Rosengards Längert: "Auswärtstor in Wolfsburg war extrem wichtig"

1:1 im Hinspiel, kein Sieger, aber zufriedene Gäste aus Schweden. Die Entscheidung über den Halbfinaleinzug in der Champions League der Frauen wird also erst im zweiten Duell zwischen dem FC Rosengard und dem VfL Wolfsburg heute (ab 15 Uhr im NDR-Livestream) fallen. Bei den Schwedinnen stehen neben der ehemaligen Weltfußballerin Marta zwei Deutsche unter Vertrag - Torhüterin Kathrin Längert und Stürmerin Anja Mittag.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Längert über ihre Situation beim FC Rosengard und sagt, warum sie zuletzt nicht gespielt hat. Außerdem wirft die 27-Jährige einen Blick voraus auf das Duell mit dem VfL Wolfsburg und verrät, wem sie im Endspurt der Allianz Frauen-Bundesliga - im Titelrennen und Abstiegskampf - die Daumen drückt.

DFB.de: Frau Längert, nach dem 1:1 im Hinspiel - wie ist die Stimmung beim FC Rosengard?

Kathrin Längert: Gut, aber auch angespannt. Wir haben uns eine ordentliche Ausgangslage erarbeitet. Das Auswärtstor war extrem wichtig. Allerdings wissen wir natürlich, dass uns auch im Rückspiel ein schwerer Gang erwartet. Es ist nach wie vor alles offen, aber wir gehen mit unserem Wunschergebnis in das Duell.

DFB.de: Bleibt es also bei der 50:50-Chance? Wolfsburg war im Hinspiel ja doch deutlich überlegen.

Längert: Ja, so würde ich es einschätzen. Uns war vorher klar, dass Wolfsburg als Heimmannschaft dominant auftreten würde. Wir wollten uns ganz klar auf die Defensive konzentrieren. Denn vorne sind wir mit unseren überragenden Stürmerinnen immer für ein Tor gut. Und genauso ist es ja auch gekommen. Aber es war schon ein sehr intensives Duell. Am nächsten Morgen hat man gesehen, dass einige ein paar Kratzer abbekommen haben.

DFB.de: Sie mussten sich die Begegnung 90 Minuten von der Bank anschauen. Sind Sie enttäuscht?

Längert: Ja, schon etwas. Ich hätte gerne gespielt: Champions League, gegen eine der besten Mannschaft der Welt, im eigenen Land - das wäre eine tolle Sache gewesen. Leider hatte ich mich in den Tagen vorher an der Leiste verletzt und musste daher das Abschlusstraining abbrechen. Ab da war klar, dass es zum Spiel nicht reichen würde. Es ist mir sehr schwer gefallen, aber ich musste mir die Chance daher entgehen lassen.

DFB.de: Wie sieht es fürs Rückspiel aus?

Längert: Das wird sich kurzfristig entscheiden. Deshalb kann ich keine Prognose abgeben. Mal sehen, wie der Trainer entscheidet. Es ist bitter, dass die Sache mit der Leiste genau jetzt passiert ist.

DFB.de: Sie sind seit dem vergangenen Sommer in Schweden. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Längert: Für mich waren es die krassesten acht Monate meines Lebens. Ich habe so ein extremes Auf und Ab noch nicht erlebt. Es waren großartige Momente dabei. Ich hatte einen sehr guten Start in der Liga, und die Meisterschaft war natürlich toll. Aber ich hatte auch einige Partien und Augenblicke dabei, auf die ich gut hätte verzichten können. Ich bereue es allerdings zu keinem Zeitpunkt, hierhin gewechselt zu sein. Es ist Wahnsinn, wie sich der Fußball in Schweden von dem in Deutschland unterscheidet. Früher dachte ich: Fußball ist Fußball. Aber da habe ich mich rückblickend geirrt.



1:1 im Hinspiel, kein Sieger, aber zufriedene Gäste aus Schweden. Die Entscheidung über den Halbfinaleinzug in der Champions League der Frauen wird also erst im zweiten Duell zwischen dem FC Rosengard und dem VfL Wolfsburg heute (ab 15 Uhr im NDR-Livestream) fallen. Bei den Schwedinnen stehen neben der ehemaligen Weltfußballerin Marta zwei Deutsche unter Vertrag - Torhüterin Kathrin Längert und Stürmerin Anja Mittag.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Längert über ihre Situation beim FC Rosengard und sagt, warum sie zuletzt nicht gespielt hat. Außerdem wirft die 27-Jährige einen Blick voraus auf das Duell mit dem VfL Wolfsburg und verrät, wem sie im Endspurt der Allianz Frauen-Bundesliga - im Titelrennen und Abstiegskampf - die Daumen drückt.

DFB.de: Frau Längert, nach dem 1:1 im Hinspiel - wie ist die Stimmung beim FC Rosengard?

Kathrin Längert: Gut, aber auch angespannt. Wir haben uns eine ordentliche Ausgangslage erarbeitet. Das Auswärtstor war extrem wichtig. Allerdings wissen wir natürlich, dass uns auch im Rückspiel ein schwerer Gang erwartet. Es ist nach wie vor alles offen, aber wir gehen mit unserem Wunschergebnis in das Duell.

DFB.de: Bleibt es also bei der 50:50-Chance? Wolfsburg war im Hinspiel ja doch deutlich überlegen.

