Birgit Prinz: "Hauptsache, wir gewinnen!"

Die Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in China das Halbfinale erreicht. Der Titelverteidiger spielt heute (ab 14 Uhr MESZ, live in der ARD und bei Eurosport) gegen Norwegen.

Vor dem Semifinale sprach DFB-Redakteur Niels Barnhofer im "DFB.de-Gespräch der Woche" mit der DFB-Rekordtorschützin Birgit Prinz über das anstehende Match gegen die Nordeuropäerinnen.

Frage: Birgit Prinz, welche Assoziationen weckt Norwegen derzeit bei Ihnen?

Birgit Prinz: Dazu fällt mir im Moment nur ein Termin ein: Mittwoch, 26. September 2007, 20 Uhr, Tianjin Olympic Center Stadium, Halbfinale der Weltmeisterschaft.

Frage: Wie sehr sind Sie auf dieses Spiel fokussiert?

Birgit Prinz: Wir richten natürlich unsere volle Konzentration auf diese Partie. Wir haben die Chance, erneut ins Finale der Weltmeisterschaft einzuziehen. Diese Aufgabe wollen wir mit der größtmöglichen Professionalität angehen. Was aber nicht heißen soll, dass derzeit keine anderen Gedanken mehr erlaubt sind. Im Gegenteil. Es ist wichtig, zum Spiel hin eine Spannung aufzubauen, die nicht zu früh und nicht zu spät ihren Höhepunkt erreichen sollte.

Frage: Auf welche Feinheiten wird es denn noch ankommen?

Birgit Prinz: Das ist schwierig vorherzusagen. Es sind nur noch die vier besten Mannschaften der Welt im Turnier. Und der Frauenfußball hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Das heißt, es wird immer enger an der Spitze. Im direkten Vergleich der besten Teams sind es häufig nur noch Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Tagesform oder ganz banal das Glück der entscheidende Faktor sein wird.

Frage: Wie sehr verlassen Sie sich auf Ihr Glück?

Birgit Prinz: Gar nicht. Das ist eine unberechenbare Größe. Wir werden bestmöglich vorbereitet in dieses Halbfinale gehen. Wir hatten eine lange, intensive Vorbereitung und konnten uns im Verlauf des Turniers steigern. Wir fühlen uns fit und können mit Selbstbewusstsein der Partie gegen Norwegen entgegensehen. Außerdem werden uns unsere Trainerinnen noch gezielt auf unseren Gegner einstimmen. Ihre Videoanalysen sind ein wichtiger Bestandteil der unmittelbaren Vorbereitung auf die Begegnung.

Frage: Das letzte Spiel gegen Norwegen liegt noch gar nicht allzu lange zurück. Ende August traf man im letzten Test vor der WM aufeinander. In Mainz gab es ein 2:2. Wie bewerten Sie diese Begegnung im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Vergleich?

Birgit Prinz: Norwegen hat in Mainz zweifellos einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Aber um etwas Positives über den norwegischen Frauenfußball zu sagen, muss man nicht dieses Spiel hervorheben. Norwegen gehört seit jeher zu den Topnationen im Frauenfußball. Das können wir aus intensiver eigener Erfahrung sagen. Gegen kein anderes Land haben wir so häufig gespielt. Die Spiele gegen Norwegen waren stets offen. Und ich erwarte nichts anderes am kommenden Mittwoch.

Frage:Wie sind die Norwegerinnen zu packen?

Birgit Prinz: Wenn es darauf eine einfache Antwort geben würde, wäre unsere Bilanz gegen sie nicht so ausgeglichen. Meiner Meinung nach müssen wir an der Leistung vom Viertelfinale gegen Nordkorea anknüpfen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Da hat das Kollektiv funktioniert, es gab keine Ausfälle - und nur wenn wir das wiederholen können, haben wir eine realistische Chance auf das Endspiel.

Frage: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie bei dieser WM noch?

Birgit Prinz: Mein Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, damit unsere Mannschaft den Titel gewinnt. Ich muss nicht Torschützenkönigin oder beste Spielerin des Turniers werden. Wenn ich das wollte, müsste ich wahrscheinlich anders spielen, egoistischer denken und auftreten. Aber so ist nicht mein Verständnis von Fußball. Es ist ein Mannschaftssport, in dem ich als Einzelkämpferin nicht bestehen könnte.

Frage: Würden Sie lieber die Vorlage zum entscheidenden Tor im Halbfinale geben als es selbst zu schießen?

Birgit Prinz: Das ist völlig egal, wer dieses Tor schießt. Hauptsache, es fällt überhaupt. Hauptsache, wir gewinnen!

Weitere Informationen zur Frauen-WM in China finden Sie hier.

