"Spielerinnen haben Philosophie verinnerlicht"

Heute noch ein Test gegen Nigeria, am Sonntag geht´s los gegen Mexiko. Bei der WM-Premiere der U 17-Juniorinnen vor zwei Jahren in Neuseeland wurde Deutschland Dritter - nun, bei der zweiten Auflage in Trinidad und Tobago, darf es fürs DFB-Team sogar ein bisschen mehr sein.

Wie beim WM-Bronzegewinn 2008 setzen sich die DFB-Juniorinnen auch diesmal auf der Karibikinsel ambitionierte Ziele. Für DFB.de beurteilt DFB-Trainer Ralf Peter im Gespräch mit Redakteurin Ulrike Brade die deutschen Gegner und spricht über die WM-Perspektive seiner U 17, die am Sonntag (ab 22 Uhr) gegen Mexiko ins Turnier startet.

DFB.de: Ihre Mannschaft trifft in der WM-Vorrunde auf Mexiko, Südkorea und Südafrika. Wie schätzen Sie die Gruppe ein?

Ralf Peter: Die Südkoreanerinnen werden sicher unser stärkster Gegner sein. Traditionell sind die asiatischen Mannschaften sehr hoch einzuschätzen, und Südkorea ist momentan Asienmeister. Aber auch Mexiko ist ein absolut ernstzunehmender Konkurrent. Die Mexikanerinnen haben eine sehr gute Mannschaft, deren Auftreten mich besonders im Spiel gegen Kanada bei der Nordamerikameisterschaft sehr beeindruckt hat. Das Team aus Südafrika ist schwer einzuschätzen, aber auch die afrikanischen Mannschaften haben sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt.

DFB.de: Wie bereiten Sie Ihre Mannschaft auf die Weltmeisterschaft vor?

Peter: Die Vorbereitung läuft jetzt schon seit geraumer Zeit. Die Europameisterschaft rechne ich bewusst mit dazu. Es ist immer sehr wichtig, die Mannschaft auch mal über eine längere Phase zusammenzuhaben. Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich nun schon mit diesem Jahrgang zusammen, und es hat sich in der Zwischenzeit einiges entwickelt. Die Spielerinnen haben unsere Spielphilosophie verinnerlicht. Es ist also durchaus ein langfristiger Prozess.

DFB.de: Das bedeutet?

Peter: Die intensive Vorbereitung auf die WM erfolgte im Rahmen von drei Vorbereitungslehrgängen unmittelbar vor dem Turnier. Wir haben die Mannschaft gezielt auf unsere Gruppengegner vorbereitet und klar definiert, wie wir in den ersten Spielen agieren wollen. Der letzte Lehrgang in Florida direkt vor Beginn der Weltmeisterschaft dient neben der Regeneration vor allem der intensiven Vorbereitung auf das erste Spiel gegen Mexiko.



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Heute noch ein Test gegen Nigeria, am Sonntag geht´s los gegen Mexiko. Bei der WM-Premiere der U 17-Juniorinnen vor zwei Jahren in Neuseeland wurde Deutschland Dritter - nun, bei der zweiten Auflage in Trinidad und Tobago, darf es fürs DFB-Team sogar ein bisschen mehr sein.

Wie beim WM-Bronzegewinn 2008 setzen sich die DFB-Juniorinnen auch diesmal auf der Karibikinsel ambitionierte Ziele. Für DFB.de beurteilt DFB-Trainer Ralf Peter im Gespräch mit Redakteurin Ulrike Brade die deutschen Gegner und spricht über die WM-Perspektive seiner U 17, die am Sonntag (ab 22 Uhr) gegen Mexiko ins Turnier startet.

DFB.de: Ihre Mannschaft trifft in der WM-Vorrunde auf Mexiko, Südkorea und Südafrika. Wie schätzen Sie die Gruppe ein?

Ralf Peter: Die Südkoreanerinnen werden sicher unser stärkster Gegner sein. Traditionell sind die asiatischen Mannschaften sehr hoch einzuschätzen, und Südkorea ist momentan Asienmeister. Aber auch Mexiko ist ein absolut ernstzunehmender Konkurrent. Die Mexikanerinnen haben eine sehr gute Mannschaft, deren Auftreten mich besonders im Spiel gegen Kanada bei der Nordamerikameisterschaft sehr beeindruckt hat. Das Team aus Südafrika ist schwer einzuschätzen, aber auch die afrikanischen Mannschaften haben sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt.

DFB.de: Wie bereiten Sie Ihre Mannschaft auf die Weltmeisterschaft vor?

Peter: Die Vorbereitung läuft jetzt schon seit geraumer Zeit. Die Europameisterschaft rechne ich bewusst mit dazu. Es ist immer sehr wichtig, die Mannschaft auch mal über eine längere Phase zusammenzuhaben. Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich nun schon mit diesem Jahrgang zusammen, und es hat sich in der Zwischenzeit einiges entwickelt. Die Spielerinnen haben unsere Spielphilosophie verinnerlicht. Es ist also durchaus ein langfristiger Prozess.

