Meinert: "Mit attraktivem Fußball begeistern"

Meinert: Ich bin sehr zufrieden. Obwohl die Zeit sehr kurz war, konnten wir uns unter besten Bedingungen konzentriert und intensiv vorbereiten. Die Einstellung meiner Spielerinnen hat gestimmt, alle haben sehr engagiert gearbeitet.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Meinert: Wir haben viele gute Einzelspielerinnen, die nach unserer intensiven Vorbereitung mit einigen Testspielen nun auch als Team zusammengefunden haben. Das war nicht so einfach, weil die Spielerinnen aus unterschiedlichen Jahrgängen erst kurz vor der WM zusammengekommen sind. Man hat dann viele Individualisten, die aber noch nicht sofort eine Einheit bilden. Ich denke, das ist uns mittlerweile gelungen. Zudem haben wir einen sehr ausgeglichenen Kader. Das habe die Vorbereitungsspiele gezeigt: Ich konnte wechseln, ohne dass es einen Bruch im Spiel gegeben hat. Das stimmt mich sehr zuversichtlich.

DFB.de: Im Team sind mit Kim Kulig und Bianca Schmidt auch zwei Spielerinnen, die 2009 mit der Frauen-Nationalmannschaft Europameisterinnen wurden. Wie bewerten Sie die Integration dieses Duos?

Meinert: Ich bin damit sehr zufrieden. Bei den beiden hatten wir immer das Gefühl, dass sie unbedingt die U 20-WM spielen wollen. Sie sind hochmotiviert und brennen auf ihren Einsatz. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass meine Mannschaft eine homogene Einheit ist, die sich auf und neben dem Platz bestens versteht.

DFB.de: Die U 20-WM findet direkt im Anschluss an die Männer-WM in Südafrika statt. Wie beurteilen Sie diese besondere Situation?

Meinert: Positiv. Ich glaube, dass die Menschen, nachdem sie an den Fernsehgeräten mitgefiebert haben, jetzt Lust auf Livefußball im Stadion haben. Wir wollen die Euphorie aus Südafrika direkt für unsere Weltmeisterschaft mitnehmen.

DFB.de: Und nur ein Jahr später findet schon das nächste Event statt: die Frauen-WM 2011 in Deutschland. Welche Rolle spielt das für das U 20-Turnier?



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Am Dienstag (ab 11.30 Uhr) beginnt mit dem Eröffnungsspiel der DFB-Auswahl gegen Costa Rica in Bochum die U 20-Frauen-WM in Deutschland. 16 Mannschaften treten bei der Leistungsschau der weltbesten Nachwuchsspielerinnen an, die auch als Generalprobe für die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland gilt.

Neben Bochum zählen noch Augsburg, Dresden und Bielefeld zu den Austragungsorten. Das Endspiel findet am 1. August (ab 15 Uhr) in Bielefeld statt.

Das Team von Trainerin Maren Meinert gehört zum engsten Favoritenkreis. Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteurin Annette Seitz redet die 36-Jährige, die 2003 selbst als Spielerin Weltmeisterin wurde, über die deutschen Titelchancen, die besondere Bedeutung einer WM im eigenen Land sowie darüber, wie die Konkurrenz einzuschätzen ist und wie das DFB-Team mit der hohen Erwartungshaltung umgeht.

DFB.de: Das Eröffnungsspiel in Bochum ausverkauft, die zweite Partie der DFB-Auswahl an selber Stelle wird ebenfalls vor einer prächtigen Kulisse ausgetragen, für die abschließende Gruppenbegegnung in Augsburg gegen Frankreich gibt es auch keine Tickets mehr: Wie bewerten Sie diesen Zuspruch?

Maren Meinert: Es freut mich natürlich sehr, dass die U 20-WM und vor allem unsere Spiele so einen großen Zuspruch finden. Für mich ist das ein Zeichen, dass die Menschen die Bedeutung dieses Turniers richtig einordnen. Sie haben hier die Möglichkeit, die besten Nachwuchsspielerinnen der Welt zu sehen. Und die bekommt man nicht so oft. Abgesehen davon ist es natürlich auch für meine Spielerinnen eine tolle Sache, vor einer solchen Kulisse die WM im eigenen Lande zu spielen.

DFB.de: Was bedeutet es für Sie persönlich, als Trainerin ein Team bei einer Heim-WM anzuführen?

