Silvia Neid: "Da ist Qualität garantiert"

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Vom 13. Juli bis 1. August findet die U 20-Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Ein Pflichttermin für Silvia Neid. Die für die Frauen-Nationalmannschaft zuständige DFB-Trainerin wird bei zahlreichen Spielen in den WM-Stadien in Augsburg, Bochum, Bielefeld und Dresden vor Ort sein.

Aus Überzeugung, mit großem Interesse und guten Gründen, wie sie im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteur Niels Barnhofer verrät.

DFB.de: Silvia Neid, die WM in Südafrika läuft noch, da wirft die U 20-Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland bereits ihre Schatten voraus. Ist das derzeit nicht ein wenig zu viel Fußball?

Silvia Neid: Nein, überhaupt nicht. Von gutem Fußball kann man nicht genug kriegen. Ich verfolge die Spiele der WM in Südafrika mit großem Interesse. Und bei der U 20-WM werde ich noch intensiver dabei sein. Hier bin ich nicht nur Fan. Ich werde viel unterwegs sein, mir einige Spiele vor Ort anschauen und meine Erkenntnisse an U 20-Trainerin Maren Meinert weitergeben.

DFB.de: Auf was freuen Sie sich mehr: das WM-Finale in Johannesburg oder das U 20-Eröffnungsspiel in Bochum?

Silvia Neid: Ich freue mich auf beide Partien. Jede hat für sich einen besonderen Reiz. In Johannesburg geht es um den wichtigsten Titel im Weltsport. Auf dieses Endspiel ist fast jeder Mensch vom Nord- bis zum Südpol gespannt. Und bei der U 20-Frauen-WM treten die besten Teams der Altersklasse an, da ist auch Qualität garantiert.

DFB.de: Worauf werden Sie bei der Spielbeobachtung bei der U 20-WM ein besonderes Augenmerk legen?

Silvia Neid: Auf alles! Ich werde versuchen, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Angefangen bei solchen, die von unmittelbarem Nutzen sind, also unserem Team im Turnier helfen können. Sprich: solche, die ich an Maren Meinert und die deutsche U 20-Nationalmannschaft weiterleiten kann. Aber ich werde auch nach weiterführenden Dingen mit Blick auf die WM 2011 Ausschau halten.

DFB.de: Erklären Sie bitte, wie das zu verstehen ist?

Silvia Neid: Ich gehe davon aus, dass wir bei der U 20-WM einige Spielerinnen sehen werden, die wir auch im nächsten Jahr wieder in Deutschland begrüßen dürfen. Insofern kann es nicht schaden zu schauen, wie die vorbereitet sind und was sie können. Außerdem gehe ich davon aus, dass viele Nationen, die jetzt bei der U 20-WM dabei sind, sich auch für die WM 2011 qualifizieren. Da lohnt es sich, deren Spielweise und Spielphilosophie zu analysieren.

DFB.de: Das klingt nach viel Arbeit. Ist das alleine zu bewältigen?

Silvia Neid: Nun ja, das reicht, um mir zunächst einmal eine eigene Meinung zu bilden. Aber wir arbeiten in der Frauen-Nationalmannschaft in einem Trainer-Team. Ich lege großen Wert auf die Meinungen meiner Kolleginnen und Kollegen. Vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass auch Maren Meinert, Ulrike Ballweg und Bettina Wiegmann die U 20-WM intensiv begleiten werden. Ihre Eindrücke fließen dann natürlich auch in die abschließende Analyse ein.

DFB.de: Gibt es sonst noch Quellen?

Silvia Neid: Ja, so ein großes Turnier ist ja auch immer eine große Informationsbörse. Man trifft viele Fachleute, mit denen ich mich sehr gerne austausche und bei denen ich genau zuhöre.

DFB.de: Was genau erwarten Sie von der U 20-WM?

Silvia Neid: Ich erwarte, dass man sieht, dass der Frauenfußball auch weiterhin nicht stehen bleibt. Die Talente verkörpern den Fortschritt. Sie sind die Fußballerinnen, die den nächsten Schritt in der Entwicklung gehen wollen und auch können. Wir werden junge, lernwillige und ambitionierte Spielerinnen erleben.

