SGS-Kapitänin Meißner: "Nicht bis zum Schluss zittern"

Seit mehr als elf Jahren ist Jacqueline Meißner für die SGS Essen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga am Ball, bestritt schon fast 250 Pflichtspiele und führt das Team inzwischen als Kapitänin auf das Feld. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte Abwehrspielerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über den wichtigen Heimsieg gegen Turbine Potsdam, den Kampf um den Klassenverbleib und das SGS-Gen.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung nach dem 2:1-Heimsieg gegen Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam, Frau Meißner?

Jacqueline Meißner: Schon sehr groß, keine Frage. Wir wissen, dass wir gerade gegen die direkten Konkurrenten punkten müssen, um den Klassenverbleib zu schaffen. Turbine Potsdam gehört zu den Teams, die wir hinter uns lassen können. Von daher war der Sieg sehr wichtig.

DFB.de: Was hat aus Ihrer Sicht den Ausschlag dafür gegeben?

Meißner: Wir haben das vorherige 0:6 in Leverkusen gut weggesteckt, sind als Team aufgetreten und haben in erster Linie kämpferisch überzeugt.

DFB.de: Nach sieben Spieltagen beträgt der Abstand zu einem Abstiegsplatz vier Punkte. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?

Meißner: Wir haben uns zumindest ein kleines Polster verschafft. Das ist aber kein Grund, uns jetzt zurückzulehnen. Wir haben uns fest vorgenommen, bis zur Winterpause noch den einen oder anderen Zähler einzufahren.

DFB.de: Schon in der abgelaufenen Saison wurde der Klassenverbleib erst am letzten Spieltag endgültig gesichert. Stellen Sie sich erneut auf einen langen Abstiegskampf ein, zumal die Aufsteiger SV Meppen und MSV Duisburg bislang überraschend erfolgreich sind?

Meißner: Ich hoffe, dass wir diesmal nicht bis zum Schluss zittern müssen. Nach dem bisherigen Saisonverlauf bin ich auch ganz positiv gestimmt.

DFB.de: Was macht Sie so optimistisch, dass sich die SGS dauerhaft von der Gefahrenzone fernhalten kann?

Meißner: Wir haben das Spiel gegen Potsdam gewonnen, obwohl unsere Leistung aus meiner Sicht nicht zufriedenstellend war. Wir waren zwar kämpferisch gut, hatten sonst aber noch viel Luft nach oben. Dass wir es besser können, haben wir beispielsweise in den Partien gegen die Spitzenmannschaften VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim über weite Strecken gezeigt. Wenn wir diese Leistungen bestätigen können, dann werden wir noch das eine oder andere Spiel für uns entscheiden.

DFB.de: Markus Högner gehört zu den erfahrensten Trainern in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie macht sich das bei der Arbeit mit der Mannschaft bemerkbar?

Meißner: Das ist für mich nicht so leicht zu beantworten, weil ich ihn schon seit zwölf Jahren kenne und deshalb eine mögliche Veränderung vermutlich gar nicht so gut bewerten kann. Klar ist aber, dass er es ausgezeichnet versteht, den Druck von der Mannschaft zu nehmen. Er gibt den Spielerinnen Vertrauen, weil er das Potential im Team sieht.

DFB.de: Bereits seit 2011 sind Sie für die SGS Essen in der Bundesliga am Ball. Ihr Vertrag läuft bis 2026. Warum haben Sie sich so lange an den Verein gebunden?

Meißner: Für mich passt bei der SGS derzeit einfach alles. Ich mag die familiäre Atmosphäre im Verein, kann den Bundesligafußball gut mit meiner beruflichen Tätigkeit in unserem Familienbetrieb in Dortmund, wo ich unter anderem für die Personalplanung verantwortlich bin, und dem Privatleben kombinieren. Da ich inzwischen in Oberhausen wohne, sind die Wege sehr kurz.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Klub beschreiben?

Meißner: Ich habe wohl so etwas wie das SGS-Gen. (lacht) Dass ich die dienstälteste Spielerin im Verein bin, ist sicherlich kein Zufall. Ich fühle mich einfach wohl.