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Die Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in China das Halbfinale erreicht. Der Titelverteidiger spielt heute (ab 14 Uhr MESZ, live in der ARD und bei Eurosport) gegen Norwegen.

Vor dem Semifinale sprach DFB-Redakteur Niels Barnhofer im "DFB.de-Gespräch der Woche" mit der DFB-Rekordtorschützin Birgit Prinz über das anstehende Match gegen die Nordeuropäerinnen.

Frage: Birgit Prinz, welche Assoziationen weckt Norwegen derzeit bei Ihnen?

Birgit Prinz: Dazu fällt mir im Moment nur ein Termin ein: Mittwoch, 26. September 2007, 20 Uhr, Tianjin Olympic Center Stadium, Halbfinale der Weltmeisterschaft.

Frage: Wie sehr sind Sie auf dieses Spiel fokussiert?

Birgit Prinz: Wir richten natürlich unsere volle Konzentration auf diese Partie. Wir haben die Chance, erneut ins Finale der Weltmeisterschaft einzuziehen. Diese Aufgabe wollen wir mit der größtmöglichen Professionalität angehen. Was aber nicht heißen soll, dass derzeit keine anderen Gedanken mehr erlaubt sind. Im Gegenteil. Es ist wichtig, zum Spiel hin eine Spannung aufzubauen, die nicht zu früh und nicht zu spät ihren Höhepunkt erreichen sollte.

Frage: Auf welche Feinheiten wird es denn noch ankommen?

Birgit Prinz: Das ist schwierig vorherzusagen. Es sind nur noch die vier besten Mannschaften der Welt im Turnier. Und der Frauenfußball hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Das heißt, es wird immer enger an der Spitze. Im direkten Vergleich der besten Teams sind es häufig nur noch Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Tagesform oder ganz banal das Glück der entscheidende Faktor sein wird.

Frage: Wie sehr verlassen Sie sich auf Ihr Glück?

Birgit Prinz: Gar nicht. Das ist eine unberechenbare Größe. Wir werden bestmöglich vorbereitet in dieses Halbfinale gehen. Wir hatten eine lange, intensive Vorbereitung und konnten uns im Verlauf des Turniers steigern. Wir fühlen uns fit und können mit Selbstbewusstsein der Partie gegen Norwegen entgegensehen. Außerdem werden uns unsere Trainerinnen noch gezielt auf unseren Gegner einstimmen. Ihre Videoanalysen sind ein wichtiger Bestandteil der unmittelbaren Vorbereitung auf die Begegnung.

Frage: Das letzte Spiel gegen Norwegen liegt noch gar nicht allzu lange zurück. Ende August traf man im letzten Test vor der WM aufeinander. In Mainz gab es ein 2:2. Wie bewerten Sie diese Begegnung im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Vergleich?

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Birgit Prinz: Norwegen hat in Mainz zweifellos einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Aber um etwas Positives über den norwegischen Frauenfußball zu sagen, muss man nicht dieses Spiel hervorheben. Norwegen gehört seit jeher zu den Topnationen im Frauenfußball. Das können wir aus intensiver eigener Erfahrung sagen. Gegen kein anderes Land haben wir so häufig gespielt. Die Spiele gegen Norwegen waren stets offen. Und ich erwarte nichts anderes am kommenden Mittwoch.

Frage:Wie sind die Norwegerinnen zu packen?

Birgit Prinz: Wenn es darauf eine einfache Antwort geben würde, wäre unsere Bilanz gegen sie nicht so ausgeglichen. Meiner Meinung nach müssen wir an der Leistung vom Viertelfinale gegen Nordkorea anknüpfen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Da hat das Kollektiv funktioniert, es gab keine Ausfälle - und nur wenn wir das wiederholen können, haben wir eine realistische Chance auf das Endspiel.

Frage: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie bei dieser WM noch?

Birgit Prinz: Mein Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, damit unsere Mannschaft den Titel gewinnt. Ich muss nicht Torschützenkönigin oder beste Spielerin des Turniers werden. Wenn ich das wollte, müsste ich wahrscheinlich anders spielen, egoistischer denken und auftreten. Aber so ist nicht mein Verständnis von Fußball. Es ist ein Mannschaftssport, in dem ich als Einzelkämpferin nicht bestehen könnte.

Frage: Würden Sie lieber die Vorlage zum entscheidenden Tor im Halbfinale geben als es selbst zu schießen?

Birgit Prinz: Das ist völlig egal, wer dieses Tor schießt. Hauptsache, es fällt überhaupt. Hauptsache, wir gewinnen!

Weitere Informationen zur Frauen-WM in China finden Sie hier.