Kössler: "Wir werden uns nicht verstecken"

Turbine Potsdam ist zurück in der Spitzengruppe der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Heute (ab 19.15 Uhr, live bei Eurosport und MagentaSport) erwartet der Dritte im Verfolgerduell den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. Bei Turbine hat sich Melissa Kössler in den Fokus gespielt. In der Bundesliga sind der 20 Jahre alten Stürmerin schon drei Treffer gelungen, im DFB-Pokal hat sie in einem Spiel viermal getroffen. Im DFB.de-Interview spricht Kössler über ihren guten Lauf.

DFB.de: Frau Kössler, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind Ihnen bereits drei Treffer gelungen. Im DFB-Pokal waren sie sogar viermal in einem Spiel erfolgreich. Das ist keine schlechte Quote.

Melissa Kössler: Es stimmt, dass es bis jetzt sehr gut läuft. Ich denke, dass ich das Vertrauen, das das Trainerteam mir entgegengebracht hat, zurückzahlen konnte. Allerdings muss man auch sagen, dass wir im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten gespielt haben. Das war eine dankbare Aufgabe für eine Stürmerin, da konnte ich mich ganz gut austoben. Das hat Spaß gemacht.

DFB.de: Wie erklären Sie sich Ihren Aufschwung in dieser Saison?

Kössler: Ich war ein Jahr lang in den USA und habe dort studiert und Fußball gespielt. Das hat mir offenbar richtig gut getan. Dort habe ich extrem viel im athletischen Bereich gearbeitet. Das kommt mir jetzt zugute. Ich bin körperlich deutlich weiter als noch vor einem Jahr.

DFB.de: Wie war die Zeit in den USA für Sie persönlich?

Kössler: Es war sehr, sehr lehrreich. Ich habe mich persönlich und sprachlich entwickeln können. Ich habe dort tolle Leute kennenlernen dürfen. Und auch fußballerisch habe ich mal wieder andere Sichtweisen erlebt. Die körperlichen Aspekte stehen viel mehr im Mittelpunkt als in Deutschland. Ich bin dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen konnte.

DFB.de: Sie spielen seit 2006 fast ohne Unterbrechung in Potsdam Fußball. War es keine Option für Sie, es mal bei einem anderen Verein zu probieren?

Kössler: Ich habe darüber nachgedacht und es gab auch Anfragen anderer Klubs. Aber am Ende war das Gesamtpaket, das mir Turbine geboten hat, einfach das Beste. Ich bin froh, wieder zuhause zu sein.

DFB.de: In Ihrer Zeit in Potsdam haben Sie in 101 Spielen 82 Tore gemacht. In dieser Saison haben Sie nun erstmals auch in der Frauen-Bundesliga getroffen. Ist der Knoten damit geplatzt?

Kössler: Das hoffe ich. In der Jugend hatte ich immer wirklich eine sehr gute Quote. Auch bei der zweiten Mannschaft in der zweiten Bundesliga war es okay. Ich bin einfach nur froh, dass ich jetzt auch in der Bundesliga erfolgreich war. Es kann gerne so weitergehen.

DFB.de: Haben Sie sich eine bestimmte Toranzahl zum Ziel gesetzt?

Kössler: Nein, das nicht. Mir ist es wichtiger, dass ich mich kontinuierlich entwickeln kann und regelmäßig Spielzeit bekommen. Wenn das der Fall ist, wird der Rest von ganz alleine kommen. Die drei Tore, die ich bis jetzt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gemacht habe, tun auf jeden Fall sehr gut – vor allem auch, weil ich der Mannschaft damit helfen konnte. Wir sind jetzt Dritter. Das ist eine tolle Ausgangslage vor dem Spitzenspiel am kommenden Spieltag.

DFB.de: Heute Abend ist der VfL Wolfsburg zu Gast. Was ist gegen den Serienmeister der vergangenen Jahre möglich?

