Freiburgs Minge nach ihrem Hattrick: "Das ist ein großer Traum"

Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von nur 18 Minuten hatte die etatmäßige Defensivspielerin Janina Minge (23) entscheidenden Anteil am 5:2-Heimsieg des SC Freiburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen die SGS Essen. Im DFB.de-Interview spricht die frühere U 17-Europameisterin mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihren eher ungewohnten Torhunger und zwei große sportliche Ziele.

DFB.de: Wie gut konnten Sie nach dem 5:2-Heimsieg gegen die SGS Essen schlafen, Frau Minge?

Janina Minge: Sehr gut, vielen Dank. Nach Siegen schläft sich immer besser. (lacht) Es ist halt wesentlich entspannter, als nach einem schlechten Spiel noch stundenlang zu grübeln.

DFB.de: Es war Ihr erster Hattrick in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie sind die Reaktionen in Ihrem persönlichen Umfeld ausgefallen?

Minge: Es gab schon sehr viele Nachrichten und Rückmeldungen - auch von einigen Leuten, von denen ich länger nichts gehört habe. Es ist schön zu wissen, dass so viele Menschen verfolgen, was ich mache.

DFB.de: Ihre drei Treffer fielen innerhalb von 18 Minuten. Wir würden Sie Ihre Gefühlswelt in dieser Phase beschreiben?

Minge: Schon nach dem zweiten, erst recht nach dem dritten Tor musste ich schon schmunzeln. Schließlich ist so etwas für mich nicht an der Tagesordnung. Aber wenn es mal läuft, dann läuft es halt. Dann steht man auch schon mal dreimal innerhalb kurzer Zeit richtig. Es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht.

DFB.de: Sie haben es angedeutet: Als ausgewiesene Torjägerin sind Sie bisher nicht unbedingt in Erscheinung getreten. Haben Sie eine spezielle Erklärung für Ihre Leistung?

Minge: Im Training haben wir jetzt keine besonderen Abschluss- oder Konzentrationsübungen gemacht, wenn Sie das meinen. Der Hauptgrund ist sicherlich, dass ich gegen Essen eine offensivere Rolle gespielt habe als sonst. Klar, das Kopfballtor nach einer Ecke hätte ich auch als Innenverteidigerin erzielen können. Zwei Treffer fielen aber auch aus dem Spiel heraus. Da wäre ich als Abwehrspielerin vermutlich nicht so nah vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht. (lacht)

DFB.de: Wo sehen Sie grundsätzlich Ihre Stärken und in welchen Bereichen müssen Sie sich noch verbessern?

Minge: Eine große Stärke ist zweifellos mein Kopfballspiel. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich den Großteil meiner jetzt 13 Bundesligatreffer per Kopf erzielt habe. Verbessern könnte ich sicherlich mein Offensivspiel, daran ändert auch der Hattrick nichts. In manchen Situationen müsste ich noch mutiger nach vorne Spielen.

DFB.de: Nach den ersten drei Partien in dieser Saison hat der SC Freiburg sechs Punkte auf dem Konto. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Minge: Die Punktausbeute ist schon in Ordnung. Die beiden Spiele, für die wir uns Siege fest vorgenommen haben, konnten wir für uns entscheiden. Damit können wir zufrieden sein, auch wenn wir im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gerne besser abgeschnitten hätten.

DFB.de: Wie sehr ärgern Sie sich noch über die 2:4-Heimniederlage?

Minge: Schon sehr, denn der Spielverlauf gab dieses am Ende deutliche Ergebnis eigentlich nicht her. Positiv war, dass wir gesehen haben, dass wir auch auf diesem Niveau mit einer Spitzenmannschaft der Bundesliga mithalten konnten.

DFB.de: Die Liga legt jetzt eine Länderspielpause ein. Erst am Freitag, 14. Oktober, geht es mit dem Derby bei der TSG Hoffenheim weiter. Hätten Sie gerne direkt weitergespielt oder tut die Auszeit auch ganz gut?

Minge: Ich hätte definitiv gerne weitergespielt, denn wir sind aktuell in einem guten Flow. Es ist aber nicht zu ändern, also nehmen wir es, wie es kommt. Es kann auch mal ganz guttun, ein wenig durchzuatmen und dann wieder neu anzugreifen.

