Nadine Keßler: "Ich habe alles versucht"

Aufgrund von anhaltenden Knieproblemen muss Nadine Keßler ihre nicht allzu lange, aber überaus erfolgreiche Karriere mit nur 28 Jahren beenden. Die Spielführerin des VfL Wolfsburg, die 2014 Weltfußballerin und Europas Fußballerin des Jahres sowie 2013 Europameisterin mit der Frauen-Nationalmannschaft war, spricht im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über die schier endlose Leidenszeit mit zahlreichen Operationen und ihre Pläne für die Zukunft.

Frage: Nadine Keßler, mit nur 28 Jahren müssen Sie aufgrund von schweren Knieproblemen ihre Karriere beenden. Wie geht es Ihnen nach dieser Entscheidung?

Nadine Keßler: Die letzten Tage und Wochen waren noch einmal sehr schwierig. Auch wenn es eine lange Leidenszeit war und ist, trifft mich das definitive Ende meiner Karriere schwer.

Frage: Ihr letztes Spiel war am 21. September 2014. Wann war Ihnen klar, dass Sie nie wieder Fußball spielen werden können?

Keßler: Es war ein Prozess seit der Verletzung vor zwei Jahren, bis endgültig Klarheit herrschte. Ich habe alles versucht, um ein Comeback zu schaffen. Ich hatte zahlreiche Operationen, zuletzt gerade im März. Ich bin ein Alles-oder-nichts-Typ, und es ist so, dass das Knie Leistungssport nicht mehr aushält. Deshalb musste ich mir eingestehen, dass meine Ansprüche nicht mehr umzusetzen sind, dass ich vernünftig reagieren und die Reißleine ziehen muss. Aber wenn man so lange kämpft als leidenschaftliche Sportlerin, ist das nicht einfach.

Frage: Wie sehr haben die Knieprobleme ihr Leben beeinträchtigt in dieser langen Leidenszeit?

Keßler: Ich hatte selbst Schmerzen beim Gehen. Es war sehr belastend, dass dich so eine Verletzung auch im alltäglichen Leben so beeinträchtigt und damit irgendwie umhaut. Auch wenn es jetzt nicht mehr für Fußball reicht, waren die letzten Maßnahmen jedoch so erfolgreich, dass ich darauf hoffen kann, im Alltag wieder beschwerdefrei zu sein.

Frage: Wie schwer fällt es Ihnen, wie zum Beispiel am Dienstag Spiele der Nationalmannschaft zu verfolgen?

Keßler: Ich schaue eigentlich jedes Spiel, bin auch ab und zu vor Ort. Das ging die ganze Zeit super gut - am Dienstag aber war ich fix und alle, weil ich da für mich meine Entscheidung getroffen und auch die Bundestrainerin informiert hatte. Es war schon sehr bewegend für mich. In den nächsten zwei Wochen wird es vielleicht noch schwierig sein, Spiele zu verfolgen, aber ein bisschen Trauer darf jetzt sein. Wenn ich mich wieder sortiert habe, werde ich auf anderem Wege Gas geben und neue Herausforderungen suchen. Aber natürlich ist nicht mehr Fußball spielen zu können das Schwierigste.

Frage: Wissen Sie schon, wie es jetzt beruflich weitergehen soll?

Keßler: Ich stecke nicht den Kopf in den Sand. Ich treibe jetzt mein Masterstudium voran und plane, weiter im Fußball oder Sport tätig zu bleiben. Ich habe noch keine konkreten Vorstellungen, bin aber voller Tatendrang.

Frage: Könnten die Fans Sie vielleicht in Zukunft als TV-Expertin wiedersehen?

Keßler: Im Moment liegt keine konkrete Anfrage vor. Aber ich habe das schon öfter gemacht, das macht mir wirklich Spaß. Ich bin ein begeisterungsfähiger Mensch und kann momentan noch gar nicht sagen, was genau ich angehen möchte.