Längert: Ja, so würde ich es einschätzen. Uns war vorher klar, dass Wolfsburg als Heimmannschaft dominant auftreten würde. Wir wollten uns ganz klar auf die Defensive konzentrieren. Denn vorne sind wir mit unseren überragenden Stürmerinnen immer für ein Tor gut. Und genauso ist es ja auch gekommen. Aber es war schon ein sehr intensives Duell. Am nächsten Morgen hat man gesehen, dass einige ein paar Kratzer abbekommen haben.

DFB.de: Sie mussten sich die Begegnung 90 Minuten von der Bank anschauen. Sind Sie enttäuscht?

Längert: Ja, schon etwas. Ich hätte gerne gespielt: Champions League, gegen eine der besten Mannschaft der Welt, im eigenen Land - das wäre eine tolle Sache gewesen. Leider hatte ich mich in den Tagen vorher an der Leiste verletzt und musste daher das Abschlusstraining abbrechen. Ab da war klar, dass es zum Spiel nicht reichen würde. Es ist mir sehr schwer gefallen, aber ich musste mir die Chance daher entgehen lassen.

DFB.de: Wie sieht es fürs Rückspiel aus?

Längert: Das wird sich kurzfristig entscheiden. Deshalb kann ich keine Prognose abgeben. Mal sehen, wie der Trainer entscheidet. Es ist bitter, dass die Sache mit der Leiste genau jetzt passiert ist.

DFB.de: Sie sind seit dem vergangenen Sommer in Schweden. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Längert: Für mich waren es die krassesten acht Monate meines Lebens. Ich habe so ein extremes Auf und Ab noch nicht erlebt. Es waren großartige Momente dabei. Ich hatte einen sehr guten Start in der Liga, und die Meisterschaft war natürlich toll. Aber ich hatte auch einige Partien und Augenblicke dabei, auf die ich gut hätte verzichten können. Ich bereue es allerdings zu keinem Zeitpunkt, hierhin gewechselt zu sein. Es ist Wahnsinn, wie sich der Fußball in Schweden von dem in Deutschland unterscheidet. Früher dachte ich: Fußball ist Fußball. Aber da habe ich mich rückblickend geirrt.

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DFB.de: Wo liegt dieser große Unterschied?

Längert: In Schweden wird ganz stark auf Offensive gesetzt. Die Trainer haben viel lieber ein 4:2 als ein 2:0. Es werden sehr häufig Spielzüge im Angriff einstudiert. Die Defensive nimmt manchmal eher eine Nebenrolle ein. In Deutschland, in der Allianz Frauen-Bundesliga, kann jede Mannschaft mindestens gut verteidigen. Hier sind dafür viele Teams spielerisch stark und kommen oft zum Abschluss.

DFB.de: Wird es dadurch für Sie als Torhüterin schwieriger?

Längert: Natürlich. Hier in Schweden steht man als Torhüterin viel häufiger im Mittelpunkt, es gibt in der Arbeit gegen den Ball ungemein viel zu organisieren. Gleichzeitig ist man aber auch viel in den eigenen Spielaufbau eingebunden. Ich musste deshalb mein Spiel teilweise umstellen und bin immer noch dabei - das ist ein Prozess. Für meine Entwicklung ist das sicher gut. Deshalb war der Wechsel hierher auch genau richtig für mich. Auch wenn nicht immer alles perfekt läuft.

DFB.de: Hilft es Ihnen, dass mit Anja Mittag eine deutsche Mitspielerin da ist und Katrin Schmidt bis zu ihrem Wechsel nach Hammerby ebenfalls in Rosengard unter Vertrag stand?

Längert: Ja, natürlich. Anja Mittag kenne ich schon lange, seit unseren ersten Einsätzen für die U 19-Nationalmannschaft. Aber fast noch wichtiger war für mich Katrin Schmidt. Sie war meine Nachbarin hier in Malmö. Es ist schade, dass sie weggegangen ist.

DFB.de: Können Sie sich auch einen Weggang vom FC Rosengard vorstellen, wenn es weiterhin nicht richtig läuft? Ist zum Beispiel eine Rückkehr nach Deutschland denkbar?

Längert: Eine Rückkehr nach Deutschland ist sicher immer ein Thema - allein schon, weil es mein Heimatland ist. Aber derzeit spielt das in meinen Gedanken keine Rolle. Ich will mich hier beweisen, bis zum Jahresende habe ich schließlich noch einen Vertrag beim FC Rosengard. Ich bin gerade dabei, mich in Schweden richtig einzuleben. Zweimal die Woche habe ich Sprachunterricht, und es klappt inzwischen richtig gut. Es ist viel zu früh, um die Zelte hier abzubrechen.

DFB.de: Wie intensiv verfolgen Sie das Geschehen in der Allianz Frauen-Bundesliga?

Längert: Soweit es geht, bin ich sehr intensiv dabei. Ich habe das Geschehen in Deutschland im Blick. Gute Kontakte habe ich zum Beispiel noch zu meinen ehemaligen Vereinen Bayern München und MSV Duisburg. Ich drücke die Daumen, dass Bayern womöglich den Titel holt. Duisburg wünsche ich von ganzem Herzen den Klassenerhalt.

DFB.de: Haben Sie auch den Eindruck, dass es in der Allianz Frauen-Bundesliga gerade so spannend ist wie selten zuvor?

Längert: Ja, das ist doch toll und hilft dem Frauenfußball in Deutschland unheimlich. Mit Wolfsburg, München und Frankfurt können sich noch drei Klubs Hoffnungen auf den Titel machen. Duisburg und Sand müssen um den Klassenerhalt bangen, vielleicht auch noch Leverkusen. Es ist wirklich spannend, das ist eine tolle Sache. Ich freue mich sehr darüber.