DFB.de: Gilt das auch für die deutschen Spielerinnen?

Silvia Neid: Auf jeden Fall. Es sind unsere derzeit besten Talente. Ihnen gilt unsere spezielle Aufmerksamkeit. Wir werden sie auch mit Blick auf die WM 2011 beobachten. Die Tür dahin ist offen. Jeder kann noch auf den Zug aufspringen. Allerdings sind unsere Ansprüche hoch. Die Spielerinnen, die bisher in der Frauen-Nationalmannschaft zum Einsatz gekommen sind, haben die Messlatte sehr hoch gelegt. Von daher müssten unsere U 20-Spielerinnen schon sehr gute Leistungen bei der WM bringen. Sie müssen überzeugen, sie müssen Verantwortung übernehmen, sie müssen sichtbar herausstechen.

DFB.de: Das heißt, die U 20-WM ist insbesondere für Kim Kulig, Bianca Schmidt und Alexandra Popp eine Bewährungsprobe?

Silvia Neid: Wir wissen, was sie können und sind überzeugt von ihnen. Natürlich haben sie keinen Freifahrtschein bei der Frauen-Nationalmannschaft, umgekehrt ist es aber auch nicht so, dass wir nun von ihnen Übermenschliches bei der U 20 fordern. Ich glaube, sie sind sich ihrer Position in der Mannschaft bewusst und wollen diese Stellung auch mit Leistungen rechtfertigen. Das ist ein sehr bewusstes und gewissenhaftes Umgehen mit der Verantwortung, das ist absolut lobenswert.

DFB.de: Ist es auch schon lobenswert, dass sie an der U 20-WM überhaupt teilnehmen?

Silvia Neid: Nein, das nicht. Dazu mussten sie nicht überredet werden. Ich weiß von den dreien, dass es für sie eine Ehre ist, für Deutschland zu spielen. Außerdem wissen sie auch, dass es eine tolle Sache ist, eine WM im eigenen Land spielen zu dürfen. Selbst mit dem Wissen, dass im kommenden Jahr noch die große Weltmeisterschaft ansteht.

DFB.de: Dennoch war es lange offen, ob die drei bei der U 20-WM dabei sind?

Silvia Neid: Das stimmt so auch nicht. Sie standen immer auf dem Zettel von Maren Meinert. Es gab lediglich den Zeitpunkt, zu dem darüber beraten wurde, ob es sinnvoll ist, dass sie die U 20-WM spielen. Dabei haben wir uns im Trainer-Team des DFB beraten, mit den Heimatklubs der Spielerinnen gesprochen und nicht zuletzt ihnen selbst. Es waren sich alle einig, dass die U 20-WM eine gute und wichtige Erfahrung für die Spielerinnen ist. Auch aus Sicht der Belastung gab es keine Einwände, schließlich sind die jungen Spielerinnen noch nicht in einer solchen Rotation wie die etablierten Nationalspielerinnen, die in den vergangenen drei Jahren drei große Turniere gespielt und jetzt endlich mal einen Sommer zur Regeneration haben.

DFB.de: Welche Erfahrungen kann man denn bei der U 20-WM sammeln - und wie sind die dann einzuordnen?

Silvia Neid: Ich nehme mal das Beispiel der U 19-WM 2004. Wir sind damals Weltmeister geworden. In dem Kader standen unter anderem Annike Krahn, Melanie Behringer, Celia Okoyino da Mbabi, Simone Laudehr, Lena Goeßling und Anja Mittag. Sie alle spielen mittlerweile in der Frauen-Nationalmannschaft. Und sie alle haben auf eine Weise davon profitiert, die U 19-WM 2004 gespielt zu haben. Auf jeden Fall sind sie sehr selbstbewusst aus dem Turnier gegangen. Sie haben die Erfahrung gemacht, auf internationaler Ebene gegen jeden Gegner bestehen zu können. Darüber hinaus sind sie mit vielen verschiedenen fußballerischen Mentalitäten konfrontiert worden - wir haben gegen Thailand, Australien, Kanada, Nigeria, die USA und China gespielt. Die haben alle ihre eigene Taktik, ihr eigenes Tempo, ihre eigene Gangart, das alles kennenzulernen, erweitert den fußballerischen Horizont. Wobei es im Endeffekt natürlich darauf ankommt, was jede einzelne Spielerin aus diesen Erlebnissen macht.