[sid]

Aufgrund von anhaltenden Knieproblemen muss Nadine Keßler ihre nicht allzu lange, aber überaus erfolgreiche Karriere mit nur 28 Jahren beenden. Die Spielführerin des VfL Wolfsburg, die 2014 Weltfußballerin und Europas Fußballerin des Jahres sowie 2013 Europameisterin mit der Frauen-Nationalmannschaft war, spricht im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über die schier endlose Leidenszeit mit zahlreichen Operationen und ihre Pläne für die Zukunft.

Frage: Nadine Keßler, mit nur 28 Jahren müssen Sie aufgrund von schweren Knieproblemen ihre Karriere beenden. Wie geht es Ihnen nach dieser Entscheidung?

Nadine Keßler: Die letzten Tage und Wochen waren noch einmal sehr schwierig. Auch wenn es eine lange Leidenszeit war und ist, trifft mich das definitive Ende meiner Karriere schwer.

Frage: Ihr letztes Spiel war am 21. September 2014. Wann war Ihnen klar, dass Sie nie wieder Fußball spielen werden können?

Keßler: Es war ein Prozess seit der Verletzung vor zwei Jahren, bis endgültig Klarheit herrschte. Ich habe alles versucht, um ein Comeback zu schaffen. Ich hatte zahlreiche Operationen, zuletzt gerade im März. Ich bin ein Alles-oder-nichts-Typ, und es ist so, dass das Knie Leistungssport nicht mehr aushält. Deshalb musste ich mir eingestehen, dass meine Ansprüche nicht mehr umzusetzen sind, dass ich vernünftig reagieren und die Reißleine ziehen muss. Aber wenn man so lange kämpft als leidenschaftliche Sportlerin, ist das nicht einfach.

Frage: Wie sehr haben die Knieprobleme ihr Leben beeinträchtigt in dieser langen Leidenszeit?

Keßler: Ich hatte selbst Schmerzen beim Gehen. Es war sehr belastend, dass dich so eine Verletzung auch im alltäglichen Leben so beeinträchtigt und damit irgendwie umhaut. Auch wenn es jetzt nicht mehr für Fußball reicht, waren die letzten Maßnahmen jedoch so erfolgreich, dass ich darauf hoffen kann, im Alltag wieder beschwerdefrei zu sein.

Frage: Wie schwer fällt es Ihnen, wie zum Beispiel am Dienstag Spiele der Nationalmannschaft zu verfolgen?

Keßler: Ich schaue eigentlich jedes Spiel, bin auch ab und zu vor Ort. Das ging die ganze Zeit super gut - am Dienstag aber war ich fix und alle, weil ich da für mich meine Entscheidung getroffen und auch die Bundestrainerin informiert hatte. Es war schon sehr bewegend für mich. In den nächsten zwei Wochen wird es vielleicht noch schwierig sein, Spiele zu verfolgen, aber ein bisschen Trauer darf jetzt sein. Wenn ich mich wieder sortiert habe, werde ich auf anderem Wege Gas geben und neue Herausforderungen suchen. Aber natürlich ist nicht mehr Fußball spielen zu können das Schwierigste.

Frage: Wissen Sie schon, wie es jetzt beruflich weitergehen soll?

Keßler: Ich stecke nicht den Kopf in den Sand. Ich treibe jetzt mein Masterstudium voran und plane, weiter im Fußball oder Sport tätig zu bleiben. Ich habe noch keine konkreten Vorstellungen, bin aber voller Tatendrang.

Frage: Könnten die Fans Sie vielleicht in Zukunft als TV-Expertin wiedersehen?

Keßler: Im Moment liegt keine konkrete Anfrage vor. Aber ich habe das schon öfter gemacht, das macht mir wirklich Spaß. Ich bin ein begeisterungsfähiger Mensch und kann momentan noch gar nicht sagen, was genau ich angehen möchte.

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