SCF-Coach Kraus: "Eröffnungsspiel ist eine Wertschätzung für uns"

Die neue Saison geht los. Mit dem Eröffnungsspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem SC Freiburg startet heute (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport und MagentaSport) die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Freiburgs Trainer Daniel Kraus (37) spricht im DFB.de-Interview vor dem 1. Spieltag über die Ehre, die neue Serie mit einem Derby beginnen zu dürfen, und das schwierige Auftaktprogramm.

DFB.de: Herr Kraus, endlich geht es auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wieder los. Wie groß ist die Vorfreude?

Daniel Kraus: Riesig! Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt starten. Die Vorbereitung war lang und intensiv. Vor allem zuletzt hat man gemerkt, dass die Vorfreude mit jedem Tag größer wird. Es wird Zeit, dass wir nun ins Geschehen eingreifen können.

DFB.de: Und das direkt mit dem Eröffnungsspiel bei der TSG Hoffenheim.

Kraus: Für uns ist das eine Wertschätzung. Eröffnungsspiel am Abend unter Flutlicht, dazu ein Derby und zwei Mannschaften, die gerne offensiv spielen - ich denke, diese Begegnung wird auch für viele neutrale Fußballfans attraktiv sein.

DFB.de: Dadurch steht Ihre Mannschaft direkt im Fokus. Ist Ihr Team nach der Vorbereitung startklar?

Kraus: Auf jeden Fall. Wir haben die Zeit super genutzt und intensiv an unserer Spielidee gearbeitet. Dennoch weiß man nach so einer langen Pause nie so genau, wo man eigentlich steht. Aber wir haben sehr ordentliche Testspiele abgeliefert und viel Selbstvertrauen getankt, so dass ich mir keine Sorgen vor dem Auftakt mache.

DFB.de: Hoffenheim hatte in der Qualifikation zur Champions League bereits zwei Pflichtpartien. Kann das ein Vorteil für den Gegner sein?

Kraus: Ja, vielleicht. Aber das ändert nichts daran, dass wir sehr optimistisch in die Partie gehen. Wir haben Hoffenheim die Daumen gedrückt und uns gefreut, dass die TSG international so erfolgreich die ersten Schritte gemacht hat. Aber jetzt ist Bundesligaauftakt. Das ist ein ganz anderes Thema. Da wollen wir sie fordern und möglichst die ersten drei Punkte holen. Wir wissen, dass wir dafür einen super Tag brauchen. Aber wir wissen auch, dass es möglich ist.

DFB.de: Wie schätzen Sie Hoffenheim ein?

Kraus: Sie haben mit Maximiliane Rall, Tabea Waßmuth und Lena Lattwein drei wichtige Spielerinnen verloren. Aber sie haben auch neue Qualität dazubekommen - allen voran Jana Feldkamp aus Essen für die Innenverteidigung. Hoffenheim hat sich in der Spitzengruppe in Deutschland etabliert. Die Mannschaft ist sehr spielstark und vor allem effizient. Ich denke, dass sie wieder um Platz drei mitspielen wird.

DFB.de: Und Hoffenheim hat mit Nicole Billa die aktuelle Torschützenkönigin und Fußballerin des Jahres 2021 in seinen Reihen.

Kraus: Jeder weiß, wie gefährlich Nicole Billa ist. Sie ist eine herausragende Stürmerin, die einen tollen Lauf hat. Wir werden ihr sicher nicht eine Spielerin auf die Füße stellen und versuchen, sie so zu stoppen. Das wird nicht klappen. Wir müssen als Mannschaft verteidigen und gemeinsam daran arbeiten, dass sie nicht zur Geltung kommen wird. Aber noch viel wichtiger ist mir, dass wir nicht zu sehr auf die Gegnerinnen schauen, sondern auf uns selbst und unsere Leistung und unsere Spielweise auf den Rasen bringen. Das sollte unser Anspruch sein.

DFB.de: Mit welchem Anspruch gehen Sie unabhängig von dem Eröffnungsspiel in die neue Saison?

