Nastassja Lein und Ramona Maier: "Ehrenplatz für Torjägerkanonen"

Mit jeweils 25 Saisontreffern schlossen Nastassja Lein (21) vom 1. FC Nürnberg und Ramona Maier (26) vom FC Ingolstadt 04 die Saison 2021/2022 in der 2. Frauen-Bundesliga als gemeinsame Torschützenköniginnen ab. Beide dürfen sich jetzt auf eine kicker-Torjägerkanone freuen. Im DFB.de-Interview sprechen Lein und Maier mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre herausragenden Torquoten und ihre Zukunft.

DFB.de: Mit jeweils 25 Treffern belegen Sie gemeinsam Platz eins in der Torjägerinnenliste der 2. Frauen-Bundesliga. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung, Frau Lein und Frau Maier?

Nastassja Lein: Ich freue mich über diese schöne Bestätigung für die guten Leistungen der gesamten Mannschaft und auch für meine persönliche Entwicklung. Es ist wie die Kirsche auf der Sahnetorte der abgelaufenen Saison.

Ramona Maier: Es ist ein Wahnsinnsgefühl und eine tolle Auszeichnung, auf die man schon sehr stolz sein darf. Es ist aber ganz sicher ein Verdienst des ganzen Teams.

DFB.de: Schon vor dem Saisonfinale lagen Sie gleichauf. Waren Sie während des Spiels stets auf dem Laufenden, ob Ihre Konkurrentin getroffen hatte?

Lein: Während der Partie wusste ich nicht Bescheid, dass Ramona schon getroffen hatte. Sonst wäre ich wohl auch zu sehr verkrampft. Als mir dann in der 90. Minute das Tor gelang, habe ich aber schon mal zur Bank hinübergeschaut, ob das wohl reicht.

Maier: Auch ich war zu keinem Zeitpunkt im Bilde, wie es beim 1. FC Nürnberg steht oder ob Nastassja ein Tor erzielt hat. Für mich stand im Vordergrund, mein letztes Spiel für den FCI zu genießen. Dass ich mich dann auch noch mit einem Treffer und der Torjägerkrone verabschieden konnte, war umso schöner.

DFB.de: Mal ehrlich: Wie gerne hätten Sie sich den alleinigen Titel gesichert?

Lein: Ich finde es nur fair, wenn wir beide jetzt eine Torjägerkanone bekommen. Wir hatten schließlich einen großen Vorsprung vor den nächsten Verfolgerinnen. Da wäre es schon bitter gewesen, am Saisonende vielleicht wegen eines Tores leer auszugehen.

Maier: Ich würde auch sagen, dass wir beide Superleistungen gezeigt und uns deshalb auch beide die Trophäe verdient haben. Ich gönne es Nastassja deshalb von ganzem Herzen.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Konkurrentin aus Ihrer Sicht besonders aus?

Lein: Ramona ist immer in der Lage, ein Tor zu erzielen - selbst wenn es für ihr Team mal nicht ganz so gut läuft. Das zeichnet sie aus und das hat sie beispielsweise auch in den beiden Spielen gegen uns gezeigt. Im Vergleich zu mir ist sie schon ein wenig erfahrener und klüger, verkörpert einen etwas robusteren Stürmerinnentyp als ich. Ich traue ihr auf jeden Fall zu, dass sie sich künftig auch in der Frauen-Bundesliga durchsetzen kann.

Maier: Nastassja ist eine sehr schnelle und mutige Spielerin. Sie weiß, wo das Tor steht, und hat das in ihrer ersten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga sofort eindrucksvoll bewiesen.

DFB.de: Es gab nur wenige Spiele ohne ein Tor von Ihnen. War es die bislang beste Spielzeit Ihrer Laufbahn?

Lein: Ja, definitiv. Meine 15 Tore in der abgebrochenen Saison 2019/2020 in der Regionalliga Süd waren zwar auch schon ganz gut. Ich hätte aber niemals damit gerechnet, dass es in der 2. Frauen-Bundesliga so gut läuft. Vor Saisonbeginn hatte ich mir vorgenommen, zumindest ein Tor zu schießen. (lacht)

Maier: Das ist schwierig zu beantworten, wahrscheinlich aber schon. Nachdem ich die ersten vier Saisonspiele noch wegen eines Syndesmosebandrisses verpasst hatte, bin ich nach der Verletzungspause sofort gut zurückgekommen. Das war schon sehr positiv und alles andere als selbstverständlich.