DFB.de: Bei Ihrem Vertragsende werden Sie 32 Jahre sein. Können Sie sich vorstellen, dass die SGS Essen ihre einzige Station im Frauenbereich und Sie Ihre Karriere dort auch beenden?

Meißner: Was die Bundesliga angeht, ja. Das kann ich mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen. Aber es könnte ja auch sein, dass ich nach meiner Bundesligakarriere noch ein wenig kicke.

DFB.de: Könnte als gebürtige Dortmunderin in einigen Jahren ein Engagement beim BVB reizvoll sein, der mit seiner neugegründeten Frauenfußballabteilung ganz unten angefangen hat und aktuell in der Bezirksliga am Ball ist?

Meißner: Definitiv wäre es ein Traum, irgendwann für meinen Herzens- und Heimatverein zu spielen. Und da bin sicherlich nicht alleine. Lina Magull und Alexandra Popp haben sich ja schon mal so ähnlich geäußert. Mal sehen, wie es 2026 aussieht. Die Regionalliga West oder vielleicht auch die 2. Frauen-Bundesliga würde ich mir dann schon noch zutrauen.

DFB.de: Sie haben mit der SGS Essen die besten Zeiten erlebt, standen auch zweimal im Endspiel um den DFB-Pokal. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Meißner: Es waren unvergessliche Erlebnisse, auch wenn es nicht optimal gelaufen ist. 2014 gegen Frankfurt war die Partie leider schnell entschieden. 2020 waren wir gegen den VfL Wolfsburg dagegen ganz dicht dran, die Sensation zu schaffen. Da hatte uns im Vorfeld sicherlich kaum jemand zugetraut, die Verlängerung und das Elfmeterschießen zu erreichen. Bitter war dabei allerdings, dass wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer*innen im Stadion dabei sein konnten. Das hat die Sache schon sehr getrübt.

DFB.de: Zum Kader der Frauen-Nationalmannschaft gehören mit Nicole Anyomi, Linda Dallmann, Sara Doorsoun, Jana Feldkamp, Marina Hegering, Lena Oberdorf, Lea Schüller und jetzt auch Elisa Senß allein acht ehemalige SGS-Spielerinnen, die der Verein jedoch nicht halten konnte. Fragen Sie sich manchmal, was sonst möglich gewesen wäre?

Meißner: Natürlich. Die SGS Essen ist ein Aushängeschild für Talente, die sich hier optimal entwickeln können. Als reiner Frauenfußballverein ist es allerdings schwierig, die besten Spielerinnen längerfristig an sich zu binden. Ich bin überzeugt, dass wir sonst sogar um die Meisterschaft mitspielen könnten.

DFB.de: Sie haben es angesprochen: Die SGS Essen steht für eine herausragende Nachwuchsförderung. Sehen Sie auch im aktuellen Team die eine oder andere Spielerin, der sie ebenfalls eine große Karriere zutrauen?

Meißner: Auf jeden Fall haben wir auch jetzt wieder einige vielversprechende Talente im Kader, denen ich zutraue, Nationalspielerin zu werden. Ich möchte aber keinem der Mädels jetzt einen zu schweren Rucksack umhängen. (lacht)

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen, Kapitänin des Teams zu sein?

Meißner: Um ehrlich zu sein, habe ich mich selbst eigentlich nie in dieser Rolle gesehen. Dennoch ist es schon ein schönes Gefühl, das Vertrauen des Trainers zu bekommen. Auch die Rückmeldungen aus der Mannschaft sind positiv.

DFB.de: Obwohl die SGS Essen im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesligisten keine Profiabteilung der Männer im Rücken hat, entwickeln sich auch an der Hafenstraße die Zuschauerzahlen durchaus positiv. Nehmen Sie das auch so wahr?

Meißner: Definitiv ist das Interesse deutlich gestiegen, das spüren wir alle. Kamen früher oft nur 500 oder 600 Zuschauer*innen, sind die Besucherzahlen jetzt auch bei uns regelmäßig vierstellig. Wenn wir in der Rückrunde zu Hause gegen den VfL Wolfsburg oder den FC Bayern München spielen, werden wegen der Nationalspielerinnen mit Sicherheit noch einige Fans mehr ins Stadion kommen. Das ist eine tolle Sache.