Meinert: Das ist für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Ich hatte ja als Spielerin nie die Gelegenheit, in Deutschland eine Weltmeisterschaft zu spielen. So etwas hat man nur einmal im Leben. Ich empfinde es als großes Glück, bei einer WM im eigenen Land dabei zu sein.

DFB.de: Wie gehen Sie, wie geht die Mannschaft mit der hohen Erwartungshaltung um?

Meinert: Uns ist klar, dass man als deutsche Mannschaft - mit dieser Tradition im Frauenfußball und dann noch bei einer WM im eigenen Land - immer zum Favoritenkreis gezählt wird. Aber dem stellen wir uns. Ich bin davon überzeugt, dass meine Mannschaft damit umgehen kann. Natürlich stehen wir bei dieser WM im Fokus, aber das ist ja auch genau das, was wir wollen.

DFB.de: Wie sehen Ihre Ziele aus?

Meinert: Wir wollen die Menschen mit attraktivem Fußball begeistern und dabei bis zum Schluss im Turnier bleiben. Bei der letzten WM in Chile 2008 wurden wir Dritter und haben dort die meisten Tore erzielt. Jetzt wollen wir besser abschneiden. Natürlich möchten wir Weltmeister werden. Aber das wollen andere auch.

DFB.de: Welches sind die schärfsten Konkurrenten?

Meinert: Der Weg zum Titel wird über die USA führen. Aber auch Japan und Nordkorea betrachte ich als starke Konkurrenz, dazu kommen Brasilien und auch England.

DFB.de: Eine beeindruckend lange Liste.

Meinert: Die zeigt, dass die internationale Spitze nicht nur bei den Frauen, sondern auch im Nachwuchsbereich breiter geworden ist. Die Leistungsdichte bei diesem Turnier ist sehr hoch. Ich bin davon überzeugt, dass wir sehr viele attraktive Spiele sehen werden.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat sich während drei Lehrgängen auf die WM vorbereitet. Welche Eindrücke haben Sie davon mitgenommen?

Meinert: Ich bin sehr zufrieden. Obwohl die Zeit sehr kurz war, konnten wir uns unter besten Bedingungen konzentriert und intensiv vorbereiten. Die Einstellung meiner Spielerinnen hat gestimmt, alle haben sehr engagiert gearbeitet.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Meinert: Wir haben viele gute Einzelspielerinnen, die nach unserer intensiven Vorbereitung mit einigen Testspielen nun auch als Team zusammengefunden haben. Das war nicht so einfach, weil die Spielerinnen aus unterschiedlichen Jahrgängen erst kurz vor der WM zusammengekommen sind. Man hat dann viele Individualisten, die aber noch nicht sofort eine Einheit bilden. Ich denke, das ist uns mittlerweile gelungen. Zudem haben wir einen sehr ausgeglichenen Kader. Das habe die Vorbereitungsspiele gezeigt: Ich konnte wechseln, ohne dass es einen Bruch im Spiel gegeben hat. Das stimmt mich sehr zuversichtlich.

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DFB.de: Im Team sind mit Kim Kulig und Bianca Schmidt auch zwei Spielerinnen, die 2009 mit der Frauen-Nationalmannschaft Europameisterinnen wurden. Wie bewerten Sie die Integration dieses Duos?

Meinert: Ich bin damit sehr zufrieden. Bei den beiden hatten wir immer das Gefühl, dass sie unbedingt die U 20-WM spielen wollen. Sie sind hochmotiviert und brennen auf ihren Einsatz. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass meine Mannschaft eine homogene Einheit ist, die sich auf und neben dem Platz bestens versteht.

DFB.de: Die U 20-WM findet direkt im Anschluss an die Männer-WM in Südafrika statt. Wie beurteilen Sie diese besondere Situation?

Meinert: Positiv. Ich glaube, dass die Menschen, nachdem sie an den Fernsehgeräten mitgefiebert haben, jetzt Lust auf Livefußball im Stadion haben. Wir wollen die Euphorie aus Südafrika direkt für unsere Weltmeisterschaft mitnehmen.

DFB.de: Und nur ein Jahr später findet schon das nächste Event statt: die Frauen-WM 2011 in Deutschland. Welche Rolle spielt das für das U 20-Turnier?

Meinert: Wir wollen die Vorfreude auf die Frauen-WM 2011 wecken und die Menschen mit attraktivem Offensivfußball begeistern. Dabei sehen wir unser Turnier durchaus als Generalprobe für die Frauen-WM. Aber natürlich wollen wir auch unsere eigene Geschichte schreiben. Und wir arbeiten daran, dass uns das gelingen wird.