DFB.de: Was kann die deutsche Mannschaft bei der U 20-WM erreichen?

Silvia Neid: Ich traue ihr einiges zu. Die Mannschaft ist gut besetzt. Allerdings wird sie ihre Höchstleistungen auf dem Punkt abrufen müssen. Ich sehe eine große Leistungsdichte im Teilnehmerfeld.

DFB.de: Wer gehört ihrer Meinung nach zum Favoritenkreis?

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Silvia Neid: Da könnte man fast das halbe Teilnehmerfeld nennen. Ich gehe davon aus, dass Nordkorea nach dem Titelgewinn 2006 und dem zweiten Platz 2008 wieder ein Wörtchen bei der Pokalvergabe mitreden wird. Wobei sie natürlich mit Brasilien und Schweden in einer knallharten Vorrunden-Gruppe sind, da bleibt gleich ein Favorit auf der Strecke. Außerdem reist Frankreich mit dem Rückwind des Gewinns der U 19-Europameisterschaft an. England hat sich fest in der Weltspitze etabliert. Wie immer muss die USA genannt werden. Japan hat einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Und unsere Mannschaft gehört auch zu den Titelanwärter.

DFB.de: Dass heißt: Wer wird Weltmeister?

Silvia Neid: Da kann und möchte ich mich nicht festlegen. Ein Turnier wie die Weltmeisterschaft hält so viele Unwägbarkeiten parat, das kann man nicht prognostizieren. Im Umkehrschluss daraus kann man jedoch sagen, dass es mit Sicherheit eine sehr interessante Weltmeisterschaft geben wird.

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Vom 13. Juli bis 1. August findet die U 20-Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Ein Pflichttermin für Silvia Neid. Die für die Frauen-Nationalmannschaft zuständige DFB-Trainerin wird bei zahlreichen Spielen in den WM-Stadien in Augsburg, Bochum, Bielefeld und Dresden vor Ort sein.

Aus Überzeugung, mit großem Interesse und guten Gründen, wie sie im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteur Niels Barnhofer verrät.

DFB.de: Silvia Neid, die WM in Südafrika läuft noch, da wirft die U 20-Frauen-Weltmeisterschaft in Deutschland bereits ihre Schatten voraus. Ist das derzeit nicht ein wenig zu viel Fußball?

Silvia Neid: Nein, überhaupt nicht. Von gutem Fußball kann man nicht genug kriegen. Ich verfolge die Spiele der WM in Südafrika mit großem Interesse. Und bei der U 20-WM werde ich noch intensiver dabei sein. Hier bin ich nicht nur Fan. Ich werde viel unterwegs sein, mir einige Spiele vor Ort anschauen und meine Erkenntnisse an U 20-Trainerin Maren Meinert weitergeben.

DFB.de: Auf was freuen Sie sich mehr: das WM-Finale in Johannesburg oder das U 20-Eröffnungsspiel in Bochum?

Silvia Neid: Ich freue mich auf beide Partien. Jede hat für sich einen besonderen Reiz. In Johannesburg geht es um den wichtigsten Titel im Weltsport. Auf dieses Endspiel ist fast jeder Mensch vom Nord- bis zum Südpol gespannt. Und bei der U 20-Frauen-WM treten die besten Teams der Altersklasse an, da ist auch Qualität garantiert.

DFB.de: Worauf werden Sie bei der Spielbeobachtung bei der U 20-WM ein besonderes Augenmerk legen?