DFB.de: Kommt die Länderspielpause jetzt nach einem gewonnenen Spiel zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt oder sind Sie froh, jetzt einmal durchatmen zu können?

Meißner: Ich hätte schon gerne direkt das nächste Spiel bestritten, um die Euphorie mitzunehmen. Ändern können wir es aber nicht und machen einfach das Beste aus der Situation.

DFB.de: In zwei der nächsten drei Pflichtspiele geht es im heimischen Stadion jeweils gegen den SV Werder Bremen: Erst am 19. November im Achtelfinale des DFB-Pokals, dann nur zwei Wochen später auch in der Meisterschaft. Mal ehrlich: Welches Spiel würden Sie lieber gewinnen?

Meißner: Das ist doch keine Frage: Natürlich beide. (lacht) Selbstverständlich ist es zunächst unser Ziel, das Pokalspiel für uns zu entscheiden. Noch wichtiger ist für uns aber das Duell in der Meisterschaft. Was nützt es mir, das Viertelfinale im DFB-Pokal zu erreichen, wenn wir am Ende absteigen? Deshalb wollen wir gegen Bremen unbedingt die drei Punkte an der Hafenstraße behalten.

DFB.de: Kurz vor der Winterpause wartet dann auch noch das Derby beim MSV Duisburg. Sehen Sie die Chance, in den nächsten Wochen vielleicht schon den Grundstein für den Klassenverbleib zu legen?

Meißner: So weit würde ich nicht gehen. Es wäre auch ein Fehler, jetzt schon irgendwelche Hochrechnungen anzustellen. Klar ist, dass wir uns vorgenommen haben, bis zum Winter noch einige Punkte zu holen, um unser Polster möglichst zu vergrößern und unsere Ausgangsposition für die Rückrunde zu verbessern. Dafür werden wir alles geben.

[mspw]

Seit mehr als elf Jahren ist Jacqueline Meißner für die SGS Essen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga am Ball, bestritt schon fast 250 Pflichtspiele und führt das Team inzwischen als Kapitänin auf das Feld. Im DFB.de-Interview spricht die 28 Jahre alte Abwehrspielerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über den wichtigen Heimsieg gegen Turbine Potsdam, den Kampf um den Klassenverbleib und das SGS-Gen.

DFB.de: Wie groß war die Erleichterung nach dem 2:1-Heimsieg gegen Schlusslicht 1. FFC Turbine Potsdam, Frau Meißner?

Jacqueline Meißner: Schon sehr groß, keine Frage. Wir wissen, dass wir gerade gegen die direkten Konkurrenten punkten müssen, um den Klassenverbleib zu schaffen. Turbine Potsdam gehört zu den Teams, die wir hinter uns lassen können. Von daher war der Sieg sehr wichtig.

DFB.de: Was hat aus Ihrer Sicht den Ausschlag dafür gegeben?

Meißner: Wir haben das vorherige 0:6 in Leverkusen gut weggesteckt, sind als Team aufgetreten und haben in erster Linie kämpferisch überzeugt.

DFB.de: Nach sieben Spieltagen beträgt der Abstand zu einem Abstiegsplatz vier Punkte. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?

Meißner: Wir haben uns zumindest ein kleines Polster verschafft. Das ist aber kein Grund, uns jetzt zurückzulehnen. Wir haben uns fest vorgenommen, bis zur Winterpause noch den einen oder anderen Zähler einzufahren.

DFB.de: Schon in der abgelaufenen Saison wurde der Klassenverbleib erst am letzten Spieltag endgültig gesichert. Stellen Sie sich erneut auf einen langen Abstiegskampf ein, zumal die Aufsteiger SV Meppen und MSV Duisburg bislang überraschend erfolgreich sind?

Meißner: Ich hoffe, dass wir diesmal nicht bis zum Schluss zittern müssen. Nach dem bisherigen Saisonverlauf bin ich auch ganz positiv gestimmt.

