Hanshaw: "Den dritten Platz verteidigen"

Dritter gegen Fünfter: Das Duell vom 13. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg heute (ab 19.45 Uhr, live auf MagentaSport und Eurosport) besitzt für beide Teams große Bedeutung im Rennen um einen internationalen Startplatz. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Linksverteidigerin Verena Hanshaw (29) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell mit ihrem Ex-Klub.

DFB.de: Nach der Länderspielpause geht es für Eintracht Frankfurt mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg weiter, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den dritten Tabellenplatz und damit um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. Welche Bedeutung hat das direkte Duell, Frau Hanshaw?

Verena Hanshaw: Es ist für beide Teams enorm wichtig, keine Frage. Entsprechend bereiten wir uns vor. Wir wissen, dass wir in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Das gilt diesmal ganz besonders. Wir wollen den dritten Platz unbedingt verteidigen. Also wäre es sehr gut, Freiburg zu besiegen.

DFB.de: Sie waren von 2014 bis 2016 selbst für den SC Freiburg am Ball. Gibt es noch Kontakte in den Breisgau?

Hanshaw: Es gehören nicht mehr allzu viele Spielerinnen aus meiner Zeit zum Kader. Mit Kapitänin Lisa Karl habe ich aber beispielsweise noch zusammengespielt. Zuletzt hat Jobina Lahr, mit der noch ich in einem engeren Austausch bin, den Verein verlassen.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison war Freiburg auf Platz sechs gelandet, der Abstand zur Eintracht betrug allerdings 14 Punkte. Sind Sie von der positiven Entwicklung überrascht?

Hanshaw: Überrascht bin ich nicht. In den vergangenen Jahren hat der Verein viel investiert, um die Infrastruktur deutlich zu verbessern. Das ist ein starkes Zeichen des Klubs für den Frauenfußball. Inzwischen sind die Bedingungen sehr gut, was sich dann auch sportlich und in der Platzierung widerspiegelt. Das freut mich sehr für den Verein und das Team.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an den 4:2-Auswärtserfolg im Hinspiel?

Hanshaw: Es war auf jeden Fall ein sehr attraktives Spiel für die Zuschauer*innen. Freiburg hat uns das Leben schwer gemacht, ist immer wieder zurückgekommen. Das wird beim Rückspiel nicht anders sein.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um erneut erfolgreich zu sein?

Hanshaw: Wir stellen uns, da es für beide Teams um sehr viel geht, definitiv auf ein körperbetontes Spiel ein, müssen in dieser Hinsicht dagegenhalten. Es wird aber auch darum gehen, unser Spiel aufzuziehen. Wenn das gelingt, haben wir gute Chancen.

DFB.de: Könnte es ein Vorteil sein, dass der SC Freiburg noch am Dienstag im DFB-Pokal der Frauen beim Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena gefordert war?

Hanshaw: Schwer zu sagen. Zum einen kommen wir aus einer längeren Länderspielpause ohne Vereinspflichtspiel, was nicht immer so einfach ist. Grundsätzlich ist es cool, so viele Partien wie möglich zu bestreiten. Auf der anderen Seite können wir je nach Spielverlauf vielleicht hintenraus kräftemäßig etwas mehr zulegen. Verlassen werden wir uns darauf aber nicht.

DFB.de: Wie sehr schmerzt es, dass die Eintracht nicht mehr im Pokalwettbewerb vertreten ist?

Hanshaw: Unser Ausscheiden gegen RB Leipzig hat sehr weh getan - und schmerzt auch immer noch. Wir hatten uns schließlich auch im Pokal viel vorgenommen. Umso bitterer war es, nach unserer 1:0-Führung am Ende noch 1:2 zu verlieren. Das Kapitel ist jedoch abgehakt, wir konzentrieren uns jetzt auf die Ziele in der Liga.

DFB.de: Wie fällt insgesamt Ihre Zwischenbilanz vor dem 13. Spieltag aus?