Kraus: Wir haben am Ende der vergangenen Spielzeit Platz sieben belegt. Wir wollen uns natürlich nicht verschlechtern. Ich sehe vor allem den Punkt, dass wir effizienter werden wollen und müssen. Wir hatten gar nicht so viele Begegnungen, in denen wir nicht gut waren. Aber mit unserer Chancenauswertung haben wir uns zu oft um den Lohn unserer Mühen gebracht. Wir müssen unsere Möglichkeiten besser und konsequenter nutzen.

DFB.de: Am Ende hatten Sie 30 Tore nach 22 Spielen.

Kraus: Das war insgesamt zu wenig. Aber man darf nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft hatten, die Erfahrung sammeln musste. Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt wieder einen Schritt weiter sind. Wir haben einige sehr talentierte Spielerinnen, auf deren Entwicklung ich mich total freue. Wir sind auf einem guten Stand. Aber ich bin selbst auch gespannt, wie wir uns gegen ein Topteam wie Hoffenheim schlagen werden.

DFB.de: Schauen Sie in der Tabelle also eher nach oben, oder geht es darum, möglichst nicht in Abstiegsgefahr zu geraten?

Kraus: Ich will jetzt gar nicht einen konkreten Tabellenplatz als Ziel ausgeben. Wir haben vergangene Saison 30 Punkte geholt. Das wollen wir optimieren. Wir wollen uns auch spielerisch entwickeln. Wir wissen aber, dass diese Ziele viele Klubs verfolgen. Es wird schwierig, aber ich bin optimistisch.

DFB.de: Nach Hoffenheim kommt Frankfurt, dann geht es gegen München und Wolfsburg...

Kraus: ... und zwischendurch steht noch der DFB-Pokal auf dem Programm. Das ist ein knackiger Auftakt. Es hätte sicher leichter kommen können, aber das ist jetzt egal. Wir nehmen diese Herausforderung an. Wir müssen in allen Begegnungen ans Limit gehen, wenn wir bestehen wollen. Aber genau das wollen wir doch! Wir wollen uns mit den Besten in Deutschland messen. Dann machen wir es eben direkt zu Beginn. Danach sind wir schlauer und wissen, wo wir wirklich stehen.

[sw]

Die neue Saison geht los. Mit dem Eröffnungsspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem SC Freiburg startet heute (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport und MagentaSport) die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Freiburgs Trainer Daniel Kraus (37) spricht im DFB.de-Interview vor dem 1. Spieltag über die Ehre, die neue Serie mit einem Derby beginnen zu dürfen, und das schwierige Auftaktprogramm.

DFB.de: Herr Kraus, endlich geht es auch in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wieder los. Wie groß ist die Vorfreude?

Daniel Kraus: Riesig! Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt starten. Die Vorbereitung war lang und intensiv. Vor allem zuletzt hat man gemerkt, dass die Vorfreude mit jedem Tag größer wird. Es wird Zeit, dass wir nun ins Geschehen eingreifen können.

DFB.de: Und das direkt mit dem Eröffnungsspiel bei der TSG Hoffenheim.

Kraus: Für uns ist das eine Wertschätzung. Eröffnungsspiel am Abend unter Flutlicht, dazu ein Derby und zwei Mannschaften, die gerne offensiv spielen - ich denke, diese Begegnung wird auch für viele neutrale Fußballfans attraktiv sein.

DFB.de: Dadurch steht Ihre Mannschaft direkt im Fokus. Ist Ihr Team nach der Vorbereitung startklar?

Kraus: Auf jeden Fall. Wir haben die Zeit super genutzt und intensiv an unserer Spielidee gearbeitet. Dennoch weiß man nach so einer langen Pause nie so genau, wo man eigentlich steht. Aber wir haben sehr ordentliche Testspiele abgeliefert und viel Selbstvertrauen getankt, so dass ich mir keine Sorgen vor dem Auftakt mache.

DFB.de: Hoffenheim hatte in der Qualifikation zur Champions League bereits zwei Pflichtpartien. Kann das ein Vorteil für den Gegner sein?

