MSV-Coach Gerstner: "Noch vier Endspiele"

Der MSV Duisburg muss im Kampf um den Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga heute (ab 16 Uhr, live bei MagentaSport) beim direkten Konkurrenten SV Meppen antreten. MSV-Cheftrainer Thomas Gerstner will im dritten Anlauf nach seiner Rückkehr den ersten Dreier einfahren. Im DFB.de-Interview spricht der 56 Jahre alte Ex-Profi mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonendspurt.

DFB.de: Das Aufsteigerduell beim SV Meppen könnte für beide Teams richtungweisend sein. Hat die Begegnung aus Ihrer Sicht bereits Endspielcharakter, Herr Gerstner?

Thomas Gerstner: Es ist eines von vier Endspielen. Wir kennen die Tabellensituation, wissen um die Bedeutung des Spiels. Klar ist, dass uns ein Sieg extrem weiterhelfen würde. Der SV Meppen, der einen Punkt mehr auf der Habenseite hat, könnte mit einem Unentschieden sicherlich besser leben.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt die Situation im Abstiegskampf? Welche Vereine müssen noch um den Klassenverbleib bangen?

Gerstner: Der Abstand zu den unmittelbaren Konkurrenten ist nicht groß, so dass bis Platz acht noch alles möglich ist. Um unsere Chancen zu verbessern und an die anderen Klubs heranzukommen, müssen wir unsere Hausaufgaben machen und möglichst schnell einen Dreier einfahren.

DFB.de: Sie haben den MSV bereits von 2018 bis 2020 dreimal in Serie vor dem drohenden Abstieg bewahrt, 2021 kam es zur Trennung. Mussten Sie lange überlegen, als Ihnen das Angebot einer Rückkehr zu den "Zebras" gemacht wurde?

Gerstner: Der Kontakt zum MSV war nie abgerissen. Von daher fühlte es sich an, als würde ich nach Hause kommen. Die Gespräche im Vorfeld waren durchweg positiv und ich musste nicht lange überlegen.

DFB.de: Nach dem Abschied vom MSV waren Sie zwischenzeitlich wieder im Herrenbereich als Trainer beim SV Straelen tätig. Wie haben Sie den Frauenfußball in dieser Zeit verfolgt?

Gerstner: Ich war insgesamt dreieinhalb Jahre beim MSV Duisburg in leitender Position tätig. Natürlich verfolgt man den Frauenfußball weiter, auch wenn man nicht mehr hautnah dabei ist. Das Interesse an der FLYERALARM Frauen-Bundesliga war immer vorhanden. Auch als ich Trainer beim SV Straelen war, hatte ich mir Spiele der MSV-Frauen angeschaut.

DFB.de: Hat bei Ihrer Rückkehr auch die inzwischen deutlich höhere Aufmerksamkeit eine Rolle gespielt?

Gerstner: Der Frauenfußball wird auf vielen Ebenen immer interessanter. Nicht nur die Fernsehgelder werden in der kommenden Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga deutlich höher ausfallen. Allgemein ist das öffentliche Interesse in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Es ist eine schöne Sache, dass die Fußballerinnen die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.

DFB.de: Ihr aktueller Auftrag lautet, den MSV Duisburg im Saisonendspurt in der Liga zu halten. Gefallen Sie sich grundsätzlich in der Rolle des "Feuerwehrmanns"?

Gerstner: Als ich 2018 beim MSV anfing, wurde ich in der Tat verpflichtet, um den Abstieg zu verhindern. Nachdem der Klassenverbleib geschafft war, würde ich meine Trainertätigkeit aber nicht auf dieses Attribut reduzieren. Ich wurde jetzt geholt, um zu helfen, will in den verbleibenden Wochen das Maximum mit dem MSV herausholen.

DFB.de: Sie haben beim MSV einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Hängt es vom Klassenverbleib ab, ob Sie in der nächsten Saison bei den "Zebras" weitermachen?

Gerstner: Sollten wir den Klassenverbleib schaffen, könnte es durchaus sein, dass von beiden Seiten Interesse besteht, das Arbeitsverhältnis zu verlängern. Grundsätzlich wurde über die Zukunft noch nicht gesprochen. Alles Weitere wird sich zeigen.

DFB.de: Nach dem 1:0-Hinspielsieg gegen den SV Meppen schien der MSV Duisburg auf dem besten Weg zum frühzeitigen Klassenverbleib zu sein. Wie ist es zu erklären, dass aus den folgenden zehn Partien nur noch drei Punkte heraussprangen?

Gerstner: Es kann sein, dass die Mannschaft nach der guten Punkteausbeute vor der Winterpause geglaubt hatte, dass es alles so weitergehen würde. Was dann passierte, weiß ich nicht. Wir wollen nicht mehr in den Rückspiegel gucken, konzentrieren uns lieber auf das Hier und Jetzt und blicken positiv nach vorne.

DFB.de: Auch die ersten beiden Partien unter Ihrer Regie gingen verloren, allerdings verkaufte sich der MSV gegen die Spitzenmannschaften Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg sehr achtbar. Wo haben Sie zuerst den Hebel angesetzt?