Hanshaw: Absolut positiv. Wir haben eine sehr gute Hinserie gespielt, belegen aktuell an den dritten Tabellenplatz. Die Champions League ist und bleibt unser großes Ziel. Wenn wir an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen können, dann dürfen wir zuversichtlich sein.

DFB.de: Lange Zeit war sogar die Tabellenspitze in Reichweite. Geht es nach dem 1:2 zum Auftakt der Rückserie beim FC Bayern München "nur" noch um Rang drei?

Hanshaw: Grundsätzlich kann im Fußball alles passieren. Dennoch bin ich realistisch genug, um zu wissen, dass es schwierig wird, den Rückstand noch aufzuholen. Daher war die Niederlage in München auch sehr ärgerlich. Wie schon gesagt: Für uns geht es in erster Linie darum, den dritten Platz zu verteidigen und am Ende in die Champions League zu kommen.

DFB.de: Einen Tag nach Ihrem Spiel gegen Freiburg muss die viertplatzierte TSG Hoffenheim beim verlustpunktfreien Spitzenreiter in Wolfsburg antreten. Es könnte ein sehr guter Spieltag für die Eintracht werden, oder?

Hanshaw: Ich hätte nichts dagegen. (lacht) Es bringt aber nichts, auf andere zu schauen, wenn wir selbst unsere Hausaufgaben nicht machen. Daher ist unser voller Fokus auf die Aufgabe gegen den SC Freiburg gerichtet. Ein Heimsieg wäre

DFB.de: Ist es aktuell das bislang beste Eintracht-Team, in dem Sie seit 2018 jemals gespielt haben?

Hanshaw: Ja, würde ich schon sagen. Man merkt einfach, dass fast die gesamte Mannschaft schon lange zusammenspielt, dass wir gewachsen sind und uns alle weiterentwickelt haben. Teilweise verstehen wir uns blind auf dem Platz, sind aber auch als Gruppe immer mehr zusammengewachsen. Ich weiß von fast jeder Mitspielerin extrem viel. Das gibt uns allen ein gutes Gefühl.

DFB.de: Eintracht Frankfurt ist bereits Ihre fünfte Station in Deutschland. Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie mit dem Team und mit der Nationalmannschaft von Österreich?

Hanshaw: Dass wir mit dem Nationalteam die Qualifikation für die WM in Australien und Neuseeland verpasst haben, war ein harter Schlag für uns und auch für mich persönlich. Das war schon ein Riesenziel. Dennoch bin ich natürlich sehr stolz darauf, für Österreich zu spielen und demnächst mein 100. Länderspiel zu bestreiten. Mit der Eintracht will es unbedingt noch erleben, Champions League zu spielen - also mindestens den dritten Platz zu halten und dann - im Gegensatz zu dieser Saison - auch die erste Runde zu überstehen und dann am besten die Gruppenphase zu erreichen. ​

DFB.de: Der 1. FC Köln hat gerade angekündigt, beim Heimspiel gegen die Eintracht im April den Rekord von 23.200 Zuschauer*innen vom Eröffnungsspiel in Frankfurt gegen den FC Bayern München brechen zu wollen. Wie gefällt Ihnen das?

Hanshaw: Sehr gut. Spiele in großen Arenen sind immer etwas Besonderes. Und sollte das Kölner Stadion gegen uns, auch mit vielen Eintracht-Fans, wirklich gut gefüllt werden, wäre das doch eine richtig coole Sache und würde mich sehr freuen. Außerdem wären wir schließlich immer noch Rekordhalter, dann eben auswärts. (lacht)

DFB.de: Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt?

Hanshaw: Ich muss zugeben, dass ich mit diesem rasanten Tempo nicht gerechnet hätte. Noch vor wenigen Jahren ging es nur sehr schleppend voran. Umso schöner ist es, wie die Tendenz jetzt steil nach oben zeigt. Es ist noch nicht alles gut und es muss auch noch viel passieren. Aber die Richtung stimmt.