Kössler: Wir werden uns auf keinen Fall verstecken. Wir wollen zeigen, was wir können und unseren guten Fußball auf den Platz bringen. Wir wissen natürlich, welche Möglichkeiten Wolfsburg hat. Aber wenn wir unser Potenzial abrufen, ist alles möglich – auch drei Punkte für uns.

DFB.de: Zuletzt gab es gegen Bayern München allerdings ein ziemlich klares 0:3.

Kössler: Da haben wir nicht gut gespielt. Wir wollen das Spiel gegen Wolfsburg auch dafür nutzen, um zu zeigen, dass das nicht unser wahres Gesicht war. Wir werden auch gegen Wolfsburg den Fokus auf uns selbst richten und nicht auf den Gegner. Mit dieser Einstellung sind wir bisher in dieser Saison sehr gut zurechtgekommen.

DFB.de: Nach sieben Spielen haben Sie fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto. Was macht Potsdam derzeit so stark?

Kössler: Wir sind ein junges Team, das zusammen etwas erreichen will. Jede von uns hat Bock auf die Aufgaben, die Woche für Woche auf uns warten. Die Motivation ist sehr hoch. Es läuft schon sehr gut, auch wenn noch nicht jedes Rädchen in das andere greift. Aber wir arbeiten an uns und wollen uns ständig verbessern.

DFB.de: Um dann auch die Spitzenteams aus Wolfsburg und München in der Tabelle angreifen zu können?

Kössler: Man muss schon sagen, dass diese Klubs ganz andere Möglichkeiten haben – besonders in finanzieller Hinsicht. Aber ich vertrete den Standpunkt, dass man immer an seine Chance glauben muss. Warum sollte das nicht möglich sein. Im Moment sind wir Dritter. Darüber sind wir sehr glücklich, weil wir uns damit für die Champions League qualifizieren würden. Unser erstes Ziel muss es sein, diese Position gegen die Verfolger zu verteidigen. Wenn es uns gleichzeitig gelingen sollte, die oben anzugreifen, wäre das umso schöner.

[sw]

Turbine Potsdam ist zurück in der Spitzengruppe der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Heute (ab 19.15 Uhr, live bei Eurosport und MagentaSport) erwartet der Dritte im Verfolgerduell den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. Bei Turbine hat sich Melissa Kössler in den Fokus gespielt. In der Bundesliga sind der 20 Jahre alten Stürmerin schon drei Treffer gelungen, im DFB-Pokal hat sie in einem Spiel viermal getroffen. Im DFB.de-Interview spricht Kössler über ihren guten Lauf.

DFB.de: Frau Kössler, in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind Ihnen bereits drei Treffer gelungen. Im DFB-Pokal waren sie sogar viermal in einem Spiel erfolgreich. Das ist keine schlechte Quote.

Melissa Kössler: Es stimmt, dass es bis jetzt sehr gut läuft. Ich denke, dass ich das Vertrauen, das das Trainerteam mir entgegengebracht hat, zurückzahlen konnte. Allerdings muss man auch sagen, dass wir im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten gespielt haben. Das war eine dankbare Aufgabe für eine Stürmerin, da konnte ich mich ganz gut austoben. Das hat Spaß gemacht.

DFB.de: Wie erklären Sie sich Ihren Aufschwung in dieser Saison?

Kössler: Ich war ein Jahr lang in den USA und habe dort studiert und Fußball gespielt. Das hat mir offenbar richtig gut getan. Dort habe ich extrem viel im athletischen Bereich gearbeitet. Das kommt mir jetzt zugute. Ich bin körperlich deutlich weiter als noch vor einem Jahr.

DFB.de: Wie war die Zeit in den USA für Sie persönlich?

Kössler: Es war sehr, sehr lehrreich. Ich habe mich persönlich und sprachlich entwickeln können. Ich habe dort tolle Leute kennenlernen dürfen. Und auch fußballerisch habe ich mal wieder andere Sichtweisen erlebt. Die körperlichen Aspekte stehen viel mehr im Mittelpunkt als in Deutschland. Ich bin dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen konnte.