Gerstner: Beim 0:1 gegen Frankfurt haben wir die Partie bis zum Ende offengehalten und uns auch beim 0:3 gegen Wolfsburg ordentlich aus der Affäre gezogen. Vor allem im Defensivbereich haben wir Fortschritte gemacht, müssen jetzt aber auch in der Offensive nachbessern, um die nötigen Punkte zu holen.

DFB.de: Zuletzt konnten die MSV-Frauen ein wenig durchschnaufen, hatten zwei Wochen kein Pflichtspiel. Kam Ihnen die Pause ganz gelegen?

Gerstner: Wir hatten dadurch auf jeden Fall die Möglichkeit, im athletischen Bereich etwas mehr zu machen, standen zuletzt länger auf dem Trainingsplatz. Ich hoffe, dass dem Team das gutgetan hat.

DFB.de: Welche Erkenntnisse konnten Sie aus der jüngsten 1:3-Niederlage im Testspiel beim Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen?

Gerstner: Positiv war unter anderem, dass wir uns mehrere Chancen herausarbeiten konnten, nach langer Zeit wieder ein Tor erzielt und außerdem noch zweimal das Aluminium getroffen haben. Ich habe viele gute Dinge gesehen, die wir für den Saisonendspurt mitnehmen wollen.

DFB.de: Haben Sie eine Rechnung aufgestellt, wie viele Punkte das Team für den Klassenverbleib benötigt? Wie bewerten Sie das Restprogramm?

Gerstner: Wie schon gesagt: Die Partie beim SV Meppen ist das erste von vier Endspielen. Danach spielen wir daheim gegen den SC Freiburg, der sich im sicheren Tabellenmittelfeld befindet. In diesen beiden Partien müssen wir unbedingt punkten. Anschließend steht das Derby bei der SGS Essen auf dem Programm. Wir hoffen, dass wir schon vor dem abschließenden Heimspiel gegen TSG Hoffenheim die notwendigen Punkte auf dem Konto haben und kein Saisonfinale erleben, in dem es für uns noch um alles geht.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass der MSV auch das Rückspiel gegen den SV Meppen für sich entscheiden und einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen kann?

Gerstner: Die Mannschaft befindet sich auf einem guten Weg. Das hat auch das Testspiel in Leverkusen gezeigt. Das nötige Potenzial ist definitiv vorhanden. Die Mädels ziehen gut mit, glauben fest an den Klassenverbleib.

[mspw]

Der MSV Duisburg muss im Kampf um den Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga heute (ab 16 Uhr, live bei MagentaSport) beim direkten Konkurrenten SV Meppen antreten. MSV-Cheftrainer Thomas Gerstner will im dritten Anlauf nach seiner Rückkehr den ersten Dreier einfahren. Im DFB.de-Interview spricht der 56 Jahre alte Ex-Profi mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonendspurt.

DFB.de: Das Aufsteigerduell beim SV Meppen könnte für beide Teams richtungweisend sein. Hat die Begegnung aus Ihrer Sicht bereits Endspielcharakter, Herr Gerstner?

Thomas Gerstner: Es ist eines von vier Endspielen. Wir kennen die Tabellensituation, wissen um die Bedeutung des Spiels. Klar ist, dass uns ein Sieg extrem weiterhelfen würde. Der SV Meppen, der einen Punkt mehr auf der Habenseite hat, könnte mit einem Unentschieden sicherlich besser leben.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt die Situation im Abstiegskampf? Welche Vereine müssen noch um den Klassenverbleib bangen?

Gerstner: Der Abstand zu den unmittelbaren Konkurrenten ist nicht groß, so dass bis Platz acht noch alles möglich ist. Um unsere Chancen zu verbessern und an die anderen Klubs heranzukommen, müssen wir unsere Hausaufgaben machen und möglichst schnell einen Dreier einfahren.

DFB.de: Sie haben den MSV bereits von 2018 bis 2020 dreimal in Serie vor dem drohenden Abstieg bewahrt, 2021 kam es zur Trennung. Mussten Sie lange überlegen, als Ihnen das Angebot einer Rückkehr zu den "Zebras" gemacht wurde?

Gerstner: Der Kontakt zum MSV war nie abgerissen. Von daher fühlte es sich an, als würde ich nach Hause kommen. Die Gespräche im Vorfeld waren durchweg positiv und ich musste nicht lange überlegen.

DFB.de: Nach dem Abschied vom MSV waren Sie zwischenzeitlich wieder im Herrenbereich als Trainer beim SV Straelen tätig. Wie haben Sie den Frauenfußball in dieser Zeit verfolgt?

Gerstner: Ich war insgesamt dreieinhalb Jahre beim MSV Duisburg in leitender Position tätig. Natürlich verfolgt man den Frauenfußball weiter, auch wenn man nicht mehr hautnah dabei ist. Das Interesse an der FLYERALARM Frauen-Bundesliga war immer vorhanden. Auch als ich Trainer beim SV Straelen war, hatte ich mir Spiele der MSV-Frauen angeschaut.