Silvia Neid: Auf alles! Ich werde versuchen, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Angefangen bei solchen, die von unmittelbarem Nutzen sind, also unserem Team im Turnier helfen können. Sprich: solche, die ich an Maren Meinert und die deutsche U 20-Nationalmannschaft weiterleiten kann. Aber ich werde auch nach weiterführenden Dingen mit Blick auf die WM 2011 Ausschau halten.

DFB.de: Erklären Sie bitte, wie das zu verstehen ist?

Silvia Neid: Ich gehe davon aus, dass wir bei der U 20-WM einige Spielerinnen sehen werden, die wir auch im nächsten Jahr wieder in Deutschland begrüßen dürfen. Insofern kann es nicht schaden zu schauen, wie die vorbereitet sind und was sie können. Außerdem gehe ich davon aus, dass viele Nationen, die jetzt bei der U 20-WM dabei sind, sich auch für die WM 2011 qualifizieren. Da lohnt es sich, deren Spielweise und Spielphilosophie zu analysieren.

DFB.de: Das klingt nach viel Arbeit. Ist das alleine zu bewältigen?

Silvia Neid: Nun ja, das reicht, um mir zunächst einmal eine eigene Meinung zu bilden. Aber wir arbeiten in der Frauen-Nationalmannschaft in einem Trainer-Team. Ich lege großen Wert auf die Meinungen meiner Kolleginnen und Kollegen. Vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass auch Maren Meinert, Ulrike Ballweg und Bettina Wiegmann die U 20-WM intensiv begleiten werden. Ihre Eindrücke fließen dann natürlich auch in die abschließende Analyse ein.

DFB.de: Gibt es sonst noch Quellen?

Silvia Neid: Ja, so ein großes Turnier ist ja auch immer eine große Informationsbörse. Man trifft viele Fachleute, mit denen ich mich sehr gerne austausche und bei denen ich genau zuhöre.

DFB.de: Was genau erwarten Sie von der U 20-WM?

Silvia Neid: Ich erwarte, dass man sieht, dass der Frauenfußball auch weiterhin nicht stehen bleibt. Die Talente verkörpern den Fortschritt. Sie sind die Fußballerinnen, die den nächsten Schritt in der Entwicklung gehen wollen und auch können. Wir werden junge, lernwillige und ambitionierte Spielerinnen erleben.

DFB.de: Gilt das auch für die deutschen Spielerinnen?

Silvia Neid: Auf jeden Fall. Es sind unsere derzeit besten Talente. Ihnen gilt unsere spezielle Aufmerksamkeit. Wir werden sie auch mit Blick auf die WM 2011 beobachten. Die Tür dahin ist offen. Jeder kann noch auf den Zug aufspringen. Allerdings sind unsere Ansprüche hoch. Die Spielerinnen, die bisher in der Frauen-Nationalmannschaft zum Einsatz gekommen sind, haben die Messlatte sehr hoch gelegt. Von daher müssten unsere U 20-Spielerinnen schon sehr gute Leistungen bei der WM bringen. Sie müssen überzeugen, sie müssen Verantwortung übernehmen, sie müssen sichtbar herausstechen.

DFB.de: Das heißt, die U 20-WM ist insbesondere für Kim Kulig, Bianca Schmidt und Alexandra Popp eine Bewährungsprobe?

Silvia Neid: Wir wissen, was sie können und sind überzeugt von ihnen. Natürlich haben sie keinen Freifahrtschein bei der Frauen-Nationalmannschaft, umgekehrt ist es aber auch nicht so, dass wir nun von ihnen Übermenschliches bei der U 20 fordern. Ich glaube, sie sind sich ihrer Position in der Mannschaft bewusst und wollen diese Stellung auch mit Leistungen rechtfertigen. Das ist ein sehr bewusstes und gewissenhaftes Umgehen mit der Verantwortung, das ist absolut lobenswert.

DFB.de: Ist es auch schon lobenswert, dass sie an der U 20-WM überhaupt teilnehmen?

Silvia Neid: Nein, das nicht. Dazu mussten sie nicht überredet werden. Ich weiß von den dreien, dass es für sie eine Ehre ist, für Deutschland zu spielen. Außerdem wissen sie auch, dass es eine tolle Sache ist, eine WM im eigenen Land spielen zu dürfen. Selbst mit dem Wissen, dass im kommenden Jahr noch die große Weltmeisterschaft ansteht.