DFB.de: Sie spielen seit 2006 fast ohne Unterbrechung in Potsdam Fußball. War es keine Option für Sie, es mal bei einem anderen Verein zu probieren?

Kössler: Ich habe darüber nachgedacht und es gab auch Anfragen anderer Klubs. Aber am Ende war das Gesamtpaket, das mir Turbine geboten hat, einfach das Beste. Ich bin froh, wieder zuhause zu sein.

DFB.de: In Ihrer Zeit in Potsdam haben Sie in 101 Spielen 82 Tore gemacht. In dieser Saison haben Sie nun erstmals auch in der Frauen-Bundesliga getroffen. Ist der Knoten damit geplatzt?

Kössler: Das hoffe ich. In der Jugend hatte ich immer wirklich eine sehr gute Quote. Auch bei der zweiten Mannschaft in der zweiten Bundesliga war es okay. Ich bin einfach nur froh, dass ich jetzt auch in der Bundesliga erfolgreich war. Es kann gerne so weitergehen.

DFB.de: Haben Sie sich eine bestimmte Toranzahl zum Ziel gesetzt?

Kössler: Nein, das nicht. Mir ist es wichtiger, dass ich mich kontinuierlich entwickeln kann und regelmäßig Spielzeit bekommen. Wenn das der Fall ist, wird der Rest von ganz alleine kommen. Die drei Tore, die ich bis jetzt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gemacht habe, tun auf jeden Fall sehr gut – vor allem auch, weil ich der Mannschaft damit helfen konnte. Wir sind jetzt Dritter. Das ist eine tolle Ausgangslage vor dem Spitzenspiel am kommenden Spieltag.

DFB.de: Heute Abend ist der VfL Wolfsburg zu Gast. Was ist gegen den Serienmeister der vergangenen Jahre möglich?

Kössler: Wir werden uns auf keinen Fall verstecken. Wir wollen zeigen, was wir können und unseren guten Fußball auf den Platz bringen. Wir wissen natürlich, welche Möglichkeiten Wolfsburg hat. Aber wenn wir unser Potenzial abrufen, ist alles möglich – auch drei Punkte für uns.

DFB.de: Zuletzt gab es gegen Bayern München allerdings ein ziemlich klares 0:3.

Kössler: Da haben wir nicht gut gespielt. Wir wollen das Spiel gegen Wolfsburg auch dafür nutzen, um zu zeigen, dass das nicht unser wahres Gesicht war. Wir werden auch gegen Wolfsburg den Fokus auf uns selbst richten und nicht auf den Gegner. Mit dieser Einstellung sind wir bisher in dieser Saison sehr gut zurechtgekommen.

DFB.de: Nach sieben Spielen haben Sie fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto. Was macht Potsdam derzeit so stark?

Kössler: Wir sind ein junges Team, das zusammen etwas erreichen will. Jede von uns hat Bock auf die Aufgaben, die Woche für Woche auf uns warten. Die Motivation ist sehr hoch. Es läuft schon sehr gut, auch wenn noch nicht jedes Rädchen in das andere greift. Aber wir arbeiten an uns und wollen uns ständig verbessern.

DFB.de: Um dann auch die Spitzenteams aus Wolfsburg und München in der Tabelle angreifen zu können?

Kössler: Man muss schon sagen, dass diese Klubs ganz andere Möglichkeiten haben – besonders in finanzieller Hinsicht. Aber ich vertrete den Standpunkt, dass man immer an seine Chance glauben muss. Warum sollte das nicht möglich sein. Im Moment sind wir Dritter. Darüber sind wir sehr glücklich, weil wir uns damit für die Champions League qualifizieren würden. Unser erstes Ziel muss es sein, diese Position gegen die Verfolger zu verteidigen. Wenn es uns gleichzeitig gelingen sollte, die oben anzugreifen, wäre das umso schöner.

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