DFB.de: Was war Ihr persönlicher Saisonhöhepunkt?

Lein: Das war ganz klar unser 3:0-Auswärtssieg beim FC Bayern München II direkt am ersten Spieltag. Das war ein cooles Erlebnis, nicht nur wegen meiner drei Treffer. Es waren gleichzeitig auch die ersten Tore überhaupt für den 1. FC Nürnberg in der 2. Frauen-Bundesliga. Auch deshalb war es etwas ganz Besonderes.

Maier: Für uns war es die ultimative Erleichterung, am vorletzten Spieltag durch einen 2:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim II den Klassenverbleib perfekt zu machen. So mussten wir nicht bis zum Schluss zittern. Für mich persönlich wird sicherlich auch die Auszeichnung als Torschützenkönigin noch einmal ein Highlight.

DFB.de: Auch mit dem Team haben Sie jeweils Ihr Saisonziel erreicht. Wie fällt insgesamt das Saisonfazit aus?

Lein: Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als Aufsteiger direkt eine so gute Rolle gespielt und uns auf Anhieb in der Liga etabliert haben. Darauf lässt sich aufbauen. Dass wir im Saisonendspurt nicht mehr so erfolgreich waren wie über weite Strecken der Spielzeit, lag unter anderem auch an unserem großen Verletzungspech. Sonst hätten wir vielleicht noch ein oder zwei Plätze weiter oben landen können.

Maier: Die Saison war ein ständiges Auf und Ab. Den einen oder anderen Punkt haben wir sicherlich auch unnötig oder unglücklich liegen gelassen. Im Team steckt sehr viel Qualität und ich hoffe sehr, dass die Mädels das auch in der kommenden Spielzeit zeigen werden.

DFB.de: Wie werden Sie sich erholen und wie geht es in der neuen Saison für Sie weiter?

Lein: Wir haben jetzt drei Wochen frei, die ich unter anderem zu einem Urlaub in Griechenland nutzen werde. Ende Juni fangen wir schon wieder mit dem Training für die neue Saison an. Dort wollen wir dann die gezeigten Leistungen bestätigen.

Maier: An Urlaub ist erst einmal nicht zu denken, denn ab der nächsten Woche werde ich mit der Polizei-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Norwegen teilnehmen. Ab dem 1. Juli geht es dann schon bei meinem neuen Verein SGS Essen mit der Vorbereitung los. Ich freue mich sehr darüber, künftig erstklassig zu spielen, und sehe es in meinem schon recht fortgeschrittenen Alter auch als gute Chance, noch einmal den nächsten Schritt zu machen und in der Frauen-Bundesliga Fuß zu fassen. Diese Chance möchte ich nutzen. Damit ich mich vorerst auf den Fußball konzentrieren kann, hat mein Arbeitgeber einer vorläufigen Beurlaubung zugestimmt.

DFB.de: Ist es denn möglich, die abgelaufene Spielzeit noch zu toppen?

Lein: Grundsätzlich geht es immer noch besser. (lacht) Zugegeben: Was die persönliche Torquote angeht, wird es sicherlich schwierig. Als Team traue ich uns aber auf jeden Fall zu, in der kommenden Saison noch mehr Spaß zu haben und vielleicht sogar den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga zu halten.

Maier: Auf dem hohen Niveau in der Frauen-Bundesliga muss ich mir sicherlich erst einmal andere Ziel stecken, als gleich wieder 25 Tore erzielen zu wollen. (lacht) Das wäre zwar schön, aber wenig realistisch. Ich möchte in Essen ankommen, mir möglichst viel Spielzeit in der Bundesliga erkämpfen und dann vielleicht auch den einen oder anderen Treffer erzielen.

DFB.de: Zum Abschluss: Wo werden Sie die Trophäe aufbewahren?

Lein: Ich denke mal, ich finde im Wohnzimmer einen Ehrenplatz. Verstecken werde ich die Torjägerkanone auf jeden Fall nicht. (lacht)

Maier: Das gilt für mich genauso. Es sollte schon ein Plätzchen sein, wo man sie gut sieht. (lacht).