DFB.de: Was macht Sie so optimistisch, dass sich die SGS dauerhaft von der Gefahrenzone fernhalten kann?

Meißner: Wir haben das Spiel gegen Potsdam gewonnen, obwohl unsere Leistung aus meiner Sicht nicht zufriedenstellend war. Wir waren zwar kämpferisch gut, hatten sonst aber noch viel Luft nach oben. Dass wir es besser können, haben wir beispielsweise in den Partien gegen die Spitzenmannschaften VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim über weite Strecken gezeigt. Wenn wir diese Leistungen bestätigen können, dann werden wir noch das eine oder andere Spiel für uns entscheiden.

DFB.de: Markus Högner gehört zu den erfahrensten Trainern in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie macht sich das bei der Arbeit mit der Mannschaft bemerkbar?

Meißner: Das ist für mich nicht so leicht zu beantworten, weil ich ihn schon seit zwölf Jahren kenne und deshalb eine mögliche Veränderung vermutlich gar nicht so gut bewerten kann. Klar ist aber, dass er es ausgezeichnet versteht, den Druck von der Mannschaft zu nehmen. Er gibt den Spielerinnen Vertrauen, weil er das Potential im Team sieht.

DFB.de: Bereits seit 2011 sind Sie für die SGS Essen in der Bundesliga am Ball. Ihr Vertrag läuft bis 2026. Warum haben Sie sich so lange an den Verein gebunden?

Meißner: Für mich passt bei der SGS derzeit einfach alles. Ich mag die familiäre Atmosphäre im Verein, kann den Bundesligafußball gut mit meiner beruflichen Tätigkeit in unserem Familienbetrieb in Dortmund, wo ich unter anderem für die Personalplanung verantwortlich bin, und dem Privatleben kombinieren. Da ich inzwischen in Oberhausen wohne, sind die Wege sehr kurz.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Klub beschreiben?

Meißner: Ich habe wohl so etwas wie das SGS-Gen. (lacht) Dass ich die dienstälteste Spielerin im Verein bin, ist sicherlich kein Zufall. Ich fühle mich einfach wohl.

DFB.de: Bei Ihrem Vertragsende werden Sie 32 Jahre sein. Können Sie sich vorstellen, dass die SGS Essen ihre einzige Station im Frauenbereich und Sie Ihre Karriere dort auch beenden?

Meißner: Was die Bundesliga angeht, ja. Das kann ich mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen. Aber es könnte ja auch sein, dass ich nach meiner Bundesligakarriere noch ein wenig kicke.

DFB.de: Könnte als gebürtige Dortmunderin in einigen Jahren ein Engagement beim BVB reizvoll sein, der mit seiner neugegründeten Frauenfußballabteilung ganz unten angefangen hat und aktuell in der Bezirksliga am Ball ist?

Meißner: Definitiv wäre es ein Traum, irgendwann für meinen Herzens- und Heimatverein zu spielen. Und da bin sicherlich nicht alleine. Lina Magull und Alexandra Popp haben sich ja schon mal so ähnlich geäußert. Mal sehen, wie es 2026 aussieht. Die Regionalliga West oder vielleicht auch die 2. Frauen-Bundesliga würde ich mir dann schon noch zutrauen.

DFB.de: Sie haben mit der SGS Essen die besten Zeiten erlebt, standen auch zweimal im Endspiel um den DFB-Pokal. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Meißner: Es waren unvergessliche Erlebnisse, auch wenn es nicht optimal gelaufen ist. 2014 gegen Frankfurt war die Partie leider schnell entschieden. 2020 waren wir gegen den VfL Wolfsburg dagegen ganz dicht dran, die Sensation zu schaffen. Da hatte uns im Vorfeld sicherlich kaum jemand zugetraut, die Verlängerung und das Elfmeterschießen zu erreichen. Bitter war dabei allerdings, dass wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer*innen im Stadion dabei sein konnten. Das hat die Sache schon sehr getrübt.