[mspw]

Dritter gegen Fünfter: Das Duell vom 13. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg heute (ab 19.45 Uhr, live auf MagentaSport und Eurosport) besitzt für beide Teams große Bedeutung im Rennen um einen internationalen Startplatz. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Linksverteidigerin Verena Hanshaw (29) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell mit ihrem Ex-Klub.

DFB.de: Nach der Länderspielpause geht es für Eintracht Frankfurt mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg weiter, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den dritten Tabellenplatz und damit um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. Welche Bedeutung hat das direkte Duell, Frau Hanshaw?

Verena Hanshaw: Es ist für beide Teams enorm wichtig, keine Frage. Entsprechend bereiten wir uns vor. Wir wissen, dass wir in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Das gilt diesmal ganz besonders. Wir wollen den dritten Platz unbedingt verteidigen. Also wäre es sehr gut, Freiburg zu besiegen.

DFB.de: Sie waren von 2014 bis 2016 selbst für den SC Freiburg am Ball. Gibt es noch Kontakte in den Breisgau?

Hanshaw: Es gehören nicht mehr allzu viele Spielerinnen aus meiner Zeit zum Kader. Mit Kapitänin Lisa Karl habe ich aber beispielsweise noch zusammengespielt. Zuletzt hat Jobina Lahr, mit der noch ich in einem engeren Austausch bin, den Verein verlassen.

DFB.de: In der abgelaufenen Saison war Freiburg auf Platz sechs gelandet, der Abstand zur Eintracht betrug allerdings 14 Punkte. Sind Sie von der positiven Entwicklung überrascht?

Hanshaw: Überrascht bin ich nicht. In den vergangenen Jahren hat der Verein viel investiert, um die Infrastruktur deutlich zu verbessern. Das ist ein starkes Zeichen des Klubs für den Frauenfußball. Inzwischen sind die Bedingungen sehr gut, was sich dann auch sportlich und in der Platzierung widerspiegelt. Das freut mich sehr für den Verein und das Team.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an den 4:2-Auswärtserfolg im Hinspiel?

Hanshaw: Es war auf jeden Fall ein sehr attraktives Spiel für die Zuschauer*innen. Freiburg hat uns das Leben schwer gemacht, ist immer wieder zurückgekommen. Das wird beim Rückspiel nicht anders sein.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um erneut erfolgreich zu sein?

Hanshaw: Wir stellen uns, da es für beide Teams um sehr viel geht, definitiv auf ein körperbetontes Spiel ein, müssen in dieser Hinsicht dagegenhalten. Es wird aber auch darum gehen, unser Spiel aufzuziehen. Wenn das gelingt, haben wir gute Chancen.

DFB.de: Könnte es ein Vorteil sein, dass der SC Freiburg noch am Dienstag im DFB-Pokal der Frauen beim Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena gefordert war?

Hanshaw: Schwer zu sagen. Zum einen kommen wir aus einer längeren Länderspielpause ohne Vereinspflichtspiel, was nicht immer so einfach ist. Grundsätzlich ist es cool, so viele Partien wie möglich zu bestreiten. Auf der anderen Seite können wir je nach Spielverlauf vielleicht hintenraus kräftemäßig etwas mehr zulegen. Verlassen werden wir uns darauf aber nicht.

DFB.de: Wie sehr schmerzt es, dass die Eintracht nicht mehr im Pokalwettbewerb vertreten ist?

Hanshaw: Unser Ausscheiden gegen RB Leipzig hat sehr weh getan - und schmerzt auch immer noch. Wir hatten uns schließlich auch im Pokal viel vorgenommen. Umso bitterer war es, nach unserer 1:0-Führung am Ende noch 1:2 zu verlieren. Das Kapitel ist jedoch abgehakt, wir konzentrieren uns jetzt auf die Ziele in der Liga.

DFB.de: Wie fällt insgesamt Ihre Zwischenbilanz vor dem 13. Spieltag aus?