DFB.de: Das bedeutet?

Peter: Die intensive Vorbereitung auf die WM erfolgte im Rahmen von drei Vorbereitungslehrgängen unmittelbar vor dem Turnier. Wir haben die Mannschaft gezielt auf unsere Gruppengegner vorbereitet und klar definiert, wie wir in den ersten Spielen agieren wollen. Der letzte Lehrgang in Florida direkt vor Beginn der Weltmeisterschaft dient neben der Regeneration vor allem der intensiven Vorbereitung auf das erste Spiel gegen Mexiko.

DFB.de: Sehen Sie es als Vorteil, dass ein Großteil Ihrer Spielerinnen in diesem Jahr bereits gemeinsam bei der EM aufgelaufen ist?

Peter: Eingespielt ist die Mannschaft eigentlich seit über zwei Jahren. Das Problem ist die Konstanz, das hat die EM schmerzlich gezeigt. An guten Tagen, wie beim 4:0 gegen Norwegen, macht die Mannschaft großartige Spiele. Im nächsten Moment kommt dann so ein 0:1 im Halbfinale gegen Irland, das nie passieren darf. Die Mannschaft ist bisher sehr schwankend in ihren Leistungen, und genau das gilt es, bei dieser WM zu verbessern. Ziel muss es sein, unsere teilweise sehr guten Leistungen auch konstant abzurufen.

DFB.de: Wie wichtig ist ein Auftaktsieg?

Peter: Wenn man mit einem Sieg startet, ist das natürlich enorm wichtig für die Moral und das Selbstbewusstsein der Spielerinnen. Umgekehrt kann eine Niederlage durchaus problematisch sein. Dann steht man direkt im zweiten Spiel massiv unter Druck, und das wollen wir möglichst vermeiden. Wir werden also alles daran setzen, damit wir mit einem Erfolgserlebnis in das Turnier starten. So ein Spiel kann einen auch durch eine Weltmeisterschaft tragen. 2008 brachte uns der 5:0-Auftaktsieg gegen Costa Rica auch die nötige Sicherheit.

DFB.de: Wie lautet Ihr WM-Ziel?

Peter: Wir fahren als EM-Dritter zur Weltmeisterschaft, das relativiert die Erwartungshaltung ein bisschen. Nichtsdestotrotz wollen wir auch in diesem Jahr wieder um den Titel mitspielen. Der Jahrgang hat in den letzten beiden Jahren große Fortschritte gemacht. Das Wichtigste ist zunächst, dass wir die aus meiner Sicht schwere Vorrunde überstehen und ins Viertelfinale einziehen. Danach ist alles möglich.

DFB.de: 2008 kamen mit Nordkorea und den USA am Ende zwei der großen Favoriten ins Finale. Die Amerikanerinnen sind nun bereits in der Qualifikation gescheitert. Wer sind Ihre Turnierfavoriten, und wem trauen Sie eine Überraschung zu?

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Peter: Nordkorea ist Weltmeister und gehört somit automatisch zu den Favoriten. Allerdings schätze ich die aktuelle Mannschaft nicht ganz so stark ein wie die vor zwei Jahren. Einige gute Spielerinnen wurden bereits bei der U 20-WM eingesetzt und stehen somit laut FIFA-Reglement in Trinidad und Tobago nicht mehr zur Verfügung. Ansonsten stufe ich unseren Gruppengegner Südkorea sehr hoch ein, und auch mit den Japanerinnen sollte man rechnen. Die Afrikanerinnen sind immer gefährlich, weil sie körperlich robust und sehr lauf- und kampfstark sind.

DFB.de: Mit Dzsenifer Marozsan und Alexandra Popp sind zwei Spielerinnen Ihres U 17-WM-Kaders 2008 vor ein paar Wochen U 20-Weltmeisterinnen geworden. Ein gutes Zeugnis für die Nachwuchsarbeit im Mädchen- und Frauenbereich des DFB?

Peter: Wir haben in allen Juniorinnen-Nationalteams, beginnend bei der U 15, schon seit Jahren ein einheitliches Konzept und die gleiche Spielphilosophie. Auch die Frauen spielen das gleiche System, da greift ein Rad ins andere. Wir sind natürlich froh, wenn wir talentierte Spielerinnen herausbringen, die auch für die A-Mannschaft interessant sind. Genau das ist ja unser Ziel. Für die beiden Genannten freut es mich ganz besonders. Gerade Alexandra Popp hat wirklich eine rasante Entwicklung genommen, sie war bei der U 20-WM die herausragende Spielerin des Turniers. Auch von Dzsenifer Marozsan halte ich sehr viel, 2008 in Neuseeland war sie immerhin Torschützenkönigin, zweitbeste Spielerin des Turniers und eine unserer Leistungsträgerinnen.