstmals bei der Nationalmannschaft auf Abruf im erweiterten Kader.

Tufekovic: Auf meinem Weg bis dorthin musste ich viele Rückschläge verkraften. Mehrere schwere Verletzungen haben mich immer wieder gestoppt. Aber ich habe immer an meinen Traum geglaubt und umso erfreuter war ich, als Martina Voss-Tecklenburg mich angesprochen und mir mitgeteilt hat, dass ich mich auf Abruf bereithalten soll.

DFB.de: Sehen Sie es als Auszeichnung für Ihre konstanten Leistungen über einen längeren Zeitraum?

Tufekovic: Auf jeden Fall. Dieses Feedback hat mir auch Martina Voss-Tecklenburg in unserem Gespräch gegeben. Wir haben super Torhüterinnen in Deutschland. Da macht es mich stolz, dass ich jetzt im erweiterten Kreis dabei sein darf. Das ist eine tolle Auszeichnung, auf der ich mich aber natürlich nicht ausruhen werde.

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