DFB.de: Hat bei Ihrer Rückkehr auch die inzwischen deutlich höhere Aufmerksamkeit eine Rolle gespielt?

Gerstner: Der Frauenfußball wird auf vielen Ebenen immer interessanter. Nicht nur die Fernsehgelder werden in der kommenden Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga deutlich höher ausfallen. Allgemein ist das öffentliche Interesse in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Es ist eine schöne Sache, dass die Fußballerinnen die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.

DFB.de: Ihr aktueller Auftrag lautet, den MSV Duisburg im Saisonendspurt in der Liga zu halten. Gefallen Sie sich grundsätzlich in der Rolle des "Feuerwehrmanns"?

Gerstner: Als ich 2018 beim MSV anfing, wurde ich in der Tat verpflichtet, um den Abstieg zu verhindern. Nachdem der Klassenverbleib geschafft war, würde ich meine Trainertätigkeit aber nicht auf dieses Attribut reduzieren. Ich wurde jetzt geholt, um zu helfen, will in den verbleibenden Wochen das Maximum mit dem MSV herausholen.

DFB.de: Sie haben beim MSV einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Hängt es vom Klassenverbleib ab, ob Sie in der nächsten Saison bei den "Zebras" weitermachen?

Gerstner: Sollten wir den Klassenverbleib schaffen, könnte es durchaus sein, dass von beiden Seiten Interesse besteht, das Arbeitsverhältnis zu verlängern. Grundsätzlich wurde über die Zukunft noch nicht gesprochen. Alles Weitere wird sich zeigen.

DFB.de: Nach dem 1:0-Hinspielsieg gegen den SV Meppen schien der MSV Duisburg auf dem besten Weg zum frühzeitigen Klassenverbleib zu sein. Wie ist es zu erklären, dass aus den folgenden zehn Partien nur noch drei Punkte heraussprangen?

Gerstner: Es kann sein, dass die Mannschaft nach der guten Punkteausbeute vor der Winterpause geglaubt hatte, dass es alles so weitergehen würde. Was dann passierte, weiß ich nicht. Wir wollen nicht mehr in den Rückspiegel gucken, konzentrieren uns lieber auf das Hier und Jetzt und blicken positiv nach vorne.

DFB.de: Auch die ersten beiden Partien unter Ihrer Regie gingen verloren, allerdings verkaufte sich der MSV gegen die Spitzenmannschaften Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg sehr achtbar. Wo haben Sie zuerst den Hebel angesetzt?

Gerstner: Beim 0:1 gegen Frankfurt haben wir die Partie bis zum Ende offengehalten und uns auch beim 0:3 gegen Wolfsburg ordentlich aus der Affäre gezogen. Vor allem im Defensivbereich haben wir Fortschritte gemacht, müssen jetzt aber auch in der Offensive nachbessern, um die nötigen Punkte zu holen.

DFB.de: Zuletzt konnten die MSV-Frauen ein wenig durchschnaufen, hatten zwei Wochen kein Pflichtspiel. Kam Ihnen die Pause ganz gelegen?

Gerstner: Wir hatten dadurch auf jeden Fall die Möglichkeit, im athletischen Bereich etwas mehr zu machen, standen zuletzt länger auf dem Trainingsplatz. Ich hoffe, dass dem Team das gutgetan hat.

DFB.de: Welche Erkenntnisse konnten Sie aus der jüngsten 1:3-Niederlage im Testspiel beim Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen?

Gerstner: Positiv war unter anderem, dass wir uns mehrere Chancen herausarbeiten konnten, nach langer Zeit wieder ein Tor erzielt und außerdem noch zweimal das Aluminium getroffen haben. Ich habe viele gute Dinge gesehen, die wir für den Saisonendspurt mitnehmen wollen.

DFB.de: Haben Sie eine Rechnung aufgestellt, wie viele Punkte das Team für den Klassenverbleib benötigt? Wie bewerten Sie das Restprogramm?

Gerstner: Wie schon gesagt: Die Partie beim SV Meppen ist das erste von vier Endspielen. Danach spielen wir daheim gegen den SC Freiburg, der sich im sicheren Tabellenmittelfeld befindet. In diesen beiden Partien müssen wir unbedingt punkten. Anschließend steht das Derby bei der SGS Essen auf dem Programm. Wir hoffen, dass wir schon vor dem abschließenden Heimspiel gegen TSG Hoffenheim die notwendigen Punkte auf dem Konto haben und kein Saisonfinale erleben, in dem es für uns noch um alles geht.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass der MSV auch das Rückspiel gegen den SV Meppen für sich entscheiden und einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen kann?

Gerstner: Die Mannschaft befindet sich auf einem guten Weg. Das hat auch das Testspiel in Leverkusen gezeigt. Das nötige Potenzial ist definitiv vorhanden. Die Mädels ziehen gut mit, glauben fest an den Klassenverbleib.

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