DFB.de: Stichwort Länderspielpause: Im Nachwuchsbereich haben Sie sämtliche DFB-Teams durchlaufen, wurden unter anderem U 17-Europameisterhin. Ist die Frauen-Nationalmannschaft nach wie vor Ihr Ziel?

Minge: Auf jeden Fall. Ich arbeite hart dafür, eines Tages diesen Schritt gehen zu können und eine Einladung zu erhalten. Es war immer etwas Besonderes für mich, das DFB-Trikot zu tragen. Ich hoffe sehr, dass ich mich weiterhin mit guten Leistungen im Verein empfehlen und anbieten kann.

DFB.de: Ein EM-Titel sprang für Sie in diesem Jahr mit der Polizei-Nationalmannschaft heraus. Ist das eine nette Abwechslung oder mehr?

Minge: Das Turnier in Norwegen war eine coole Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich habe viele neue Leute kennengelernt. Dann auch noch erfolgreich zu sein, ist eine tolle Sache, auch wenn das sicherlich nicht mit einer "richtigen" Europameisterschaft zu vergleichen ist.

DFB.de: Sie sind als Polizeibeamtin tätig. Wie sehen Ihre weiteren beruflichen Pläne aus?

Minge: Bei der Polizei profitiere ich aktuell von der Spitzensportförderung. Dadurch kann ich mich neben meinem Streifendienst, den ich ebenfalls in Freiburg absolviere, voll auf den Fußball konzentrieren. Dafür bin ich sehr dankbar. In welche Richtung ich mich später bei der Polizei orientieren werde, ist noch offen.

DFB.de: Sie stammen aus der Region, sind seit 2015 für den SC Freiburg am Ball. Wie würden Sie Ihre Verbindung zum Verein beschreiben?

Minge: Es ist auf jeden Fall eine besondere Beziehung. Ich habe beim Sport-Club meine ersten Schritte gemacht, mich inzwischen zu einer etablierten Bundesligaspielerin entwickelt. Der Verein ist mir ans Herz gewachsen, Freiburg ist inzwischen auch zu meinem Lebensmittelpunkt geworden.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison war der SC Freiburg auf Rang sechs gelandet. Ist diesmal noch etwas mehr drin?

Minge: Ich denke schon, dass wir etwas weiter vorne angreifen können, wenn wir unser Potential konstant abrufen. Unsere Mannschaft ist weitgehend zusammengeblieben und deshalb schon gut eingespielt. Das könnte sich im weiteren Saisonverlauf noch positiv bemerkbar machen.

DFB.de: Wie gerne würden Sie mal mit dem Sport-Club international spielen?

Minge: Das ist definitiv ein großer Traum.

DFB.de: Mit Theresa Merk hat das Team eine neue Trainerin. Was hat sich dadurch verändert?

Minge: Dadurch, dass wir jetzt von einer Frau trainiert werden, hat sich aus meiner Sicht nicht viel verändert. Entscheidend ist nicht das Geschlecht, sondern die Kompetenz im Fußball und der Umgang mit dem Team. Da bleibt nichts zu wünschen übrig.

DFB.de: Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit?

Minge: Mein Eindruck ist, dass wir alle sehr, sehr zufrieden sind. Theresa Merk ist eine fordernde Trainerin, die das Team mit Sicherheit weiterentwickeln kann. Man spürt, dass sie unter anderem durch ihre Tätigkeit als Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg schon auf dem höchsten Niveau gearbeitet hat und auch deshalb extrem ehrgeizig ist. Das tut uns gut.

DFB.de: Bisher gibt es in den höchsten Ligen nur wenige Trainerinnen. Könnten Sie sich vorstellen, eines Tages einen solchen Weg einzuschlagen?