DFB.de: Dennoch war es lange offen, ob die drei bei der U 20-WM dabei sind?

Silvia Neid: Das stimmt so auch nicht. Sie standen immer auf dem Zettel von Maren Meinert. Es gab lediglich den Zeitpunkt, zu dem darüber beraten wurde, ob es sinnvoll ist, dass sie die U 20-WM spielen. Dabei haben wir uns im Trainer-Team des DFB beraten, mit den Heimatklubs der Spielerinnen gesprochen und nicht zuletzt ihnen selbst. Es waren sich alle einig, dass die U 20-WM eine gute und wichtige Erfahrung für die Spielerinnen ist. Auch aus Sicht der Belastung gab es keine Einwände, schließlich sind die jungen Spielerinnen noch nicht in einer solchen Rotation wie die etablierten Nationalspielerinnen, die in den vergangenen drei Jahren drei große Turniere gespielt und jetzt endlich mal einen Sommer zur Regeneration haben.

DFB.de: Welche Erfahrungen kann man denn bei der U 20-WM sammeln - und wie sind die dann einzuordnen?

Silvia Neid: Ich nehme mal das Beispiel der U 19-WM 2004. Wir sind damals Weltmeister geworden. In dem Kader standen unter anderem Annike Krahn, Melanie Behringer, Celia Okoyino da Mbabi, Simone Laudehr, Lena Goeßling und Anja Mittag. Sie alle spielen mittlerweile in der Frauen-Nationalmannschaft. Und sie alle haben auf eine Weise davon profitiert, die U 19-WM 2004 gespielt zu haben. Auf jeden Fall sind sie sehr selbstbewusst aus dem Turnier gegangen. Sie haben die Erfahrung gemacht, auf internationaler Ebene gegen jeden Gegner bestehen zu können. Darüber hinaus sind sie mit vielen verschiedenen fußballerischen Mentalitäten konfrontiert worden - wir haben gegen Thailand, Australien, Kanada, Nigeria, die USA und China gespielt. Die haben alle ihre eigene Taktik, ihr eigenes Tempo, ihre eigene Gangart, das alles kennenzulernen, erweitert den fußballerischen Horizont. Wobei es im Endeffekt natürlich darauf ankommt, was jede einzelne Spielerin aus diesen Erlebnissen macht.

DFB.de: Was kann die deutsche Mannschaft bei der U 20-WM erreichen?

Silvia Neid: Ich traue ihr einiges zu. Die Mannschaft ist gut besetzt. Allerdings wird sie ihre Höchstleistungen auf dem Punkt abrufen müssen. Ich sehe eine große Leistungsdichte im Teilnehmerfeld.

DFB.de: Wer gehört ihrer Meinung nach zum Favoritenkreis?

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Silvia Neid: Da könnte man fast das halbe Teilnehmerfeld nennen. Ich gehe davon aus, dass Nordkorea nach dem Titelgewinn 2006 und dem zweiten Platz 2008 wieder ein Wörtchen bei der Pokalvergabe mitreden wird. Wobei sie natürlich mit Brasilien und Schweden in einer knallharten Vorrunden-Gruppe sind, da bleibt gleich ein Favorit auf der Strecke. Außerdem reist Frankreich mit dem Rückwind des Gewinns der U 19-Europameisterschaft an. England hat sich fest in der Weltspitze etabliert. Wie immer muss die USA genannt werden. Japan hat einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Und unsere Mannschaft gehört auch zu den Titelanwärter.

DFB.de: Dass heißt: Wer wird Weltmeister?

Silvia Neid: Da kann und möchte ich mich nicht festlegen. Ein Turnier wie die Weltmeisterschaft hält so viele Unwägbarkeiten parat, das kann man nicht prognostizieren. Im Umkehrschluss daraus kann man jedoch sagen, dass es mit Sicherheit eine sehr interessante Weltmeisterschaft geben wird.