Kraus: Ja, vielleicht. Aber das ändert nichts daran, dass wir sehr optimistisch in die Partie gehen. Wir haben Hoffenheim die Daumen gedrückt und uns gefreut, dass die TSG international so erfolgreich die ersten Schritte gemacht hat. Aber jetzt ist Bundesligaauftakt. Das ist ein ganz anderes Thema. Da wollen wir sie fordern und möglichst die ersten drei Punkte holen. Wir wissen, dass wir dafür einen super Tag brauchen. Aber wir wissen auch, dass es möglich ist.

DFB.de: Wie schätzen Sie Hoffenheim ein?

Kraus: Sie haben mit Maximiliane Rall, Tabea Waßmuth und Lena Lattwein drei wichtige Spielerinnen verloren. Aber sie haben auch neue Qualität dazubekommen - allen voran Jana Feldkamp aus Essen für die Innenverteidigung. Hoffenheim hat sich in der Spitzengruppe in Deutschland etabliert. Die Mannschaft ist sehr spielstark und vor allem effizient. Ich denke, dass sie wieder um Platz drei mitspielen wird.

DFB.de: Und Hoffenheim hat mit Nicole Billa die aktuelle Torschützenkönigin und Fußballerin des Jahres 2021 in seinen Reihen.

Kraus: Jeder weiß, wie gefährlich Nicole Billa ist. Sie ist eine herausragende Stürmerin, die einen tollen Lauf hat. Wir werden ihr sicher nicht eine Spielerin auf die Füße stellen und versuchen, sie so zu stoppen. Das wird nicht klappen. Wir müssen als Mannschaft verteidigen und gemeinsam daran arbeiten, dass sie nicht zur Geltung kommen wird. Aber noch viel wichtiger ist mir, dass wir nicht zu sehr auf die Gegnerinnen schauen, sondern auf uns selbst und unsere Leistung und unsere Spielweise auf den Rasen bringen. Das sollte unser Anspruch sein.

DFB.de: Mit welchem Anspruch gehen Sie unabhängig von dem Eröffnungsspiel in die neue Saison?

Kraus: Wir haben am Ende der vergangenen Spielzeit Platz sieben belegt. Wir wollen uns natürlich nicht verschlechtern. Ich sehe vor allem den Punkt, dass wir effizienter werden wollen und müssen. Wir hatten gar nicht so viele Begegnungen, in denen wir nicht gut waren. Aber mit unserer Chancenauswertung haben wir uns zu oft um den Lohn unserer Mühen gebracht. Wir müssen unsere Möglichkeiten besser und konsequenter nutzen.

DFB.de: Am Ende hatten Sie 30 Tore nach 22 Spielen.

Kraus: Das war insgesamt zu wenig. Aber man darf nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft hatten, die Erfahrung sammeln musste. Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt wieder einen Schritt weiter sind. Wir haben einige sehr talentierte Spielerinnen, auf deren Entwicklung ich mich total freue. Wir sind auf einem guten Stand. Aber ich bin selbst auch gespannt, wie wir uns gegen ein Topteam wie Hoffenheim schlagen werden.

DFB.de: Schauen Sie in der Tabelle also eher nach oben, oder geht es darum, möglichst nicht in Abstiegsgefahr zu geraten?

Kraus: Ich will jetzt gar nicht einen konkreten Tabellenplatz als Ziel ausgeben. Wir haben vergangene Saison 30 Punkte geholt. Das wollen wir optimieren. Wir wollen uns auch spielerisch entwickeln. Wir wissen aber, dass diese Ziele viele Klubs verfolgen. Es wird schwierig, aber ich bin optimistisch.

DFB.de: Nach Hoffenheim kommt Frankfurt, dann geht es gegen München und Wolfsburg...

Kraus: ... und zwischendurch steht noch der DFB-Pokal auf dem Programm. Das ist ein knackiger Auftakt. Es hätte sicher leichter kommen können, aber das ist jetzt egal. Wir nehmen diese Herausforderung an. Wir müssen in allen Begegnungen ans Limit gehen, wenn wir bestehen wollen. Aber genau das wollen wir doch! Wir wollen uns mit den Besten in Deutschland messen. Dann machen wir es eben direkt zu Beginn. Danach sind wir schlauer und wissen, wo wir wirklich stehen.

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