[mspw]

Mit jeweils 25 Saisontreffern schlossen Nastassja Lein (21) vom 1. FC Nürnberg und Ramona Maier (26) vom FC Ingolstadt 04 die Saison 2021/2022 in der 2. Frauen-Bundesliga als gemeinsame Torschützenköniginnen ab. Beide dürfen sich jetzt auf eine kicker-Torjägerkanone freuen. Im DFB.de-Interview sprechen Lein und Maier mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre herausragenden Torquoten und ihre Zukunft.

DFB.de: Mit jeweils 25 Treffern belegen Sie gemeinsam Platz eins in der Torjägerinnenliste der 2. Frauen-Bundesliga. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung, Frau Lein und Frau Maier?

Nastassja Lein: Ich freue mich über diese schöne Bestätigung für die guten Leistungen der gesamten Mannschaft und auch für meine persönliche Entwicklung. Es ist wie die Kirsche auf der Sahnetorte der abgelaufenen Saison.

Ramona Maier: Es ist ein Wahnsinnsgefühl und eine tolle Auszeichnung, auf die man schon sehr stolz sein darf. Es ist aber ganz sicher ein Verdienst des ganzen Teams.

DFB.de: Schon vor dem Saisonfinale lagen Sie gleichauf. Waren Sie während des Spiels stets auf dem Laufenden, ob Ihre Konkurrentin getroffen hatte?

Lein: Während der Partie wusste ich nicht Bescheid, dass Ramona schon getroffen hatte. Sonst wäre ich wohl auch zu sehr verkrampft. Als mir dann in der 90. Minute das Tor gelang, habe ich aber schon mal zur Bank hinübergeschaut, ob das wohl reicht.

Maier: Auch ich war zu keinem Zeitpunkt im Bilde, wie es beim 1. FC Nürnberg steht oder ob Nastassja ein Tor erzielt hat. Für mich stand im Vordergrund, mein letztes Spiel für den FCI zu genießen. Dass ich mich dann auch noch mit einem Treffer und der Torjägerkrone verabschieden konnte, war umso schöner.

DFB.de: Mal ehrlich: Wie gerne hätten Sie sich den alleinigen Titel gesichert?

Lein: Ich finde es nur fair, wenn wir beide jetzt eine Torjägerkanone bekommen. Wir hatten schließlich einen großen Vorsprung vor den nächsten Verfolgerinnen. Da wäre es schon bitter gewesen, am Saisonende vielleicht wegen eines Tores leer auszugehen.

Maier: Ich würde auch sagen, dass wir beide Superleistungen gezeigt und uns deshalb auch beide die Trophäe verdient haben. Ich gönne es Nastassja deshalb von ganzem Herzen.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Konkurrentin aus Ihrer Sicht besonders aus?

Lein: Ramona ist immer in der Lage, ein Tor zu erzielen - selbst wenn es für ihr Team mal nicht ganz so gut läuft. Das zeichnet sie aus und das hat sie beispielsweise auch in den beiden Spielen gegen uns gezeigt. Im Vergleich zu mir ist sie schon ein wenig erfahrener und klüger, verkörpert einen etwas robusteren Stürmerinnentyp als ich. Ich traue ihr auf jeden Fall zu, dass sie sich künftig auch in der Frauen-Bundesliga durchsetzen kann.

Maier: Nastassja ist eine sehr schnelle und mutige Spielerin. Sie weiß, wo das Tor steht, und hat das in ihrer ersten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga sofort eindrucksvoll bewiesen.

DFB.de: Es gab nur wenige Spiele ohne ein Tor von Ihnen. War es die bislang beste Spielzeit Ihrer Laufbahn?

Lein: Ja, definitiv. Meine 15 Tore in der abgebrochenen Saison 2019/2020 in der Regionalliga Süd waren zwar auch schon ganz gut. Ich hätte aber niemals damit gerechnet, dass es in der 2. Frauen-Bundesliga so gut läuft. Vor Saisonbeginn hatte ich mir vorgenommen, zumindest ein Tor zu schießen. (lacht)

Maier: Das ist schwierig zu beantworten, wahrscheinlich aber schon. Nachdem ich die ersten vier Saisonspiele noch wegen eines Syndesmosebandrisses verpasst hatte, bin ich nach der Verletzungspause sofort gut zurückgekommen. Das war schon sehr positiv und alles andere als selbstverständlich.