DFB.de: Zum Kader der Frauen-Nationalmannschaft gehören mit Nicole Anyomi, Linda Dallmann, Sara Doorsoun, Jana Feldkamp, Marina Hegering, Lena Oberdorf, Lea Schüller und jetzt auch Elisa Senß allein acht ehemalige SGS-Spielerinnen, die der Verein jedoch nicht halten konnte. Fragen Sie sich manchmal, was sonst möglich gewesen wäre?

Meißner: Natürlich. Die SGS Essen ist ein Aushängeschild für Talente, die sich hier optimal entwickeln können. Als reiner Frauenfußballverein ist es allerdings schwierig, die besten Spielerinnen längerfristig an sich zu binden. Ich bin überzeugt, dass wir sonst sogar um die Meisterschaft mitspielen könnten.

DFB.de: Sie haben es angesprochen: Die SGS Essen steht für eine herausragende Nachwuchsförderung. Sehen Sie auch im aktuellen Team die eine oder andere Spielerin, der sie ebenfalls eine große Karriere zutrauen?

Meißner: Auf jeden Fall haben wir auch jetzt wieder einige vielversprechende Talente im Kader, denen ich zutraue, Nationalspielerin zu werden. Ich möchte aber keinem der Mädels jetzt einen zu schweren Rucksack umhängen. (lacht)

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen, Kapitänin des Teams zu sein?

Meißner: Um ehrlich zu sein, habe ich mich selbst eigentlich nie in dieser Rolle gesehen. Dennoch ist es schon ein schönes Gefühl, das Vertrauen des Trainers zu bekommen. Auch die Rückmeldungen aus der Mannschaft sind positiv.

DFB.de: Obwohl die SGS Essen im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesligisten keine Profiabteilung der Männer im Rücken hat, entwickeln sich auch an der Hafenstraße die Zuschauerzahlen durchaus positiv. Nehmen Sie das auch so wahr?

Meißner: Definitiv ist das Interesse deutlich gestiegen, das spüren wir alle. Kamen früher oft nur 500 oder 600 Zuschauer*innen, sind die Besucherzahlen jetzt auch bei uns regelmäßig vierstellig. Wenn wir in der Rückrunde zu Hause gegen den VfL Wolfsburg oder den FC Bayern München spielen, werden wegen der Nationalspielerinnen mit Sicherheit noch einige Fans mehr ins Stadion kommen. Das ist eine tolle Sache.

DFB.de: Kommt die Länderspielpause jetzt nach einem gewonnenen Spiel zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt oder sind Sie froh, jetzt einmal durchatmen zu können?

Meißner: Ich hätte schon gerne direkt das nächste Spiel bestritten, um die Euphorie mitzunehmen. Ändern können wir es aber nicht und machen einfach das Beste aus der Situation.

DFB.de: In zwei der nächsten drei Pflichtspiele geht es im heimischen Stadion jeweils gegen den SV Werder Bremen: Erst am 19. November im Achtelfinale des DFB-Pokals, dann nur zwei Wochen später auch in der Meisterschaft. Mal ehrlich: Welches Spiel würden Sie lieber gewinnen?

Meißner: Das ist doch keine Frage: Natürlich beide. (lacht) Selbstverständlich ist es zunächst unser Ziel, das Pokalspiel für uns zu entscheiden. Noch wichtiger ist für uns aber das Duell in der Meisterschaft. Was nützt es mir, das Viertelfinale im DFB-Pokal zu erreichen, wenn wir am Ende absteigen? Deshalb wollen wir gegen Bremen unbedingt die drei Punkte an der Hafenstraße behalten.

DFB.de: Kurz vor der Winterpause wartet dann auch noch das Derby beim MSV Duisburg. Sehen Sie die Chance, in den nächsten Wochen vielleicht schon den Grundstein für den Klassenverbleib zu legen?

Meißner: So weit würde ich nicht gehen. Es wäre auch ein Fehler, jetzt schon irgendwelche Hochrechnungen anzustellen. Klar ist, dass wir uns vorgenommen haben, bis zum Winter noch einige Punkte zu holen, um unser Polster möglichst zu vergrößern und unsere Ausgangsposition für die Rückrunde zu verbessern. Dafür werden wir alles geben.

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