Hanshaw: Absolut positiv. Wir haben eine sehr gute Hinserie gespielt, belegen aktuell an den dritten Tabellenplatz. Die Champions League ist und bleibt unser großes Ziel. Wenn wir an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen können, dann dürfen wir zuversichtlich sein.

DFB.de: Lange Zeit war sogar die Tabellenspitze in Reichweite. Geht es nach dem 1:2 zum Auftakt der Rückserie beim FC Bayern München "nur" noch um Rang drei?

Hanshaw: Grundsätzlich kann im Fußball alles passieren. Dennoch bin ich realistisch genug, um zu wissen, dass es schwierig wird, den Rückstand noch aufzuholen. Daher war die Niederlage in München auch sehr ärgerlich. Wie schon gesagt: Für uns geht es in erster Linie darum, den dritten Platz zu verteidigen und am Ende in die Champions League zu kommen.

DFB.de: Einen Tag nach Ihrem Spiel gegen Freiburg muss die viertplatzierte TSG Hoffenheim beim verlustpunktfreien Spitzenreiter in Wolfsburg antreten. Es könnte ein sehr guter Spieltag für die Eintracht werden, oder?

Hanshaw: Ich hätte nichts dagegen. (lacht) Es bringt aber nichts, auf andere zu schauen, wenn wir selbst unsere Hausaufgaben nicht machen. Daher ist unser voller Fokus auf die Aufgabe gegen den SC Freiburg gerichtet. Ein Heimsieg wäre

DFB.de: Ist es aktuell das bislang beste Eintracht-Team, in dem Sie seit 2018 jemals gespielt haben?

Hanshaw: Ja, würde ich schon sagen. Man merkt einfach, dass fast die gesamte Mannschaft schon lange zusammenspielt, dass wir gewachsen sind und uns alle weiterentwickelt haben. Teilweise verstehen wir uns blind auf dem Platz, sind aber auch als Gruppe immer mehr zusammengewachsen. Ich weiß von fast jeder Mitspielerin extrem viel. Das gibt uns allen ein gutes Gefühl.

DFB.de: Eintracht Frankfurt ist bereits Ihre fünfte Station in Deutschland. Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie mit dem Team und mit der Nationalmannschaft von Österreich?

Hanshaw: Dass wir mit dem Nationalteam die Qualifikation für die WM in Australien und Neuseeland verpasst haben, war ein harter Schlag für uns und auch für mich persönlich. Das war schon ein Riesenziel. Dennoch bin ich natürlich sehr stolz darauf, für Österreich zu spielen und demnächst mein 100. Länderspiel zu bestreiten. Mit der Eintracht will es unbedingt noch erleben, Champions League zu spielen - also mindestens den dritten Platz zu halten und dann - im Gegensatz zu dieser Saison - auch die erste Runde zu überstehen und dann am besten die Gruppenphase zu erreichen. ​

DFB.de: Der 1. FC Köln hat gerade angekündigt, beim Heimspiel gegen die Eintracht im April den Rekord von 23.200 Zuschauer*innen vom Eröffnungsspiel in Frankfurt gegen den FC Bayern München brechen zu wollen. Wie gefällt Ihnen das?

Hanshaw: Sehr gut. Spiele in großen Arenen sind immer etwas Besonderes. Und sollte das Kölner Stadion gegen uns, auch mit vielen Eintracht-Fans, wirklich gut gefüllt werden, wäre das doch eine richtig coole Sache und würde mich sehr freuen. Außerdem wären wir schließlich immer noch Rekordhalter, dann eben auswärts. (lacht)

DFB.de: Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Frauenfußballs insgesamt?

Hanshaw: Ich muss zugeben, dass ich mit diesem rasanten Tempo nicht gerechnet hätte. Noch vor wenigen Jahren ging es nur sehr schleppend voran. Umso schöner ist es, wie die Tendenz jetzt steil nach oben zeigt. Es ist noch nicht alles gut und es muss auch noch viel passieren. Aber die Richtung stimmt.