DFB.de: Was war Ihr persönlicher Saisonhöhepunkt?

Lein: Das war ganz klar unser 3:0-Auswärtssieg beim FC Bayern München II direkt am ersten Spieltag. Das war ein cooles Erlebnis, nicht nur wegen meiner drei Treffer. Es waren gleichzeitig auch die ersten Tore überhaupt für den 1. FC Nürnberg in der 2. Frauen-Bundesliga. Auch deshalb war es etwas ganz Besonderes.

Maier: Für uns war es die ultimative Erleichterung, am vorletzten Spieltag durch einen 2:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim II den Klassenverbleib perfekt zu machen. So mussten wir nicht bis zum Schluss zittern. Für mich persönlich wird sicherlich auch die Auszeichnung als Torschützenkönigin noch einmal ein Highlight.

DFB.de: Auch mit dem Team haben Sie jeweils Ihr Saisonziel erreicht. Wie fällt insgesamt das Saisonfazit aus?

Lein: Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als Aufsteiger direkt eine so gute Rolle gespielt und uns auf Anhieb in der Liga etabliert haben. Darauf lässt sich aufbauen. Dass wir im Saisonendspurt nicht mehr so erfolgreich waren wie über weite Strecken der Spielzeit, lag unter anderem auch an unserem großen Verletzungspech. Sonst hätten wir vielleicht noch ein oder zwei Plätze weiter oben landen können.

Maier: Die Saison war ein ständiges Auf und Ab. Den einen oder anderen Punkt haben wir sicherlich auch unnötig oder unglücklich liegen gelassen. Im Team steckt sehr viel Qualität und ich hoffe sehr, dass die Mädels das auch in der kommenden Spielzeit zeigen werden.

DFB.de: Wie werden Sie sich erholen und wie geht es in der neuen Saison für Sie weiter?

Lein: Wir haben jetzt drei Wochen frei, die ich unter anderem zu einem Urlaub in Griechenland nutzen werde. Ende Juni fangen wir schon wieder mit dem Training für die neue Saison an. Dort wollen wir dann die gezeigten Leistungen bestätigen.

Maier: An Urlaub ist erst einmal nicht zu denken, denn ab der nächsten Woche werde ich mit der Polizei-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Norwegen teilnehmen. Ab dem 1. Juli geht es dann schon bei meinem neuen Verein SGS Essen mit der Vorbereitung los. Ich freue mich sehr darüber, künftig erstklassig zu spielen, und sehe es in meinem schon recht fortgeschrittenen Alter auch als gute Chance, noch einmal den nächsten Schritt zu machen und in der Frauen-Bundesliga Fuß zu fassen. Diese Chance möchte ich nutzen. Damit ich mich vorerst auf den Fußball konzentrieren kann, hat mein Arbeitgeber einer vorläufigen Beurlaubung zugestimmt.

DFB.de: Ist es denn möglich, die abgelaufene Spielzeit noch zu toppen?

Lein: Grundsätzlich geht es immer noch besser. (lacht) Zugegeben: Was die persönliche Torquote angeht, wird es sicherlich schwierig. Als Team traue ich uns aber auf jeden Fall zu, in der kommenden Saison noch mehr Spaß zu haben und vielleicht sogar den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga zu halten.

Maier: Auf dem hohen Niveau in der Frauen-Bundesliga muss ich mir sicherlich erst einmal andere Ziel stecken, als gleich wieder 25 Tore erzielen zu wollen. (lacht) Das wäre zwar schön, aber wenig realistisch. Ich möchte in Essen ankommen, mir möglichst viel Spielzeit in der Bundesliga erkämpfen und dann vielleicht auch den einen oder anderen Treffer erzielen.

DFB.de: Zum Abschluss: Wo werden Sie die Trophäe aufbewahren?

Lein: Ich denke mal, ich finde im Wohnzimmer einen Ehrenplatz. Verstecken werde ich die Torjägerkanone auf jeden Fall nicht. (lacht)

Maier: Das gilt für mich genauso. Es sollte schon ein Plätzchen sein, wo man sie gut sieht. (lacht).

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