Minge: Vorstellen auf jeden Fall, das Interesse an dem Job ist definitiv vorhanden. Deshalb habe ich auch schon einen ersten Trainerschein erworben, mehr aber auch noch nicht. Ich bin selbst gespannt, wie es sich später entwickelt. Bis dahin habe ich jedoch als Spielerin noch einiges vor. (lacht) 

[mspw]

Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von nur 18 Minuten hatte die etatmäßige Defensivspielerin Janina Minge (23) entscheidenden Anteil am 5:2-Heimsieg des SC Freiburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen die SGS Essen. Im DFB.de-Interview spricht die frühere U 17-Europameisterin mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihren eher ungewohnten Torhunger und zwei große sportliche Ziele.

DFB.de: Wie gut konnten Sie nach dem 5:2-Heimsieg gegen die SGS Essen schlafen, Frau Minge?

Janina Minge: Sehr gut, vielen Dank. Nach Siegen schläft sich immer besser. (lacht) Es ist halt wesentlich entspannter, als nach einem schlechten Spiel noch stundenlang zu grübeln.

DFB.de: Es war Ihr erster Hattrick in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie sind die Reaktionen in Ihrem persönlichen Umfeld ausgefallen?

Minge: Es gab schon sehr viele Nachrichten und Rückmeldungen - auch von einigen Leuten, von denen ich länger nichts gehört habe. Es ist schön zu wissen, dass so viele Menschen verfolgen, was ich mache.

DFB.de: Ihre drei Treffer fielen innerhalb von 18 Minuten. Wir würden Sie Ihre Gefühlswelt in dieser Phase beschreiben?

Minge: Schon nach dem zweiten, erst recht nach dem dritten Tor musste ich schon schmunzeln. Schließlich ist so etwas für mich nicht an der Tagesordnung. Aber wenn es mal läuft, dann läuft es halt. Dann steht man auch schon mal dreimal innerhalb kurzer Zeit richtig. Es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht.

DFB.de: Sie haben es angedeutet: Als ausgewiesene Torjägerin sind Sie bisher nicht unbedingt in Erscheinung getreten. Haben Sie eine spezielle Erklärung für Ihre Leistung?

Minge: Im Training haben wir jetzt keine besonderen Abschluss- oder Konzentrationsübungen gemacht, wenn Sie das meinen. Der Hauptgrund ist sicherlich, dass ich gegen Essen eine offensivere Rolle gespielt habe als sonst. Klar, das Kopfballtor nach einer Ecke hätte ich auch als Innenverteidigerin erzielen können. Zwei Treffer fielen aber auch aus dem Spiel heraus. Da wäre ich als Abwehrspielerin vermutlich nicht so nah vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht. (lacht)

DFB.de: Wo sehen Sie grundsätzlich Ihre Stärken und in welchen Bereichen müssen Sie sich noch verbessern?

Minge: Eine große Stärke ist zweifellos mein Kopfballspiel. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich den Großteil meiner jetzt 13 Bundesligatreffer per Kopf erzielt habe. Verbessern könnte ich sicherlich mein Offensivspiel, daran ändert auch der Hattrick nichts. In manchen Situationen müsste ich noch mutiger nach vorne Spielen.

DFB.de: Nach den ersten drei Partien in dieser Saison hat der SC Freiburg sechs Punkte auf dem Konto. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Minge: Die Punktausbeute ist schon in Ordnung. Die beiden Spiele, für die wir uns Siege fest vorgenommen haben, konnten wir für uns entscheiden. Damit können wir zufrieden sein, auch wenn wir im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gerne besser abgeschnitten hätten.

DFB.de: Wie sehr ärgern Sie sich noch über die 2:4-Heimniederlage?

Minge: Schon sehr, denn der Spielverlauf gab dieses am Ende deutliche Ergebnis eigentlich nicht her. Positiv war, dass wir gesehen haben, dass wir auch auf diesem Niveau mit einer Spitzenmannschaft der Bundesliga mithalten konnten.

DFB.de: Die Liga legt jetzt eine Länderspielpause ein. Erst am Freitag, 14. Oktober, geht es mit dem Derby bei der TSG Hoffenheim weiter. Hätten Sie gerne direkt weitergespielt oder tut die Auszeit auch ganz gut?

Minge: Ich hätte definitiv gerne weitergespielt, denn wir sind aktuell in einem guten Flow. Es ist aber nicht zu ändern, also nehmen wir es, wie es kommt. Es kann auch mal ganz guttun, ein wenig durchzuatmen und dann wieder neu anzugreifen.

DFB.de: Stichwort Länderspielpause: Im Nachwuchsbereich haben Sie sämtliche DFB-Teams durchlaufen, wurden unter anderem U 17-Europameisterhin. Ist die Frauen-Nationalmannschaft nach wie vor Ihr Ziel?

Minge: Auf jeden Fall. Ich arbeite hart dafür, eines Tages diesen Schritt gehen zu können und eine Einladung zu erhalten. Es war immer etwas Besonderes für mich, das DFB-Trikot zu tragen. Ich hoffe sehr, dass ich mich weiterhin mit guten Leistungen im Verein empfehlen und anbieten kann.

DFB.de: Ein EM-Titel sprang für Sie in diesem Jahr mit der Polizei-Nationalmannschaft heraus. Ist das eine nette Abwechslung oder mehr?

Minge: Das Turnier in Norwegen war eine coole Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich habe viele neue Leute kennengelernt. Dann auch noch erfolgreich zu sein, ist eine tolle Sache, auch wenn das sicherlich nicht mit einer "richtigen" Europameisterschaft zu vergleichen ist.

DFB.de: Sie sind als Polizeibeamtin tätig. Wie sehen Ihre weiteren beruflichen Pläne aus?

Minge: Bei der Polizei profitiere ich aktuell von der Spitzensportförderung. Dadurch kann ich mich neben meinem Streifendienst, den ich ebenfalls in Freiburg absolviere, voll auf den Fußball konzentrieren. Dafür bin ich sehr dankbar. In welche Richtung ich mich später bei der Polizei orientieren werde, ist noch offen.

DFB.de: Sie stammen aus der Region, sind seit 2015 für den SC Freiburg am Ball. Wie würden Sie Ihre Verbindung zum Verein beschreiben?

Minge: Es ist auf jeden Fall eine besondere Beziehung. Ich habe beim Sport-Club meine ersten Schritte gemacht, mich inzwischen zu einer etablierten Bundesligaspielerin entwickelt. Der Verein ist mir ans Herz gewachsen, Freiburg ist inzwischen auch zu meinem Lebensmittelpunkt geworden.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison war der SC Freiburg auf Rang sechs gelandet. Ist diesmal noch etwas mehr drin?

Minge: Ich denke schon, dass wir etwas weiter vorne angreifen können, wenn wir unser Potential konstant abrufen. Unsere Mannschaft ist weitgehend zusammengeblieben und deshalb schon gut eingespielt. Das könnte sich im weiteren Saisonverlauf noch positiv bemerkbar machen.

DFB.de: Wie gerne würden Sie mal mit dem Sport-Club international spielen?

Minge: Das ist definitiv ein großer Traum.

DFB.de: Mit Theresa Merk hat das Team eine neue Trainerin. Was hat sich dadurch verändert?

Minge: Dadurch, dass wir jetzt von einer Frau trainiert werden, hat sich aus meiner Sicht nicht viel verändert. Entscheidend ist nicht das Geschlecht, sondern die Kompetenz im Fußball und der Umgang mit dem Team. Da bleibt nichts zu wünschen übrig.

DFB.de: Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit?

Minge: Mein Eindruck ist, dass wir alle sehr, sehr zufrieden sind. Theresa Merk ist eine fordernde Trainerin, die das Team mit Sicherheit weiterentwickeln kann. Man spürt, dass sie unter anderem durch ihre Tätigkeit als Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg schon auf dem höchsten Niveau gearbeitet hat und auch deshalb extrem ehrgeizig ist. Das tut uns gut.

DFB.de: Bisher gibt es in den höchsten Ligen nur wenige Trainerinnen. Könnten Sie sich vorstellen, eines Tages einen solchen Weg einzuschlagen?

Minge: Vorstellen auf jeden Fall, das Interesse an dem Job ist definitiv vorhanden. Deshalb habe ich auch schon einen ersten Trainerschein erworben, mehr aber auch noch nicht. Ich bin selbst gespannt, wie es sich später entwickelt. Bis dahin habe ich jedoch als Spielerin noch einiges vor. (lacht) 

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